Ein Spiel, dass nicht nur von einem der vielleicht größten Branchenskandale nach der Jahrtausendwende heimgesucht wurde, sondern auch eines, dass durchaus spielenswert (geworden) ist. Was mich an „Star Wars Battlefront II“ begeistert und was eher abgeschreckt hat, das habe ich für euch in eine Review gepackt!

 

Xbox One S-Review von Alex

 

 

Inhaltsverzeichnis:

Handlung
Gameplay
Online
Grafik
Sound
Fazit
Wertung
Infos

 

 

Zitate-Sammlung:

„Es tobt noch ein Konflikt in Ihnen.“
„Das Imperium ist unsere Heimat.“
„Wir sind der Inferno-Trupp.“
„Die Zeit des Imperiums ist gekommen.“
„Heute stirbt die Rebellion.“
„[…] der erste Schritt in eine neue Zukunft.“
„Wegen Leuten wie Ihnen besteht weiter Hoffnung […]“
„Sterbe ich hier, bin ich froh, dass Sie es auch werden.“
„Heute stirbt das Imperium.“

 

 

Handlung: Für das Imperium oder für die Rebellion?

Iden Versio ist eine der Besten – wenn es darum geht der Revolution eine Abreibung zu erteilen. Denn als Teil des tödlich-präzisen „Inferno-Trupp“, einer Art Spezialeinheit unter den Sturmtruppen, versucht sie stets die Interessen des Imperiums und hier im Speziellen die des Admiral Versio – ihres Vaters – umzusetzen. So begibt sich Versio mit ihren Kameraden Del und Hask in teils waghalsige und riskante Manöver.

Doch bei einem Einsatz erreicht Iden eine Grenze, an der sie die Machenschaften des Imperiums nicht mehr unterstützen kann. Sie weiß zwar, dass nach dem Fall von Vader und dem Aufstieg der Ersten Ordnung eine gewisse Radikalisierung erfolgt ist, aber das kann sie nicht mehr vertreten. Mitten im Einsatz stellt sie sich gegen die Anweisungen und stellt ihre Kameraden vor eine folgenschwere Entscheidung: Halten Sie zu ihrer Vorgesetzten, oder gehorchen sie dem Imperium. Als die Entscheidungen getroffen sind, muss Iden zusehen, dass sie entkommt.

 

Für Iden ist es nun die erste Pflicht Kontakt mit dem Widerstand und hier natürlich mit General Organa aufzunehmen, denn sie hat eine wichtige Botschaft für sie. Dank des Kameraden, der ihr beisteht, der selbst in einer gefährlichen Situation die Hilfe eines sehr berühmten Mitglieds der Rebellion erfahren hat, soll dieser Kontakt auch aufgebaut werden.

Doch um den Plan durchzuführen, ist eine Konfrontation mit ihrem Vater unumgänglich. Diesem muss sich Iden also stellen. Welche Seite wird am Ende siegen?

 

Einschätzung der Handlung:

Geschichtlich platziert sich die Handlung der Hauptstory zwischen der sechsten und siebten Film-Episode, was für mich eine sehr reizvolle Zeitspanne bedeutet hat. Ich mochte es sehr mit Iden zunächst auf Seiten der Ersten Ordnung für das Imperium zu arbeiten, aber konnte mich mit ihrem Charakter und ihren Entscheidungen sehr gut identifizieren, was es mir persönlich erleichtert hat, dann auf die Seiten des Widerstandes zu wechseln und vor allem mit einem Inferno-Truppler für die helle Seite der Macht zu arbeiten. Es fühlte sich nie „gekünstelt“ an, da es sehr gut gelungen ist, die Dramaturgie zu tragen und zu erzählen.

Ich war sehr überrascht von der Qualität dieser Handlung eines Shooters und hätte mir dringend gewünscht diese noch viel länger spielen zu können, als die doch recht kurze Spieldauer von unter zehn Stunden. Es ist gelungen die richtige Mischung aus Shooter-Elementen und Handlungsvermittlung zu erzeugen, so dass einem weder der eine, noch der andere Part zu lang vorkamen.

Mit der Erweiterung „Wiederbelebung“, auf die ich aus Spoilergründen nicht detailliert eingehen will, hat man zudem eine gute Zugabe erschaffen können. Ich mochte, die Tatsache, dass man deren Handlung parallel zur Handlung der siebten Episode hat laufen lassen und somit nicht nur daraus bekannte Gesichter, sondern auch Handlungsinhalte eingebaut hat. Es war insgesamt der richtige Abschluss – wenn auch mehr auf das Gameplay orientiert – einer wirklich bemerkenswerten Handlung!

 

 

Gameplay: „Lootbox-Gate“; aber auch einige Verbesserungen

Reden wir über das Gameplay von „Star Wars Battlefront II“, dann kommen wir nicht umhin über einen wahren Skandal in der Gamingbranche zu sprechen zu kommen, doch diesen möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt aufgreifen.

Zunächst einmal möchte ich über das klassische Gameplay sprechen, denn dort wird einem gerade auf der Ebene der Sicht eine wirklich tolle Option geboten. Denn man kann wählen, ob man in der Ego- oder Third-Person-Perspektive spielen will. Ich persönlich mochte diese Entscheidungsfreiheit sehr und habe mich gefreut, dass man bei einem Shooter auch an die „3rd-Person-Fans“ gedacht hat. Ansonsten läuft das Gameplay des Spiels so ab, wie man das von vielen anderen Genrevertretern auch kennt – hier gibt es keine speziellen Optionen.

 

Sehr nützlich und hilfreich fand ich auch, dass man sich – wie schon beim Vorgänger – dazu entschlossen hat, das Skillmenü in das Hauptmenü zu implementieren, so dass man nicht erst in eine Schlacht einsteigen muss, um seine Klassen zu verbessern und auszurüsten. Klassen?

Richtig, denn diese Klassen sind eines der Hauptaugenmerke – gerade im Bereich des Multiplayer-Gaming. Aber auch Singleplayer-Erfahrungen haben Auswirkungen auf diese Klassen. Diese sind aber eher im „optischen“ Bereich. Genaue Informationen zu den Klassen gibt es dann später in diesem Bereich.

Ich möchte jetzt vor allem auf die Spielmodi eingehen, für die man nicht in ein Multiplayer-Scharmützel treten muss. Singleplayer-Erfahrungen gibt es in zwei Kategorien: Die Kampagne und der „Arcade“-Bereich. Während ich über die Kampagne ja bereits in der Handlung gesprochen habe, liegt mein Schwerpunkt hier ganz klar beim „Arcade“. Hier gibt es wiederum drei verschiedene Modi:

Solo:

In diesem Modus ist man, wie es dem Namen nach schon zu entnehmen ist, komplett auf sich gestellt. In 16 Missionen begibt man sich zu gleichen Teilen auf die dunkle und helle Seite der Macht und kämpft an der Seite von geliebten Helden oder Schurken um die Gunst des Imperiums oder des Widerstands. In den einzelnen Leveln gilt es drei Leistungsstufen zu meistern, die nach und nach immer anspruchsvoller werden.

Die Missionen hierin variieren zwischen „Deathmatch“ und „Time battle“. Hinzu können verschiedene Handicaps wie z.B. „wenig Gesundheit“, oder „hartnäckige Gegner“ kommen. Zudem erhält man voll aufgerüstete Sternenkarten zum Auswählen. Was es mit Sternenkarten auf sich hat, klären wir ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt.

 

Koop:

Gemeinsam mit einem Gefährten sind alle Missionen viel leichter – Han Solo kann das nur bestätigen. Deshalb wird man es hier mit den gleichen 16 Missionen wie schon im „Solo“-Modus aufnehmen und Seite an Seite versuchen das beste Ergebnis zu erzielen. Auch hier gibt es neben der Teilung in dunkle und helle Seite auch wieder die Leistungsstufen, variierenden Missionstypen und Handicaps. Das Spiel erfolgt optisch im Splitscreen.

 

Versus:

Doch nicht nur Seite an Seite bereitet „Star Wars Battlefront“ auf der heimischen Couch Freude, sondern auch von Angesicht zu Angesicht. Genau dieses erlebt man im Splitscreen während der acht Szenarien, die man im „Versus“-Modus spielen kann.

Zusätzlich zu den vom Spiel zur Verfügung gestellten Szenarien, kann man auch selbst kreativ werden und in jedem der drei erwähnten Bereiche Szenarien in einem „Konfigurator“ erstellen und spielen.

 

Hat man nun eine gewisse Zeit im Solo-Modus – oder auch später im Multiplayer-Modus – in das Spiel investiert, dann wird man vier Dinge merken:

  1. Wartezeit:
    Die Wartezeit ist ein tatsächlich noch aktuelles Problem in diesem Spiel, denn man wartet… Immer! So wartet man in den zahlreichen Ladesequenzen gerne einmal 30 Sekunden oder länger, bis sich mal wieder etwas bewegt auf dem Bildschirm. Eine sehr lange Wartezeit. Gerade in der Kampagne ist dies für mich persönlich sehr störend gewesen, da nach einem tödlichen Treffer, das Warten auf den Respawn doch erheblich Zeit gekostet hat. Aber auch im „Solo“-Modus lässt man so einige Minuten liegen. Sehr ärgerlich wird es dann, wenn man Szenarien wiederholen will, aber immer diese immens lange Wartezeit in Kauf nehmen muss. So habe ich beispielsweise oft die Lust am mehrmaligen Versuchen eines Szenarios verloren und es schlussendlich gelassen.
     
  2. Sternenkarten:
    Spieler des Vorgängertitels wissen bereits, was es mit diesen Sternenkarten auf sich hat. Denn sie sind nicht weniger als „Skills“, mit denen man Klassen und Helden verbessern kann. Diese Sternenkarten können entweder Verbesserung von Spezialangriffen (Helden/Schurken), Statusverbesserungen (z.B. höhere Gesundheit) oder technische Hilfsmittel (z.B. Granaten) sein. Freigeschaltet werden diese Sternenkarten auf zwei Wegen: Zum einen muss man mit der entsprechenden Klasse eine bestimmte Stufe erreichen (EP basiert) – übrigens genauso schaltet man neue Waffen für die Klasse frei. Dann muss man aber zusätzlich auch noch einen Fähigkeitenpunkt investieren. Diese Fähigkeitenpunkte erhält man mit dem Erreichen einer neuen Klassenstufe. Hat man eine Sternenkarte freigeschalten, kann man diese noch zweimal mittels je eines weiteren Fähigkeitenpunkt verbessern. Es können im Kampf aber immer nur drei der teilweise über 15 Sternenkarten eingesetzt werden.
     
  3. Meilensteine:
    Hier erklärt eigentlich schon der Name, was man darunter verstehen kann. Meilensteine sind Achievements, die man durch das reine Spielen erlangen kann. So kann man beispielsweise durch das Erreichen bestimmter „Abschusszahlen“ einen von unzählig vielen Meilensteine abschließen. Das Spiel wartet mit knapp 300 Meilensteinen auf. Diese sind wie folgt verteilt:
    – Kampagne: 23 Meilensteine
    – Arcade: 21 Meilensteine
    – Multiplayer: 29 Meilensteine
    – Truppler (Klasse): 91 Meilensteine
    – Helden (Klasse): 80 Meilensteine
    – Sternenjäger (Klasse): 50 Meilensteine
    Im Rahmen des „Review-Play“ von mir habe ich ganze 10 % der Gesamtmeilensteine abgeschlossen – ihr seht also, dass dieser Bereich durchaus ein zeitintensives Unterfangen ist, aber gleichzeitig auch einen gewissen Reiz entwickelt.
     
  4. Spielpunkte sind wichtig:
    Während das gerade im Vorgängertitel eher eine zweitrangige Wichtigkeit gespielt hat, bzw. einfach als „Erfahrungspunkte“ verschwendet wurde, finden die Spielpunkte nun eine neue und vor allem sehr prominente Rolle. Spielpunkte erhält man in laufenden Begegnungen für das Töten von Gegnern oder Unterstützen bei Einsatzzielen. Verwenden kann man diese in den laufenden Begegnungen um mächtigere Kämpferklassen (z.B. Vollstrecker), aber auch (sofern es das Szenario unterstützt), Fahrzeuge oder Helden/Schurken zu aktivieren und spielen zu können. Ich bin ein sehr großer Fan dieser Vorgehensweise, da man so selbst verantwortlich ist, ob man nun einen Helden aktivieren kann, oder schlicht noch an sich und seinen Skills arbeiten muss.

 

Nachdem ich jetzt auf dieses Gameplay-Trio eingegangen bin, möchte ich noch auf den letzten großen Punkt in diesem Part eingehen und zwar: Die Klassen!

 

Das Klassensystem:

Das Spiel wartet mit unglaublichen 12 Klassen auf und liefert somit für jeden – wirklich für JEDEN – Spieler die Klasse seiner Wahl. Ich möchte auf die Klassengruppen im Folgenden nun kurz eingehen und sie euch vorstellen.

 

„Standard“-Klassen:

Diese Klassen kommen in fast allen Mulitplayer- und vielen Soloszenarien vor. Sie sind der Grundstock für das Gameplay. In diesem Bereich finden sich vier Klassen: Angriff, Schwer, Offizier und Spezialist.

Die Klasse Angriff kann als „0815-Klasse“ betrachtet werden. Sie sind die Allrounder unter den Kämpfern. Wendig und gleichzeitig angriffsstark präsentiert sich diese Klasse. Entgegen steht hier die Klasse Schwer, denn diese ist wie es ihr Name schon verrät eher träge. Dafür mit hoher Lebensenergie und schussgewaltigen Waffen und Sternenkarten. Spezialisten hingegen operieren meist aus der sicheren Deckung und den Schatten der Dunkelheiten. Weitschüsse und Angriffshemmungen sind ihre Spezialität. Und wer hält den ganzen Haufen zusammen? Richtig; die Offiziere behalten den Überblick, stellen mächtige technische Unterstützung mit ihren Sternkarten, bei der direkten Konfrontation sind sie hingegen eher im Nachteil.

 

„Spezialeinheiten“-Klassen:

Diese Klassen unterscheiden sich zum Teil, ob man auf der Seite des Imperiums oder des Widerstands kämpft. Gemein haben beide Seiten den „Luftangreifer“, der mit einem Jetpack ausgestatte Soldat ist durch selbiges nicht nur agiler, sondern auch wendiger als normale Soldaten. Zudem hat er mit dem Raketenwerfer einen mächtigen Unterstützer. Dann gibt es auf der hellen Seite der Macht den Wookiekrieger, der aus dem altehrwürdigen Stamm der Wookie beorderte Kämpfer ist mit einer mächtigen Laserarmbrust ausgestattet und verfügt zusätzlich über die Standhaftigkeit seines berühmtesten Stammesmitglieds. Hingegen auf der dunklen Seite rüstet sich der Todestruppler für seinen blutigen Streifzug durch die feindlichen Zonen auf der Suche nach dem letzten überlebenden Revoluzzer oder Widerständler! Letztere beiden Klassen werden auch „Vollstrecker“ genannt.

 

„Fahrzeug“-Klassen:

Dies ist die zweitgrößte Klasse, denn in ihr finden sich sechs verschiedene Unterklassen wieder. Doch die grobe Unterteilung findet in der Art der Fortbewegung statt. Denn es gibt Bodenfahrzeuge und Luftfahrzeuge. Auf beiden Seiten sind berühmte Namen vertreten, in dessen Cockpits oder Steuerungskabinen man gerne einmal selbst einsteigen will. Egal ob mit dem AT-AT die feindlichen Verteidigungslinien durchbrechen, oder mit dem X-Wing spektakuläre Luftmanöver vollführen – hier ist man richtig!

 

Helden und Schurken:

Mit ihr sind wir nicht nur bei der letzten, sondern auch größten Klassenart angelangt und sicherlich auch die reizvollste, denn wer will schon nicht mit seinen Filmidolen Seite an Seite in die Schlacht ziehen? Von den Verantwortlichen wurde darauf geachtet, dass man aus jeder der drei Filmtrilogien Vertreter dieser Klasse im Spiel hat.

Aufgeteilt in die dunkle und helle Seite der Macht ergeben sich jeweils 8 Kämpfer und 8 Fahrzeuge pro Seite – sprich insgesamt stehen einem 32 Helden/Schurken oder -fahrzeuge zur Verfügung. Dies ist eine beachtliche Zahl wie ich finde und es ist auch gelungen eine gute Mischung einzubauen. So trifft man nicht nur auf Serienveteranen wie Luke Skywalker oder Darth Vader, sondern auch auf Neuankömmlinge wie Rey oder Kylo Ren, aber auch Fanlieblinge wie Yoda oder Darth Maul haben ihren Weg in die galaktischen Schlachten gefunden. Bei den berühmten Fahrzeugen haben sich neben dem von Darth Vader oder Boba Fett, auch Poe Damerons Arbeitsplatz und gleich drei (!) Ausführungen des „Rasenden Falken“ in die Schlachten begeben.

 

 

Die Sache mit den Mikrotransaktionen/Lootboxen:

Es ist ein Thema, welches ich einfach ansprechen muss, viel zu groß war die mediale Welle, aber auch der Sturm in der Branche, der sich dort im November 2017 aufgetan hat. Ich persönlich habe das Spiel nun erst zu einem Zeitpunkt gekauft, an dem dieses Thema keines mehr ist und alle „Korrekturupdates“ bereits installiert und voll erprobt sind. Daher kann ich leider keinen Vergleich anstellen, möchte aber dennoch auf dieses dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte von Electronic Arts zurückblicken, das dem Spiel – wie ich finde – unglaublich geschadet hat.

Bereits vor dem offiziellen Release sind Stimmen laut geworden, dass unter anderem das „Reward-System“ des Spiels vorsichtig formuliert noch verbesserungswürdig ist, dennoch hat man sich zu einem Vollrelease entschieden. Kurze Zeit später brach ein regelrechter „Shitstorm“ los, der sich nicht nur gegen das angesprochene „Reward-System“, sondern auch und vor allem gegen die im Spiel enthaltenen Mikrotransaktionen gerichtet hat. Während Electronic Arts aus der Vergangenheit bereits öfter negativ mit der Nutzung dieser Zuverdienstmöglichkeit aufgefallen ist, scheint es, als hätte man hier eine neue Dimension erreicht.

 

So musste man zum damaligen Zeitpunkt 40 Spielstunden oder mehr investieren um den Charakter Darth Vader freizuschalten, oder man bemüht die Kreditkarte, zudem gab es verschiedenste „Lootboxen“, die von Sternkarten bis Credits alles enthielten, was das Herz zahlungsfreudiger Gamer höher schlagen ließ, gleichzeitig aber das der nicht zahlungswilligen Gamerschaft mit einem Lichtschwert durchstach. Auf der sozialen Plattform „Reddit“ wurde ein Rechtfertigungspost von Seiten der Verantwortlichen mit Negativreaktionen überhäuft und folglich der „am negativsten bewertete“ Beitrag der Seitengeschichte.

Schlussendlich zog man bei Electonic Arts die Reißleine: Mikrotransaktionen wurden komplett aus dem Spiel verbannt – kaufbare Lootboxen eingeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt erhielt man Lootboxen nur noch durch das Spiel selbst, diese wurden inhaltlich zudem abgeschwächt. Ferner wurde das von mir in dieser Review bereits angesprochene Fähigkeitenpunktesystem eingeführt.

Für mich ist es traurig, dass ein aus Sicht der Handlung und des Gameplay (in den Szenarien) so gutes Spiel durch einen Skandal wie diesen mehr oder weniger von der Bildfläche verschwindet und in die Missgunst der Fans gerät. Ich hoffe sehr für das Spiel und auch die Reihe, dass man aus diesen Fehlern lernt und vor allem, dass die Fans dem Spiel dennoch treu bleiben, oder ihm jetzt eine zweite Chance geben wollen.

 

 

 

Online: Gemeinsam in die Schlachten, doch welche?

Sicherlich dürfte er trotz der zahlreichen Solo-Erfahrungen noch immer das Hauptaugenmerk von „Star Wars Battlefront II“ sein, denn ganze neun verschiedenste Szenarien bietet dieser Bereich den Spielern. Der Online-Multiplayer-Bereich ist dabei in drei Bereiche gegliedert, auf die ich im Folgenden eingehen möchte:

 

Operationen (16-20 Spieler):

In diesem Bereich findet man nicht nur den Klassiker „Gefecht“, in dem man mit seinem Team als erster 100 Kills erreichen muss, sondern auch die sehr ansprechenden Szenarien „Exfiltration“ und „Ewok Jagd“. In „Exfiltration“ ist es die Aufgabe auf Seiten des Imperiums die Rebellen daran zu hindern Waren aus einem engen Trakt zu bergen und zum Millennium Falken zu bringen. Gelingt einem dies vor Zeitablauf nicht, dürfte das eine sehr ungemütliche Audienz bei Darth Vader bedeuten. Aber auch in der „Ewok-Jagd“, geht es einem als imperialer Sturmtruppler nicht wirklich besser. Denn hier versucht man einfach nur zu überleben und nicht von diesen aggressiven Fellpuscheln getötet zu werden. Als diese „Fellpuschel“ spielend ist das nämlich das primäre Ziel!

 

Angriff (16-40 Spieler):

Hier steppt der Wookie! Es sind die großen und epischen Schlachten, die man nicht nur schon vom Vorgängertitel kennt, sondern die hier noch einmal auf eine neue Stufe gehoben wurden und an Klasse gewonnen haben. Aufwändige Missionen, mit großen Karten warten erkundet zu werden. Seite an Seite mit Luke gegen Darth Vader anzutreten, oder als einfacher Rebell gegen die Großmacht eines Imperator Palpatine anzutreten. Es gibt viele Möglichkeiten, sich für das große Ziel einzubringen, um am Ende auf der siegreichen Seite zu sein. Egal ob in der Luft in einem „Sternenjäger-Angriff“, oder in einem „galaktischen Angriff“ auf dem Boden und in der Luft.

Möchte man dem Gedränge der großen Schlachten entfliehen, dann kann man sich im „Angriff“ in einer kleinen Gruppe ebenfalls in einem mit Einsatzzielen gespicktem Szenario beweisen.


 

Helden & Schurken (4-8 Spieler):

Hier sind die prominentesten der spielbaren Charaktere unter sich und bekriegen sich in der Luft oder auf dem Boden. Einer der effektreichsten Szenarien versteckt sich hier, wenngleich hier die geringste Spielerzahl geboten ist. Persönlich gefällt mir dieser Bereich immer sehr gerne, weil man sich direkt mit den Helden oder Schurken auseinandersetzen kann, einmal jeden kennen und seinen Liebling schätzen lernen kann. Quasi eine Art „Probierwiese“ auf Wettbewerbsniveau.

 

 

 

Grafik: Gestochen scharf und bestechend detailliert

Wenn ich an „Star Wars Battlefront“ denke, dann denke ich seit einigen Jahren auch immer an die Grafik. Denn diese ist herausragend und dank der grandiosen Arbeit von Dice auf einem konstant hohen Level. Auch der Fortsetzungstitel konnte mich mit einer Detailtreue und der Tatsache, dass man mit den Originalvorlagen gearbeitet hat, erneut begeistern. Ich habe es genossen selbst in die Welten (wieder-)eintauchen zu können, welche ich durch die Filme so ins Herz geschlossen habe. Sei es Moes Eisley oder die Starkiller-Basis. Es gibt so unglaublich viele, schöne Orte zu entdecken.

Die Charakterdarstellung – besonders hier natürlich die der Helden und Schurken – hat mich einmal mehr sehr begeistern können. Ich mochte es wie Imperator Palpatine über das Schlachtfeld schwebt, oder ein Yoda quasi unbemerkt durch die gegnerischen Linien flitzt. Die Tatsache, dass man dutzende Emote-Bewegungen oder Sieg- bzw. Verlustposen installiert hat, rundet diesen Eindruck der Detailtreue aus meiner Sicht perfekt ab. Auch innerhalb der von den Trilogien und Sagas losgelösten Handlung wusste das Spiel mit seiner Detailtreue und Schärfe zu überzeugen. Die originalen Charaktere Iden, Hask und Del waren innerhalb kürzester Zeit im Gedächtnis verankert und sind nun nicht mehr aus dem Universum wegzudenken.

Aber mal fernab von der offensichtlichen Grafik, konnte das Spiel durch eine schlichte und übersichtliche Gestaltung des Menüs überzeugen. Modi und Inhalte waren jederzeit gut erkennbar und man fand sich bereits nach wenigen Sekunden bestens zurecht.

 

 

 

Sound: Pew Pew und „Ich bin dein Vater“ lassen das Fanherz höherschlagen

An dieser Stelle ein kleiner Selbsttest: Mach einmal die Augen zu und denke an „Star Wars“… Hörst du die ikonische Melodien des Filmkomponisten John Williams oder das Feuern der Blaster; das Zischen der Lichtschwerter? Oder alles gleichzeitig?

So oder so ähnlich müssen die Soundverantwortlichen an ihre Aufgabe herangegangen sein. Das Spiel „Star Wars Battlefront II“ lebt neben seiner Grafik auch von seinem Sound, denn dieser ist mindestens genauso erwähnens- und bestaunenswert. Hier griff man ebenso zu vielen Originalvorlagen, was dem Spiel eine unglaubliche Authentizität verleiht. Das gilt übrigens für die Soundeffekte wie auch für die Synchronisation. Denn es ist in der Tat gelungen viele der Originalstimmen der Helden und Schurken zu sichern.

 

 

 

Fazit: GEBT DEM SPIEL (noch) EINE CHANCE!

Ich habe nach dem skandalgebeutelten Release des Spiels tatsächlich auf einen zeitnahen Kauf verzichtet und mir das Spiel mehrere Monate nach den Ereignissen gekauft, weil ich immer noch aufgrund meines ersten Tests auf der gamescom 2017 sehr davon angetan war und ich auch mittlerweile mehrere Empfehlungen erhalten habe. All diese Faktoren haben nun bewirkt, dass ich mir nicht nur die Fortsetzung einer Spieleserie gekauft habe, sondern mir tatsächlich auch einige sehr bemerkenswerte Verbesserungen habe sichern können.

Aus meiner Sicht ist die Handlung mit einer der Hauptgründe sich dieses Spiel zu holen. Gerade als Fan der Filmtrilogien macht es unglaublich Spaß sich in diese Handlung zwischen der sechsten und siebten Episode hineinzubegeben und eine komplett neue und unabhängige Geschichte zu erleben. Der Charakter Iden Versio ist ein unglaublich interessanter geworden und ich finde es schade, dass man es bei nur einer Story-Erweiterung belassen hat. Allerdings ist eben durch diese Erweiterung für mich die Geschichte der Charaktere zu Ende erzählt worden. Ein wirklich wichtiger Bestandteil, der aber gleichzeitig nicht Hauptaugenmerk ist. Dieser befindet sich nämlich nach wie vor auf dem Online-Mulitplayer-Erlebnis und hier erlebt man dann nicht weniger als epische Schlachten im Star-Wars-Universum!

 

 

Pro

Contra

Einführung einer Kampagne und deren Umsetzung

Mikrotransaktionen und Lootboxen (mittlerweile behoben)

Umfangreiches Klassensystem

Ladezeiten

Einführung des Fähigkeitenpunkt-Systems

Matchmaking

Insgesamt umfangreiches Singleplayer- bzw. lokales Multiplayer-Erlebnis

Abwertung der durch das Spielen bereitgestellten Lootboxen

Helden und Schurken aus allen Trilogien inkl. Fanlieblingen

 

Umfangreiches Meilensteinsystem

 

Viele Originalbezüge (Modelle, Soundeffekte, Synchronisation)

 

 

 

 

 

Wertung: NACH dem Lootbox-/Mikrotransaktionsskandal

Kategorie

Punkte

Begründung

Story

9

Ich wiederhole mich nur ungern, aber es ist für mich einer der Hauptgründe, wieso mich das Spiel letztlich doch noch vom Kauf überzeugen konnte: Eine Originalhandlung fernab der Filmtrilogien, die eine wunderbare Geschichte ganz im Stile des „Star Wars“-Duktus erzählt. Ich hätte mir nur gerne eine etwas längere Spielerfahrung gewünscht, daher reicht es hier auch nicht für die Maximalpunktzahl.

Gameplay

6

An sich hat das Gameplay nicht viele Verbesserungen zum Vorgänger. Die Einführung des umfangreichen Klassensystems hat mir sehr gefallen. Allerdings haben mich die sehr langen Wartezeiten oftmals frustriert. Der angesprochene Skandal hat dem Spiel sicherlich geschadet, aber ich bin mit der „Neuauflage“ sehr zufrieden gewesen. In Anbetracht der Gesamtereignisse, dennoch eine zurückhaltende Wertung.

Online

8

Ganz klar das Herz des Spiels und dass soll man auch merken. Ich mochte die Szenarien sehr gerne und habe es sowohl in kleinen Gruppen, als auch in großen Schlachttrupps genossen über die teilweise weitläufigen Karten zu wandern und mich in einem meiner Lieblings-Filmuniversen mit anderen zu messen.

Grafik

10

Für mich ist die hier gelieferte Arbeit top und überzeugt neben seiner Detailtreue und der Nutzung von Originalvorlagen auch mit seiner Variation. Sehr viele unterschiedliche Schauplätze, Charaktere und Fahrzeuge, runden diese Erfahrung wunderbar ab.

Sound

10

Sprechen wir über Spitzenleistung, dann sprechen wir gleich beim Sound weiter, denn auch hier überzeugt das Team vor allem mit dem Bezug zum „Original“. Neben Soundeffekten und Soundtrack, ist es für mich vor allem die Tatsache, dass man eine Vielzahl der deutschen Originalsynchronsprecher überzeugen konnte in dem Spiel mitzuwirken.

Gesamtwertung

86 %

Hätte es diese unsägliche Reihe von Skandalen vor bzw. zum Release des Spiels nicht gegeben, dann wäre ich mit meiner 86´er Wertung sicherlich nicht so alleine unterwegs. Ich mochte die Spielerfahrung sehr gerne. Egal, ob die Kampagne oder die sonstigen Single- bzw. Multiplayerszenarien. Als Fan der Filmreihe tauche ich unglaublich gerne in dieses Universum ein und wenn man dann eine grafisch und soundtechnisch so wunderbar aufbereitete Möglichkeit erhält, sollte man diese auch wahrnehmen und nutzen!

Möge die Macht mit euch sein!

 

 

 

Infos:

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

EA Dice

Plattform(en)

PC (Windows)

Xbox One (family)

Playstation 4 (family)

Genre

First/Third-person shooter

Release (Deutschland)

17. November 2017

Website

https://www.ea.com/de-de/games/starwars/battlefront/battlefront-2

Preis lt. Amazon (Standardedition-Discversion)

PC: ca. 22 €

Xbox: ca. 25 €

Playstation: ca. 29 €

Alterseinstufung (USK)

16 Jahre

Spielzeit

ca. 14 Stunden (davon ca. 8 Stunden Handlung)

Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen

(Quelle: https://www.origin.com/deu/de-de/store/star-wars/star-wars-battlefront-2)

BS: 64-Bit Windows 10 oder höher
Prozessor (AMD): AMD FX 8350 Wraith
Prozessor (Intel): Intel Core i7 6700 oder gleichwertig
Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
Grafikkarte (AMD): AMD Radeon™ RX 480 4 GB
Grafikkarte (NVIDIA): NVIDIA GeForce® GTX 1060 3 GB
DirectX: DirectX 11.1-kompatible oder entsprechende Grafikkarte
Voraussetzungen für Internetverbindung: 512 KBPS oder schnellere Internetverbindung
Festplattenspeicher: 60 GB