„Fez“ entführt uns in eine drehbare 2D-Welt, die einiges von uns verlangt und  viel dafür bietet: Spaß, Unterhaltung und jede Menge Überraschungsmomente! Und das Ganze verpackt als Indie Jump´n' Run auf der Playstation 4.

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Playstation 4 Rezension von Patrick und Franzi

 

Story: Rette die Welt

In „Fez“ spielt man den kleinen Gomez, der friedlich in einer Stadt in einer 2D-Welt lebt. Eines Morgens lernt Gomez ein sehr merkwürdiges Artefakt mit dem Namen Hexahedron kennen. Dieser schenkt Gomez Fez, eine besondere Fähigkeit mit der er die ganze Welt in der dritten Dimension erleben und durchwandern kann. Aber dann passiert ein schrecklicher Unfall und Hexahedron explodiert, die ganze Welt erstarrt und das Spiel simuliert einen Absturz. Nach dem Neustart ist Hexahedron in der ganzen Welt verteilt und Gomez hat nun die Aufgabe, alle Fragmente davon zu suchen, um die Welt zu retten. Natürlich ist das eine Mammut Aufgabe und da sich der kleine Gomez in der großen Welt nicht zurechtfinden würde, wird er von einem Hyperwürfel begleitet, der ihm hin und wieder einen Tipp gibt. Also auf geht´s: Finde die Würfel und rette die Welt!

Fez - Screenshots von der Gamescom 2013

Gameplay: Erlebe die dritte Dimension in einer 2D-Welt

Nun, das Ziel des Spieles ist klar: Die Welt erforschen und alle 32 Würfel und die 32 Antiwürfel zu finden. Klingt erst mal ganz einfach, ist es aber nicht. Denn die Würfel sind nicht immer vollständig in der Spielwelt versteckt, sondern meist nur als Fragment eines großen Würfels und so hat man jede Menge Arbeit vor sich. Gomez kann springen, klettern, laufen und manchmal sogar Objekte durch Drehungen oder Einsatz von Bomben verändern.

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Aber die größte Schwierigkeit steckt darin, dass man gewaltig um die Ecke denken muss um voran zu kommen, denn wie schon gesagt spielen wir in einer 2D-Welt, die aber jeweils um 90° gedreht werden kann, um so auch die Seitenwände und Rückwände der Städte, Mauern und Räume zu erreichen. Da die zweidimensionale Welt, in der Gomez sich bewegen kann, über keine Tiefe verfügt, muss man von dieser Spielmechanik Gebrauch machen um Handlungen zu vollführen, die in einer wirklich dreidimensionalen Welt unmöglich wären. Beispielsweise ermöglicht eine Rotation um 90 Grad Gomez, wenn er auf einer schwebenden Plattform steht, auf eine andere Plattform zu springen, die sich zuvor auf der entgegengesetzten Seite des Bildschirms befand. Rotiert man nach dem Sprung zurück, so zeigt sich, dass Gomez eine große Distanz zurückgelegt hat.

Lediglich die Steuerung des Spiels lässt Raum für Kritik offen. Denn der Sprungmechanismus ist mit seiner Trägheit durchaus gewöhnungsbedürftig und erschwert uns so manch knifflige Stelle im Game.

 

Grafik: Retro Pixel

Da wir das Game ausschließlich auf der Playstation 4 testen konnten, können wir uns nur auf die Grafik hiervon beziehen, die mit 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde richtig flüssig läuft. Die Grafik von Fez ist eine gut gelungene Pixelgrafik, mit einer sehr guten Kantenglättung. In der liebevoll gestalteten Welt trifft man auf allerlei Getier, wie zum Beispiel Vögel, Würmer oder Frösche, die eine lebendige Atmosphäre schaffen. Allerdings ist die Pixelgrafik stark gewöhnungsbedürftig und aufgrund mangelnder Effekte wirkt die Spielwelt etwas stumpf und matt. Grafikbugs hingegen wird man genauso vergeblich suchen wie Ruckler beim Drehen der Welt, denn das Ineinandergreifen  von 2D und 3D erfolgt nahtlos. Störend waren für uns in manchen Level die Blinkeffekte, die auf längere Sicht durchaus Kopfschmerzen verursachen können, da sie zu grell designt wurden.

Fez

Sound: Gameboy lässt grüßen

Der Sound in Fez erinnert uns an die alten Spiele auf dem GameBoy oder Supernintendo. Und genau das schafft eine so homogene Atmosphäre im Spiel. Denn aufgrund der Pixelgrafik wäre es einfach falsch und unpassend auf einen modernen polyphonen Sound zurückzugreifen. Und so wurde der Soundtrack für Fez von Rich Vreeland sehr passend zum Spiel geschrieben und produziert. Und dabei hat man sich richtig Mühe gegeben, denn der Soundtrack umfasst rund 22 Titel, die zu jeder Spielsituation passend sind. Leider sind die Melodien und Geräusche für unseren Geschmack an mancher Stelle etwas zu hoch und schrill, aber im Großen und Ganzen schaffen sie eine wunderbare Atmosphäre.

Fez - Screenshots von der Gamescom 2013

Spielmotivation: Aaaah warum nicht gleich?

Fez ist zu Beginn etwas verwirrend, vor allem weil man nach kurzer Zeit denkt: „Was ist denn jetzt los?!“. Sobald das Game aber neu startet weiß man, woran man ist und führt Gomez durch die riesige Welt von Fez. Die Rätsel und Herausforderungen werden dabei immer schwieriger und es kratzt schon gewaltig am Ego, wenn man aufgeben würde. So ist der Anreiz groß weiter zu spielen, bis man alle Aufgaben erledigt hat. Natürlich gab es dabei auch die ein oder andere Stelle, bei der wir kurz vorm Aufgeben standen. Doch nach einer kurzen Pause fiel einem die Lösung des Levels wie Schuppen von den Augen und weiter ging es. Wir waren immer wieder verblüfft wie naheliegend manche Lösungswege doch schienen und wie weit man anfangs davon entfernt war, diese zu finden. Aber mit der richtigen Portion Durchhaltevermögen und einem gewissen räumlichen Vorstellungsvermögen ist Fez durchaus zu bewältigen und sorgt für gute 14 Stunden Spielspaß.

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Fazit: Let's Fez sprach die Fliege und sprang in den Mixer…

Genauso wie die zermatschte Fliege im Mixer, fühlten wir uns, nachdem wir Fez durchgespielt hatten. Denn Fez fordert einiges an Gehirnleistung, logischem Denken und räumlichen Vorstellungsvermögen. Dabei verliert man aber nie die Lust am Spielen und will Gomez unbedingt dabei helfen, seine Welt zu retten, indem man sich von Level zu Level durchexperimentiert, um alle verteilten Würfel zu finden. Dabei treffen wir auf keine Gegner, können keine Belohnungen erhalten oder stehen gar unter Zeitdruck. Denn Fez gibt uns die Zeit, die man individuell braucht, um die Rätsel zu lösen. Besonders fasziniert hat uns die Spielmechanik des Games, denn das Drehen der Spielwelt erfordert ein Denken um die Ecke, das man nicht gewohnt ist und in so einer Form noch nicht erlebt hat. Ohne Frage, diese Gehirnarbeit strengt an, weshalb wir nie länger als zwei oder drei Stunden am Stück gespielt haben. Aber genauso wie uns Fez auch forderte, hatten wir auch viel Spaß Gomez zu begleiten und erlebten viele Überraschungsmomente. Auch die Retro- Pixel- Grafik hat uns sehr angesprochen, da sie wunderbar mit dem Inhalt und der Story des Games harmoniert. So können wir Fez guten Gewissens weiterempfehlen, da es sogar kostenlos als Playstation Plus Mitglied heruntergeladen werden kann.

 

Pro und Contra

Pro

Contra

Tolle Spielmechanik

Zu schriller Sound

Steigender Schwierigkeitsgrad

Unangenehme Blinkeffekte

Rätselsprache

Schwerfällige Steuerung

Viel zu entdecken

Ohne räumliches Denken ist man verloren

Langes Spielvergnügen

 

Schwierige Rätsel

 

 

Wertung

Kategorie

Punkte

Begründung

Gameplay

9/10

Witzige Story, neuartige Spielmechanik, schwerfällige Steuerung beim Springen

Rätsel

10/10

Eigene Geheimsprache, abwechslungsreich, erfordert räumliches Denken und Grips

Grafik

7/10

Pixelgrafik, rund und flüssig, fehlende Effekte und wirkt matt

Sound

 

     8/10

Umfangreich, passend zum Spiel, mit zu hohen und schrillen Tönen

Umfang

       

   10/10

Riesige Spielwelt, über 14 Stunden Spielzeit, viele Möglichkeiten

Gesamtwertung: 88%

 

Eckdaten

Titel

Fez

Publisher

Polytron/ Trapdoor/ Microsoft

Entwickler

Polytron

Release

13.04.2014

Platform

PS3, PS4, PS Vita, Xbox, Mac, Windows

Genre

Indie Jump´n' Run

Spielzeit

ca. 14 Stunden

 Preis

Kostenlos als PSN Plus-Mitglied, Steam 9,99€

Website

                http://fezgame.com