Fliege weit hinaus in diesem fantastischen Abenteuer!
Bahne dir deinen Weg in ausweglosen Situationen und rette die Welt vor der absoluten Zerstörung, als Eule!
Solltest du dir jedoch nicht sicher sein, ob das Abenteuer es wert ist erlebt zu werden, dann lies weiter und erfahre was du wissen möchtest!

Konsole: Nintendo Switch

Autor: Phil-kun


Inhaltsverzeichnis:


Handlung:
Das Ende der Welt steht kurz bevor!

Erhaben.

Weise.

So versuchen wir Eulen zu sein.

Im Laufe der Jahrhunderte haben wir hart daran gearbeitet, den Respekt der Menschen zu verdienen.

…jedoch…

Die Schleife…Die Zerstörung…

Wir müssen sie aufhalten, sonst ist alles verloren!

Was passiert hier?! Nein! Es gerät außer Kontrolle!

Die Welt…sie wird nie mehr das sein, was sie einst war!

Ich muss das Werkzeug zur Wiederherstellung finden…koste es was es wolle!

Fernab dieses Chaos lebt ein Eulenjunge mit dem Namen Otus in dem kleinen Dorf Vellie kurz vor der Hauptstadt Advent. Die Welt, in der er lebt, ist fern von unserer. Sein Dorf besteht aus Inseln, die im Horizont umher schweben. So ist es mit allen Landmassen auf diesem eigenartigen Planeten. Der Planet selbst ist nur von Wasser umgeben, in seinem Himmel und Horizont schweben jedoch Landmassen umher. Dieser Umstand ist jedoch für Otus nichts Außergewöhnliches, da er sein Leben lang nichts anderes kannte. Als Eule ist es schließlich auch kein Problem zu fliegen, sofern man denn fliegen kann. Seit seiner Kindheit ist Otus kein begabter Flieger, sehr zum Leidwesen seines Lehrers bzw. Mentors. Um ehrlich zu sein, ist Otus in allem nicht sonderlich begabt. Tollpatschig, unkonzentriert und talentlos, so würde sein Mentor ihn wohl beschreiben.

Darüber hinaus ist er ebenfalls stumm seit seiner Geburt an. Aber all diese Hindernisse halten ihn nicht davon ab, Spaß am Leben zu haben und Freundschaften zu schließen.

Eines Tages erhält Otus, wie so oft, die Aufgabe von seinem Mentor, das Dorf zu patrollieren und Ausschau nach Unruhestiftern zu halten, insbesondere Piraten die am Himmel segeln.

Später an diesem Tag findet Otus zusammen mit seinem besten Freund Geddy einen Unruhestifter, der bereits für Chaos im Dorf gesorgt hat. Sie verfolgten in zwar in eine alte Ruine, verloren jedoch die Spur. Doch ganz fruchtlos war ihr Abenteuer nicht. Am Ende der Ruine fanden sie einen Talisman, der es Otus ermöglicht seinen besten Freund jederzeit zu sich zu teleportieren.

Als sie jedoch darauf im Dorf ankamen, machte sich ein schreckliches Bild vor ihren Augen breit.

Das Dorf wurde von Piraten angegriffen! Doch so rasch die Piraten auch auftauchten, so schnell verschwanden sie auch wieder. Das einzige was sie an sich genommen hatten, war ein altes Eulenrelikt.

Nach einer Standpauke von seinem Mentor, bekam Otus eine neue Aufgabe: Er solle zusammen mit Geddy den Eulentempel ausfindig machen, während die fähigen Eulen direkt nach Advent aufbrechen. Die Piraten hatten nach ihrem Angriff auf Vellie den Kurs auf Advent gesetzt. Dort befand sich ein weiteres dieser Relikte.

Die Relikte sind mächtige Artefakte der Eulen. Sie können furchtbare zerstörerische Kräfte entfesseln. Wenn jemand alle drei Relikte hätte, könnte er damit wohl die Welt zerstören…

Wird es Otus gelingen den Plan der Piraten zu durchkreuzen bzw. überhaupt nützlich für die Eulengemeinde zu sein?

Was ist das Ziel der Piraten? Wollen sie wirklich die Welt zerstören?

Wozu existieren die Relikte?

 

Antworten auf all diese Fragen findest du in der Handlung von Owlboy, sofern du dich entscheidest es spielen zu wollen.

Doch wie spielt es sich überhaupt? Das kannst du gerne im nächsten Abschnitt herauslesen!


Gameplay:
Wie im Flug!

So mag zwar auch die relative kurze Handlung vergehen, aber umso schneller beherrscht man in der Regel die Steuerung bei Owlboy. Wie diese aussieht und was für Inhalte dich sonst noch in diesem luftigen Abenteuer erwarten werden, wirst du in den nächsten Abschnitten erfahren.

 

Die Steuerung: Manövrieren und schießen!

Otus, den spielbaren Charakter, hast du bereits in der Handlung kurz kennengelernt. Er mag zwar ein Tollpatsch sein und nicht immer alles richtig machen bzw. die falschen Entscheidungen treffen, dennoch ist er trotz seiner angeblichen Talentlosigkeit ganz schön wendig im Spiel. Hierbei kannst du mit ihm rumgehen oder, wie die meiste Zeit des Spiels, fliegen. Ob du nun vom Stand aus, deine Flügel ausbreitest oder nach einem kräftigen Sprung in die Lüfte hinaufsteigst, wird dir und den aktuellen Gegebenheiten überlassen. Sowohl am Boden als auch in der Luft kannst du als Otus mit einer Rolle ausweichen. Dies eignet sich ebenso gut, um schneller von A nach B zu gelangen, wie in vielen 3D-Zelda-Titeln. Mit einer kräftigen Wirbelattacke kannst du kleinere Objekte aus dem Weg schaffen, Schalter aktivieren oder auch Gegner behindern.

Allein in ein Abenteuer zu wandern ist nicht Otus Art, daher hat er immer einen Helfer dabei. Geddy, sein bester Freund, Mensch und Vellies Verteidigungshandwerker, ist einer von drei. Er trägt selbst einen Blaster, den du mit dem richtigen Tastendruck auch abfeuern kannst, sofern Otus Geddy trägt. Immer wenn ein Helfer seine Aktionen ausführt trägt Otus ihn. Dabei steuerst du dann beide quasi gleichzeitig. Ein anderer Helfer weiß sein Gewicht und seine explosive Feuerkraft einzusetzen und der andere setzt auf sein Geschick und flinkes Wesen. Während des Abenteuers begegnen dir zahlreiche Monster und Hindernisse, die es geschickt zu bekämpfen gilt oder ausgewichen werden müssen. Ich empfehle dir das Spiel entweder im Handheldmodus, mit dem Joy-Con-Grip oder mit einem Pro Controller auf der Nintendo Switch zu spielen, da hier beide Analogssticks eingesetzt werden müssen, einer zum Steuern und einer zum Zielen. Mit den Joy-Cons allein war mir das etwas zu unbequem in der Handhabe.

 

Das Abenteuer: Eine fast offene Welt!

“Owlboy is an open-world exploration game with a unique mix of flight and platforming.”

Mit dieser Aussage wird das Spiel offiziell auf seiner Homepage beschrieben. Den hinteren Teil habe ich bereits erläutert. Wie sieht es jetzt aber mit dem Leveldesign aus? Ist Owlboy tatsächlich ein Spiel mit einer frei erkundbaren offenen Welt?

Jein. Die Welt ist zwar ähnlich zu Zelda-Titeln frei erkundbar, aber ebenso wie in diesen Spielen sind die meisten Wege zu Beginn gesperrt und werden erst begehbar sobald man die notwendige Fähigkeit erhalten hat. Dabei gibt es recht wenig zusätzliche Wege, die nichts mit der Handlung zu tun haben. "Offen" ist dementsprechend die Welt nach diesen Kriterien nicht und das Spiel auch kein "Open-World" Spiel. Die Steuerung, sowie das Leveldesign passen vielmehr auf einen Jump&Run- oder besser Jump&FlyTitel. An anderen Stellen wird das Spiel auch als Metroidvania beschrieben, was dem Ganzen schon etwas näher kommt, aber auch wieder nicht ganz der Wahrheit entspricht, da es hier Dungeons gibt und keine zusammenhängende Weltkarte.

 

Neben dieser Feststellung gibt es zum Abenteuer selbst aber noch ein paar Takte zu schreiben. Die Hauptattraktionen sind neben der kräftigen Handlung auch die ebenso mächtigen Dungeons. Diese Dungeons sind über eine Oberwelt miteinander verknüpft. In fast allen Gebieten von Owlboy lassen sich Münzen einsammeln, die dazu genutzt werden können Upgrades zu erwerben, wie z.B. mehr Feuerkraft oder mehr Leben. Die Anzahl der Upgrades und die Reihenfolge, in der man sie bekommt ist fest vorgeschrieben, wobei das Freischalten abhängig von den insgesamt gesammelten Münzen ist.

Obendrein gibt es auch noch drei große Tokens, die wiederum zu drei versteckten Orten gebracht werden müssen. Sie dienen dazu die Hintergrundgeschichte zu erzählen. Sie werden für den erfolgreichen Spielabschluss nicht benötigt und schalten auch kein alternatives Ende frei.

Nun kommen wir zur Krönung dieses Spiels.


Grafik:
Atemberaubende Ausblicke!

Krönung mag vielleicht übertrieben klingen, doch die Menge an Details und Feinheiten sowie Verliebtheit in der Präsentation sind Merkmale, die diese Bezeichnung durchaus verdienen. Bei der Komplexität der Grafik ist es fast schwer zu sagen, dass es sich dabei noch um eine 2D-Pixelgrafik handelt, aber genau das ist das Spiel: Ein hochwertiges Pixel-Vergnügen.

Die Leistung erfährt dabei auch keinen Einbruch. Zu allen Zeitpunkten im Spiel gab es nie FPS-Probleme. Auch die Ladezeiten halten sich gut in Grenzen.


Sound:
Symphonie im Anflug!

Auch in Sachen Sounddesign fand eine Veredelung statt. Es gibt insgesamt 50 Soundtracks, wobei alle mit echten Instrumenten aufgenommen wurden bzw. instrumentale Klänge besitzen. Trotz der Wucht, die der Score mit sich bringt, begräbt er in keiner Hinsicht die visuelle Präsentation, sondern unterstreicht diese wunderbar.

Persönlich finde ich, dass der Score sowie die Soundeffekte den Spieler noch stärker in das Spiel hineinziehen und die Handlung dadurch noch besser zur Geltung kommt.

Ähnlich wie bei unserem letzten großen Indie-Hit empfehle ich dir auch hier den Soundtrack anzuhören, selbst wenn du das Spiel nicht kaufst. Sofern du Symphonien magst, liegst du dabei nicht falsch. Die Soundeffekte und der Score kommen übrigens von Jonathan Geer.


Fazit:
Ab in die Lüfte!

Mit dem Re-Release auf der Nintendo Switch habe ich das Spiel bereits zum zweiten Mal durchgespielt. Ich erinnere mich, dass ich das Spiel relativ zeitnah zu seinem Release auf Windows am 01.11.2016 gespielt habe. Damals habe ich viele Spiele angespielt und ausprobiert, insbesondere aus dem Indie-Sektor, ohne etwas von den Spielen zu wissen und ohne Verlangen diese Spiele durchzuspielen.

Und wie sah es damals bei Owlboy aus? Tja ich habe es sofort in einem Rutsch durchgespielt, da ich es einfach nicht weglegen bzw. unterbrechen konnte. Ich war so dermaßen von dem Inhalt, dem Gameplay sowie deren Präsentation begeistert, dass ich es einfach in einem Zug spielen musste.

Nun ist das ja schon mehr als zwei Jahre her. Hat sich meine Begeisterung gelegt? Ist meine Meinung gesunken?

Nein.

Das Spiel ist grandios. Punkt.

Die Handlung ist zu keinem Zeitpunkt gedehnt oder übertrieben. Sie verliert auch den roten Faden nie und verkünstelt auch keine Charaktere, sondern schafft trotz ihrer Kürze mit knapp fünf Stunden eine unglaublich tiefe Charakterentwicklung bei allen Hauptcharakteren, sodass man bereits nach wenigen Minuten die Charaktere in sein Herz schließt und mit ihnen mitfühlt. Insbesondere Otus, der Protagonist, ist wahnsinnig gut geschrieben, obwohl er selbst kein Wort spricht. Er ist, wie bereits erwähnt, stumm. Doch anders wie bei vielen stummen Protagonisten ist er es wirklich. Es ist also nicht so als spricht er einfach nicht, wie Link, sondern er kann wirklich nicht sprechen. Dialogoptionen werden mit einem Nicken oder Kopfschütteln beantwortet, und Geddy bzw. andere Charaktere übernehmen teilweise das Sprechen für ihn oder es wird gänzlich mit Gesten und Mimen artikuliert. Das ist eine unglaubliche Detailverliebtheit und Treue zu der Geschichte und den einzelnen Charakteren, die mich immer noch schwer begeistert.

Wo wir schon bei Detailverliebtheit sind: Die Grafik

Ich habe es ja bereits erwähnt, aber ich erwähne es hier gerne noch einmal. Die Grafik wirkt nicht wie die von einem Pixel-Abenteuer, aber sie ist von einem. Spiele wie Octopath Traveler, Secret of Evermore, Lufia 2 oder Final Fantasy VI besitzen eine immense Pixelgrafik und zu denen gehört Owlboy ohne Widerrede. Owlboy kommt übrigens auch ohne moderne Shader aus und bewahrt damit eine Sega Genesis bzw. Super Nintendo Grafik, wobei es wohl mit dem Detailgrad unmöglich auf diesen Systemen laufen könnte.

Der Soundtrack ist ebenso gut gelungen, auch wenn dieser wohl keine solch wahnsinnig lange Entstehungszeit hatte, wie der Rest des Spiels, aber zu der komme ich noch.

Das Gameplay passt sich den anderen Aspekten an. Es ist wirklich poliert. Diese Leistung ist für sage und schreibe zwei Entwickler äußerst beachtlich. Es gab zwar ein paar Steuerungsprobleme beim Zielen hier und da, aber das lag meist an meinem Unvermögen bzw. den falschen Controllern.

Im Leveldesign gab es ein paar Stellen, die etwas frusteten, aber auch das schreibe ich eher meinem, zu dem Zeitpunkt, ermüdeten Ich zu. Den Punkt bezüglich der fälschlichen "Open World"-Bezeichnung habe ich bereits oben im Gameplay ausführlich erwähnt, daher gehe ich hier darauf nicht näher ein.

Jetzt gibt es nur noch eine Sache, die ich kurz vor Schluss noch einmal ansprechen möchte: Die Entstehungszeit.

Die Idee von Owlboy entstand bereits 2007. Knappe zehn Jahre war dieses Spiel in Entwicklung. Das ist ähnlich solange wie die Entwicklungszeit von Final Fantasy 15, ein Spiel mit über 100 Stunden Inhalt und dutzenden Mitwirkern.

Was brauchte also solange bei Owlboy, einem Spiel mit einer fünf- bis zehn-stündigen Spielzeit? Nun D-Pad Studios, das fünfköpfige Team, hatte laut einigen Interviews und eigenen Angaben viele Strapazen auf dem Weg erlitten. Aber der Hauptgrund war wohl tatsächlich die eigene hohe Ambition, ein hochwertiges Spiel zu produzieren. Owlboy ist demnach gewissermaßen ein Herzensprojekt von ihnen gewesen, dass nur die beste Umsetzung verdient hatte, so wurde das Projekt auch einige Male nochmal komplett aufgerollt und von neu begonnen.

Wie dem auch sei, Owlboy ist ein grandioses Spiel und ein verdammt großer Liebesbrief an die Pixel-Ära.

 

 

Viel Spaß beim Zocken!

 

Pro und Contra

Pro

Contra

Intuitive Steuerung

Kein Open World

Abwechslungsreiches Leveldesign

Teils schlauchige Level

Hoher Wiederspielwert

 

Großartige Charakterentwicklung

 

 

Wertung

Kategorie

Punkte

Begründung

Handlung/Inhalt

10

Die Handlung ist perfekt in Szene gesetzt. Super!

Gameplay

9

Fast perfekt. Einige schlauchige Levelabschnitte, die keinen Mehrwert aufweisen und das Fehlen der angegebenen "Open World"-Aspekte machen es mir schwer hier auch die volle Punktzahl zu vergeben.

Grafik

10

Top.

Sound

10

Grandios.

Gesamt

97 %

Ein fast perfektes Spiel. Owlboy ist ein Muss für jeden Pixelgrafik-Fan und Jump&Run-Enthusiasten!
Auf einen guten Flug!

 

Das Wissenswerte zum Spiel:

Publisher

D-Pad Studio

Entwickler 

D-Pad Studio

Plattform

PC

Nintendo Switch

PlayStation 4

XBox One

Genres

Jump&Run, Plattform-Adventure

Release

Windows: 01.11.2016

macOS, Linux: 27.01.2017

Nintendo Switch: 13.02.2018

PS4: 10.04.2018

XBox One: 10.04.2018

Website

http://www.owlboygame.com/

Preis (laut Nintendo eShop)

22,99 €

Altersfreigabe

USK ab 6 Jahre

Spielzeit

5 bis 10 Stunden

 

Trailer zu Owlboy