Als sich ein kleiner Fuchs schützend vor seine Schwester wirft, soll für ihn das bisher erste und größte Abenteuer starten. Denn nicht viel mehr als vier Welten gilt es aus den Fängen einer fiesen Katzenbande zu befreien und Lucky ist hier ganz auf sich allein gestellt – ist er der Aufgabe gewachsen und was kann der kleine Fuchs auf der großen Welt der PC- und Konsolengames? An welches Publikum er sich richtet, aber auch von welchen großen Plattform-Legenden er sich inspirieren ließ – alles hier in dieser kleinen Review!

 

 

Xbox One S-Review von Alex

 

 

Zitate-Sammlung:

„Heldenhafte Füchse die das ganze Land bereisen…“

„[…] sein Abenteuer geht gerade erst los!“

„[…] die Welt neu […] erschaffen.“

„Nur du kannst sie jetzt noch aufhalten!“

 

 

Hinweis:
Aufgrund der Kürze der einzelnen Abschnitte wurde auf ein Inhaltsverzeichnis verzichtet.

 

Handlung: Ohne wäre ja auch blöd

Lucky könnte nicht glücklicher sein, denn endlich kehrt seine Schwester wieder von einer langen Reise und einem großen Abenteuer zurück. Lucky verehrt seine Schwester, da sie als Hüterin eine wichtige Aufgabe hat – sie muss das große Buch bewachen. Doch eben jenes scheint jetzt völlig verrückt zu spielen. Grund hierfür ist der böse Kater Jinx, der gemeinsam mit seinen Katzenkindern das Buch und damit seine magischen Welten unter Kontrolle bringen will. Doch ehe Lucky seine Schwester erneut verliert, rettet er sie durch einen beherzten Stoß. Durch diese Heldenaktion ist es aber nun Lucky selbst, der von dem Buch eingesogen wird.

Lucky findet sich also in den Welten des Buches wieder. Seine Mission ist relativ schnell klar, wird ihm aber von seiner Schwester nochmal erklärt: Lucky muss in jeder der Welten die Katzenbande aufhalten und ihre Pläne durchkreuzen. Dadurch rettet er nicht nur die jeweilige Welt, sondern kommt seinem großen Ziel Jinx Pläne zu vereiteln einen kleinen Schritt näher.

Und so ist es nun an Lucky sich auf diese gefährliche und beschwerliche Reise zu machen. Doch Lucky ist sich sicher: Sein erstes großes Abenteuer wird ein Erfolg werden, denn er will ja schließlich auch wieder irgendwann aus dem Buch raus mit seiner Schwester vereint sein. Und so beginnt sie: Luckys super Erzählung!

Einschätzung zur Handlung:

Zugegeben, ist diese Handlung leider nicht recht viel mehr, wie ich es hier angegeben habe. Denn durch das Genre bedingt bietet ein Plattformer selten die grandios abgestimmte und wendungslastige Handlung. Sie ist Mittel zum Zweck und dürfte das Zielpublikum zum einen erreichen und auch motivieren das Spiel zu beenden.

 

 

 

Gameplay: Plattforming halt

Anders als sein Vorgänger präsentiert sich Lucky dieses Mal nicht nur das erste Mal auf Konsole und/oder PC, sondern auch wieder raus aus der virtuellen Realität. Denn während der erste Titel ein VR-Exklusivtitel war, feiert Lucky nun sein Debüt einem wesentlich breiteren Publikum gegenüber. Mich hat der kleine Fuchs persönlich direkt auf der E3 2017 angesprochen und ich habe seine Entwicklung genauso interessiert verfolgt, wie die von Cuphead.

„Super Lucky´s Tale“ präsentiert sich uns als 3D-Plattformer und kann dabei – wie es aktuell so viele vermeintlich kleinere Titel nicht verhindern können/wollen – auf Referenzen zu Genregiganten wie „Super Mario“ oder „Banjo Kazojee“ nicht ganz verzichten. Dennoch bleibt dieses alles in einem Rahmen, der nicht stört, im Gegenteil, es ist schön immer wieder an diese Klassiker erinnert zu werden.

Die Steuerung entspricht der gängigen „Genrevorlage“ und beinhaltet daher keine sonderlich großen Besonderheiten. Einfach gehalten ohne großen Schnickschnack drumherum begibt sich der schlaue Fuchs auf seine Reise. Nicht nur die Steuerung, sondern auch das Spiel und sein Aufbau sind immer gleich und einfach gehalten. So gibt es vier große Oberwelten – jede mit anderen Bewohnern und einer anderen Grundthematik. Auf dieser Oberwelt bewegt man sich frei herum und kann von Levelportal zu Levelportal wandern. Auf dem Weg dahin kann man dann noch das ein oder andere Geheimnis lüften und wird dafür auch mitunter fürstlich belohnt.

 

Level werden in Abfolge des Abschlusses freigeschaltet. Für das Aktivieren des Schlusslevels – oder dem Bosskampf – muss Lucky eine bestimmte Anzahl an Glückskleeblätter sammeln. Dies ist aber zumeist ohne große Anstrengung machbar. Insgesamt kann man im Spiel 100 Glückskleeblätter auf verschiedene Wege sammeln. Die meisten Glückskleeblätter erhält man in den Levels, denn dort bekommt man (sofern man sich ein bisschen Mühe gibt) pro Level vier Glückskleeblätter. Die Bedingungen sind dabei immer die gleichen und variieren nicht:

  • Abschluss des Levels
  • Sammeln aller fünf versteckten Buchstaben „L-U-C-K-Y“
  • Sammeln von 300 Münzen
  • Finden des geheimen Glückskleeblattes

 

Die erwähnten Münzen sammelt man übrigens auch exklusiv für diesen Grund. Ich habe bis jetzt noch keinen anderen Nutzen für die Münzen gefunden – dadurch hat sich mein Fuchs auch schon ein ordentliches fünfstelliges Taschengeld angesammelt.

 

Doch einige Glückskleeblätter sind auch auf der Oberwelt versteckt, diese sind in einer Art „Bonuslevel“ zu erspielen. Es gibt genau zwei Arten dieser Level:

  • Statuetten-Rätsel
  • Murmel-Brett-Rätsel.

 

Im Statuetten-Rätsel muss man eine variierend große Anzahl von Lucky-Statuen auf eine bestimmte Stelle platzieren, dabei ist zu beachten, dass die Statuetten in ihrer Schiene immer vom einen bis zum anderen Ende rasen. Einen Zwischenhalt kann man aber durch Stopper-Statuetten erzwingen. Die Level sind mäßig bis leicht fordernd.

Beim Murmel-Brett-Rätsel dient Lucky als Versuchskaninchen für eines der bösen Kinder von Jinx und wird auf Murmelgröße geschrumpft und muss dann wie in einem „Murmel-Kipp-Spiel“ alle Münzen auf dem Brett einsammeln. Hier ist der Schwierigkeitsgrad aus meiner Sicht maximal mäßig. Ein Übergewicht dieser Bonuslevel liegt bei den Statuetten. Für den Abschluss eines jedes Rätsels erhält Lucky ein Glückskleeblatt.

Die handlungsbasierten Level können aber ebenfalls variieren, denn es gibt nicht nur 3D-Plattformlevel, sondern auch „klassische“ 2D-Plattformlevel, welche mir persönlich etwas mehr Freude bereitet haben, vor allem durch eine sehr angenehme Nutzung der Leveltiefe – wie man das beispielsweise auch bei den aktuelleren „Donkey Kong“-Titel kennt. Der Aufbau der Level ist dabei sehr verschieden und liefert eigentlich selten das gleiche Erlebnis – ein recht großer Pluspunkt wie ich finde. Der finale Bosskampf war für mich tatsächlich das am meisten fordernde Level im ganzen Spiel und verlangt tatsächlich ein recht gutes Taktikverständnis. Mein persönliches Highlight, da es mich stellenweise ein klein wenig an ein Cuphead-Plattformer-Mashup erinnert hat.

 

 

Grafik: Super-mega-niedlich

Diese Überschrift ist tatsächlich Programm, denn nicht nur durch seine grellen und satten Farben, strahlt dieses Spiel einen gewissen Niedlichkeitsfaktor aus. Durch die wunderbar und liebevoll gestalteten Level und Welten, sowie seine schrägen und irrwitzigen Bewohner wird dieser Eindruck nur nochmal unterstrichen. Es macht von Welt zu Welt Spaß jeden Winkel in ihr kennenzulernen und für ihre Befreiung gegen die bösen Miezen anzutreten. Es ist eine wunderbar verspielte und kindgerechte Welt, in der sogar die bösen Bienengegner wie knuffig, überfressene Honigbomber wirken.

 

 

Sound: Gedudel im Hintergrund und verrücktes Gebrabbel

Mit dem Sound hat sich aus meiner Sicht bisher noch kein Plattformer so wirklich überschlagen und auch hier ist er jetzt nicht unbedingt das große Highlight. Er ist da, er begleitet einen, aber er untermalt jetzt nicht sonderlich tiefgründig, so dass man ihn missen würde. So erging es mir zumindest.

Für die meiste Zeit ist die Musik auch deutlich im Hintergrund. Während der Interaktionen spielt sie zum Beispiel einfach weiter ihre Noten, ohne auf Inhalte des Gesprächs einzugehen, oder einen Ein- und Ausstieg der Dialog-Szene zu markieren.

Herrlich verrückt hingegen sind die Synchronisation von Gegner und Bewohner der magischen Welten, denn diese brabbeln in einem wunderbar-urkomischen Kauderwelsch, der nur ganz entfernt an eine Sprache erinnert. Aber es passt so herrlich in diese liebevoll-komische Welt.

 

 

Fazit: Kindgerechter Plattformer mit „Super Fuchs“ Lucky

Für mich ist „Super Lucky´s Tale“ eine kleine Überraschung. Es hat mich sehr gefreut, dass der Titel nun in seiner Fortsetzung den Weg auf Konsole/PC gefunden hat und bereue keine Spielminute. Ich muss allerdings auch zugeben, dass das Spiel für einen passionierten und erfahrenen Spieler wie mich schlicht und ergreifend zu einfach war. Noch nie war es mir so einfach ein Spiel auf 100% (inklusiver aller Achievements) zu komplettieren. Das Spiel richtet sich gezielt an ein sehr junges Gamerpublikum und bei dem ist das Spiel auch exakt richtig.

Durch seinen Singleplayer-only Spielstil ist es somit auch ideal für die Kleinen einmal alleine in eine Welt zu steuern, ohne dass Papa oder Mama als zweiter Spieler ständig dazwischen funken. Das Spiel ist aus meiner Sicht für Kinder ab 5 Jahre problemlos spielbar – älter als 10 Jahre sollte das Kind aber nicht sein, da es sich so eventuell bereits etwas langweilen könnte. Lesen sollten die Nachwuchs-Zocker allerdings schon können – oder jemand mit im Raum sein, der hilft, denn so manche Mechanik oder Info würde dadurch verloren gehen, lediglich Dialoge zwischen Lucky und seiner Schwester haben eine Vertonung erhalten.

 

 

Pro

Contra

Singleplayer only

Für erfahrene Gamer zu einfach

Kindgerechtes Gameplay

Kamerasteuerung manchmal etwas „schwierig“

Große, bunte und farbenfrohe Welten laden ein

 

Nicht zu lange, um junge Zocker bei der Stange zu halten

 

 

 

 

Wertung:

Kategorie

Punkte

Begründung

Story

5

Bei einem Plattformer nie wirklich im Vordergrund, sondern oft „Mittel zum Zweck“ – so auch hier. Dennoch ist die Handlung im Rahmen noch brauchbar und sorgt für eine kleine Grundmotivation.

Gameplay

7

Keine Experimente, keine Risiken – viel Altbewährtes führt zu einem sehr soliden Gameplay, das lediglich durch eine etwas eigensinnige Kamera gestört wird. Für das Zielpublikum leicht und schnell zu erlernen und umzusetzen. Für ambitionierte und erfahrene Gamer aber schlicht eine Unterforderung.

Grafik

7

Bunt, farbenfroh, liebevoll und abwechslungsreich, das sind die vier Begriffe, die für die Grafik und die Darstellung der Welt sprechen. Dabei begibt man sich jetzt aber nicht in neue Sphären, sondern wandert lediglich im „Standard“.

Sound

5

Eher im Hintergrund. Die Musik will nicht wirklich Teil des Spiels sein und dudelt schüchtern im Hintergrund, während die „Brabbelsprache“ der Bewohner ein wahres Highlight im Spiel ist und erheitert das ohnehin schon helle Gemüt, welches man während dem Spielen entwickelt.

Gesamtwertung

60 %

Solide, sicherlich keine Neuerfindung des Genres, aber dennoch ein netter Zeitvertreib. Gerade für das Zielpublikum ist das Spiel aus meiner Sicht eine absolute Empfehlung, erfahrene Spieler werden damit nur bedingt Freude haben, da es schlicht keine Herausforderung bereithält.

 

 

 

Infos:

Publisher

Microsoft Studios

Entwickler

Playful

Plattform(en)

Xbox One (family)

PC (Windows)

Genre

3D-Plattform

Release (Deutschland)

07. November 2017

Website

http://www.superluckystale.com/

Preis lt. Amazon (Standardedition)

Xbox One/PC: ca. 29 €

Alterseinstufung (USK)

6 Jahre

Spielzeit

Ca. 8 Stunden (100% inkl. aller Achievements)

Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen

(Quelle: https://www.microsoft.com/de-DE/store/p/super-luckys-tale/9plmgfwcfz9g?rtc=1)

Betriebssystem: Windows 10

Architektur: x64, X64

DirectX: Version 11

Arbeitsspeicher: 16 GB

Videospeicher: 4 GB

Prozessor: Intel Core i5 4570 @ 3.2 GHz or AMD FX – 8350

Grafik: AMD Radeon R9 290X or NVIDIA GeForce GTX 780