Frank West ist zurück und es gibt genau einen Ort, an den er nie wieder zurückkehren wollte: Willamette. Doch genau hier führt ihn die Recherche und seine übereifrige Studentin hin. Das kann ja nur in einer Katastrophe enden. Doch tatsächlich soll sich für Frank hier die Story seines Lebens aufhalten!
Xbox-One-S-Review von Alex
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Gameplay
Online
Grafik
Sound
Fazit
Wertung
Infos
Zitate-Sammlung:
„Wir decken diesen Bullshit auf.“
„Ich war im Krieg.“
„Dieses Mal tun wir das Richtige.“
„MEINE STORY!“
„[…] dann sind wir quitt.“
„[…] kann Obscuris auf den Tod nicht ausstehen.“
„Alle hatten ihren Spaß.“
„Ein Aasgeier… Das ist alles was du bist.“
„Behalt immer das Ziel im Auge.“
„[…] gegen den Biss immun.“
Handlung: Back to Willamette
Ein Jahr, nachdem das mit der Zombie-Sache in Kalifornien losging, begibt sich Frank West gemeinsam mit einer seiner Studentinnen in Lebensgefahr. Ja ihr habt richtig gehört. Der Journalist Frank West ist jetzt Professor. Genau hier wurde er von seiner Studentin Vick angesprochen und angestachelt einer Sache nach zu gehen. Ziel ist ein militärisches Ausbildungslager, denn Vick vermutet hier eine fette Story und wie Recht sie doch haben soll.
Im Lager angekommen werden die beiden schnell herausfinden, dass das hier garantiert alles aber kein Ausbildungslager ist. Grausige Apparaturen und widerliche Praktiken zeigen, dass man hier mit oder an Zombies forscht.
Doch ungesehen sollen sie nicht bleiben und so bleibt beiden nur eines: Abtauchen!
Wenige Monate nach dieser Geschichte wird Frank von einer staatlichen Behörde gefunden. Leitender Ermittler ist aber ein guter alter Bekannter von Frank. Es handelt sich auch mehr um ein Hilfegesuch und weniger um eine Fahndung. Frank soll sich einen Ausbruchsort in Willamette ansehen, jener Ort, an dem zu aller erst die Seuche ausgebrochen ist.
Frank stimmt zu und sie reisen an den Ursprung der Untoten. Doch schon kurze Zeit nach ihrer Ankunft muss Frank feststellen, dass er nicht der einzige Journalist ist. Vick ist auch hier und sie ist mächtig sauer auf ihn, so sauer, dass sie scheinbar die Seiten gewechselt hat. Nun ist es an Frank zum einen die Lokalitäten rund um Willamette zu erforschen, anderen Überlebenden zu helfen und ganz nebenbei noch die geilste Story überhaupt zu kreieren.
Frank gelingt es nach einer Zeit auch einen guten Faden zu finden, der ihn tatsächlich weit bringen soll. So findet er vieles über den Ursprung des Ausbruchs heraus und auch, dass mit einer der ersten Zombies noch lebt und dieser – genannt „Calder“ – auch die vielleicht entscheidenden Daten bei sich hat.
Doch so leicht soll das Unterfangen nicht werden, denn dieser Zombie ist zum einen noch sehr menschlich und zum anderen steckt er in einem Exo-Anzug. Als wäre das nicht das einzige Problem, muss sich Frank mit massenweisen anderen Zombies herumschlagen und auch noch aufpassen, dass er nicht von fanatischen Irren zerstückelt wird.
Ganz schön viel Aufwand für einen Pulitzer-Preis! Und dann ist da ja auch noch Vick, schafft sie es ihm in die Parade zu fahren, oder kann er sie überzeugen erneut die Seiten zu wechseln?
Einschätzung zur Handlung:
Ich mochte die Handlung. Sie hatte einen guten Fluss und war auch tatsächlich so spannend erzählt, dass man eigentlich recht direkt von einer Story-Mission zur nächsten gelaufen ist. Man hatte gut formulierte Dialoge und auch ansprechende Spannungsmomente.
Leider hat es aus meiner Sicht die Handlung etwas verschlafen so nen richtigen Knaller oder eine Wendung einzubauen. Das war alles insgesamt doch sehr linear und vorhersehbar. Da hat für mich das gewisse Etwas gefehlt. Wenngleich der Abschluss einiges davon gut macht. Er sorgt nicht nur für einen emotionalen höchst ansprechenden Schlussakt, sondern hält eben genau so einen „Wow-Moment“ parat. Solche hätte ich mir noch das ein oder andere Mal mehr in der Handlung erwartet.
Aber wie gesagt: Für ein Survival-Horror-/Beat ´em up-Titel eine definitiv ansprechende und auch gut umgesetzte Handlung!
Gameplay: MacGyver trifft auf Sensationsjournalisten
Rein von der Steuerung bleibt sich „Dead Rising 4“ seiner Serie treu, da gibt es eigentlich nicht viel Neues zu berichten. Das Spiel steuert sich in einer 3rd-Person-Perspektive. Die Waffensteuerung ist simpel auf ein bis zwei Knöpfe verteilt und auch von der Grundsteuerung her, ist das Spiel nicht wirklich schwer zu begreifen.
Auch bekannt sind die drei Waffenräder, die man über das analoge Steuerkreuz in der Schnellsteuerung bedient oder auch in einen Vollbildmodus wechseln lässt. Das Waffenrad ist in die drei Waffenklassen
- Nahkampfwaffe
- Fernwaffe und
- Wurfwaffe
unterteilt.
Ich persönlich muss sagen, dass ich es mit der eher arcadigen Handhabe von Fahrzeugsteuerung, aber auch von Waffenhandling nicht so wirklich habe und daher musste ich mich auch in diesem Spiel lange damit arrangieren, bis ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich einfach Nahkampfwaffen benutze. Ich bin einfach nicht klar gekommen, das lag an einem Mix aus der eher ungünstigen Kamerasteuerung, die nicht wirklich kooperativ daher kommt und dann auch das eher schwammige Zielverhalten (gilt für Waffen wie für Autos).
Die Fahrzeugsteuerung ist hier allerdings noch ein bisschen besser, da die Kamera zumindest dann bei der Position bleibt, in der man sie dann zuletzt gestellt hat, wenn auch dann für IMMER – auch wieder eher suboptimal.
Ganz kurz möchte ich noch bei dem Kampf (also nicht dem mit der Kamera, sondern mit den tatsächlichen Gegnern) bleiben, denn da kommen mir gerade die Bosskämpfe in den Sinn. Ich finde, das Spiel hat hier keine so „eigene“ und speziellen Bosskämpfe mehr parat, wie das noch im Vorgänger war. Die Bosskämpfe in der Handlung sind zum einen extrem einfach gestrickt und auch keine wirkliche Herausforderung und man hat auch nicht diese „Psychos“ in der Haupthandlung. Die hat man irgendwie alle in Nebenaufgaben verpackt, damit sie der eigentlichen Handlung und dem Konflikt mit dieser Militärorganisation nicht im Weg stehen. Schade eigentlich.
Aber wie gesagt, vor allem der Schwierigkeitsgrad hat mich überrascht. Ich habe mit „normal“ gespielt – was nebenbei meine Standart-Schwierigkeit bei Videospielen ist – und mir ist es extrem leicht gefallen. Ich hatte nie Probleme mit Waffenknappheit, oder bin in die Verlegenheit gekommen einem Gegner zu unterlegen (außer ein paar ausgewählte Male). Aber so nen richtigen „Brocken“ gab es nicht, an dem man sich die virtuellen Zähne ausbeißt. Vielleicht war es in diesem Zusammenhang gar nicht so verkehrt, dass man hier bereits nachgesteuert hat und zwei weitere Schwierigkeitsgrade hinzugefügt hat.
Wenn man schon mehrere Teile der Reihe gespielt hat, dann wird man sicherlich auch sofort genau einen Fakt missen und ja, den hab auch ich vermisst: Den Timer
Anstelle des Timers hat man sich nun zu einer Gliederung in sogenannte „Fallakten“ entschieden und geht damit einen Schritt auf den Journalismus zu. Für den Grundaufbau mag das eine gute Vorgehensweise sein, die auch innerhalb des Spiels gut umgesetzt wurde, doch ich möchte in einem späteren Punkt noch auf einen ganz großen Nachteil darin zu sprechen kommen.
Eine große Änderung im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger, die mir auffiel, ist die Verwendung von sogenannten „Exo-Anzügen“. Ja diese „Exo“-Geschichte ist ja so ein Ding, das kam jetzt in den letzten Jahren in immer mehr Filmen und Spielen zur Geltung und jetzt schaffen es halt auch Exo-Anzüge in die Welt der Zombieapokalypse. Exo-Anzüge sind keine Standard-Ausrüstung, sie müssen aus speziellen Behältnissen bezogen werden. So einen Anzug hat man dann auch nicht dauerhaft, sondern nur für eine begrenzte Zeit.
Mit dem Exo-Anzug kann man beispielsweise ohne zu Erschöpfen rennen, oder auch schwere und extra gekennzeichnete Waffen tragen und benutzen. Zudem liefert einem das Spiel sehr kreative Anreize den Anzug zu „tunen“. Beispielsweise mit Spielautomaten oder Eismaschinen – was schlussendlich einfach nur irrwitzige Angriffe erzeugt, für die man diese Spielereihe ja ohnehin liebt.
Eine weitere der vielleicht größten Änderungen ist das Hinzufügen einer Kamera als wichtiges Werkzeug im Spiel und auch hier folgt man einem Trend aus der Gaming-Welt, denn Kameras werden scheinbar immer wichtiger in den Spielen. Nun ist es also auch hier soweit. Doch Franks Kamera ist eine ganz besondere. Mit ihr kann er nicht nur ordinäre Fotos (oder auch Selfies) schießen, sondern auch u.a. Fingerabdrücke lesen und Sicherheitscodes entschlüsseln. Und wäre das nicht schon gut genug, verfügt die Kamera auch noch über eine „Nachtsicht“-Option, was in den dunklen und düsteren Gängen manchmal echt hilfreich ist.
Was ich aber auch sehr mochte, das war die Entscheidung der Verantwortlichen sprichwörtlich zurück zu den Anfängen zu gehen. Ich denke, wenn man Fan der ersten Stunde ist, dann wird man mit der Rückkehr nach Willamette – und das auch noch als und mit Frank West – sicherlich einige tolle Erinnerungsflashbacks haben und auch die Handlung als solche dürfte hier noch gut dazu beisteuern.
Mit Frank West haben wir in dieser Serie zum ersten Mal einen alt bekannten Charakter in der Hauptrolle. Die offene Welt von Willamette hat mir zwar an sich gut gefallen und sie war auch gut strukturiert und aufgebaut. Allerdings und damit komme ich jetzt zu einem meiner persönlichen Kritikpunkte: Mir hat irgendwie die ganz große „Freiheit“ gefehlt.
Das Spiel warb zwar mit seiner offenen Welt, ich habe mich aber immer sehr eingekesselt gefühlt. Dadurch, dass die großen Handlungsabschnitte in sechs (mit Prolog sieben) Abschnitte (eben die bereits erwähnten „Fallakten“) unterteilt sind, hat man immer das Gefühl gehabt, man muss jetzt zwingend vor dem Fallabschluss alles erledigen, weil man sonst nicht mehr zurückkam. Und es ist tatsächlich so!
Nebenaufgaben, die man gerade noch in der Übersicht hatte, waren nach dem Fallabschluss weg. Seltsam und leider etwas lästig aus meiner Sicht, da ich gerne einfach mal der Handlung folge und dann im Nachhinein Nebenaufgaben mache, oder diese erst knapp vor dem nächsten großen Szeneriewechsel angehe.
Dieser Option wurde ich hier beraubt, was mir persönlich etwas missfallen hat. Aus diesem Grund wirkte für mich diese offene Spielwelt auch eher ein bisschen zusammengesetzt und in Abschnitte unterteilt. Man hatte nie dieses wirkliche „Open World“-Feeling wie in anderen Spielen.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass man in Willamette nicht einiges zu tun hätte. Es gibt neben den Story-Missionen nämlich einige Nebenaufgaben, die es zu bewältigen gilt und die mit teilweisen starken Charakteren und Geschichten aufwarten:
-
Bunker säubern:
Schaltet „Unterschlupfe“ frei! Hier können sich Überlebende sammeln und man kann Kleidung, Nahrung, Karten, Waffen und Fahrzeuge kaufen.
-
Überlebende beschützen, bzw. Panikräume sichern:
Zombiemassen töten, um so die Flucht der Überlebenden zu sichern
-
Militärausrüstung zerstören:
Soldaten ausschalten und antennenartiges Gebilde zerstören
-
Rechercheaufträge erledigen:
Eine der Begleitpersonen versorgt dich ständig mit heißem Story-Futter. Als Journalist muss man dem natürlich nachgehen. Dabei kann man auf durchgeknallte Irre oder schaurig gestörte Psychopathen treffen.
Für alle dieser Nebenaufgaben erhält man zum Abschluss Erfahrungspunkte und zumeist auch Geld, in manchen Fällen sogar auch Fertigkeitenpunkte. Bei den geretteten Überlebenden gibt es noch eine Besonderheit, denn diese wandern dann in den nächstgelegenen Bunker und pushen somit die Bewohnerzahl. Je mehr Bewohner in einem Bunker leben, desto mehr (und natürlich auch bessere) Sachen kann man sich in dem Unterschlupf kaufen.
Und wie komm ich an das Geld?
Ganz einfach. Geld sammelt man zum einen von besiegten Gegnern, wenn es fallen gelassen wird. Eine andere Möglichkeit ist das Plündern. So kann man beispielswiese Sporttaschen, Gepäckräume von Autos, oder einfach Schrottkisten durchwühlen, denn die Währung in diesem Spiel ist „Schrott“, klingt komisch, aber in Zeiten einer Zombieapokalypse muss man halt kreativ sein.
Kommen wir doch mal kurz zum vielleicht Wichtigsten in diesem Spiel: Den Waffen und den Eigenkreationen.
Es ist vielleicht eines der Kernfeatures, die diese Serie so wunderbar abgedreht machen. In „MacGyver“-Manier zusammengebastelte Superwaffen die an Absurdität fast nicht zu schlagen sind!
Hier ist das Spiel aus meiner Sicht etwas zugänglicher geworden. Hatte ich im Vorgänger noch das Gefühl, dass es relativ lange gedauert hat, bis man mal ein paar Kombi-Waffen sein Eigen nennen konnte, wartet das Spiel hier gefühlt keine 30 Minuten.
Insgesamt geht das Kombinieren auch irgendwie leichter und schneller von der Hand. Das ist für mich eine sehr positive Entwicklung, da ich gerade dieses Feature so unglaublich schätze und ich hatte Bange, dass durch die Exo-Anzüge genau das ins Hintertreffen geraten könnte, doch ich hatte mich – zum Glück – geirrt.
Die Vorgehensweise ist dabei immer noch gleich. Zuerst braucht man einen Bauplan und dann nur noch die richtigen „Zutaten“. Insgesamt warten in dem Spiel 55 Baupläne für alle Waffenkategorien und natürlich auch wieder für Fahrzeuge.
Wer Kombinierfaul ist, der kann sich übrigens auch einige ausgewählte Kombi-Waffen und Kombi-Fahrzeuge in den Unterschlüpfen kaufen. Aber das macht dann nur noch halb so viel Spaß – mindestens.
Meine Favoriten sind das Laserschwert, das Eisschwert und der Sprengbogen in den Waffenkategorien und bei den Fahrzeugen steht derzeit der „Zombiedrescher“ ganz hoch im Kurs bei mir!
Damit Frank auch mit den Waffen gut umgehen kann und sich auch nach einem Zombieüberfall schnell wieder erholt, kann er zwar einfach etwas essen und trainieren, man kann aber auch einfach ein paar Fertigkeiten erlernen und schon ist gut.
Das Spiel wartet mit insgesamt 107 Fertigkeiten auf. Diese werden in vier Kategorien unterteilt:
-
Prügeln:
Hier geht es vor allem um die Verbesserung der Nahkampfwaffen, die Erhöhung des Schadens, der durch Elementwaffen erzeugt wird und die Verbesserung der Wahrscheinlichkeit eines kritischen Treffers (u.a.).
-
Schießen:
Das wäre dann das Pendant zu den Fernwaffen. Hier kann man sich größere Magazine aktivieren oder einfach das Zielen verbessern (u.a.).
-
Standhaftigkeit:
Hier kann sich Frank mal nur um sich kümmern und dafür sorgen, dass seine Gesamtgesundheit verbessert, seine Gesundheitsregeneration schneller und besser arbeitet und er mehr aus einem einfachen Schokoriegel herausholen kann (u.a.).
-
Überleben:
Hat mit dem tatsächlichen „nicht sterben“ wenig zu tun. Hier geht es um Bonus-Erfahrungspunkte und die Verbesserung der „Bau-Geschwindigkeit“, sowie das Hinzufügen von Waffenslots für das Waffenrad (u.a.).
Die Fertigkeiten kann man sich in den meisten Fällen mit Fertigkeitenpunkte aktivieren. Die meisten Fertigkeiten benötigen hierfür zwischen einem und zwei Fertigkeitenpunkt(e). Ausgewählte Fertigkeiten können allerdings nur durch das Erwerben von sogenannten „Trainingshandbüchern“ in den Unterschlupfen erworben werden.
Fertigkeitenpunkte erhält man
- Durch das Erreichen eines neuen Levels (Erfahrungspunkte-basierend)
- Durch das Abschließen einer Nebenaufgabe (z.B. Überlebenden Retten)
Ach ja: Erfahrungspunkte (EP) erhält man für das Töten von Gegnern und das Abschließen von Aufgaben.
Wer sich jetzt aber nicht unbedingt 24/7 mit Zombies herumärgern will, der kann sich auch um die vielen Rätsel kümmern, die in Willamette versteckt sind. Hier gibt es dann
- Persönliche Rätsel
- Willamette Rätsel
- Vicks Cloud-Uploads
- Podcasts und
- Gesuchte Personen
Bei den meisten Rätsel muss Frank einfach irgendwelche Gegenstände (Mobiltelefonie, Zeitungsausschnitte z.B.) sammeln, manchmal muss er aber auch Dinge mit seiner Kamera fotografieren.
Die Rätsel sind an sich nicht an die Handlung gebunden und bieten eine nette Abwechslung und sind zudem ein klasse EP-Lieferant.
Eine nette Geschichte, die das Spiel noch eingebaut hat, sind die „Herausforderungen“. Hier muss sich Frank in verschiedenen Kategorien diversen Aufgaben stellen, die man aber alle mehr oder weniger „nebenbei“ erledigt. Ich liste die jetzt einfach mal auf und ich denke, dass die Geschichte dann gleich etwas klarer werden dürfte:
-
Fotografie:
Frank muss hier bestimmte Bilder aus bestimmten Themenbereichen, z.B. Terror oder Drama schießen, je mehr Punkte er für das Bild bekommt (die Wertungsregel hab ich bis heute nicht kapiert – ich weiß nur das viele Zombies nie schlecht sind) desto besser werden die Bilder bewertet. Die Gesamtwertung erfolgt dabei zum einen in Form von Punkten, aber auch im „amerikanischen Schulnoten“-System.
-
Kampf:
Hier muss Frank eigentlich nur Zombies töten – manchmal kommt es auf die Art an und manchmal einfach nur auf die Masse, so gibt es beispielsweise Belohnungen, wenn man 10.000 oder mehr Zombies tötet.
-
Erkundung:
Hier geht es um die Baukünste und Entdeckungslust von Frank. Je mehr Kombi-Waffen/-Fahrzeuge er baut und je mehr Orte er erkundet, desto besser.
-
Mehrspieler:
Hier geht es u.a. so viele Bosse wie möglich im Mehrspielermodus zu besiegen
Mit Abschluss so einer „Ingame“-Herausforderung erhält Frank Schrott und EP.
Online: Suchtfaktorpotenzial!
Während das Spiel die Option des Koop in der Story entfernt hat, findet sich auf dem Datenträger ein komplett eigenständiger Online-Modus. Ich habe mir diesen mal in den Grundzügen angesehen.
Wenn man hier eine gute Truppe von vier Leuten hat, dann ist das denke ich ne schöne Sache. Der Multiplayer bietet einem eigene Fertigkeiten (identisch mit denen aus dem Storymodus + Extra Kategorie „Multiplayer“ (wo es dann vor allem darum geht, wie man mit seinem virtuellen Ableben noch möglichst viele Zombies „mitnehmen“ kann) und sogar eine Art Handlung.
Diese ist in vier Episoden untergliedert und das Ziel einer jeden Episode ist eigentlich recht simpel: Überleben. Man muss überleben, Zombies töten und neue Unterschlupfe sichern, sowie kleinere Aufgaben erledigen. Zum Abschluss einer jeden Episode wartet dann noch ein Bosskampf auf einen.
Man kann auch Episoden in einem „Schnellspiel-Verfahren“ spielen, wo man dann mit fremden Spielern auf Streife geht. Inhalt bleibt der Gleiche.
Ich denke, wenn man sich in diesen Modus hineinarbeitet und wenn man das auch wirklich bewusst mit ein paar Kumpels macht, dann hat der Potenzial. Die Zusammenarbeit mit Fremden in den engen Arealen dieses Spiels ist wohl eher schwierig.
An sich aber ein recht ordentlich aufgebauter Modus, der sicherlich seinen Suchtfaktor entwickeln kann.
Grafik: Untote Weihnacht überall
Hier macht das Spiel tatsächlich keine halben Sachen. Das Spiel kommt insgesamt in einem weihnachtlichen Grundsetting daher, das irgendwie toll in diese Zombieapokalypse- und Weltuntergangsstimmung passt. So manche Weihnachtsdeko wirkt extrem creepy und hat mich richtig begeistert.
Die Grafik als solche ist extrem solide. Es macht unglaublich Spaß auch durch große Horden Zombies zu wandern, oder zu fahren. Das Bild bleibt dabei immer stabil und liefert eine gute Framerate, die es möglich macht, dass man detaillierte Aufnahmen von abgetrennten Gliedmaßen sowie dem übermäßigen Einsatz von Spielblut zeigen kann.
Was ich immer so ein bisschen „over the top“ fand, das war die Darstellung von Frank oder anderen Charakteren nach einem Kampf, denn diese waren dann für gewöhnlich von oben bis unten durchgehend mit Blut eingefärbt. Das sah dann so aus, als wären sie gerade in eine Badewanne voll Blut gesprungen.
Insgesamt gefiel mir aber die Charakterdarstellung. Gut gezeichnete Charaktere, die sich toll in die Handlung einbringen, gerade der in der Handlung erwähnte „Calder“ ist toll umgesetzt worden und ist so ein bisschen mein persönliches Highlight was das Charakterdesign angeht. Aber auch die beiden anderen neuen Zombiearten „Freshie“ (sind frisch Verwandelte) und „Evo“ (extrem widerliche Viecher, die gern von der Decke springen) sind gut gezeichnet und sorgen schon alleine durch den Anblick für Unwohlsein.
Auch noch ein Punkt, den ich hier unbedingt mit rein bringen möchte – und ich den sonst nirgends anders so recht unterbringen konnte: Referenzen!
Das Spiel aus dem Hause Capcom vergisst es nicht die Legenden des eigenen Hauses zu feiern. Vor allem die „Super Street Fighter“-Reihe hat es den Entwicklern scheinbar sehr angetan, denn neben kompletter Kostüme, in die sich Frank schmeißen kann, gibt es auch eine Kombi-Waffe und immer wieder zu entdeckende Spieleposter und sonstiges Merchandise.
Sound: „Oh Tannenbaum“ trifft auf Sprachlosigkeit
Alles in allem ist der Sound wirklich gelungen. Gerade die Zombies hören sich gut an, wenn sie auch nicht an die Qualität der Zombies aus „The Walking Dead“ (TV-Serie) herankommen, schaffen sie es dennoch, dass man sie lieber tot als lebend sehen will.
Auch die sonstigen Soundeffekte sind überwiegend gut gelungen und wirken auch immer authentisch und nachvollziehbar.
Die Songauswahl ist so skurril wie genial. Man hat sich einfach an bekannte Weihnachtslieder gewagt und diese ein bisschen umarrangiert und schon passen sie toll in dieses Zombie-Weihnachten. Da kommt stellenweise tatsächlich richtig Weihnachtsstimmung auf – vielleicht spiele ich das Spiel in diesem Winter einfach nochmal.
Doch der Sound bleibt leider nicht ohne Schattenseiten. In manchen Dialogszenen kommt es nämlich vor, dass der Charakter etwas sagen will, man aber einfach nichts hört, da scheinbar einfach die Tonspur vergessen wurde. Wenn man dann nicht die Untertitel aktiviert hätte, sähe man ganz schön alt aus. Das passierte bei mir leider nicht nur einmal und zudem auch noch in einem entscheidenden Dialog zum Spielende hin.
Ob das nun ein technischer Einzelfall ist, oder ob das tatsächlich übergreifend ein Problem ist, konnte ich leider zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels nicht herausfinden. Mein Spielerlebnis wurde dadurch auf jeden Fall getrübt und das wird sich leider auch später auf die Wertung auswirken.
Fazit: Zombiemetzeln wird nie langweilig!
„Dead Rising 4“ ist aus meiner Sicht wieder ein guter Teil der Serie geworden. Mit der Entscheidung zurück zu den Wurzeln zu gehen und mit Frank West, den ersten Protagonisten wieder zurück zu holen hat man sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung getroffen. Ich mochte die Figur des Frank sehr gerne, vor allem auch wegen seiner zynischen und bissigen Art und Weise. Insgesamt hat uns das Spiel neue Spielefeatures wie die Kamera oder die Exo-Anzüge geliefert und andere dafür entfernt. Das ist ein normaler Vorgang.
Ich finde diese Neuerungen und Änderungen weitestgehend stimmig, ich persönlich hätte mir die Gliederung in Form des Timers am Ende wohl auch eher gewünscht, als diese „Fallakten“-Gliederung, da hierdurch das Spiel irgendwie „zerstückelt“ wurde und man auch nicht wirklich ne Möglichkeit hatte noch offene Nebenaufgaben abzuschließen, da ohne große Vorwarnung der Fall geschlossen war.
Das Spiel als solches ist dennoch eine gute Fortsetzung der Reihe. Die Spielzeit ist am Ende vielleicht etwas kurz, dafür bietet das Spiel zahlreiche Möglichkeiten wie man diese noch strecken könnte und schafft es so eben nicht nur eine gute Handlung zu erzählen, sondern sich auch intensiv mit der Welt von Willamette auseinanderzusetzen.
Pro |
Contra |
---|---|
Kameramodi |
Kameraführung während Kämpfe |
Exo-Anzüge |
„Fallakte“-Gliederung |
Große Auswahl an Nebentätigkeiten (Rätsel, Herausforderungen) |
Fehlende Tonspuren |
Ansprechender Online-Modus |
Vielleicht etwas zu kurze Spielzeit (wenn man sich fast nur an die Handlung gehalten hat) |
Wertung:
Kategorie |
Punkte |
Begründung |
---|---|---|
Story |
8 |
Eine gute und auch durchdachte Handlung. Leider haben mir persönlich noch die ein oder andere Überraschung gefehlt. |
Gameplay |
7 |
Die meisten Änderungen sind gut und sind auch gut in das Spiel integriert worden. Der Wechsel von Timer zu Fallakte ist nicht unbedingt gelungen, da durch die an sich offene Welt irgendwie zerstückelt wirkt. Neben der Haupthandlung hält das Spiel viel „Ablenkungsmaterial“ bereit, das jetzt aber nicht den größten Reiz auslöst („Recherchen“ davon mal ausgeschlossen). |
Online |
5 |
Ein guter und solide aufgebauter Online-Modus mit eigener Handlung in vier Episoden. Zudem mit eigenen Fertigkeiten. Bei intensiver Nutzung sicherlich mit gewissem Suchtfaktor. |
Grafik |
8 |
Höchst ansprechend und detailliert wird man in das weihnachtliche Willamette entführt, das nun von Hundertschaften an Zombies besiedelt ist. Ein stabiles Bild begeistert durchgehend, egal wie viele Zombieteile auch gerade durch die Luft geschleudert wurden. |
Sound |
4 |
Wäre das mit den Tonproblemen nicht gewesen, dann hätte man hier auch eine ähnliche Leistung wie bei der Grafik zu Stande bekommen, so wurde allerdings das Spielerlebnis doch eingetrübt. |
Gesamtwertung |
64 % |
„Dead Rising 4“ ist die gekonnte Fortführung der Reihe. Man hatte den Mut zur Neuerung ist damit – bis auf wenige Ausnahmen – auch gut gefahren. Das Setting ist ansprechend, die Schwierigkeit vielleicht etwas einfacher gestaltet. Eine Serie, die mit ihrer Absurdität hoffentlich auch noch den ein oder anderen neuen Teil auf den Markt bringt. |
Infos:
Publisher |
Microsoft Studios |
---|---|
Entwickler |
Capcom Vancouver |
Plattform(en) |
Xbox One PC (Windows 10) |
Genre |
Survival-Horror, Beat ´em up |
Release (Deutschland) |
06. Dezember 2016 |
Website |
|
Preis |
Beide ca. 60 € |
Alterseinstufung (USK) |
18 Jahre |
Spielzeit |
Ca. 12 Stunden |
Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen (Quelle: Microsoft Store) |
Betriebssystem Windows 10 Architektur x64 Tastatur Integrierte Tastatur Maus Integrierte Maus DirectX Version 11 Arbeitsspeicher 8 GB Videospeicher 4 GB Prozessor Intel i7-3770 or AMD FX 8350 Grafik NVIDIA GeForce GTX 970 (4 GB) or AMD Radeon R9 290 (4 GB) |