Hier werden Legenden geschrieben. Erlebe mit mir zusammen den Anfang der Dragon Quest Spielereihe mit den ersten drei Titeln. Welche Abenteuer, Monster und Dämonen mussten überwunden werden, um das Licht zurück in die Welt zu bringen?

Konsole: Nintendo Switch

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis:

Thema:
Die Erdrick Trilogie – Der Anfang einer Legende!

Mit bereits elf Titeln in der Hauptserie und ein zwölfter in Arbeit ist DRAGON QUEST eine der stabilen Spielereihen der 1980er. Bereits 35 Jahre gibt es diese Spieleserie schon, war Auslöser für zahlreiche Gameplay-Elemente im RPG-Genre und ist Teil der immensen Firmengeschichte von Square Enix. Was Final Fantasy (1987) für das Entwicklerstudio Square war, war DRAGON QUEST (1986) für das Entwicklerstudio Enix. Obwohl technisch gesehen viele Aspekte/Konzepte von Final Fantasy tatsächlich aus DRAGON QUEST stammen.

Doch wie kam es zu diesem Epos? Und was hat ein gewisser Erdrick damit zu tun?

DRAGON QUEST erschien erstmalig 1986 in Japan und stieß damit eine Welle für RPGs los; DRAGON QUEST gilt als Schöpfer des JRPG-Genres – es erschien eineinhalb Jahre vor Final Fantasy. Viele der bekannten und mittlerweile als Klischee bezeichneten Mechaniken eines typischen JRPGs wurden hier bei DRAGON QUEST erschaffen bzw. gekrönt. Zufallsbegegnungen, Oberwelt, rundenbasiertes Kampfsystem, eine Gruppe von Charakteren, Klassensystem, Jobsystem etc. sind hierbei natürlich die Markantesten. Aber es beginnt hier bereits eigentlich schon beim Leveldesign mit den Dungeons und den dort auffindbaren Artefakten und Truhen, die teilweise nützlich für die Handlung sind und teilweise Items darstellen, die deine Charaktere ausrüsten können, um noch schneller Erfahrungspunkte und Gold von den besiegten Monstern zu kassieren, um schließlich im Level aufzusteigen und die eigenen Statuswerte zu verbessern und wohlmöglich neue Fähigkeiten/Zaubersprüche freizuschalten. Na, kommt euch das nicht bekannt vor?

Yuji Horri, der Schöpfer der DRAGON QUEST-Reihe, wollte seine geliebten westlichen RPGs, nach Japan bringen. Wusste aber, dass dies im japanischen Spielemarkt zu dieser Zeit kein einfaches Unterfangen sein würde, da diese Spiele als viel zu komplex und schwer für den japanischen Markt gehalten wurden. Spiele wie Ultima oder Wizardry, aber auch sein eigenes Text-Adventure The Portopia Serial Murder Case, sollen seine Inspiration gewesen sein, aus welchen er deren Elemente in ein familien- und einsteigerfreundliches RPG einzubauen versuchte. DRAGON QUEST sollte einfach zu verstehen sein und es sollte den japanischen Spielern Spaß machen.

Es machte sogar so viel Spaß, dass DRAGON QUEST zwei Millionen Mal in Japan verkauft wurde. Und der Spaß hörte hier nicht auf: DRAGON QUEST II (1986) wurde ebenfalls über zwei Millionen Mal in Japan verkauft und DRAGON QUEST III (1987) brach die Verkaufsrekorde mit einer Million verkauften Einheiten am Erscheinungstag in Japan und schaffte es insgesamt knappe vier Millionen Einheiten in Japan zu verkaufen. Dabei sind noch nicht die Verkaufserfolge außerhalb von Japan oder die Remakes, wie diese hier auf der Nintendo Switch, eingerechnet.

Für ein JRPG sind dies tatsächlich recht gute Zahlen und solche die es dem Unternehmen ermöglichten später im Jahr 2003 einen Merger mit ihrem Rivalen Square erfolgreich einzugehen, um das heutzutage bekannte Square Enix zu bilden, ein Entwicklerstudio, das weiß was JRPGs ausmacht, egal, ob als weitere Mission der Drachen oder als finale Fantasie erzählt.

Um die Frage des Erdrick zu beantworten: Erdrick ist der Heldentitel im ersten DRAGON QUEST und zugleich eine Legende. Nach Abschluss des Spiels wird man mit diesem Titel ausgezeichnet und beginnt sein eigenes Königreich zu erschaffen. Aus jenem Königreich wird DRAGON QUEST II fortgesetzt und man geht erneut auf die Reise, um diesmal als Gruppe die Welt zu retten. Dabei ist es erneut wichtig die Relikte von Erdrick zu sammeln, die beste Ausrüstung für den Held. Und in DRAGON QUEST III? Nun, hier erfährt man wer Erdrick ist, denn man spielt jenen Erdrick noch bevor es die Legende gab. DRAGON QUEST III ist also der Prolog zu DRAGON QUEST und der Beginn der Saga des Erdrick. Nach Abschluss von DRAGON QUEST III wird man auch passenderweise verabschiedet: To be continued in DRAGON QUEST I + II…

DRAGON QUEST:
Der Weg des Erdrick!

Während der europäische Markt erst 2014 bzw. 2019 mit dem Remake für Smartphones bzw. der Nintendo Switch in den Genuss von DRAGON QUEST kommen konnte, erschien das Original bereits am 27. Mai 1986 für die Famicom (NES) in Japan. Das Spiel wurde unter dem Namen Dragon Warrior in Nordamerika drei Jahre später für das NES veröffentlicht. DRAGON QUEST gilt als der Ursprung vieler Mechaniken, die wir heutzutage als klischeehaft für JRPG-Spiele bezeichnen und daher jenes Genre geprägt haben.

Motiv: Besiege den Drachenkönig!

Das Königreich Alefgard wurde bereits vor Jahrhunderten in Dunkelheit gehüllt. Den Legenden nach brachte ein rechtschaffender Recke namens Erdrick die Kugel des Lichts in das Reich und verbannte so die Dunkelheit. Er bezwang den finsteren Dämonenkönig und das Land war gerettet. Nun drang die Dunkelheit erneut in das Königreich Alefgard ein und stürzte das Land erneut in Finsternis. Der Drachenkönig stahl die Kugel des Lichts und obendrein auch noch die Prinzessin des Königreichs! Ein Held muss her und das Land retten! Doch wer könnte diese heldenhafte Tat vollbringen?

Wie wäre es mit dir?

Look and Feel: Der Start des Genres!

DRAGON QUEST bietet ein, wie von Yuji Horri erdachtes einfaches Gameplay, welches man recht schnell erlernen kann, selbst wenn man die Anleitung nicht zur Hand hat, was für ein NES Spiel, insbesondere ein RPG, eine Meisterleistung an und für sich ist. In DRAGON QUEST bewegt man seinen Charakter, den man selbst benennen kann, durch eine Oberwelt, welche verschiedene Dungeonlevels und Dörfer wie Städte miteinander verbindet. Diese Oberwelt, Alefgard, beherbergt Zufallsbegegnungen mit Monstern. Jene Zufallsbegegnungen sind vorher nicht auf der Karte ersichtlich und passieren dem Namen nach per Zufall nach einigen Schritten auf der Oberweltkarte, aber auch in Dungeons bzw. Gebieten, welche als hostil im Spiel gelten. Kaum wird eine solche Zufallsbegegnung ausgelöst wechselt das Spiel vom normalen Erkundungsmodus in den rundenbasierten Kampfmodus, in welchem man dem angreifenden Monster gegenübersteht. Dabei hat man nun die Wahl zwischen den Aktionen Angreifen, Zauber, Items und Flucht. Nach Wahl deiner Aktion wird der Kampf fortgesetzt und man erfährt wie die gewählte Aktion den Kampfverlauf beeinflusst hat. Wenn das Monster besiegt ist, erhält man Erfahrungspunkte und Gold. Erfahrungspunkte helfen dabei das Level deines Charakters zu steigern, wodurch dein Charakter stärker wird. Gold wird benötigt, um Items und Ausrüstung für deinen Charakter zu kaufen. Außerhalb eines Kampfes können im Charaktermenü die Items, die Statuswerte und Zauber deines Helden geprüft werden. Neben diesen Aktionen gibt es im Charaktermenü auch noch von der Version des Spiels abhängige Aktionen, so gibt es in den Remakes für Nintendo Switch und Smartphones eine Schnellspeicheroption und Tipps für das Abenteuer.

Außerhalb der Menüs kannst du im Erkundungsmodus die Welt, die Städte und Dörfer erkunden, mit NSCs reden und Nützliches über die Welt erfahren sowie Items von Schatztruhen und versteckten Orten bergen.

All diese Mechaniken sind wie bereits beschrieben klassische JRPG-Elemente, die man so in der ein oder anderen Form aus jedem JRPG kennt und eigentlich gar nicht mehr erklärt werden müssen. Das besondere bei DRAGON QUEST ist, dass für die zahlreichen Aktionen wirklich nur drei Aktionstasten benötigt werden: Eine für das Bestätigen, eine für das Abbrechen und eine für den Aufruf des Charaktermenüs bzw. der Weltkarte. Der Charakter ist selbst mit dem D-Pad in alle vier Himmelsrichtungen auf der auf einem Raster angeordneten Spielwelt bewegbar.

Die Levels wie auch die Oberwelt sind sehr simpel gehalten und bieten einen sehr schnellen und leichten Überblick über sämtliche Details in ihnen, wobei dies in den Originalen noch deutlich eingeschränkter war. Diese simplen Grafiken und die niedliche und merkwürdige Gestaltung der Monster prägen sich recht schnell ein und gepaart mit der Musik von Koichi Sugiyama ergibt sich so ein Gesamtbild, welches man nicht so schnell aus dem Kopf bekommt.

Fazit: Das ist das Klischee-JRPG!

DRAGON QUEST ist ein typisches JRPG, da es schließlich exakt diesen Typus erfand! Für mich ist es ein Stück Videospielgeschichte, das ich liebend gerne gespielt habe. Auch wenn ich selbst keinen allzu großen Bezug zur DRAGON QUEST-Serie habe, hat es dieses Spiel trotzdem geschafft, dass ich mich sofort heimisch gefühlt habe und jede Stunde des ca. 10-stündigen Gameplays trotz der merklichen Limitationen genossen habe.

Retro Wertung:

KategoriePunkte
Motiv7
Steuerung7
Präsentation7
GESAMT70 %

DRAGON QUEST II: Luminaries of the Legendary Line
Die Nachfahren des Erdrick!

DRAGON QUEST II ist am 26. Januar 1987 in Japan auf dem Famicom erschienen. Drei Jahre später erschien es dann auch in Nordamerika während Europa wieder bis 2014 bzw. 2019 auf den Smartphone- bzw. Nintendo Switch-Port warten musste.

Für DRAGON QUEST II wollte Yuji Horii das Spiel noch größer und interessanter machen. Nicht nur wurde dadurch die Weltkarte mehr als vervierfacht, sondern auch der Held war nicht mehr allein so wie im ersten Teil. Er bekam zwei Gefährten, sodass man nun drei Charaktere befehligen konnte und auch gegen größere Gruppen von Monstern antreten musste. Dies ließ den Schwierigkeitsgrad des Spiels deutlich in die Höhe schnellen, was auch während der Entwicklung zu intensiven Balancing-Problemen geführt hat, wodurch das Spiel auch knappe zwei Monate Verzögerung beim Release einstecken musste. Auch heute noch ist DRAGON QUEST II als einer der schwersten, wenn nicht sogar schwerster, Teil der DRAGON QUEST-Serie bekannt.

Motiv: Besiege den dunklen Zauberer Hargon!

Nach dem Sieg über den Drachenkönig zog sich der Held zusammen mit der Prinzessin Gwaelin aus Alefgard zurück und erbauten in einem nahen Kontinent das Königreich Torland. Die Königin Gwaelin bekam drei Kinder. Dem ältesten ihrer Söhne wurde das Land Midenhall anvertraut. Ihr zweiter Sohn bekam das Land Cannock und ihrer jüngsten Tochter wurde das Land von Moonbrooke verschrieben. Auch ihre Söhne und Tochter regierten friedvoll über Torland in ihren drei Königreichen, sodass über 100 Jahre ohne Konflikt vorbeizogen. Eines Tages jedoch bekam der König von Midenhall eine Eilmeldung von einem verwundeten Soldaten. Das Schloss von Moonbrooke war zerstört worden und die gesamte Stadt vernichtet. Du, der Prinz von Midenhall, bekommst die Aufgabe nach dem Rechten zu sehen und den Übeltäter, den dunklen Zauberer Hargon, zur Strecke zu bringen. Zusammen mit dem Prinzen von Cannock reist ihr nach Moonbrooke, um mehr über die Übeltat herauszufinden. Hoffentlich hat die Prinzessin den Überfall überlebt…

Look and Feel: Mehr Abenteuer als zuvor!

DRAGON QUEST II bietet die gleichen Grundlagen wie bereits bei DRAGON QUEST. Mit diesen Grundlagen wurde der Nachfolger erweitert und vor allem vergrößert, was das Spiel damit versinnbildlichen möchte, dass die ursprüngliche Welt ein wenig verkleinert in diesem Spiel gerade mal ein 1/8 von der gesamten Oberwelt ausmacht. Anders als im ersten Spiel ist man hier als Held nicht allein unterwegs. Zusammen mit deinem Cousin und deiner Cousine ziehst du zu dritt in das Abenteuer. Dabei fungiert dein Charakter als Krieger, der Prinz von Cannock als Krieger/Priester und die Prinzessin von Moonbrooke als Magierin, wobei in den Remakes jeder Charakter über gewisse Grundzauber verfügt. So steuert man nun drei Charaktere im Kampf und muss sich im selbigen auch gegen mehrere Monster gleichzeitig behaupten. Dies erhöhte den Schwierigkeitsgrad des Spiels gerade zu Beginn, aber auch direkt am Ende des Spiels. Die Welt kann zudem nach dem Erhalt eines Schiffes auch über das Wasser erkundet werden, wodurch man eine offene Welt erhält, denn sobald man das Schiff hat, kann man es sich selbst aussuchen, in welcher Reihenfolge man nun die bevorstehenden Dungeons meistern möchte, wobei natürlich die unterschiedlich schweren Monster ein wenig vorgeben möchten, in welcher Reihenfolge man wohl die Welt erkunden sollte. Das Spiel selbst wirkt durch die größere Spielwelt deutlich offener und bunter, da nun mehrere Biome in der Spielwelt vorhanden sind. Außerdem sind die Dungeons deutlich komplexer geworden und die Vielfalt der Monster auch ein wenig angestiegen. Neben den charmanten Monstern und bunten Pixeln gibt es natürlich auch wieder einen hervorragenden Soundtrack von Koichi Sugiyama, welcher das mühevolle Abenteuer deutlich entspannter wirken lässt.

Fazit: Das Genre war definiert!

Auch wenn DRAGON QUEST II eindeutig nicht mein persönlicher Favorit der drei Spiele ist, ist es definitiv ein interessantes, wenn auch mühevolles, Abenteuer. Auch der zweite Teil definierte das Genre JRPG weiter aus, indem es auch ein Schiff und eine größere Weltkarte hinzugefügt hatte. Natürlich trug auch die größere Gruppe an spielbaren Charakteren dazu bei das Genre noch genauer auf den Punkt zu bringen.

Denn welches JRPG hat denn nicht eine große Weltkarte, die ab einem bestimmten Punkt im Spiel mit einem Schiff oder einem anderweitigen Gefährt erkundbar gemacht wird und eine Gruppe von mutigen Helden/Abenteurern, die umherreisen um die Welt zu retten oder zu mindestens ihre Ziele zu erreichen?

Retro Wertung:

KategoriePunkte
Motiv8
Steuerung7
Präsentation9
GESAMT80 %

DRAGON QUEST III: The Seeds of Salvation
Die Legende des Erdrick!

Mit DRAGON QUEST III wurde am 10. Februar 1988 die Erdrick Trilogie abgeschlossen und zugleich die Anfänge jenes legendären Helden erzählt. Nicht nur schloss dieses Spiel die Trilogie ab, sondern es brach auch noch sämtliche Verkaufsrekorde der beiden Vorgänger in Japan. DRAGON QUEST III war ein enormes Unterfangen, welches es erlaubte, dass man seine Gruppe von maximal vier Charakteren selbst wählen konnte. Jene Charaktere besaßen je eine Klasse, die man im späteren Spielverlauf sogar ändern konnte. DRAGON QUEST III ist eines der bestbewertesten Famicom-Spiele.

Motiv: Bewahre das Land vor den Schatten!

Baramos, ein monströser Zauberer, tyrannisiert die Welt. Dein Vater, Ortega, machte sich auf, um Baramos zu vernichten, doch weder wurde Baramos bezwungen noch kehrte dein Vater zurück. An deinem 16. Geburtstag erhältst du die Quest in die Fußstapfen deines Vaters zu treten und Baramos zu vernichten. Zusammen mit drei weiteren tapferen Seelen machst du dich auf, um Baramos zu bezwingen. Auf deiner langen Reise durch die Welt erlebst du viele Abenteuer bist du schließlich vor dem Schloss von Baramos stehst. Du nimmst all deinen Mut zusammen und forderst Baramos heraus…

Look and Feel: Das klassische JRPG!

Auch hier wurden wieder die Mechaniken vom Vorgänger übernommen und nochmal erweitert. Anstelle einer fixen Gruppe von spielbaren Charakteren kann man nun die drei zusätzlichen Begleiter auswählen. Der eigene Charakter ist immer ein Charakter der Klasse Held, aber bei den drei weiteren Charakteren hast du die Wahl zwischen Ritter, Zauberer, Priester, Kämpfer, Dieb, Trickser usw… Ein jeder Charakter hat zudem eine männliche wie auch weibliche Form. Zu Beginn des Spiels wird dein eigener Charakter anhand von bestimmten Persönlichkeitsfragen geformt. Diese Fragen haben dabei Einfluss auf die Statuswerte deines Charakters. Die Persönlichkeit, die dein Charakter und deine weiteren Truppenmitglieder haben, kann jedoch später mittels Bücher jederzeit verändert werden, was die Folge hat, dass die erhaltenen Statuswerte bei einem Level Up unterschiedlich ausfallen. Es ist also anzuraten passende Persönlichkeiten zu den unterschiedlichen Klassen zu wählen. Ein Rüpel ist wohl ein schlechter Zauberer und ein Bücherwurm wiederum ein schlechter Kämpfer.

Zudem ist es im Spiel möglich die gewählte Klasse ab einem bestimmten Zeitpunkt im Spiel zu ändern, sobald der Charakter ein gewisses Level erreicht hat. Nach Klassenwechsel hat der Charakter jedoch wieder Level eins, behält dabei jedoch seine erlernten Zauber.

Nicht nur zu Fuß und per Schiff wird in diesem Spiel das Land erkundet. Nach dem Erfüllen von bestimmten Bedingungen bekommt man die Möglichkeit die Welt fliegend zu erkunden. Nicht nur gibt es keine Zufallsbegegnungen in der Luft, sondern man erreicht so auch so manche zuvor nicht erreichbare Orte, wie das Schloss von Barbaros oder das Versteck der Kugel des Lichts. Im Kampf gibt es zudem neben den unterschiedlichen Intelligenzleveln der Monster, auch noch eine Veränderung in der Steuerung. So kann man nämlich einstellen, dass die drei Begleiter selbständig nach einer bestimmten Taktik kämpfen. Dies erleichtert das Bedienen des Kampfbildschirmes enorm, gerade wenn man Level grinden muss, ob diese Funktionalität jedoch bereits auf der NES verfügbar war, kann ich leider nicht bestätigen.

Grafisch wird das Spiel im Nintendo Switch-Port deutlich detaillierter präsentiert als die beiden Vorgängertitel. Zum einen liegt das daran, dass die Kamera des Spiels deutlich weiter weg liegt und man so mehr von der Welt sieht, zum anderen aber auch daran, dass die Welt selbst detaillierter gestaltet ist. Nicht nur sind die Dörfer, Städte, Schlösser und Dungeons umfangreicher gestaltet; auch die Oberwelt selbst ist deutlich detaillierter und wieder deutlich größer geworden. Interessanterweise zeigt die Oberwelt von DRAGON QUEST III eine Karte nicht unweit von unserer Erde. So gibt es dort auch die ein oder andere Location, die man namentlich mit einem Ort aus unserer Welt vergleichen kann wie Portuga, Rome und Jipang. In Sachen Soundtrack wurde wieder Koichi Sugiyama beauftragt und wie in den beiden Vorgängertitel ist der Score genial und aufheiternd.

Fazit: So muss ein JRPG sein!

Für mich ist DRAGON QUEST III ein perfektes JRPG, auch wenn es viele Stunden an zusätzlichen Grinden benötigt und durchaus die Hälfte meiner Spielzeit damit verbracht wurde immer wieder die gleichen Gegner zu besiegen um Erfahrungspunkte bzw. Gold zu grinden, aber dennoch machte mir das Spiel enorm viel Spaß. Die Welt war ansprechend gestaltet, die Charaktere in ihr hatten wirklich echte Persönlichkeiten und die Handlung war dieses Mal tatsächlich spannend. Ich habe mich sofort in das Spiel verliebt und kann wirklich jedem empfehlen dieses Spiel, die Krönung der Erdrick Trilogie, zu spielen, sofern man JRPGs mag.

Retro Wertung:

KategoriePunkte
Motiv10
Steuerung10
Präsentation10
GESAMT100 %

Schlusswort:
35 Jahre DRAGON QUEST!

Am 27. Mai 2021 fand der 35 Jahre-Jubiläums-Stream von DRAGON QUEST statt. 35 Jahre gibt es nun diese Serie bereits. Mit zahlreichen Spielen in der Hauptserie, aber noch viel mehr Spin-Offs bietet die Marke DRAGON QUEST ein wahres Füllhorn an Unterhaltung, wobei das meiste davon leider meist nicht über die Grenze von Japan hinweg kommt.

Mein erster Berührungspunkt mit der Serie muss wohl DRAGON QUEST Monsters: Joker gewesen sein. Das 2008 in Europa erschienene Spiel zog mich damals mit seinem Pokémon-ähnlichen Spielprinzip schnell in seinen Bann. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich stundenlang gegen die gleichen drei Monster gekämpft habe, um meine neuesten Monster zu trainieren. Diese drei Monster konnte man im Spiel in einer alten Ruine finden und es waren keine geringeren als zwei Imps und ein Puddingdämon, welcher einer Unterspezies des Zwischenbosses Belial aus DRAGON QUEST II angehört. Die unverwechselbaren Charaktere bzw. das markante Monsterdesign von DRAGON QUEST haftete sich so stark in meinen Erinnerungen fest, dass ich heute noch jedes Monster aus diesem Spiel wiedererkenne, wenn ich auch deren Namen mittlerweile ein wenig vergessen habe. Darum füllte es mich umso mehr mit Nostalgie, als ich diese in mein Herz geschlossenen Monster erneut in den ersten drei Abenteuer der DRAGON QUEST-Serie neu kennenlernen durfte.

Auch wenn der Nintendo Switch-Port ein wenig fragwürdig im Grafikstil ist, insbesondere in der Gestaltung der Charaktersprites für die NSCs und Helden, und ein wenig lieblos in der Gestaltung der Dörfer und Oberwelt wirkt, so strotzt in diesem Port das Monsterdesign nur so von Charme, denn hier werden die Monster in hochauflösenden 2D Portraits gezeigt. Und neben dieser guten Präsentation liefern alle drei Spiele auch einen guten Soundtrack ab sowie einige Quality of Life-Verbesserungen wie ein Auto Save bzw. eine Quick Save-Option. Inhaltlich sind diese Ports übrigens identisch mit der Super Nintendo- bzw. Game Boy Color-Version, wobei manche Dungeons und Items abgeändert wurden und das Balancing nochmal ein wenig korrigiert wurde.

Wenn wir schon bei Ports sind: DRAGON QUEST III bekommt ein HD-2D Remake von den Machern von Octopath Traveller spendiert. Ich freue mich schon riesig auf die Gelegenheit nochmal durch die Welt von DRAGON QUEST III zu reisen und alles nochmal erleben zu können.

DRAGON QUEST ist eine phänomenale Videospielserie. Nicht nur schrieb sie Videospielgeschichte indem sie das Genre JRPG praktisch im Alleingang definierte und die wichtigsten Mechaniken quasi im ersten Versuch perfektionierte, sondern auch deswegen, weil sie einen spürbaren Einfluss auf die Industrie in Japan insbesondere wohl auch auf das Zusammenspiel von der Anime- bzw. Manga-Industrie und der Videospielindustrie hat; Schließlich ist Akira Toriyama, Schöpfer von Dragon Ball, seit dem allerersten DRAGON QUEST-Spiel für die Designs sämtlicher Monster und Charaktere zuständig.

Obwohl ich selbst nur einen geringen Kontakt mit dieser Videospielserie bisher pflegte, eroberten diese drei Klassiker mein Herz im Sturm und machten mich zu einem echten Fan der DRAGON QUEST-Serie. Ich bin gespannt wo diese Reise durch die Abenteuer dieser magischen Welten uns noch hinführen wird!

Viel Spaß beim Zocken!