Neue Wege, neue Erfolge? Mit „The Crew“ wagt sich Ubisoft in die Welt der Racing-Games. Aber es warten harte Konkurrenten da draußen. Wie sich der Titel von Ubisoft schlägt, was alles in diesem Spiel steckt und wo es auch noch (teilweise) dringend Nachholbedarf hat, das könnt ihr hier nachlesen.
„Der ist tot!“
„Hilf mir und du bekommst dein Leben zurück“
„Das wird schmutzig und gefährlich“
„Das ist der Deal“
„Hab nichts dagegen für das Gesetz zu arbeiten“
„Noch ein paar Siege, dann hab ich mein Tattoo“
„Was ist mit uns? Deiner Crew! Sind wir nicht sowas wie deine Familie?“
„Entkommt er, war´s das!“
„Die Straße ist mein Leben – Rennen sind meine Welt“
„Ich fahr weiter und ich bin nie allein!“
Xbox-One Review von Alex
Handlung: Alles für die Familie – Alles für die Crew!
Alex und sein Bruder Dayton haben eine Racing-Crew aufgestellt. Sie nennen sich die 5-10s. Sie sind eine der größten und einflussreichsten Crews in den USA. Doch, ohne dass es Alex weiß, brodelt es an der Spitze. Alex ist eigentlich nur gelegentlich dabei, eines Abends wird er von seinem Bruder gebeten, den Fahrer zu machen. Es stehen wichtige Verhandlungen an. Alex fährt Dayton also zum vereinbarten Treffpunkt. Das Treffen findet statt und verläuft nach Plan. Doch auf dem Rückweg zum Auto wird Dayton vom Fahrer des anderen Wagens erschossen.
Alex eilt seinem schwerverletzten Bruder zur Hilfe, doch dieser stirbt nach kurzer Zeit. Indes ist bereits die Polizei samt FBI eingetroffen und verhaftet Alex, der unter Tatverdacht steht, denn der eigentliche Todesschütze ist mit quietschenden Reifen auf und davon. Alex landet vor Gericht und wird schuldig gesprochen. Unschuldig verbringt Alex mehrere Jahre im Gefängnis.
Eines Tages lässt eine gewisse Zoey vom FBI anfragen, ob sie ihn sprechen dürfte. Das Gespräch findet statt und es soll das Leben von Alex verändern. Zoey weiht Alex in ihr Vorhaben ein: Das FBI vermutet seit langem, dass ein hochrangiger Beamter schmutzige Geschäfte betreibt. Eben jener Beamter, der maßgeblich an der „Überführung und Verurteilung“ von Alex beteiligt war. Korruption steht im Raum. Und mit wem? Mit einem gewissen Shiv. Als Alex die Bilder von Shiv sieht, erkennt er darin den Mörder seines Bruders wieder. Zoey bietet Alex folgendes an: Er soll das FBI bei der Ermittlung und der Ergreifung des Polizeibeamten unterstützen. Im Gegenzug werden sie Shiv des Mordes bezichtigen und die restliche Haftstrafe von Alex wird fallengelassen.
Alex ist dabei! Nachdem er aus dem Gefängnis raus ist, beginnt aber erst die Arbeit. Alex muss sich bei den 5-10s einen Namen machen. Das wird ein langer und mitunter wohl auch gefährlicher Weg. Er muss ganz klein anfangen, damit er sich „Rangtattoos“ erarbeiten kann, um so unbemerkt innerhalb der 5-10s aufzusteigen und letzten Endes gegen Shiv antreten zu können. Diese Jagd nach diesen Tattoos treibt ihn durch die gesamten USA.
Auf dieser Reise muss er sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Er lernt aber auch neue und alte Bekannte kennen. So stellt sich Alex selbst seine kleine, aber feine, Crew zusammen. Mit ihr will er es schaffen, was vorher niemand schaffte. Shiv stürzen und den korrupten Cop dingfest machen…
Gameplay: Fahren, Fahren, immer Fahren!!
Wer sich bereits an anderen Ubisoft-Spielen wie Far Cry, Assassin´s Creed, etc. versucht hat, dem wird das nachfolgende wohl bekannt vorkommen. Denn „Ubisoft-Typisch“ geht es an die Sache heran.
Allgemeines:
Das ganze Spiel spielt sich auf der Karte der USA ab. Und ja ich meine alle Bundesstaaten die es gibt. Das Spiel ist in fünf Abschnitten eingeteilt. Diese Abschnitte bilden die Kartenregionen und somit auch die Spielabschnitte oder -sequenzen:
- Mittlerer Westen
- Ostküste
- Südstaaten
- Mountain States und
- Westküste
Innerhalb dieser Regionen spielen sich dann die Storymissionen ab. Jede Region hat auch seine eigene zentrale Hauptstelle. Das sogenannte „Hauptquartier“. Hier kann man Fortschritte überprüfen, die Wagen mit vorhandenen Teilen anpassen oder reparieren.
In jeder Region gewinnt man ein neues Crewmitglied hinzu. Diese bieten einem per „Vorteilspunkte“ Möglichkeiten indirekt auf das Spiel Einfluss zu nehmen. Vorteile wie diverse Kaufrabatte, oder Rennvorteile kann man hier stufenweise erhöhen. Einen Vorteilspunkt erhält man zum Beispiel durch das Erreichen der nächsten Fahrerstufe.
Fahrerstufen gibt es insgesamt 50. Nach Erreichen der 50. Stufe geht es dann nicht mehr weiter. Im Test wurde diese Stufe noch einige Missionen vor dem Abschluss der Story erreicht.
Ferner gibt es in jeder Region einen Autohändler und eine Tuningwerkstatt. Letztere wird rein von der Story und den damit verbunden Aufgaben benötigt. Denn im Laufe der Story muss man sein Auto den Gegebenheiten der jeweiligen Region anpassen. Insgesamt gibt es fünf Fahrzeugarten. Pro Region wird eine dieser Arten freigeschaltet.
Fahrzeuge und Spielverhalten:
Die Fahrzeugarten sind:
- SE (Serie): Keine Besonderheiten – Standard bei Kauf!
- ST (Straße): Besonders gut auf kurvigen und engen Straßen (Stadtverkehr)
- GE (Gelände): Geeignet für seichtes Gelände
- RA (Rally): Geeignet für unebenes und schwer befahrbares Gelände bis hin zu Bergpassagen
- PE (Performance): Schnellere und agilere Version von „ST“. Aber nicht ganz so präzise
- RE (Rennen): Hochleistungsmotor mit dem Ziel sämtliche Geschwindigkeitsrekorde zu brechen.
Während man mit „GE“ und „RA“ nahezu überall fahren kann, sind die eher auf Rennen ausgelegten Versionen „ST“, „PE“ und „RE“ nicht im Gelände einsetzbar. Eine Steuerung ist nur sehr schwer möglich.
Die Fahrzeugarten kann man sich eben bei den erwähnten Tuningwerkstätten besorgen. Der erste Wechsel ist kostenlos, bzw. wird von der Story „bezahlt“. Und das kann man ausnutzen. Denn wie in jedem Rennspiel gibt sich das Spiel zu Anfang sehr spendabel und bietet dem Spieler eine Reihe an Wagen, die man sich aussuchen kann. Ohne jetzt hier zu spoilern: Aber wenn man das erste Auto mit Bedacht und dem Hintergedanken der Fahrzeugarten wählt, dann muss man während des kompletten Spiels KEINEN weiteren Wagen kaufen. Man kann die Story mit nur einem Auto durchspielen.
Wenn man bei der Wahl also nicht aufgepasst hat, oder der Meinung ist, dass man mit den anderen nicht mehr mithalten kann, der kann sich dann beim jeweiligen Autohändler nach neuen Wagen umsehen. Die Preise sind nicht mit realen Preisen vergleichbar. Am Geld scheitert es aber während des Spiels eigentlich nicht. Im Test zumindest nicht, da hier das „richtige“ Startauto gewählt wurde. Im Zusammenhang mit Rennspielen immer erwähnenswert: Es handelt sich im Spiel um lizenzierte Wagen. Also keine Fantasiemarken. Das, was wie ein Lamborghini aussieht, ist auch einer.
Steuerung der Fahrzeuge:
Gerade in Rennspielen die wohl entscheidende Frage. Und hier gibt es dann schon stellenweise den einen oder anderen Haken an der Sache. Grundsätzlich ist dieses Spiel als Rennspiel zu deklarieren. Ganz klar. Aber es ist keine Rennsimulation wie beispielsweise die „Forza“-Reihe. Daher ist auch die Lenkung nicht wirklich „real“. Für die ersten Momente wirkt die Lenkung sehr schwammig und unberechenbar. Wenn man sich aber mit ihr beschäftigt und entsprechend ein paar Minuten fährt, dann gewöhnt man sich an diese etwas eigenartige Steuerung.
Innerhalb der Fahrzeugarten gibt es dann schon Unterschiede. Gerade „PE“ ist extrem schwer zu kontrollieren und schlingert eigentlich immer irgendwie auf der Straße herum. Kurven sind bei dieser Klasse eine besondere Freude.
Im Gelände glaubt man dann völlig die Kontrolle zu verlieren. Wenn es gerade auf einer Strecke gerade entlang geht, ist das in Ordnung, aber sobald es uneben wird und das Fahrzeug zu springen beginnt, wird es schon anspruchsvoller, noch die Kontrolle zu behalten. Kommen dann noch Kurven, dann hat man richtig Spaß!Hier ist Fingerspitzengefühl und stellenweise auch eine Menge Geduld erforderlich, um dem Controller keine Freiflüge zu schenken. Übrigens: Chancen auf Freiflüge gibt es einige in „The Crew“. Später mehr.
Wenigstens muss man sich an keine neue Tastenbelegung gewöhnen. Hier ist alles klassisch. Schultertasten zum Beschleunigen (rechts) und Bremsen (links). Handbremse mit „Y“. Nitro mit „A“ und Zurücksetzen mit „B“. Kameraeinstellungen gibt es auch nicht nur eine. Auch hier gibt es keine Besonderheiten.
Folgende Kamerapositionen kann man wählen:
- Motorhaube: Nur ein kleiner Teil der Motorhaube ragt ins Bild
- Vollbild (alternativ: Stoßstange): Komplettes Bild, kein Part des Autos im Bild
- Cockpit: Aus der Sicht des Fahrers spielen
- Verfolgerperspektive (nah/fern): Je nachdem – kleinerer oder größerer Abstand zum Wagen aus einer verfolgerähnlichen Vogelperspektive
Ein weiter Punkt ist das Schadensmerkmal, das ist hier auch nicht realitätsnah, sondern eher in der „RPG“-Ebene angesetzt. Denn der erlittene Schaden wird mittels einer „Lebensleiste“ im Hauptquartier angezeigt. Somit kann man sich ganz einfach ein Bild machen, wie es um den Zustand des Wagens bestellt ist und diesen gegebenenfalls gegen einen kleinen Unkostenbeitrag wieder herstellen.
Modi und Missionen:
Im Spiel gibt es mehrere Missionsarten. Hier mal ein Überblick über die verschiedensten Missionen und was man sonst noch mit seiner Zeit in „The Crew“ anstellen kann.
Freie Fahrt:
Sie ist sicherlich der „König der Modi“ in einem Open-World-Spiel wie „The Crew“. Und dafür bietet das Spiel auch einiges. Eine sehr große Spielwelt, die die ganzen USA abdeckt. Dass das nicht in Originalgröße passiert ist dabei eigentlich sogar gut, denn ich möchte nicht mehrere Tage vor dem Bildschirm sitzen nur um von New York nach Los Angeles zu kommen. Aber die Karte ist trotzdem groß genug, dass man schon seine Zeiten absitzen kann. Die angesprochene Route von New York (Flughafen) nach Los Angeles (Flughafen) beträgt im Spiel 118 km. Mit der schnellsten Fahrzeugart (RE) kann man diese Strecke in ca. 35 Minuten hinter sich bringen.
Aber die Welt bietet so viel mehr. Viele hundert Kilometer Straßen gilt es zu erkunden. Städte wie beispielsweise New York, Washington, Los Angeles, Las Vegas, Saltlake City, Dallas, Miami und noch viele, viele mehr gibt es zu bestaunen.
Also man muss sicherlich nicht immer Rennen fahren. Man kann auch einfach mal durch die tollen Landschaften cruisen, den Ausblick genießen und die Seele baumeln lassen. Aber man muss schon ein bisschen auf sein Fahrverhalten schauen, denn die Polizei ist auch in „The Crew“ vorhanden.
Auch wenn sie nicht wirklich „real“ agiert. Man muss nur darauf achten, dass man im Beobachtungsradius eines Streifenwagens nicht zu viel Schaden verursacht. Diesen verursacht man beispielsweise durch Umfahren von Gegenständen (Laternen, etc.) oder das Rammen von Autos. Hat man hier ein bestimmtes Maß an Chaos angerichtet greifen die Cops ein.
Dies ist in der freien Fahrt zwar fast kein Problem, da man sich ja meistens mit der Zerstörungswut im unteren Drittel der Verfolgungsstärke aufhält, aber wenn man mal ins Straucheln kommt und die Cops im Nacken sind, dann kann es schnell passieren, dass man festgenommen wird, denn der Toleranzraum, der einem gelassen wird, um wieder Abstand zu gewinnen liegt im Sekundenbereich. Das muss dann schon verdammt schnell gehen. Allerdings wurden im Test keine wirklichen Auswirkungen einer Verhaftung festgestellt.
Übrigens: Außer durch Zerstörung kann man die Aufmerksamkeit der Polizei nicht auf sich ziehen. Also mit 300 km/h durch die Stadt zu rasen ist völlig in Ordnung, oder auf der falschen Spur als Geisterfahrer an einem Streifenwagen vorbeifahren ist genauso akzeptiert.
Im Test wurden alle Strecken selbst gefahren, also keine Schnellreisen etc. gewählt. Allerdings bietet „The Crew“ nicht nur mit der klassischen Schnellreise, die nach dem ersten Spielen einer Mission möglich ist, die Option die Spielzeit zu verkürzen. Man kann darüber hinaus auch die Bahn oder das Flugzeug nehmen. Dies sind besondere Schnellreisen, die an bestimmte Orte möglich sind. Bahnhöfe gibt es je Region zwei bis vier. Flughäfen gibt es pro Region einen. Immer in der Stadt, in der das Hauptquartier liegt. Also viele Möglichkeiten sich die Zeit zu sparen.
Hat man sich dann doch mal für eine Mission entschieden, dann hat man die Option, ob man sie im „Singleplayer“ oder im „Schnell Koop“ spielen will. Man ist zwar ständig online, wird aber nie wirklich zum Online-Spiel gezwungen. Auch dieser „Crew“-Zwang, der anfangs befürchtet wurde, ist beileibe nicht so stark ausgeprägt. Man kann auch als purer „Einzelgänger“ das Spiel genauso erfolgreich bestreiten.
Was in der „Freien Fahrt“ auch noch extrem nützlich ist: ein Smartphone. Mit ihm hat man die Möglichkeit eine Liste von Schnellbefehlen auszuführen. So kann man zum Beispiel unter der Fahrt die Fahrzeugart ändern, Reparaturen vornehmen oder eine neue Route planen. Das ist praktisch, da man für die erst genannten Aufgaben sonst immer ein Hauptquartier aufsuchen müsste. Wobei man auch das per Schnellbefehl erledigen kann.
Storymissionen:
Wenn man sich dann mal in eine Storymission wagt, dann warten folgende Arten von Rennen auf einen:
- Rennen: Man tritt gegen ein Feld andere KI-gesteuerte Fahrer an und MUSS gewinnen
- Ausschalten: Ein anderes KI-gesteuertes Fahrzeug durch Rammen und Streifen ausschalten. Sichtbarer Erfolg durch Lebensanzeige
- Checkpoint: In vorgegebener Zeit die Streckenabschnitte absolvieren
- Abhauen: Entkomme den Verfolgern in dem man sich gezielt davon stiehlt
- Folgen: Einem anderen KI-gesteuerten Fahrzeug folgen
- Von A nach B: Fahre eine gewisse Strecke unter Einhaltung einer Maximalzeit
- Sammeln: Sammle auf dem Fahrweg liegende Güter
Innerhalb einer Region warten so immer zwölf Rennen darauf, gespielt und gewonnen zu werden. Unterschiede innerhalb der Missionen gibt es nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Arten der Rennen, sondern auch in der zugelassenen Fahrzeugart. Also Abwechslung in der Abwechslung, wenn man so will.
Test-Herausforderungen:
Ist man sich mal der Storymissionen überdrüssig, dann kann man sich auch wunderbar anderweitig die Zeit vertreiben. So kennt man Ubisoft halt. „The Crew“ bietet hier mit den Test-Herausforderungen eine wirklich tolle und abwechslungsreiche Möglichkeit, wie man sich zum Beispiel lange Fahrten wunderbar überbrücken kann.
Test-Herausforderungen sind kleine Ereignisse, die wie „Minispiele“ wirken. Sie findet man verteilt auf der ganzen Karte. Durch grün gekennzeichnete Dreiecke. Man startet sie in dem man durch eine vorgegebene Markierung fährt. Der Start erfolgt automatisch ohne Ladebildschirm.
Folgende Herausforderungen gilt es zu meistern:
- Flucht: Ein imaginärer Tempo-Radius verfolgt einen. Fahre schneller und weiter und vermeide den Kontakt!
- Klettertour: Erklimme mit dem Wagen (NUR FÜR „RA“) die Berge. Hoch hinaus? JA!
- Springen: Rase auf eine Absprungplattform zu und prüfe wie weit dein Auto springt
- Präzision: Fahre durch zwei Stangen. Je weiter man kommt, desto schmäler wird der Raum zwischen den Stangen
- Ideallinie: Wie lange kann man die Ideallinie halten? Je länger, desto besser!
- Beute: Ähnlich der Storymission „Sammeln“. Fahrt über Stock und Stein
- Slalom: Liegt im Namen. Im Slalom um die Stangen.
- Tempo: Mit einer Mindestgeschwindigkeit, soweit es die ablaufende Zeit erlaubt!
Alle Test-Herausforderungen unterliegen einem Zeitlimit. Je weiter man kommt, oder je mehr man schafft, desto höher am Ende die Belohnung.
Belohnungen:
Belohnungen dürfen in einem Rennspiel einfach nicht fehlen. Und bei „The Crew“ hat man sich hier mal was Originelles einfallen lassen. Neben Erfahrungspunkten und Geld, kann man hier auch noch Fahrzeugteile als Belohnung einstreichen. Wie geht das?
Nun, alle Storymissionen und Test-Herausforderungen werden mit einem Medaillensystem belohnt. Klassisches Prinzip: Bronze, Silber, Gold (ab Stufe 50 auch Platin).
Je wertvoller die Medaille, desto wertvoller die Fahrzeugteile. Gewonnen werden kann jedes Kleinteil des Wagens. Ab Silber auch mit kleinen Boni, wie beispielsweise Brems-/ Beschleunigungs- oder Tempoboni.
Die Fahrzeugteile wirken Fahrzeugstufen erhöhend. Soll heißen, ist das neue Teil besser als das derzeit verwendete wird die Fahrzeugstufe entsprechend aufgebessert. Fahrzeugstufen dienen dem Schwierigkeitsgrad der Missionen. Grundsätzlich gibt es keine Probleme mit dieser in Missionen zu kommen. Lediglich am Anfang kann es sein, dass man vor einer Mission noch ein bisschen an seiner Fahrzeugstufe schrauben muss. Ansonsten ist das aber ein Selbstläufer. Je höher die Fahrzeugstufe, desto besser das Fahrzeug selbst.
Fraktionsmissionen:
Wie in „Handlung“ beschrieben geht es um den Crew-Verband „5-10“. Doch dass dieser keine friedliche Einheit ist, in der immer heiter Sonnenschein ist, wird schnell klar. Die 5-10s sind gesplittet. In jeder Region hat sich eine Fraktion eingerichtet, die sich untereinander nicht unbedingt gut leiden können. Während des Spiels hat man die Chance sich einer der insgesamt fünf Fraktionen (Wölfe, Adler, Krokodile, Schlangen oder Bären) anzuschließen. Man kann aber die Fraktion jederzeit und beliebig wechseln.
Frieden zwischen den Fraktionen? Das ist das weite Ziel. Man muss sich hierfür aber das nötige Ansehen erfahren. Und wie geht das? Am besten in Form von Rennen. Innerhalb der Fraktion gibt es daher immer wieder Rennen, bei denen die besten Fahrer der Fraktion gegen einander antreten um Ruhm und Reichtum zu erlangen.
Die Missionen sind von der Kategorie mit den Story-Missionen identisch. Allerdings wurde während des Tests nur Missionen im Bereich „A nach B“, „Rennen“ und „Checkpoint-Rennen“ gefunden. Der Unterschied innerhalb der Rennen ist eigentlich nur die Dauer der Rennen. Es gibt drei mögliche Zeitspannen:
- Unter 10 Minuten: Kann man wörtlich sehen.
- Zwischen 10 und 60 Minuten: Im Test meist zwischen 20 und 30 Minuten
- Über eine Stunde: Das stimmt! In der Regel wird sogar noch ungefähr angezeigt wie lang es wird, aber 90 Minuten können es schon mal gut und gerne werden.
Erkundungen:
Es wäre ja kein Ubisoft-Titel, wenn es nicht auch noch diese unzählig wirkenden kleinen Missionen geben würde. Und so ist es keine Überraschung, dass es sie auch bei „The Crew“ gibt. Was kann man also erwarten?
Autoteile:
Jede Region versteckt ein geheimes und wertvolles Auto. Das muss man sich zusammensuchen, indem man die auf der Karte willkürlich versteckten Autoteile findet. Diese werden während der Freien Fahrt per Radarwarnung angezeigt, danach, kann man sich an das Kartensystem orientieren. Der Radar verfärbt sich je näher man dem Teil kommt und gibt zudem immer wieder Signaltöne von sich, die sich häufen je näher man dem Ziel kommt. Bei den Farben richtet man sich an das Ampelsystem („Rot“ für weit weg bis hin zu „Grün“ für ganz nah dran).
Eine Übersicht, wie viele Autoteile man schon gefunden hat, bekommt man kurz nach einem neu gefunden Teil, oder im Hauptquartier, wo das fertige Modell dann auch sichtbar sein wird.
Datenstation:
Sei es der Glockenturm in Assassin´s Creed, die Funktürme in Watchdogs, usw. Die versteckten Karteninhalte anzeigen zu lassen gehört bei Ubisoft einfach dazu. In „The Crew“ sind es riesige Satellitenschüsseln, die es zu finden gilt. Die Vorgehensweise ist hier übrigens identisch zu „Autoteile“.
Sehenswürdigkeiten:
Die USA stecken voller Sehenswürdigkeiten, ob nun die Golden Gate Bridge oder das Washington Monument. Da liegt es nahe, dass man sich eben diese Sehenswürdigkeiten auch ganz in Ruhe ansehen kann. Passend dazu hat „The Crew“ diese und viele andere Sehenswürdigkeiten als Wegpunkte in das Spiel eingefügt.
PVP-Missionen:
PVP-Missionen finden in den entsprechenden Lobbys statt. Pro Region gibt es zwischen drei und vier Lobbys, die angesteuert werden können. Da dieser Modus im Test nicht ausführlich genutzt wurde, kann bezüglich der Wartezeiten kein genaues Fazit gezogen werden, allerdings zogen sich diese stellenweise auf bis zu 15 Minuten.
Ist man in der Lobby, dann ist es klassisches Online-Spiel. Eine Gruppe von mindestens vier Fahrern tritt in verschiedensten Wettbewerben gegeneinander an um ihr Ansehen zu verbessern und das ganz große Geld zu machen. Wer eine Veranstaltung gewinnt, darf in der nächsten bestimmen, was gespielt wird.
Grafik: Tolle Landschaften, immer saubere Autos… Aber diese „Käfer“!!
Zunächst sei einmal festgehalten, dass man für dieses Spiel sicherlich nicht auf die Next-Gen-Konsolen angewiesen ist. Die Grafik ist gut, aber auf keinen Fall in der Nähe der aktuellsten Next-Gen-Grafiken aus beispielsweise der „Forza“-Reihe. Hier hat man als Next-Gen-Nutzer vielleicht sogar einen Nachteil.
Die Grafik wirkt auf die letzte Konsolengeneration angepasst. Daher ist sie zwar gut, aber keinesfalls überragend gut. Die Landschaften sind stellenweise detaillierter als die Autos, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Gerade, wenn man sich die Sehenswürdigkeiten ansieht, kommt die Grafik sehr gut zur Geltung.
Die verschiedenen Tages- und Nachtzeiten werden auch sehr gut dargestellt und man hat nie sonderliche Schwierigkeiten sich bei den entsprechenden Witterungen zurechtzufinden.
Allerdings hat die Grafik doch so seine Probleme, die stellenweise in den direkten Spielbetrieb eingreifen und die Motivation rauben. Während eines Rennens, in dem es beispielsweise etwas heißer her geht und auch schon mal der ein oder andere Unfall verursacht wird, da bleibt das Fahrzeug nicht im beschädigten Zustand, sondern es regeneriert sich optisch wieder. Ein Rennen in den Bergen. Schneematsch auf der Straße. Das Auto müsste also nicht gerade blitzblank aussehen. Aber genau das tut es nach Abschluss des Rennens wieder. Die Umwelteffekte wirken sich nur kurzzeitig auf das Auto aus. Das ist schade und nimmt dem Spiel einiges an Detailtreue.
Des Weiteren bietet einem das Spiel ein „Best-Of“ der bekanntesten Bugs der Spielgeschichte. Sei es die „Invisible Wall“ in die man während der entscheidenden Phase eines Rennens kracht oder (simple) Grafikbugs wie:
- Auto fährt IM Boden
- Auto fährt durch Auto
- Auto fällt plötzlich vom Himmel
- Usw.
Das sind alles Sachen, die müssen – oder besser – dürfen in einem Spiel der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen. Man sollte die doch mittlerweile kennen. Und wenn man einen Namen wie Ubisoft hört, dann hofft man eigentlich schon auf einen gewissen Qualitätsstandard.
Oder auch noch was ganz lustiges: Der Zeitanhalter. Was ist das? Nun ganz einfach, es kam im Test immer wieder mal vor, dass alle anderen Straßenfahrzeuge auf einmal stehen blieben. Sie fuhren einfach nicht mehr. Egal ob das der Rettungswagen im Einsatz ist, oder die Polizei, die dich eigentlich verfolgen sollte, wenn du Mist baust. Alles steht und man kann ganz gemütlich zwischen den stehenden Autos durchfahren ohne sich auch nur im Geringsten um deren Fahrverhalten zu kümmern. Dies hat sich auch nach einem Rennen nicht geändert. Nur ein Neustart des Spiels hat Abhilfe geboten.
Was ich persönlich auch noch als Nachteil anbringen möchte, dass ist die Umwelt. Genauer gesagt die in den Straßen laufenden Menschen und die Wildtiere auf den Landstraßen. Wenn man eine Berührung mit denen hat, dann passiert nichts: REIN GAR NICHTS. Ein empörter Schrei der alten Dame, aber wie durch ein Wunder kann sie dem vorbeirasenden Wagen mit einem gekonnten Sprung zur Seite entkommen.
Wenn man in eine Herde Bisons reinfährt, ist es auch so, als wäre nichts gewesen. Nicht einmal ein großer Geschwindigkeitsverlust. Diese „unbesiegbaren“ Umgebungsgegenstände sind ein echtes Korn im Auge. Das nimmt dem Spiel unheimlich viel an Realität. Schade.
Und genau diese Sachen können noch weitere der oben bereits angekündigten „Controller-Freiflüge“ verursachen. Denn es kam nicht selten vor, dass ein solcher Umstand zum Scheitern der Mission geführt hat.
Sound: Nervige Synchronisation aber nette Musik
Hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Zu dem „eigentlich“ komme ich noch. Die Umgebungs- und Fahrzeuggeräusche sind gut und wirken realistisch und authentisch.
Auch die Musik während der „Freien Fahrt“ und der Missionen ist immer treffend und abwechslungsreich. Mir sind zwar die Songs jetzt kein Begriff, aber ich denke sie kommen von realen Bands. Aber keine hochkarätigen (hoffentlich fühlt sich da niemand auf den Schlips getreten). Dennoch macht es Spaß mit aufgedrehten Boxen durch die Landschaft zu heizen.
Den einzigen klaren Makel sehe ich bei der Synchronisation. Im Test wurde die deutsche Synchronisation verwendet. Und die ist gewöhnungsbedürftig. Sie wirkt insgesamt, egal bei welchen Charakteren, sehr emotionsarm, fast schon kalt. Das ist schade, denn die Story ist zwar bei weitem kein Highlight und Wunder an Überraschungen, aber durch eine ansprechende Synchronisation hätte sie zumindest noch einen gewissen Reiz bekommen.
Und gerade, wenn man noch nicht die Fahrerstufe 50 erreicht hat, dann geht einem eine gewisse Dame recht schnell auf die Nerven: Zoey. Sie ist der Kopf und Anführer der Unternehmung. Und wenn man sich in der „Freien Fahrt“ zur nächsten Mission befindet gibt es immer wieder die sehr lästigen Ansagen wie „Dafür bist du noch nicht bereit“ oder „Du musst erst besser werden“. Das mag einmal oder zweimal auf der gesamten Strecke zwar ganz gut rüber kommen und als gut gemeinter Tipp gelten. Aber auf einer Strecke von realen fünf Minuten gefühlt drei Minuten die Texte… Das zerrt an den Nerven!
Um das Thema „Synchronisation“ abzuschließen sei vielleicht erwähnt, dass in der englischen Sprachausgabe der Protagonist Alex von keinem geringeren als Troy Baker gesprochen wird. Troy Baker ist – so kann man es schon fast behaupten – eine Synchronlegende, wenn es um Spiele geht. Bemüht einfach mal Google, da ich jetzt hier nicht mit einer ellenlangen Lobrede auf ihn eingehen will, auch wenn er es verdient hätte!
Fazit: „The Crew“: Der Ferrari mit dem Smart-Motor unter den Rennspielen
„The Crew“ sollte man als eigenständiges Rennspiel ansehen. Ein Vergleich mit ähnlichen Spielen aus dem Genre ist sowohl gegenüber dem Spiel als solches und auch dem Genre unfair. „The Crew“ ist ein Action geladenes Rennspiel mit einem gewissen RPG-Einschlag. Es macht Spaß, die Karte der USA zur erobern und durch die tollen Städte zu fahren.
Alleine wenn man in der Wüste von Nevada fährt und auf einmal baut sich vor einem die Silhouette von Las Vegas wie eine Fata-Morghana auf, dann hat das schon was.
Das Spiel macht Spaß, auch wenn die Steuerung der Fahrzeuge mindestens gewöhnungsbedürftig ist und die grafischen Fehler und Unstimmigkeiten leider ziemlich deutlich ausfallen und dadurch den Spaß doch um ein gutes Stück mindern.
Das Spiel hat eine gute Mischung aus Härte und Story bezogener Einfachheit. Man kann sich im Spiel das Leben nur selbst schwer machen. In dem man an den Steuerungseinstellungen herumbastelt, oder am Anfang ein Auto wählt, das vielleicht nicht ganz so ideal ist. Aber mit etwas Fingerspitzengefühl und mit offenen Augen kann man gleich mit dem ersten Wagen den Jackpot landen.
Genauso ist es auch mit dem Spiel insgesamt. Man kann sich an den Fehlern und Unstimmigkeiten verbeißen und sich mit unzähligen Genrevergleichen hinreißen lassen, aber man würde dadurch die große Chance sausen lassen, ein tolles Open-World-Racing-Game zu spielen, das zumindest mit einer tollen Landschaft aufwarten kann.
Die Story ist gut und rund erzählt. Allerdings bietet sie wenig Überraschungen und nichts Neues. Hier hätte man sich vielleicht ein bisschen mehr Abwechslung wünschen können, aber es soll dann halt doch noch mehr ums Fahren, als um das Gerede gehen. Schade eigentlich.
Alles in allem ist „The Crew“ ein guter Titel, der sicherlich weder 2014 noch 2015 auf Podiumsplätzen der Highlights landen wird. Abwechslungsreich und mit einer sehr großen Karte kann man sich auch noch nach Abschluss der Story tagelang darin verlieren und seinen (ungeminderten) Spaß haben.
Pro | Contra |
---|---|
Große Spielwelt |
Diverse Grafikbugs (zählt eigentlich für 3 Contra-Punkte) |
Tolle Landschaften und Stadtmodelle |
Emotionsarme (deutsche) Synchronisation |
Viele lizenzierte Wagen zur Verfügung |
Nervige und dauernd wiederholdende Ansagen |
Viele Möglichkeiten nach Abschluss der Story |
|
Solide Storyinhalte |
|
Umfangreiche, aber doch übersichtliche Karte |
|
Wertung:
Kategorie |
Punkte |
Begründung |
---|---|---|
Story |
6 |
Solide und abgeschlossene Story. Allerdings mit wenig Überraschungen und Abwechslung. Eine klassische Story von einer Autobande und ihrem „täglichen Leben“ mit Korruption und Hinterhalten. |
Gameplay |
8 |
Ubisoft-typisch. Sehr vollgepackt, aber nicht unübersichtlich. Bietet also auch nach dem Spiel lange Spaß. Steuerung der Wagen etwas gewöhnungsbedürftig und keinesfalls real. |
Grafik |
4 |
Nur eine schöne Landschaft reicht halt einfach nicht. Die Grafikfehler und –bugs wirken sich einfach zu negativ auf das Gesamtspielerlebnis aus. |
Sound |
8 |
Hier wurde (fast) alles richtig gemacht. Außer die angesprochene deutsche Synchronisation und die nervigen Ansagen während der freien Fahrt |
Gesamtwertung |
65* |
Ein solider Titel, der jetzt nicht sonderlich fesselt, aber dennoch ganz angenehm zu spielen ist. Die grafischen Nachteile sind stellenweise extrem lästig und verdunkeln die Sicht auf das große Ganze. Und das sieht doch ganz ordentlich aus. Die Wertung im oberen Mittelfeld entsprechend voll und ganz den Maßstäben mit denen man an das Spiel heran gehen sollte. |
*Anmerkung: Eigentlich müsste die Wertung den Part „Online“ enthalten, da es sich allerdings um ein „Always-Online“-Spiel ohne direkten Zwang zum Online-Spielen handelt, wurde hierauf verzichtet. Man kann das komplette Spiel im Alleingang ohne Unterstützung anderer Spieler absolvieren.
Infos:
Publisher |
Ubisoft |
---|---|
Entwickler |
Ivory Tower Ubisoft Reflections |
Plattform(en) |
PC (Windows) Xbox 360 Xbox One Playstation 4 |
Genre |
Open-World-MMO-Rennspiel |
Release (Deutschland) |
02.12.2014 (alle Plattformen) |
Website |
|
Preis lt. Amazon (Standardedition) |
PC (Windows) als CD: ca. 40 € Xbox 360: ca. 40 € Xbox One: ca. 50 € Playstation 4: ca. 57 € |
Alterseinstufung (FSK) |
12 Jahre |
Spielzeit (Story) |
Ca. 22 Stunden |
Systemanforderungen (bei PC) – Empfohlen |
OS: Windows 7, Windows 8 / 8.1 (64-bit) Prozessor: Für 30 FPS: Intel Core i5-750 mit 2.66 GHz oder AMD Phenom II X4 940 mit 3.0 GHz
Für 60 FPS: Intel Core i7-2600K mit 3.4 GHz oder AMD FX-8150 mit 3.6 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB RAM Grafikkarte: Für 30 FPS: NVIDIA GeForce GTX580 oder AMD Radeon 6870 (1024MB VRAM mit „Shader Model 5.0“)
Für 60 FPS: NVIDIA GeForce GTX670 oder AMD Radeon 7870 (2048MB VRAM mit „Shader Model 5.0“)
Festplattenspeicher: 18 GB verfügbarer Speicher
Soundkarte: DirectX-kompatibel Zusätzliche Hinweise: Unterstützte Peripherie: Windows-kompatible Tastatur, Maus, „Racing wheel“, Headset, optional Controller (Xbox One Controller oder Xbox 360 Controller für Windows erforderlich)
Multiplayer: Mind.1024 kbps Breitbandverbindung
*Unterstützte Videokarten zum Zeitpunkt der Erscheinung: AMD Radeon HD 4870 / 5000 / 6000 / 7000 / R7 / R9 Serie, NVIDIA GeForce GTX 260 / 400 / 500 / 600 / 700 / TITAN Serie |
One thought on “The Crew”
[…] inhaltlichen Nachfolger, wenn ihr aber gerne vorher nochmal in meine Review zum ersten Teil von „The Crew“ blicken wollt, dann könnt ihr das unter dem eingefügten Link gerne […]