Im Jahr 2077 hat sich die Welt dramatisch verändert. Sogenannte Mega-Cities sind für viele Menschen die letzte Zuflucht, um in Zivilisationen zu leben. In genau solch einer Mega-City versucht V das eigene Leben nach einem dramatischen Zwischenfall zu retten. In meiner Review werde ich diese Frage natürlich nicht klären, aber ihr erfahrt, warum das Spiel für mich trotz all seiner großen und kleinen Baustellen und Skandale dennoch ein bemerkenswertes Erlebnis geworden ist. Kommt mit mir nach Night City und damit in die Welt von „Cyberpunk 2077“.

Autor: Alex

Plattform: Xbox Series X

Inhaltsverzeichnis:

Zitate:

„Was kostet die Unsterblichkeit?“

„Wenn man die Welt retten will ist das der erste Schritt: ein angeknackster Verstand.“

„Ein Gig für die Geschichtsbücher.“

„Wenn Gebäude hochjagen nichts hilft […] selbst zur Bombe werden?“

„[…] suchen sich den Billigsten und entsorgen dann ihre Leiche.“

„Weißt du in welcher Scheiße ich deinetwegen stecke?“

„Sichere deine Seele!“

„Du willst Gerechtigkeit in Night City?“

Handlung: Das etwas andere Doppelleben

Disclaimer:

Ich habe mich bei meinem Durchlauf für den Lebensweg der Nomaden entschieden. Im Bereich des Gameplay gehe ich kurz auf die weiteren möglichen Lebenswege ein. Die folgenden Teile der Review sind daher teilweise an den Lebensweg gebunden und können von anderen gewählten Lebenswegen teilweise stark abweichen.

Während V den Tätigkeiten der Nomaden nachgeht, stellt sich nach und nach ein Kontakt zu einem ominösen Mittelsmann aus der großen Stadt Night City her. Für V kommt dieser Kontakt gerade richtig, denn die Schnauze ist gestrichen voll davon jeden Tag nur Staub zu fressen, es soll in die Stadt gehen. Etwas aus sich machen, vielleicht sogar zu einer der vielen Legenden der Unterwelt werden! Jackie Wells scheint hierfür genau der richtige Typ zu sein. Gemeinsam starten die beiden in Night City ordentlich durch und bauen sich binnen kürzester Zeit einen recht ordentlichen Namen unter den lokalen Gangsterbossen bzw. Auftraggebern auf. Als dann plötzlich einer der größten Fische auf der Matte steht, wittert Jackie endlich den Aufstieg in die Champions-League der Night City Unterwelt. Die beiden hören sich das Angebot des Fixers (offizielle Bezeichnung von Auftraggebern) an.

Der Entschluss steht fest: Der Deal wird angenommen und der Auftrag, der sich als äußerst komplex und riskant herausstellen soll, wird angenommen. Im Mittelpunkt steht ein Biochip der Arasaka Group. Arasaka ist nicht nur als Platzhirsch im Industriebereich Night Citys bekannt, sondern auch für eine äußerst rücksichtslose Firmenpolitik. Sich mit der Gruppe anzulegen birgt viele Gefahren. Dennoch fühlen sich V und Jackie Wells schlussendlich sicher genug, um den Coup durchzuziehen. Doch während des Einsatzes läuft alles aus dem Ruder – tatsächlich durch Arasaka selbst verschuldet. Die beiden Diebe schlittern nämlich direkt in einen tödlichen Familienmachtkampf, woraufhin das Gebäude zur Hochsicherheitszone erklärt wird. Beim Fluchtversuch fliegen die beiden auf und schaffen es gerade noch so aus dem Gebäude. Die Beute wird dabei beschädigt und landet schließlich in letzter Verzweiflung in V´s Kopf, um ihn sicher nach draußen zu befördern…

Die Tage und Wochen vergehen nach diesem Einsatz und V muss mit einer völlig neuen Lebenssituation klarkommen, denn der Chip in seinem Kopf hat ihm nicht nur buchstäblich das Leben gerettet, sondern ist nun ironischerweise dabei ihn langsam zu eliminieren. Auf dem Chip ist eine Seele gefangen gehalten worden, die vor über 50 Jahren viel Leid und Schrecken über Night City gebracht hat. Und sie hat immer noch nicht genug vom Morden und generellem „schlecht gelaunt sein“: Johnny Silverhand!

V´s Gedanken sind nun also seine und andersherum. Dennoch verfolgen beide irgendwo dasselbe Ziel: Die gegenseitige Trennung. V weiß, dass er sterben würde, wenn der Chip nicht irgendwann entfernt wird und andersherum hat Johnny wenig Bock in einem Loser-Dieb abzuhängen. Die beiden müssen nun also mehr oder weniger zusammenarbeiten, um eine Lösung in diesem Kampf ums Überleben zu finden…

Auf diesem Weg müssen sie sich nicht nur vielen Gefahren und Herausforderungen stellen, sondern sich auch mit sich selbst, ihren Prinzipien und schweren Entscheidungen plagen. Eins ist aber sicher für Nomaden wie V: Es gibt immer Menschen, auf die man sich verlassen können wird. Doch reicht das, um das große und erklärte Ziel des Überlebens zu erreichen? Vor allem, weil eine bestimmte Organisation in diesem Vorhaben eine elementare Rolle spielt: Arasaka!

Einschätzung zur Handlung:

Die Tatsache, dass mich die Handlung und ihre Inhalte bei „Cyberpunk 2077“ begeistern würde, kam bei mir tatsächlich relativ spät. Das lag wohl vor allem daran, dass der nennen wir ihn mal Prolog des Titels unglaublich lange geht. Wenn ihr die Handlungszusammenfassung gelesen habt, dann reißen tatsächlich nur die letzten beiden Absätze aus meiner Sicht die eigentliche Handlung an. Alles zuvor ist für mich immer noch Prolog gewesen, da für mich der eigentliche Startschuss der Handlung sehr eng mit dem Auftreten von Johnny Silverhand verbunden ist. Das ist auf der einen Seite erstaunlich, macht auf der anderen Seite aber auch mehr als Sinn. Denn durch diesen intensiven Hintergrund konnte man sich bereits an den selbst erstellen Charakter V gewöhnen. Zudem hatte man die Möglichkeit bereits so etwas wie eine Art „Vorpersönlichkeit“ aufzubauen, auf die man sich dann während des restlichen Spiels berufen konnte.

Die Persönlichkeit und der Charakter sind zentrale Elemente, wenn es um die inhaltlichen Aspekte des Spiels geht, die in keinem direkten Zusammenhang mit der Handlung stehen. Denn während diese relativ stringent und auch überraschend linear gehalten wurde, gibt es diese Inhalte zwischen den Zeilen viel Freiraum. Sie haben mich schlussendlich derart berührt und beeindruckt, dass ich nach dem Abschluss noch die ein oder andere abweichende Gestaltung des Endes versucht habe. Ein Umstand, den ich nur bei den wenigsten Spielen eingehe, um ehrlich zu sein. „Cyberpunk 2077“ ist aber eben viel mehr als seine eigentliche Handlung. Der Titel befasst sich immer wieder mit teilweisen unglaublich schweren und hoch philosophischen Fragen. Nur einmal ein kleiner Auszug für euch welch gewaltigen „Themenkomplex“ der Titel behandelt:

  • Depressive Verhaltensstörungen
  • Selbstmord(gedanken)
  • Was macht das Leben aus – die Seele oder die vollbrachten Taten?
  • Was ist einem wichtig nach dem Tod? Woran sollen sich die Menschen erinnern?
  • Ist die Seele ein unberührbares Konstrukt des Universums, oder ein verpflanzbares Organ?
  • Wann ist man wirklich tot?

Ich könnte diese Liste jetzt noch gut und gerne um weitere Punkte ergänzen, aber ich wollte euch zumindest einmal einen Vorgeschmack dessen geben, was euch das Spiel liefert, wenn ihr euch komplett und uneingeschränkt darauf einlasst. Denn ganz oft ist es so, dass solche Themen wie oben genannt nur ganz beiläufig erwähnt werden, oder nur in der „richtigen“ Kombination in Dialogoptionen aktiviert werden. Somit ist der Titel immer ein schmaler Grat zwischen sehr ansprechender Actionhandlung und tiefgründigem psychologischem Drama. Gerade als Filmfan, wie ich es einer bin, war das Erleben der Handlung hier ein großartiges Erlebnis und im Bereich der westlichen Rollenspiele durchaus eines, das nach seiner Konkurrenz suchen muss.

Gameplay: Wenig Einführung, viel Freiheit

In einem Open-World-First-Person-Action-Role-Play-Game kann es tatsächlich etwas unübersichtlich werden – nicht nur wegen der extrem langen Genrebezeichnung. Ich möchte euch in diesem Bereich mitnehmen in die Welt von „Cyberpunk 2077“, um euch etwas zu ersparen, wo viele andere Spieler (mich eingeschlossen) durchmussten: Die Verwirrung und Unsicherheit sich in dieser Welt zurechtfinden zu müssen.

Das Spiel ist gerade zu Beginn nämlich unglaublich undankbar und wenig kooperativ. Man wird recht brutal in das Geschehen geworfen. Tutorials oder ähnliches finden in sehr abgespeckten Rahmen statt. Die Menüführung wird nur oberflächlich erklärt und der Rest ist ein stetes Hoffen, dass man eigentlich das richtige tut. Der große Nachteil an der Geschichte ist ein im gewissen Grad demotivierender Einstieg in das Spiel, weil man ob der Umfangstärke schlicht zur Überforderung tendiert. Doch es gibt auch einen großen Vorteil, und zwar der, dass man sich definitiv seinen eigenen Weg finden muss. Das bringt gerade bei der Ausrüstung und Zusammenstellung des Arsenals beinahe die größtmögliche Individualität und Unabhängigkeit von spielgesteuerten Elementen, die ich persönlich in einem RPG bisher erlebt habe.

In den folgenden Zeilen will ich ein wenig auf die Welt eingehen, auf V als Charakter und natürlich auf die euch zu erwartenden Missionen. Ich will dabei aber versuchen nicht allzu kleinteilig zu werden, denn das Spiel schafft es nämlich unglaublich tiefe Gräben in das Gameplay zu treiben, in denen man sich gerne mal verlieren kann.

Natürlich gibt es aber auch noch einen Punkt, den ich tatsächlich ansprechen muss, der an sich aber nichts mit dem Gameplay zu tun hat. Dennoch passt er als Übergang in den Bereich Grafik sicherlich gut hinein. Ich rede von dem Skandal rund um den sehr fehlerbehafteten Launch von „Cyberpunk 2077“ gerade auf den vergangenen Konsolen Xbox One und Playstation 4.

Die Welt von „Cyberpunk 2077“:

Die komplette Handlung und alles rund um sie spielt sich in der bereits erwähnen Stadt „Night City“ ab. Sie ist eine der letzten verbleidenden Mega-Cities im Jahr 2077. Sie ist Heimat für Menschen aus allen Teilen der USA, aber auch der Erde. Regiert wird die Stadt derzeit vor allem von zwei Dingen: Einem recht hässlichen Wahlkampf um den Posten des Bürgermeisters und der Machtkampf um die technologische Vormachtstellung der Tech-Industriellen – allen voran Arasaka. Während der Handlung wird es immer wieder kontrollierte Sprünge in die Vergangenheit geben, doch die meiste Zeit verbringt ihr im Jahr 2077 und auf der Suche nach einer Möglichkeit euer Leben zu retten.

Die Stadt ist von Beginn an frei begehbar und verfügt nur über eine kleinere handlungsbedingte Sperre, die sich aber schnell auflöst. In den unterschiedlichen Stadteilen gibt es verschiedenste Aktivitäten von Shops (Waffen, Kleidung, Ausrüstung, etc.) über Restaurants bis hin zu Missionen verschiedenster Art.

Night City ist in fünf offizielle Stadtteile unterteilt. Ein sechster undefinierter hört auf den Namen „Bad Lands“ und bezeichnet quasi das komplette Land außerhalb der Stadtmauern. Die einzelnen Stadtteile müssen nicht erschlossen werden. Die Aktivitäten oder Missionen schalten sich wahlweise beim Wandern durch die Straßen, sowie durch Handlungs- oder Erfahrungsfortschritt frei und verleihen dem Spielgeschehen somit eine angenehm natürliche und nie überfordernde Dynamik in puncto Aktivitäten.

Bewegen will man sich auch in diesen Stadtteilen und da gibt es auch eine recht übersichtliche Auswahl an Möglichkeiten. Neben der obligatorischen Schnellreise (deren Transportpunkte, man aber selbst entdecken muss) gibt es noch die Möglichkeit auf motorisiertes Gefährt zu setzen. Allein durch Haupt- und charakterbezogene Nebenmissionen sammelt sich V in aller Regel bereits einen recht ansehnlichen Fuhrpark zusammen. Wem das aber nicht reicht, der wird in Regelmäßigkeit von Größen der Unterwelt angesprochen und eingeladen ein Auto zu kaufen. So hat man hier schnell die Auswahl zwischen über 20 Autos – sofern man sich diese natürlich leisten kann. Denn diese müssen bezahlt werden, ohne Wenn und Aber.

V – Ein Buchstabe und doch unglaublich viel dahinter:

V ist der Name des spielbaren Charakters im Spiel direkt zum Spielbeginn kann der Charakter komplett frei erstellt werden. Freie Wahl des Geschlechts und der sexuellen Orientierung inbegriffen. Ich habe mich eher kurz mit dem Editor beschäftigt und konnte nach einer halben Stunde etwa in das Spiel starten. Eine zweite wichtige Wahl nach dem Editor ist dann der des Lebensweges. Wie ich im Disclaimer zur Handlungszusammenfassung schon angerissen habe, gibt es in „Cyberpunk 2077“ mehrere Lebenswege, die immer wieder Einfluss auf den Verlauf des Spiels und die Handlungs- sowie Dialogoptionen nehmen. Insgesamt warten drei mögliche Lebenswege auf euch:

  • Nomade:
    Als Nomade ist man in den Bad Lands von Night City aufgewachsen. Tunen und laute Motoren gehören für euch genauso zum Alltag, wie das bedingungslose Zusammenhalten eures Clans, der schlicht als „Familie“ bezeichnet wird. Zur Stadt und ihren Bewohnern bestehen nicht die besten Beziehungen und man meidet den Umgang mit ihnen – zumindest die meisten Nomaden.

  • Streetkid:
    Die Straßen von Night City sind der Spielplatz der Streetkids. Sie sind aufgewachsen mit Gangs, Fixern, Drogen und Schlägereien. Gesetze sind eine Formalie, denn auf der Straße gibt es nur eine Regel: Die Kleinen dienen den Großen.

  • Konzerner:
    Das seelenlose Geschäft der Konzerne zerfrisst die meisten Menschen auf die eine oder andere Art und Weise. Fairness gehört nicht zum Wortschatz der Konzerne, weshalb man schnell das Intrigieren und Betrügen lernen sollte.
Im Test habe ich mich für den Lebensweg der “Nomaden” entschieden

V selbst kann im Laufe der Zeit nicht nur ein beträchtliches Arsenal an Waffen zusammensammeln, denn sein Inventar besteht aus weit mehr als nur die Frage welche Waffe ihren Einsatz findet. Das Inventar ist das taktische Herz des Spiels und erlaubt es euch sehr frei für die Art des Spiels zu entscheiden, die euch liegt. Belohnt werdet ihr für jede Art und Weise, dazu gleich mehr. Die Gegenstände im Spiel sind in genretypischen Seltenheitsstufen auffindbar:

  • Gewöhnlich
  • Ungewöhnlich
  • Selten
  • Episch
  • Legendär

Das Inventar ist nicht unbeschränkt, denn V kann nicht alle Gegenstände der Welt schleppen. Das Gewichtslimit ist aber zu keiner Zeit zu niedrig, so dass man im Normalfall nie in die wirkliche Not kommen sollte Gegenstände auszumustern. Sollte dies doch der Fall sein, können Gegenstände wahlweise abgelegt, verkauft oder auch gelagert werden.

Im Inventar habt ihr folgende Möglichkeiten:

  • Waffenauswahl:
    Drei Waffen können gleichzeitig ausgerüstet werden. Beispiele für Waffentypen: Schusswaffen, Schwerter, Schlagwaffen. Je nach Seltenheit können Waffen auch über „Mod-Slots“ verfügen, hier können dann kleiner Kampfvorteile verbaut werden.

  • Panzerung / Kleidung:
    Die Kleidung in „Cyberpunk 2077“ hat eine angenehme Doppelfunktion, denn sie unterstreicht nicht nur euren Style, sondern schützt euch gleichzeitig unterschiedlich stark vor Schaden. Kleidung gibt es in den Bereichen Kopf, Ober- und Unterkörper. Insgesamt sechs verschiedene Kleidungsstücke oder Accessoires können gleichzeitig getragen werden.

  • Rucksack:
    Hier findet sich alles, was ihr unterwegs so einsammelt. Im Gegensatz zu den Ausrüstungsgegenständen sind hier die meisten Gegenstände recht gewichtsarm. Mit darin gesammelten Materialien könnt ihr beispielsweise auch neue Gegenstände herstellen, oder bereits vorhandene „upgraden“.

  • Cyberware:
    Kein echter Cyberpunk, ohne ein bisschen Chrom im Körper. Die Bereiche der Cyberware unterstützen euch in aller Regel mit indirekten Vorteilen. Nur ausgewählte Bereiche verhelfen euch auch zu direkten Optimierungen. Insgesamt warten in elf Bereichen 20 Slots um ausgerüstet zu werden. Aber Achtung: Cyberware ist in aller Regel nicht billig und erfordert nicht nur deswegen etwas Geduld, um genutzt zu werden, viele Waren sind hier zudem mit Levelbeschränkungen belegt!

Einen letzten Gedanken zu V möchte ich noch in die Fertigkeiten des Charakters legen. Denn es wäre natürlich kein RPG, wenn man nicht auch mit einer ganzen Vielfalt von Fähigkeiten hantieren dürfte. Im Falle von „Cyberpunk 2077“ wird dieser Bereich in zwei grobe Bereiche eingeteilt, nämlich die Attribute und Fähigkeiten. Dabei bilden die Attribute mehr oder weniger Oberbegriffe, unter denen sich dann in verschiedenen Bereichen die Vorteile befinden.

Insgesamt sind sechs Attributskategorien verfügbar, während des Reviewprozesses konnten aber nur fünf bedient werden, der sechste blieb „unbelegt“. Die fünf Kategorien sind:

  • Konstitution:
    Unter diesem Bereich finden sich alle Fähigkeiten, die V in puncto körperlicher Ausdauer und Fitness helfen, aber in der Auseinandersetzung während Straßenkämpfen.

  • Reflexe:
    Könnte man missverständlicher Weise ebenfalls mit Vorteilen im Bereich des Faustkampfes gleichsetzen, doch hier geht es vielmehr um das Waffengeschick, denn hier gilt es die Vorteile im Umfang mit schweren und leichten Schusswaffen sowie Klingen zu meisten.

  • Technische Fähigkeit:
    Ohne Kenntnis von Technik ist man in einer hochtechnologischen Mega-City völlig aufgeschmissen, also sollte man die Vorteile im Bereich der Produktherstellung und technischen Raffinesse immer im Blick haben.

  • Intelligenz:
    Wer nicht klug ist, hat schon verloren. Nicht nur deswegen ist regelmäßiges Lernen wichtig. Die Vorteile in diesem Bereich zielen vor allem auf das Hacking von Mensch und Maschine, sowie die bestmögliche Ausnutzung dieser Fähigkeiten.

  • Coolness:
    Nicht nur die Optik unterstreicht das Level der persönlichen Coolness, sondern auch der Umgang mit Stresssituationen, daher kann man hier die beiden gegensätzlichen Bereiche „Schleichen“ und „Frontalkonfrontation“ mit Vorteilen bestücken.

Es warten insgesamt weit über 50 Vorteile freigeschaltet zu werden. Man kann zudem nicht alle Vorteile sofort bedienen, da die meisten zunächst unter Levelbeschränkungen liegen. Vorteile selbst können in maximal drei Stufen ausgebaut werden. Es können aber nicht nur die Vorteile „verbessert“ werden, denn auch die Attribute selbst wollen mit Erfahrung gefüttert werden – sie bestimmen so unter anderem wann welche Vorteile anwählbar sind.

Die Attributspunkte und Vorteilspunkte sind zwei getrennt voneinander zu betrachtende „Währungen“. Man erhält sie im Levelaufstieg, oder durch Verbesserung der individuellen Taktiken, denn allein durch das Spielen, verbessert man die Fähigkeiten. Setzt man zum Beispiel verstärkt auf Schleichen und Nahkampf, werden die beiden Bereiche besonders gut ausgebildet.

Die heiligen drei Missionstypen:

Es gibt sie in jedem RPG und allein deshalb sind sie wohlbekannt, dennoch will ich natürlich auch über das Missionsverhalten und die Missionsgestaltung in „Cyberpunk 2077“ ein wenig sprechen. Im Bereich der Handlung habe ich ja schon verraten, dass die Story- oder Hauptmissionen überraschend linear verlaufen, so dass man das Spiel tatsächlich auch gut an der Hauptserie entlang spielen kann. Wieso ist das so?

Vor allem liegt es daran, dass Nebenmissionen, in aller Regel nur sehr zurückhaltend von sich aus auftauchen. Es kommt nicht oft vor, dass man von der Anzeige überrascht wird, dass eine neue Nebenmission verfügbar ist. Das ist aber tatsächlich eine Tatsache, die man jetzt von CD Projekt Red auch nicht anders kennt. So ist es auch in „Cyberpunk 2077“ so, dass man aktiv zu den Nebenmissionen gehen muss, um sich abzulenken – was dennoch in erstaunlich regelmäßiger und ausgiebiger Art und Weise bei mir gelungen ist.

Die Nebenaktivitäten in diesem Spiel unterscheiden sich zunächst grob in zwei Bereiche sowie in diesen jeweils nochmal in ihre einzelnen Missionstypen:

  • NCPD-Missionen*:
    Hier wird man für die Polizei von Night City aktiv und klärt für die Jungs und Mädels in Vollausrüstung kleinere oder größere Verbrechen. Hier ist von der Zerschlagung krimineller Ringe bis hin zur Bekämpfung von hoch gefährlichen psychisch erkrankten Bürgern (sog. Cyberpsychos) alles dabei.

  • Unterwelt-Missionen*:
    Still und heimlich gehört aber der Unterwelt das Herz von V und so begibt sich der Charakter für die verschiedensten Unterweltgrößen in Gefahr oder macht sich anderweitig die Hände schmutzig. Von Sabotageakten bis zur Entführung ist hier alles dabei, was das kriminelle Herz erfreut.

*Die hier gewählte Bezeichnung ist eine Eigenkreation und kommt so im Spiel nicht vor!

Abgegrenzt von diesen reinen Nebenmissionen sind die „Charakter-Missionen“. Hier handelt es sich in aller Regel um eine Serie von aneinander folgenden Nebenmissionen, die sich immer um einen bestimmten Charakter drehen. V baut während der Suche nach einer Lösung zum Überleben zu vielen verschiedenen Menschen eine Beziehung auf. Daher ist die Auswahl an möglichen Missionen hier auch sehr breit gestreut. Für mich bilden sie das kleine, aber feine Highlight fernab der Story. Auch hier werden ähnlich zur Haupthandlung nicht minder leichte Themen behandelt. Zudem ergibt sich auch die Möglichkeit dem ein oder anderen Charakter näher zu kommen. Persönlich bin ich zum Beispiel immer noch unglaublich glücklich, dass ich zu zwei der sympathischsten Charaktere im Spiel eine wirklich herausragend gute Beziehung aufbauen konnte. Aber das nur am Rande.

Als Herzstück der Missionsverwaltung gilt wie in jedem RPG üblich das Journal, in dem feinsäuberlich alle Missionen kategorisiert zu finden sind. Inklusive einer Einschätzung zur Bedrohung, die in etwa das erforderliche Level widerspiegelt. Je näher sich der Farbton ins Rote orientiert, desto eher sollte man vorerst die Finger von dieser Mission lassen. Ein leider etwas lästiger Punkt ist hier vielleicht noch zu erwähnen. Es muss immer eine Mission ausgewählt sein. Man kann nicht „nichts“ machen. So wird in aller Regel die zeitlich nächste Hauptmission automatisch ausgewählt. Dies ist insofern störend, als dass man immer die Zielmarkierung und die Route auf der Mini-Karte im oberen Bildschirm angezeigt bekommt, sowie die anstehende Missionsinfo – gerade im Aftergame recht lästig.

Das Problem der Generationen:

„Lästig“ ist ein so gutes wie untertriebenes Stichwort für das vielleicht größte mediale Aufschreien in Bezug auf ein Videospiel, ohne das Wort „Ballerspiel“. Denn während „Cyberpunk 2077“ bereits im Vorfeld aufgrund diverser Release-Verschiebungen mit Negativschlagzeilen zu kämpfen hatte, brach die ganz große Welle der Empörung doch erst mit dem finalen Release im Dezember 2020 herein. Dass hier die Verschiebungen eine Rolle spielen, ist für mich nicht nur sicher, sondern vielmehr sogar der Hauptgrund. Denn aufgrund der Verschiebungen war es innerhalb der Entwicklung sicherlich schon viel länger absehbar, dass es sich auf einen Release herausläuft, der entweder nahe an oder nach dem Erscheinen der nächsten Konsolengeneration ansiedeln wird.

Hier beginnt dann eine hässliche wie unglückliche Kette, die schlussendlich hin zu einem noch nie dagewesenen Launch-Debakel der modernen Videospielgeschichte geführt hat. Angetrieben von wirtschaftlicher, wie auch vielleicht sogar vertraglicher Verpflichtung die Entwicklung auch auf den auslaufenden Konsolengenerationen zu forcieren und gleichzeitig eben auch schon die neuen auf dem Schirm haben zu müssen, führte es die Entwickler zu einem nicht haltbaren Spagat. In dieser Zwickmühle hat man sich dann aber sicherlich auf die falsche Seite konzentriert und eben die Entwicklung für Hochleistungsrechner und die neue Konsolengeneration auf ein Podium gestellt, während die älteren Geräte in Vergessenheit geraten sind. Dies haben verschiedene Stimmen aus den Entwicklerkreisen mittlerweile ja auch bestätigt.

Das Ergebnis ist eine von schlecht bis kaum spielbare Version des Spiels auf der „alten“ Konsolengeneration, die aber zum Zeitpunkt des Releases selbstredend noch die wesentlich größere Anzahl an Spieler hinter sich hat. Der darauffolgende Aufschrei der Spielerschaft war also logisch wie abseh- und nachvollziehbar. Warum man sich in Entwicklerkreisen für diesen Weg entschieden hat, ist sicherlich keine Frage für die Öffentlichkeit, doch Fakt ist schlicht ein immenser Imageverlust für das Unternehmen und ein nachträglich viel größerer Aufwand diesen wieder zu beheben.

Grafik: Fehlerhitparade mit optischen Highlights

Mit der Beschreibung des großen Dilemmas rund um den Launch habe ich schon das Wort „fehlerbehaftet“ in den Mund genommen. Dass sich diese Fehler nicht alle auf die Grafik beziehen ist klar (Safefile-Crash, generelle Abstürze, Invisible Walls, etc.), dennoch ist eine Vielzahl der Fehlerpunkte hier zu verankern, begonnen an der schlechten Bildrate und aufgehört irgendwo beim zigtausendsten Texturfehler. Warum für mich in der Grafik aber dennoch die herausragenden Momente gewinnen, das möchte ich jetzt und hier ein wenig hervorheben.

Gerade tagsüber besticht „Cyberpunk 2077“ für mich mit einer unglaublichen Detailschärfe. Ich mag es im Sonnenschein durch die Bad Lands zu streifen, oder auch nur in einem Markt in Kabuki gemütlich durch die Passagen zu schlendern. Man verbringt gerne Zeit in Night City während des Tages. In der Nacht nimmt das Spiel dann die „Hässlichkeit der Straße“ auch in der Gestaltung und Inszenierung mit. Die Straßen wirken gruselig und farblos stumpf. Bedrückend und wenig einladend, bis man in eine der vielen Vergnügungspunkte des Nachtlebens stößt, dann wird man von grellen Neonfarben aus der Lethargie der Nacht in die Läden gelockt.

Insgesamt überzeugt der Titel für mich mit einer an die Perfektion grenzenden Interpretation der Tageszeiten und der aufwendigen wie auch inszenatorisch bemerkenswerten Hervorhebung der jeweiligen Besonderheiten. Das nächste ganz große Ausrufezeichen setzen natürlich Charaktere in diesem Spiel. Mich ziehen die Menschen immer wieder in ihren Bann und sei es hier der Fußgänger, der mir vors Auto läuft, oder auch der unfreiwillig beste Kumpel Johnny Silverhand. Alle Charaktere wirken individuell und somit einzigartig. Es macht unglaublich Spaß mit ihnen zu interagieren (egal in welchem Kontext).

Schaut euch gerne die Screenshots an, die für mich nur ein kleiner Beleg dessen sind, was dieses Spiel optisch tatsächlich zu bieten hat.

Dennoch will ich die eingangs erwähnten Probleme nicht völlig unbewertet lassen. Sowohl in meiner Punktwertung wie auch hier sollten sie eine Erwähnung finden. Ein Spiel muss für mich keinesfalls perfekt sein, um gespielt zu werden daher sehe ich Vieles im Bereich von Texturen oder Grafik nach. Dies ist auch der einzige Grund, warum meine Geduld hinsichtlich der grafischen Unzulänglichkeiten in diesem Spiel ausgehalten hat. Für das neutrale Auge kommt es aber natürlich viel viel viel zu oft vor, dass ein NPC nach einem Schusswechsel beispielsweise in der Wand hängen bleibt, dass Gegenstände plötzlich in die Luft fliegen, schweben, oder auch dass Autos am Horizont verschwinden, wenn man sich ihnen nähert und somit aus eigentlich vollen Straßen nahezu leere Passagen werden. Von einem fehlerfreien Spiel ist man hier noch etliche Meilen entfernt, aber nichtsdestotrotz habe ich während meiner Sessions, die mittlerweile bereits veröffentlichten großen Patches immer und sofort auch „gespürt“ und genau das gibt mir Mut, dass sich das Spiel noch fangen wird und dann in seiner vollen Pracht begeistern und überzeugen kann.

Sound: Eine Sternstunde der Synchronisation trifft auf Straßensound

Wenn es in diesem Spiel etwas gibt, dass nicht nur bemerkenswert, sondern auch (zumindest bei mir) komplett fehlerfrei und perfekt gelaufen ist, dann war das alles was mit Sound zu tun hatte. Ich mochte das authentische und nie übertriebene Röhren der Motoren meiner Vehikel genauso gerne, wie das harte und markdurchdringende Explodieren eines Schusses in meinem Waffenlauf. Doch nicht nur die Soundeffekte spielen sich auf den höchsten Rängen der auditiven Kunst ab. Auch die Stimmen in „Cyberpunk 2077“ sind ein echter Hörgenuss. Selten war ich so ein begeisterter Fan der deutschen Synchronisation eines Spiels. Es wirkt in (fast) keiner Szene wirklich gekünstelt oder komplett fremd auf die visuellen Geschehnisse. Ich mochte die Stimmen der Charaktere ausnahmslos. Natürlich zählt es schon nahe an eine Sensation, dass man für Johnny Silverhand, der sich ja von Keanu Reeves nicht nur die Stimme geliehen hat, mit Benjamin Völz auch die deutsche Stimme erhalten hat. Gleichzeitig ist er auch der Synchronsprecher von Charlie Sheen, was dem Charakter des Johnny natürlich ein ganz feines Nötchen verliehen hat, welches ich aber unglaublich gerne mochte. Ich habe es geliebt die Streitereien zwischen ihm und V mitverfolgen zu können. Hinzu kommt die Tatsache, dass man selbst in der Synchronisation die Diversität von Night City heraushört, denn so kann man beim Schlendern durch die Straßen immer wieder japanische, französische oder mexikanische Gesprächsfetzen auffangen.

Schlussendlich komplettiert ein guter, wenn auch dann und wann etwas arg zurückhaltender Score das Erscheinungsbild des Sounds in „Cyberpunk 2077“. Ich mag die Stücke, besonders die Kampfmusik gefällt mir herausragend gut. Gleiches gilt für die Radiosender, bei denen es fast egal ist, welchen man aktiv hat, gute Musik ist immer und überall garantiert. Einziger Wehrmutstropfen ist die Tatsache, dass man von Samurai – Johnny Silverhands Band – relativ wenig zu hören/sehen bekommt, hier wäre es schön gewesen, wenn man etwas mehr in das Spiel integriert hätte.

Fazit: Ein Spiel, ein Skandal, ein Genuss!

Mit welchem Eindruck verabschiedet sich nun ein Spiel bei mir, das einen solchen hässlichen medialen Aufschrei hinter sich bringen musste? „Cyberpunk 2077“ ist für mich sicherlich nicht das Spiel des Jahres 2020. Das wäre es im Übrigen wohl auch dann nicht geworden, wenn alle grafischen Fehler(chen) nicht vorhanden wären. Denn für mich hat das Spiel trotz einer wirklich sehr hochklassigen und intensiven Handlung auch Baustellen, die man nicht mit diesem Skandal in Verbindung bringen kann. Beispielsweise fehlt für mich – gerade als jemand, der den Lebensweg des Nomaden gewählt hat – eine deutlich offensivere Fokussierung auf Autos und Rennen. Es gibt genau eine Missionsreihe mit einer Handvoll Rennen, das war es dann. Keine Nebenaktivitäten oder dergleichen. Auch die Option von Fahrzeugtuning fehlt völlig. Das ist natürlich schon schade, gerade eben im Lebensweg der Nomaden, die ja quasi in ihren Autos leben.

Aber auch die Inhalte und der Umgang mit der Weltkarte ist für mich nicht sonderlich gut gelungen. Die Problematik, dass immer eine Mission aktiv sein muss, habe ich ja schon angesprochen. Ergänzen möchte ich hier jetzt noch das Fehlen einer Möglichkeit „Markierungspunkte“ auf der Karte setzen zu können erwähnen. Dadurch wird einem unglaublich viel taktische Möglichkeit genommen, weil man beispielsweise wichtige Händler oder Orte schnell mal eben markieren kann, um ggfs. später wieder zurückzukehren.

Und als letzter Negativpunkt ist für mich ganz klar der Anfang des Spiels zu nennen. Denn wer sich aus dieser demotivierenden Reizüberflutung nicht befreien kann und frustriert aufgibt, der wird das Spiel nicht nur negativ in Erinnerung behalten, sondern ihm wird vom Spiel die Möglichkeit genommen es zu erleben. Ich habe mich selbst teils mühsam durch die ersten Stunden von „Cyberpunk 2077“ gequält, immer begleitet von der Hoffnung, dass doch irgendwann „der Groschen fallen möge“. Und er fiel schlussendlich auch und ich bin persönlich dem Spiel im Nachgang dankbar für diesen Einstieg, verstehe aber auch jede einzelne Stimme, die ihn als zu holprig empfindet bestens.

„Cyberpunk 2077“ ist also am Ende ein Spiel, dass trotz seiner doch sehr langen Bekanntheit (erstmalig öffentlich genannt wurde der Titel ja bereits 2012 wobei die Entwicklung wohl erst wesentlich später – nämlich 2017 – begonnen haben soll!!) deutlich zu viele Baustellen noch offen sind – ungeachtet des „Last Gen“-Debakels! Man hat mit dem Titel definitiv seinen Spaß und es eine große Freude sich in die Welt zu begeben. Das und nicht recht viel mehr ist aktuell die Lebensversicherung für den ersten Nachfolger nach der „The Witcher“-Serie. Ich bin überzeugter Fan, aber sicherlich kein kritiklos Begeisterter von „Cyberpunk 2077“.

Keep on Gaming

Wertung:

Pro und Contra

ProContra
HandlungHolpriger/überfordernder Einstieg (ca. die ersten fünf Stunden)
Sehr ungebundene Wahl das Spiel zu spielenTechnische / Grafische Fehler
Multiple Enden / Dialogentscheidungen mit AuswirkungenWenig Inhalte rundum Autos (Nomaden-Lebensweg)
Johnny Silverhand 
Charakterbezogene Nebenmissionen 

Score:

KategoriePunkteBegründung
Story9Eine äußerst bemerkenswerte und mit überraschend vielen schweren und zuteil hoch philosophischen Themen gespickte Handlung. Ich mochte es diese Reise mit V zu gehen und gemeinsam die Persona Johnny Silverhand ertragen zu müssen/dürfen. Ich mochte die Charakterreise und die damit durchaus gelungen verbundene Selbstreflektion über das eigene Bestreben und Setzen von Prinzipien.
Gameplay6Während ich nicht mit technischen Unzulänglichkeiten kämpfen musste, hatte ich dennoch bei diversen Punkten Schwierigkeiten mich darauf einzulassen. Einige davon habe ich in meinem Fazit bereits verraten. Insgesamt entspricht das Gameplay aber auch eher dem Standard und hat wenig bis gar keine Alleinstellungsmerkmale, weshalb die finale Wertung tatsächlich noch eher wohlwollend ausgefallen ist.
Grafik6Ich bin ganz ehrlich: Einer Version, in der kein einziger grafischer Fehler aufgetreten wäre, würde hier die „10“ stehen. Doch das ist schlicht und ergreifend nicht der Fall. Auch wenn mich die zahlenmäßig beinahe erschlagend viele Fehler zwar nie wirklich gestört haben (sie haben meist einen unfreiwilligen Unterhaltungsfaktor), so musste ich sie doch in der Wertung einfließen lassen. Doch ich erinnere gern an die im Bereich der Grafik genannten Herausstellungsmerkmale in puncto grafischer Inszenierung, die ich dem Spiel nach wie vor hoch anrechne.
Sound10Es hat mich ehrlich gesagt wenig überrascht, dass mich dieser Punkt in vollster Zufriedenheit begeistern würde. Auch wenn ich mir wie erwähnt mehr „Samurai“-Content gewünscht hätte, so bin ich mit dem Dargebotenen mehr als zufrieden. Ich mochte die deutsche Synchronisation unglaublich gerne (Stichwort: Benjamin Völz). Verbunden mit den Kompositionen ergibt sich hier für mich ein auditives Erlebnis der allerhöchsten Klasse.
Gesamtwertung78 %Selten finde ich eine Gesamtwertung treffender als hier. „Cyberpunk 2077“ ist sicherlich kein exzellentes Spiel und schon sicherlich keines, welches das Genre nachhaltig definieren wird. Dennoch ist es (zumindest auf der aktuellen Konsolengeneration und leistungsstarken Rechnern) ein überdurchschnittlich gutes RPG mit einem First-Person-Open-World-Setting, in das man sich tatsächlich sehr gerne, sehr lange verliert.

Infos:

PublisherCD Projekt
EntwicklerCD Projekt Red
Plattform(en)PC (Windows)
Playstation 4 + 5
Xbox One / Xbox Series
Google Stadia
GenreAction, Role-Playing-Game, First Person
Release (Deutschland)10. Dezember 2020 (Next-Gen-Update voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021)
Websitehttps://www.cyberpunk.net/de/de/
Preis lt. Amazon (Standardedition)PS 4: ca. 59 €
Xbox One: ca. 57 €
PC: ca. 55 €
Alterseinstufung (USK)18 Jahre
SpielzeitCa. 48 Stunden (Handlung + einige Extras)
Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen (Quelle: https://store.steampowered.com/app/1091500/Cyberpunk_2077/)Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus Betriebssystem: Windows 10
Prozessor: Intel Core i7-4790 or AMD Ryzen 3 3200G
Arbeitsspeicher: 12 GB RAM
Grafik: GTX 1060 6GB / GTX 1660 Super or Radeon RX 590
DirectX: Version 12
Speicherplatz: 70 GB verfügbarer
Speicherplatz Zusätzliche Anmerkungen: SSD empfohlen  

Trailer: