„Nur“ ein Simulationsspiel? Wenn man mit dieser Einstellung an ein Spiel wie „Forza Motorsport 5“ herangeht, dann ist das für dieses Spiel sicherlich nicht richtig. Kurz bevor nun der sechste Serienteil auf den Markt kommen wird, will ich nochmal zurückblicken auf den fünften Teil. Ein Teil, der sicherlich seine Probleme hatte und gerade im Vorfeld eher mit Negativpresse aufgetreten ist und auch mit ihr zu kämpfen hatte. Ob sich diese bewahrheitet hat, welche Stärken, aber auch welche Schwächen der Titel gebracht hat, dessen werde ich mich in den nächsten Zeilen widmen. Und wieso es am Ende für mich, eben nicht „nur“ ein Simulationsspiel ist, könnt ihr hier nachlesen.

 

Das Coverauto

 

Inhaltsverzeichnis:

Spielinhalt
Gameplay
Grafik
Sound
Fazit
Wertung
Infos

 

 

 

Xbox One Review von Alex

 

 

 

Spielinhalt: Viele Autos, wenig zu kaufen und noch weniger Asphalt

 

 

Sicherlich ist der Titel auf seine Rennen und deren Dramatik fixiert. Eine Handlung, oder einen Ansatz wie man ihn vielleicht noch in der Partnerserie „Horizon“ erahnen kann, fehlt hier gänzlich. Doch ganz ehrlich: Wer braucht in einem Simulationsspiel eine Handlung? In der Einzelspielerkarriere kann man sich nach Herzenslust auf den Rennstrecken austoben, die man allerdings spätestens nach dem 20. Rennen auswendig kennen dürfte.

 

Insgesamt warten sechs große Meisterschaften auf den Fahrer. Welche das sind, will ich hier kurz aufführen:

 

 

Kompaktsportwagen (enthält sechs Rennserien mit insgesamt 100 Rennen)

Sportwagen (enthält sechs Rennserien mit insgesamt 102 Rennen)

Gran Turismo (enthält drei Rennserien mit insgesamt 54 Rennen)

Exoten (enthält drei Rennserien mit insgesamt 90 Rennen)

Oldtimer (enthält sechs Rennserien mit insgesamt 102 Rennen)

Spezial (enthält vier Rennserien mit insgesamt 72 Rennen)

Klassenwettbewerb (enthält 7 Rennserien mit insgesamt 98 Rennen)

 

 

Innerhalb der Rennserien gibt es Einschränkungen der Fahrzeugwahl, dadurch soll etwas Abwechslung entstehen. Ich habe in meiner doch sehr lang gezogenen Testphase insgesamt über 390 Rennen gefahren. Für mich ist das mehr als ein Langzeittest gewesen und in dieser Zeit konnte ich doch einige Auffälligkeiten beobachten.

 

Die Rennen finden auf offiziellen und registrierten Rennstrecken statt. Insgesamt stehen 17 Veranstaltungsstätten zur Verfügung, die sich zwar von der Streckenführung ändern können, allerdings wird man hier direkt mit einem sehr großen Problem des Spiels konfrontiert: Abwechslung! Denn die geht aufgrund der sehr limitierten Streckenwahl, aber doch großer Rennanzahl innerhalb der Rennserien, deutlich verloren. Gerade, wenn man das Spiel mal eine längere Zeit spielt, dann schleicht sich leider relativ schnell eine gewisse Routine und – leider – auch Langeweile ein, was mir ein wirklich langfristiges Spielen über mehrere Stunden nicht möglich gemacht hat.

 

Doch über welche Strecken reden wir den eigentlich?

– Bernese Alps (Berner Alpen)

– Circuit de Catalunya

– Circuit de Prague (Spezialstrecke)

– Circuit de Spa-Franchorchamps

– Indianapolis Motor Speedway

– Le Mans Circuit de la Sarthe

– Long Beach

– Mazda Raceway Laguna Seca

– Mount Panorama Motor Racing Circuit (Bathurst)

– Nurburgring (inkl. Nordschleife)

– Road America

– Road Atlanta

– Sebring International Raceway

– Silverstone Racing Circuit

– Teststrecke Flughafen

– Top Gear Teststrecke

– Yas Marina Circuit

 

Übersicht Rennstrecken

 

 

Für die Rennen stehen einem über 200 Autos von über 65 Marken zur Verfügung. Auch hier konnte man direkt den nächsten größeren Kritikpunkt feststellen. Die Auswahl liest sich zwar recht groß, doch gerade zum Beginn war die Auswahl der Wagen doch recht limitiert. Erst durch das Zukaufen mehrerer Auto-Pakete wurde die Auswahl dann annähernd an die nun über 200 Wagen aufgebessert. Mit der Zeit kamen dann aber doch einige Gratis-Wagen hinzu. Doch insgesamt hat es die Reihe hier geschafft den Unmut seiner Spieler auf sich zu ziehen.

 

Denn gerade die Ankündigung der Ingame-Käufe sorgte doch im Vorfeld für einigen Frust, zumal zum damaligen Zeitpunkt (November 2013) genau diese Diskussion auf einem Siedepunkt war. Es war also nicht das beste Vorzeichen für die Serie wieder ein Erfolg zu werden.

 

Und da ich bei vielen jetzt aber folgende Frage aufkommen sehe: Welche Marken denn? Hier mal ein kleiner Auszug:

– Volkswagen (und alle zugehörigen Marken wie Audi, Bugatti, etc.)

– Fiat (und alle zugehörigen Marken, wie Ferrari, etc.)

– Toyota

– Mazda

– Bentley

– Formel 1

– Ford

– Renault

– usw.

 

Ausschnitt: Verfügbare Marken

 

Allerdings möchte ich auch eine Änderung erwähnen, die mir persönlich recht gut gefallen hat. Ich spreche vom sogenannten „Drivatar“. Der Drivatar ermöglicht es einem nicht nur gegen seelenlose KI-gesteuerten Wagen zu fahren. Durch den Drivatar-Mechanismus erstellt sich aufgrund des persönlichen Fahrstils eine Art „Ghost-Datei“, welche dann in den Rennen auftritt. So fährt man zwar eigentlich im Einzelspieler-Modus, dennoch fährt man gegen die digitalen Kopien anderer Spieler. Eine Technologie, die ich während des Spielens sehr zu schätzen lernte.

 

 

 

Gameplay: Von der aalglatten Menüführung bis zur Wagenauswahl

 

 

Alles Wichtige, was man zur Menüführung, der Steuerung und sonstigem noch wissen muss, werde ich in den folgenden Zeilen aufführen.

 

Menüführung:

Insgesamt ist das Spiel sehr linear aufgebaut. Man muss sich also nicht zwingend mit den „Unwichtigkeiten“ der anderen Optionen und Möglichkeiten herumschlagen, nein es geht auch ganz einfach. Nur wenige Tastendrücke sind erforderlich, ehe das Rennen weiter geht. Das ist ein Punkt, der mir persönlich sehr gut gefällt, denn eigentlich kommt man meist selten weiter, wenn man nicht erst mal aufwändig die Optionen checkt.

 

Dass das Spiel keinen großen Wert auf die Optionen legt, das merkt man, wenn man einen Blick in das Hauptmenü wirft. Denn dort findet man erst einmal keinen Punkt der sich „Optionen“ oder „Spieleinstellungen“ nennt.

 

Was findet man also im Hauptmenü? Dort findet man neben den Spielmodi (später mehr) folgende Kategorien:

 

Nachrichtenzentrale: Hier findet man alle Benachrichtigungen, die man im Spiel erhält.

 

Forza-Profil: Hier ist alles Wichtige rund um die Welt von Forza Motorsport 5 enthalten. Man kann eine Art Visitenkarte erstellen, aber sich auch über sämtliche Statistiken informieren. Und so ganz nebenbei haben sich hier alle Spieloptionen versteckt. Wer also etwas an Controller-, Sound- oder Bildeinstellungen ändern will, der ist hier richtig.

 

Tunen und Lackieren: Ich denke hier muss man nicht mehr dazu sagen…

 

Forza-TV / Forza-Gallerie: Sammlung der Videomitschnitte und Schnappschüsse von sich und anderen Spielern.

 

Marktplatz: Das rote Tuch des Spiels. Hier kann man sich diverse Autopakete mit Echt-Geld finanzieren.

 

 

 

Spielmodi:

Aber wie gesagt, dank dem sehr linearen Steuerungsmodell des Spiels liegt das Hauptaugenmerk auf den Spielmodi und genau auf diese will ich nun kurz eingehen:

 

Freies Spiel: Erstelle ein Rennen nach deinen Vorgaben und Einschränkungen

Mehrspieler: Klassisches Onlineportal mit diversen Veranstaltungen unterschiedlichster Art

Rivalen: Der Schnellere gewinnt. In mehreren verschiedenen Eventtypen die Rundenzeiten schlagen

– Karriere:

 

Auf die Karriere möchte ich noch ein bisschen detaillierter eingehen. Denn hier kann man auch nochmal einiges an Möglichkeiten finden:

 

Forzavista: Stellt dein aktuell ausgewähltes Auto in einem „Betrachtermodus“ dar, in dem man allerdings mit ganz verschiedenen Optionen ganz individuell an seinem Wagen hantieren kann, oder ihn in einem „Showmodus“ über den Bildschirm flimmern lassen kann. Durch die tolle Grafik sicherlich ein Highlight und für mich persönlich rein optisch eine der schönsten Neuerungen.

 

 

ForzaVista in Action

 

 

Autowahl: Eine wettbewerbsunabhängige Möglichkeit alle Autos zu betrachten und natürlich auch zu kaufen. Ferner kann man hier noch seine Autos wie im Hauptmenü auch tunen oder lackieren. Allerdings kann man sein Auto auch noch upgraden, damit man sein Lieblingsauto auch in der nächst höheren Klasse noch benutzen kann.

 

– Ligaauswahl + Rennstart:

 

Welche Ligen man auswählen kann, habe ich eingangs bereits erwähnt, daher möchte ich hier nicht mehr genauer darauf eingehen. Ich möchte stattdessen direkt in den Rennbildschirm springen. Denn bevor man die Ampel auf Grün schalten lässt bietet das Spiel auch noch einige Optionen an. Was kann man also kurz vor dem Rennen noch machen?

 

Startaufstellung ansehen

Drivatar-Schwierigkeit anpassen (je höher die Stufe, desto größer der Geldbonus nach dem Rennen)

Fahrhilfen anpassen: Hier kann man eine große Auswahl an Fahrhilfen bearbeiten und anpassen. Je weniger Fahrhilfen aktiv sind, desto höher ist auch hier ein Fahrbonus am Ende.

 

Eine Rennserie besteht immer aus zehn Pflichtrennen, nach deren Abschluss gilt die Serie dann als abgeschlossen, allerdings hat man dann noch die Möglichkeit mehrere Bonusrennen zu fahren, um nicht nur seinen Kontostand aufzubessern, sondern auch die Rennserie zu komplettieren.

 

Innerhalb der Pflichtrennen, kann es zu besonderen Rennsituation kommen. In den muss man dann beispielsweise

– eine bestimmte Anzahl von Autos überholen,

– eine bestimmte Rundenzeit unterbieten,

– gegen ebenbürtige Gegner in einem Feld von stark unterlegenen Wagen bestehen,

– gegen komplett identische Wagen bestehen, oder

– eine bestimmte Punktzahl durch Umwerfen von Bowling-Pins erreichen (ja mein ich wirklich!)

 

Doch ich will nicht alles verraten, so dass ihr auch noch was entdecken könnt, sofern ihr das Spiel immer noch nicht gespielt habt 😉

 

 

Wie komme ich an Autos und vor allem Geld?

 

Jetzt habe ich schon so viel von Geld und Kaufen geschrieben, dann will ich auch hierzu natürlich noch einige Worte verlieren. Das Preissystem der Autos mit der Ingame-Währung ist an realen Preismodellen angelehnt. Ich persönlich hatte während des Spiels nie Probleme mit den Finanzen. Ich konnte mir also immer das Auto kaufen, welches ich denn gerade haben wollte. Doch ich will ganz ehrlich sein: Das lag zum einen daran, dass ich aufgrund der Limited-Edition sogenannte Gutscheine erhielt, die mich doch über mehrere Rennserien hinweg finanziert hatten. Weiter hatte ich aufgrund der höchsten Drivatarstufe und recht wenigen Fahrhilfen (welche ich überraschend schnell einstellen konnte) immer ein recht ordentliches Preisgeld.

 

Allerdings kommt man auch so recht gut an Geld, denn wenn man mit einer Marke fährt, sammelt man für die Marke „Affinätspunkte“. Durch diese Punkte steigt man in den entsprechenden Affinätsstufen auf. Durch einen Aufstieg erhält man einen Bonus, den einem der Hersteller für das Fahren mit seinem Auto gewährleistet. Auch eine nette Einnahmequelle.

 

Eine weitere Geldquelle ist die Fahrerstufe. Durch das Fahren sammelt man auch Erfahrungspunkte (Preisgeld ohne Boni = Erfahrungspunkte), die dann in einem Levelsystem (wie bei den Affinitätsstufen) verwendet werden. Die Belohnungen pro Fahrerstufe gehen bis zu 70.000 Einheiten der Spielwährung (ich bin mir leider nicht sicher, ob dies schon von Anfang an 70.000 sind, oder ob sich das erst steigert). Da ich zum Testende in Fahrerstufe 155 angelangt, kann man sich vorstellen wie viel Geld ich alleine dadurch gemacht habe. Für den Abschluss einer Rennserie bekommt man zwar auch einen Siegbonus, der allerdings mit 12.000 Einheiten recht gering ausfällt, wie ich finde.

 

 

Steuerung und Fahrgefühl:

 

Doch wenn man von einem Simulationsrennspiel spricht, dann muss man gerade der Steuerung eigentlich das Hauptaugenmerk schenken. Und ich bin ganz offen: Ich bin durch die Xbox One auf die X-Seite der Macht gewechselt und hatte daher im Vorfeld keine Berührungspunkte mit der Forza-Reihe. Daher war ich gerade aus dem Bekanntenkreis vorgewarnt worden: Die Steuerung ist unglaublich schwer!

 

Das war für mich natürlich Reiz und Angst zu gleich. Ich hatte die Möglichkeit auf der Gamescom 2013 ein Rennen zu fahren und dort klappte eigentlich alles recht gut und ich hatte sogar ein besseres Ergebnis als so mancher Veteran, der mit mir am Stand war. Somit war die erste Angst genommen.

 

Doch auch jetzt nach über 35 Stunden hinter dem Lenkrad kann ich sagen: Es liegt nicht am Fahrer; es liegt am Auto. Die Steuerung ist für mein Empfinden insgesamt sehr leicht zu erlernen. Durch eine „klassische Tastenbelegung“ muss man sich im Vergleich zu anderen Rennspielen auch nicht sonderlich umstellen.

 

Durch die Fahrhilfen wird einem der Einstieg in die Welt von Forza Motorsport 5 sehr leicht gemacht und ich muss sagen, dass ich die Fahrhilfen gerade in den ersten Stunden nicht hätte missen wollen.

 

Man kann sich sehr langsam und behutsam an die Steuerung gewöhnen. Durch verschiedenste Perspektiven

– Fahrer-POV,

– Motorhaube,

– Fahrzeug-POV,

– Verfolgung nah,

– Verfolgung fern,

 

hat man auch hier eine sehr gute Möglichkeit sein eigenes Fahrbild zu erstellen. Aufgrund der eher limitierten Anzahl an Rennstrecken, gewöhnt man sich an diese auch schnell und ich konnte entsprechend bald auch die Fahrhilfen anpassen. Über eine Fahrhilfe bin ich allerdings auch heute noch froh und habe sie bis heute nicht deaktiviert: Die Rückfahroption. Wenn man im Rennen einen Fahrfehler produziert, auf den Grünstreifen kommt, eine Wand berührt oder in einen Unfall verwickelt ist, kann man durch die „Y“-Taste ganz einfach eine gewisse Passage zurückspulen und dann nach dieser wieder „neu starten“, natürlich ohne Auswirkungen des vorherigen Fehlers.

 

Was mir persönlich aufgefallen ist und auch immer neu auffällt. Keine Steuerung ist identisch. Kein Auto fährt sich wie das andere. Innerhalb einer Marke gibt es zwar Ähnlichkeiten, aber auch hier liegt der Teufel im Design. Das hat mich wirklich beeindruckt und habe diese Vielfalt gerade in der Steuerung auch sehr geschätzt. Dadurch haben es bei mir auch Marken auf die Favoritenliste geschafft, die ich persönlich vorher nie vermutet hätte. Genauso ist auch andersherum: Von Marken, denen ich eigentlich „blind“ vertraut habe, musste ich wechseln, weil ich mich beim bestem Willen nicht in die Steuerung hineingefunden habe. Wenn man das nötige finanzielle Polster hat, kann man sich solche Späße dann auch mal leisten.

 

Wenn wir schon bei den Autos sind: Auch die Autos unterscheiden sich natürlich von den Wertstatistiken. Und auch hier kann ich beruhigt sagen: Man findet relativ schnell heraus, was für das eigene Fahrgefühl am wichtigsten ist und wenn man sich an diesen einen Wert orientiert, dann sind Fehlgriffe eigentlich nicht mehr möglich. Die Autoauswahl in einer Rennserie kann unterschiedlich groß ausfallen. Manchmal gibt es nur einen verfügbaren Wagen, in einem anderen dann aber wieder dutzende. Je nachdem, in welcher Klasse man sich gerade befindet.

 

 

 

Grafik: SO geht Next-Gen!

 

Forza Motorsport 5 war einer der Releasetitel der Xbox One und hat bereits im Vorfeld mit einer umwerfenden Grafik geworben. Ich persönlich war bis zum letzten Moment skeptisch. Doch als ich das Spiel eingelegt hatte und die ersten Meter gefahren bin, da wusste ich dass ich so eine hervorragende Grafik zuvor noch nie auf einer Konsole erlebt habe.

 

Das Spiel war für mich in den ersten Monaten und auch irgendwie auch jetzt noch NEXT GEN. Und zwar überall, wo man hinsieht. Die Strecken sind unglaublich detailliert dargestellt. Ich war hin und weg und bin es auch immer noch. Wenn ich gerade als Beispiel mal die Prager Rennstrecke verwenden darf, die ja extra für dieses Spiel konzipiert wurde.

 

Die Stadt ist so detailliert dargestellt, auch wenn man noch nie in seinem Leben in Prag gewesen ist, weiß und glaubt man einfach, dass es so aussehen muss. Die Stadt und ihre kleinen Details sind unfassbar liebevoll und detailgetreu dargestellt. Alleine diese Strecke ist ein Erlebnis, allerdings gilt dies auch für all die anderen Strecken. Der Detailgrad ist so hoch, dass man sogar den Gummiabrieb auf der Strecke erkennen kann.

Rennen in Prag

Aber natürlich sind nicht nur die Strecken unfassbar detailreich; die Autos nehmen sich da natürlich auch nichts ab. Eine unglaublich hohe Detailtreue. Ich konnte mir auf der Internationalen Autoausstellung (IAA) 2013 von vielen Autos, die es später auch ins Spiel geschafft haben ein sehr gutes Bild machen und ich wurde absolut bestätigt. Der Detailgrad geht bis in die letzte Schraube des Wagens.

 

Es mag sich jetzt vielleicht wie eine sehr überspitzte Darstellung und übermäßige Lobrede anhören, aber ich kann einfach nichts dazu, wenn das Bild derart gelungen ist. Ein weiter Punkt kommt durch die vielen Designmöglichkeiten. Manche Fahrzeugdesigns sind serienreif und ich würde mich freuen so ein Design auch auf der realen Straße an einem realen Auto zu sehen. Hier haben sich manche Spieler wirklich selbst übertroffen und haben echte Meisterwerke kreiert. Ich habe über 40 Autos in meiner virtuellen Garage stehen und für jedes habe ich ein einzigartiges und wunderschönes Design gefunden.

 

Kaum war sie draußen, habe ich also schon das erste Mal meinen Hut vor der Xbox One gezogen.

 

Die Nordschleife des Nürburgrings

 

Sound: Brüllende Menschen und Motoren, „Top-Gear“-Charme und einschläfernde Menüklänge

 

Ich will jetzt hier die Autos auch erst mal hinten anstellen und mich zuerst auf die scheinbar unwichtigen Sounds konzentrieren. Die Strecke lebt: Das mein ich wirklich so, denn es nicht nur ein Rennen auf einer Strecke, es geht um die Atmosphäre. Diese wurde den Strecken verliehen. Kreischendes Publikum, welches den eigenen Sieg feiert, die durchgehend Stimmung machen und mit realem Publikum nur ganz wenig nicht gemeinsam haben.

 

Aber auch abseits der Strecke gibt es wirklich einiges zu hören. Eine weibliche computerartig wirkende Stimme stellt einem jede Strecke zu Beginn vor und präsentiert einem auch das neu gekaufte Auto, aber eigentliches Highlight ist das erste Betreten einer neuen Rennserie.

 

Denn hier wird man von den Moderatoren der britischen Erfolgsserie „Top Gear“ in Empfang genommen. Die Stimmen von Jeremy Clarkson, James May, und Richard Hammond (ja, da durfte er noch 😉 ) heißen einen in jeder Serie willkommen und stellen einem die Eigenarten der dort vorzufindenden Fahrzeuge vor. Wirklich lustige und tolle Dialoge. Ein sehr guter Zug des Spiels: Sie haben die Toneinstellung dort in der originalen englischen Fassung beibehalten und schalten Untertitel zu, so geht dieser legendäre Charme des britischen Trio nicht verloren und man hat wirklich einiges zu lachen, bevor man sich dann hinter das Lenkrad klemmt.

 

Aber jetzt kommen wir zum Wichtigsten: Was machen die Autos? Lärm! Unglaublich schönen Lärm, der mir während des Spiels nicht nur einmal eine Gänsehaut beschert hat. Die Geräusche der Motoren, wenn sie vor dem Start das erste Mal bedrohlich aufheulen und dann beim Start komplett Vollgas geben wollen. Das Fahrgeräusch, wenn man mit 300 km/h+ über die Strecke heizt oder der dumpfe Einschlag in die Wand, wenn man die Kurve zum gefühlt hundertsten Mal wieder falsch genommen hat.

Sieht nicht nur gut aus...

All das ist wunderbar umgesetzt. Durch die verschiedenen Wagen merkt man auch deutlichst einen veränderten Sound. Jedes Auto klingt anders, je sportlicher, desto lauter und grimmiger. Man merkt natürlich ob man in einem Lamborghini Murciélago oder Renault Clio sitzt. Aber auch innerhalb der Marken ist der Sound an das Original angelehnt und wirkt nur sehr selten computergeneriert. Ich persönlich fand das Soundarrangement im Ganzen wirklich sehr gelungen, auch wenn ich die Musik im Hauptmenü, oder vor dem Rennen im Ladebildschirm echt nicht mehr hören kann – hier wäre vielleicht ein wenig Abwechslung wirklich nicht schlecht gewesen.

 

 

 

Fazit: Musterbeispiel für Next-Gen – auch weit nach Erscheinen

 

Forza Motorsport 5 ist ein Renn-Simulationsspiel, welches auch Jahre nach dessen Veröffentlichung noch seines Gleichen sucht. Für mich ist es immer noch eines der besten Spiele für die Xbox One seit deren zeitgleichem Release.

 

Das Spiel hat zwar durch seine eher limitierte Streckenanzahl und die auch eher unglückliche Zusammenstellung innerhalb der Serien Probleme Abwechslung zu liefern, aber wenn dies der einzige Negativpunkt ist, dann fährt man doch noch ganz gut – im übertragenden Sinne gesprochen.

Eine der insgesamt zu wenigen Strecken: Die Strecke Yas Marina Circuit

Rein technisch (Grafik, Sound, Steuerung) gibt das Spiel überhaupt keinen Raum für Diskussionen. Hier hat das Spiel wirklich sehr, sehr viel richtig gemacht – wenn nicht sogar alles. Ich hatte auf einen wirklich sehr langen Zeitraum großen Spaß. Ein langfristiges und anhaltendes Spielen war mir allerdings am Ende wegen der fehlenden Abwechslung nur schwierig möglich, aber wie gesagt: Wenn es nur das ist…

 

Durch eine doch recht passable Auswahl an Autos hat man doch einen großen Spielraum und ist (bis auf wenige Ausnahmen) nicht an ein oder nur wenige Autos gebunden.

 

 

Kurz und bündig:

 

Pro

Contra

Grafisch top – unglaublich detailgetreu

Wenig Strecken zur Auswahl, bzw. schlechte Zusammenstellungen in den Serien

Passable Auswahl an Wagen

Manche Autos nur mit Echt-Geld finanzierbar

Individuelle Gestaltungs- und Steuerungsoptionen

Einheitliche Menümelodie (keine Abwechslung)

Echt-Geld-Finanzierung nicht unbedingt notwendig

 

Drivatar-Technologie

 

Einfache und simple Menüführung

 

 

 

 

Wertung:

 

Kategorie

Punkte

Begründung

Spielinhalt

7

Durch eine große Anzahl von Rennen in der Einzelfahrerkarriere (über 660 Rennen) hat man echt lange was zu tun. Die Streckenanzahl ist dann aber aus diesem Grund zu gering, denn diese wiederholen sich eigentlich Serie für Serie 1:1 – nur die Reihenfolge ändert sich. Mit über 250 Autos kann man auch ganz gut arbeiten. Auch die weiteren Modi sind gut gelungen.

Gameplay

9

Durch ein sehr frei gestaltbares Steuerungsdesign mit Fahrhilfen, flexible Drivatarschwierigkeitsstufen, passt sich das Spiel jedem Spieler perfekt an – ob Anfänger oder Veteran.

Die Einführung der Drivatar-Technologie ist die wohl prägnanteste und bietet auch ein tolles Fahrerlebnis – auch ohne „echte“ menschliche Gegner

Grafik

10

Ich verneige mich… Ganz großes Kino

Sound

9

Die Autos hören sich an, als würden sie neben einem fahren – top!

Die Kommentare der „Top Gear“-Crew – Top!

Die Menü- und Ladebildschirmmusik – Mies, weil immer die gleiche monotone und stellenweise einschläfernde Musik

Gesamtwertung

88

Alles in allem ist Forza Motosport 5 ein wirklich toller und gelungener Simulationshit. Ein Simulationsspiel, welches aktuell noch immer seines Gleichen sucht. Für mich eines der Spiele 2013 und irgendwie auch noch 2015. Jetzt wartet alles auf den Nachfolger…

 

 

 

 

Infos:

Publisher

Microsoft Studios

Entwickler

Turn 10 Studios

Plattform(en)

Xbox One

Genre

Renn-Simulation

Release (Deutschland)

22. November 2013

Website

http://www.forzamotorsport.net/de-de/de/

Preis lt. Amazon (Standardedition)

ca. 38 €

Alterseinstufung (USK / Pegi)

0 Jahre / 3 Jahre

Spielzeit

ca. 40 Stunden (davon über 35 Stunden alleine auf der Strecke)