Der Hype um „The Hunger Games“ – oder wie es im deutschen heißt: „Die Tribute von Panem“ nimmt kein Ende. Die Bücher sind ein voller Erfolg, und auch der Kinofilm hat uns in der Redaktion überzeugt (den Artikel dazu findet ihr hier). KOSMOS hat nun zum Franchise ein Brettspiel herausgegeben. Welches wir uns natürlich auch gleich ansehen mussten. Nur für euch haben sich mutige Redaktionsmitarbeiter und deren Bekannte in District 12 begeben und ums Überleben gekämpft.

Tribute von Panem Cover

Brettspiel Rezension von Mario Zollitsch

 

Willkommen in District 12

Das Brettspiel orientiert sich vor allem an dem ersten Film der Serie (Rezension von uns hier). Das wird vor allem am Design klar: Die Spielfiguren zeigen Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen und auch die anderen Orte auf dem Spielbrett sind dem Film entnommen. Ebenso die dargestellten Figuren auf dem Spielbrett. Andere Schauspieler in ihren Rollen finden wir bei den Vorteilskarten. Lizenzen sind also ausreichend vorhanden und werden an allen Ecken und Enden genutzt.

Dies führt dazu, dass man sich plötzlich mitten in der Welt der Hunger Games wiederfindet – allerdings in der Interpretation des Films.

 

Blankes Überleben

spielbrettDas Ziel des Brettspiels ist denkbar einfach: Am Ende überleben. Wir sammeln während der 12 Spielrunden Überlebenskarten in Form von Holz, Kleidung, Nahrung und Medizin. Jede dieser Karten ist mit einem Punktewert versehen. Allerdings müssen wir mehrmals im Spiel Karten als Tribute abgeben – wer seinen Tribut nicht zahlen kann, landet ein weiteres Mal im großen Lostopf. Nach der letzten Spielrunde ist nochmals ein Tribut fällig und es werden erneut Überlebenskarten abgegeben. Die Höhe des Tributes steigt stetig an.

Ist der Tribut mit Überlebenskarten bezahlt – oder mit weiteren Losen in der Urne – wird per Zufallsprinzip ein Spieler aus der Urne gezogen. Dieser wird als Tribut geopfert und hat verloren. Von den übrigen Spielern gewinnt derjenige, der die meisten Punkte mit seinen Überlebenskarten sammeln konnte.

Wir versuchen also Karten anzusammeln, diese zu tauschen und möglichst viele Punkte zu ergattern – und geben immer wieder Karten ab. Die Abgaben sind vorhersehbar, doch sie schmerzen jedes Mal, wenn die mühevoll ergatterten Überlebenskarten wieder abgegeben werden müssen und sich unsere Überlebenskarten wieder auf maximal 6 Karten reduzieren. Und der größte Frust kommt natürlich auf, wenn man am Ende zwar die meisten Punkte gesammelt hat, aber ungerechter Weise aus der Urne gezogen wird und das Spiel damit verloren hat. Selbst Taktik hilft hier dem größten Pechvogel nicht weiter. Beeinflusst werden kann das Opfer am Ende nur, indem man sich bemüht, nicht zu oft im Lostopf zu landen und immer brav alle Tribute zahlt.

 

Runde für Runde

Würfel sucht ihr bei Die Tribute von Panem vergeblich. Die Runden sind festgelegt und ein Spieler beginnt. Er ist so oft der erste Spieler, bis in den Runden 4, 7 und 10 der Startchip zum nächsten Spieler wandert. Nacheinander werden in jeder Spielrunde die Figuren an einen neuen Ort gesetzt und die dortige Aktion durchgeführt – zum Beispiel können neue Karten gezogen oder Handkarten mit Karten in den jeweiligen Stapeln getauscht werden. Auch mit anderen Spielern ist in manchen Runden der Tausch möglich.

Jeder Spieler erhält zu Beginn auch eine Vorteilskarte, die ihm während der Spielrunden Boni einbringt. Beispielsweise lässt uns die Karte „Prime“ im Everdeen-Haus zwei statt nur eine Karte ziehen – was die Auswahl natürlich enorm für uns erhöht. Im späteren Spielverlauf kann die Vorteilskarte auch getauscht werden – andere Karten bringen zum Ende nämlich Punktboni. Durch Mrs. Everdeen zum Beispiel erhalten wir am Ende für jede Medizin 2 zusätzliche Punkte.

Eine Taktik sollte also zurechtgelegt werden – auch wenn sie durch das Los am Ende wieder gänzlich zu Nichte gemacht werden kann.

Für zwei oder drei Spieler gibt es abgewandelte Spielregeln, die das Spielerlebnis nicht verändern. Das Spielbrett wird für weniger Spieler etwas umgestaltet – ansonsten verläuft aber alles wie bei der 4-Spieler-Variante.

 

 

Fazit:                    befriedigend

Die Tribute von Panem ist ganz klar ein Produkt für Fans. Das aufwendige und wirklich ansprechende Design zum Film bringt uns direkt in District 12. Das Spielprinzip ist schnell verständlich und eingängig. Es fehlt allerdings die nötige Spannung während des Spiels – vielmehr ist es ein Warten auf den nächsten Frustmoment, der unsere mühevollen Sammlungen wieder zerstört. Wer mit den „Tribute von Panem“ nichts anfangen kann wird mit dem Spiel sicherlich nicht glücklich werden. Bei einem stolzen Preis von knapp 27€ findet sich bestimmt ein geeigneter Ersatz. Fans dagegen werden ihre Freude damit haben, da die bekannten Filmfiguren den großen Reiz ausmachen.

 

Info
Genre: Strategie
Release: März 2013
Spieler: 2-4
Dauer: ca 30 Minuten
Alter: 10 +
Herausgeber: KOSMOS
Autor:

Andrew Parks

Christopher Guild

Bryan Kinsella

Grafik:

Chris Raimo

Christopher Guild

Preis: 26,99 €