Eine mechanische Invasion greift den Planet Pop an und verwandelt das Traumland in einen mechanischen Albtraum, jedoch verschläft Kirby die ganze Aktion!
Wird Kirby noch aufwachen und das Traumland retten?
Ebenso wichtig: Macht das Spiel Spaß oder ist es Datenmüll?
Nun letzteres vermag der beigefügte Artikel zu beantworten.

[3DS] Review von Phil-Kun

kirby title


Inhaltsverzeichnis:


Handlung:
Mechanisches Chaos im Traumland!

Sneak-Peak-Zitate:
„(…) Dieser Planet ist einfach wunderbar! (…) Mengen an natürlichen Ressourcen! (…) „Mechanisierte Besetzung“ (…) Hindernis für dessen Umsetzung (…) oh Herr im Weltenraum! (…) ZUM ANGRIFF! (…) Unser Traum! (…) Das System (…) nicht ganz perfekt (…) Rebellion beenden (…) rabiat (…) radikal (…) dieses kleine rosa Ärgernis (…)“

Eines schönen Tages, während Kirby sein wohlverdientes Nickerchen hält, wird Traumland von einer außerirdischen Macht angegriffen. Das Mutterschiff der Angreifer dockt an den Planeten Pop mit 5 überdimensionalen Energie-Bohrern an und sät auf dem ganzen Planeten mechanische Keime, die diesen schlagartig in einen industriellen Albtraum verwandeln. König Dedede, (selbsternannter) König des Traumlandes, konnte mit seiner Armee die Invasion nicht aufhalten und sein gesamtes Schloss wurde durch eine Protonenplasmakanone des Mutterschiffes vernichtet. Auch das Flugschiff Halberd des edlen Meta-Knights kassierte einen zerstörerischen Treffer nach einem fruchtlosen Angriff und stürze ab. Nach Abschuss der Halberd wachte Kirby aus seinem friedlichen Schlummer auf und staunte nicht schlecht, als er das mechanisierte und industrialisierte Traumland sieht. Ohne große Überlegung macht sich Kirby sofort auf, um Traumland zu retten und die Invasoren zu besiegen. Auf dem Weg zur ersten Basis der Invasoren, einer der fünf Bohrer mit dem das Mutterschiff sich in den Planet Pop gebohrt hat, konnte sich Kirby einen der Roboter-Kampfanzüge der Invasoren schnappen und verschafft sich so ein ordentliches Upgrade.
Wird es Kirby gelingen wieder Frieden auf den Planeten Pop zu bringen und die Emissionen des Planeten drastisch zu reduzieren?


Gameplay:
Programmierter Spaß für den relaxten Abend

Kirby und Science-Fiction, hier insbesondere Mechas, hochtechnologische Kampfanzüge, welche oftmals die eigentliche Größe des „Fahrers“ um das Vielfache übersteigen, ist nicht gerade eine Kombination mit der man jetzt vielleicht gerechnet hätte. 
Zur Verteidigung von Kirby kann aber sagen, dass dieser ja eigentlich eine außerordentlich intelligente und talentierte außerirdische Lebensform ist, die auf dem Planeten Pop im Traumland mit seinem Sternenraumschiff abgestürzt ist, und daher wohl auch eine hohe Vertrautheit mit dieser Technologie haben müsste, auch wenn er aussieht wie ein pinker Gummiball mit einem schwarzen Loch als Magen. 
Aber ich schweife ab. In den folgenden Absätzen beschreibe ich nun kurz und technisch wie sich das Spiel so spielt und auf welche Neuerungen man sich eventuell freuen kann.

3D ist der Schlüssel zum Spaß
Wie im Vorgänger „Kirby: Triple Deluxe“ für Nintendo 3DS ist auch in „Planet Robobot“ die innovative 3D-Spielwiese das A und O für das Spielerlebnis. Ob nun mit aktivierten 3D-Effekt oder nicht – Kirby weiß sich in 3 Dimensionen zu bewegen und führt dies mit unterschiedlichen Tiefenebenen in einem Level auch immer wieder vor. In einigen Situationen ist es daher auch ratsam das 3D-Display zu aktivieren, da man sonst eventuell gar nicht mitbekommt, dass die Attacken des Gegners eigentlich eine Ebene hinter oder vor einem sind und eigentlich gar nicht treffen können. 
„Ein 3D-Plattformer, welcher sich als 2D-Plattformer ausgibt“ – ist wohl auch eine passende Headline.

Steuerung 2.0? Nicht ganz und auch gut so
Nun wer in seinem Leben schon mehrere Titel der Kirby-Spieleserie gespielt hat, weiß, dass die Steuerung sich seit 20 Jahren mit dem Erscheinen von „Kirby’s Fun Pak“ für den Super Nintendo (SNES) treu geblieben ist. Natürlich haben Entwicklungen in die 3D-Welt immer wieder kleine Nuancen zur Verbesserung der Beweglichkeit der pinken Knutschkugel eingebracht, dennoch große Änderung gab es außer in den Spin-Off Titeln wie „Kirby und das magische Garn“ oder „Kirby: Power Paintbrush“ nicht und das ist bei Weitem nichts Schlechtes.
Die Steuerung ist einfach zu erlernen und man muss keinen Master im Studium der Handbücher abschließen, um auch nur im Ansatz die Spielfigur bewegen zu können.
Ein kleines Tutorial Level im ersten Kapitel „Ruhe auf dem Radar“ ohne 20-seitige Monologe eines nervigen NPCs und schon kann mit dem Inhalieren oder eben Scannen von Monstern, Sammeln von den obligatorischen Roboblöcken und nostalgischen Stickern begonnen werden.

Ein Meister des Kopierens und Scannens 
Und nein hierbei geht es nicht um ein das neueste Modell eines multifunktionalen Druckers, sondern um Kirby.
Das Markenzeichen des pinken Wunders ist es nach Inhalieren von bestimmten Gegnern deren Fähigkeiten einfach zu kopieren und sich so selbst ein Upgrade zu verschaffen.
So kann Kirby mit Feuer hantieren, als Zirkusartist auftreten, Chemiker/Doktor werden, mit kinetischen Kräften Ness aus Earthbound schwach aussehen lassen, mit einem Schwert die Gefahren alleine bezwingen, als Ninja in den Schatten lauern, ein 3-stimmiges Solokonzert geben oder einfach explodieren, um hier mal ein paar seiner neuen und bekannten der insgesamt über 20 Fähigkeiten anzusprechen.kirby poison splash
Obwohl dadurch eigentlich eine doch herausfordernde Komplexität zur Steuerung addiert wird, da jede Fähigkeit mit ihrer eigenen Steuerungspalette kommt, ist diese ohne große Probleme schnell erlernt, zumindest ging es einem Veteranen wie mir so mit den 3 neuen Fähigkeiten Gift (Poison), Psycho (ESP) und Doktor (Doctor), die doch eine durchaus komplexere Palette mitbringen.kirby transform mecha

Aber hier ist noch nicht Schluss, denn auch der „Roboanzug“ den sich Kirby von den Invasoren „borgt“ wird nach einem kleinen Tuning von Kirby an dessen Fähigkeiten angepasst, die es der pinken Einmannarmee nun ermöglicht, über 8 verschiedene Gegner einzuscannen und so wie Kirby ihre Erscheinung und Funktionalität anzupassen.

Amiibos für schnelle Vielfalt und gratis Kirschen
Mit den interaktiven Sammelfiguren, den Amiibos, ist es möglich Kirby während eines Levels zu helfen. So kann man maximal 10 Amiibos in einem Durchlauf eines Levels einsetzen, sich von denen die Fähigkeiten kopieren und eine gratis Kirsche zum Heilen abstauben.
Dadurch  kann Kirby die Schwertkunst beim Scannen eines Link-Amiibos erlernen, elektrisch aufladen mit der Elektrofähigkeit von Pikachu, Bomben mit Hilfe von Samus platzieren, Pein und Gift mit Ganondorf austeilen, die Kunst der Tarnung mit Shiek meistern oder auf seine Gesundheit achten mit der Wii-Fit-Trainerin. Auch im Rahmen der Erscheinung des Spieles wurde eine spezielle Kirby-Kollektion zu den Amiibos hinzugefügt. Hierbei handelt es sich um die Figuren Kirby, Waddle Dee, König Dedede und dem furchtlosen Meta-Knight. amiibo copy dedede
Bei Aktivierung der Kirby-Figur aus dieser Kollektion erhält Kirby die Ufo-Fähigkeit, bei Waddle Dee eine spezielle Schirm-Fähigkeit, bei König Dedede ein passendes Makeup und eine angepasste Hammerfähigkeit und zu guter Letzt bei Meta-Knight ein ebenfalls passendes Makeup und die bekannte Schwertfähigkeit von ihm.
Eine weitere besondere Fähigkeit kann man sich mit der Kirby-Figur aus der Super Smash Bros Kollektion holen, denn mit der „Smash“-Fähigkeit bekommt Kirby die gleiche Attacken-Steuerung wie in dem gleichnamigen Spiel der Kollektion.

Nostalgie mit Stickern und Roboblöcke als Schlüssel
Was ist es nur mit Nintendo und ihren Stickern und Stempeln in der letzten Zeit? Auch dieses Spiel kam nicht um diese Ehre herum, da neben dem Sammeln der für den Spielfortschritt wichtigen Roboblöcken – zu einem gewissen Rahmen versteht sich – in einem jedem Level auch das Sammeln von Stickern möglich ist. 
Die Sticker haben Motive von aus der Serie bekannten Charakteren und Items. Die Sticker sind aber nicht nur zum Sammeln, sondern auch zum „Tunen“ des gestohl…ähm…geborgenen Roboanzugs da. So kann man exakt einen Sticker auf jede Schulter des Roboanzuges kleben.

Die Herausforderung kommt nach der Story
„Kirby: Planet Robobot“ verfügt nicht nur über den bisher angesprochenen Storymodus, welcher sich über sechs Kapiteln mit je ca. 6 Leveln erstreckt, sondern auch über vielerlei weiterer Modi, welche nach dem Beenden des Storymodus freigeschalten werden.
So kann man in „Albtraumeta-Knights Rückkehr“ mit dem furchtlosen Meta-Knight das Spiel / den Storymodus erneut in einer wesentlich kürzeren und abgewandelten Fassung durchspielen und sich auf einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad freuen.
In „Die Arena“ muss sich Kirby der Herausforderung stellen, alle Bosse und Minibosse des Spieles zu bekämpfen.

Minispiele für zwischendurch und mit Freunden
In dem Minispiel „Kirbys 3D Arena“ muss Kirby taktisch seine Gegner einsaugen und wegschießen um eine möglichst hohe Punktzahl und Kombos zu erzielen und in dem Minispiel „Kirbys Teamjagd“ bekämpft Kirby im RPG-Stil im Team gefürchtete Bosse, um Erfahrungspunkte zu ergattern. Das letzte Minispiel unterstützt Spielspaß mit bis zu 4 Spielern über die „Download-Spiel“-Funktion des 3DS. Hierbei benötigt nur ein Spieler(Host) das Spiel und die anderen drei Spieler können mit ihrem 3DS eine Verbindung zu dem Host erstellen und ganz ohne Spiel mitspielen.


Grafik:
3D Goodness für Sci-Fi-Kirby

Die Überschrift bringt es schon recht gut auf den Punkt.
„Kirby: Planet Robobot“ zeigt sich in sehr guter 3D-Optik, die wunderbar mit dem 3D-Effekt des (New) 3DS vereinbar ist.
Ich habe das Spiel auf einem New Nintendo 3DS XL gespielt, der ja bekannter Weise eine bessere Performance als der Nintendo 3DS (XL) bzw. Nintendo 2DS bietet und auch mit dem größten Bildschirm der Handheldserie wirbt. Daher könnte es vielleicht Abzüge in der B-Note der Grafik und Leistung geben, wenn man das Spiel auf einem Nintendo 3DS (XL) bzw. Nintendo 2DS spielt. 
Nichtsdestotrotz überzeugt der kindliche und niedliche Grafikstil, den Kirby schon seit jeher mit kräftigen Farben -seitdem es möglich war- und toll aussehenden Effekten bei den Angriffen unterstützt.


Sound:
Pop Star rockt außerirdische Klassiker

Viel gibt es auch hier nicht zu sagen; Kirby beweist wieder einmal wie bei „Kirby: Triple Deluxe“ was es heißt, Musik in Spielspaß zu transferieren. Die Musik ist perfekt auf die einzelnen Levels abgestimmt und Veteranen der Serie kommen hier auch gut auf ihre Kosten, denn die bekanntesten Soundtracks der Serie bekamen einen flotten Elektro/Techno-Remix, der aber nicht übertrieben wirkt, sondern den eingemischten Musikstil nur zur Abrundung und besseren Abstimmung mit der Szenerie nutzt. Nur Kirby kann immer noch nicht besser singen…


Fazit:
Old but Platin(e)

Wie ist nun meine unzensierte Meinung zu dem Robo-Abenteuer von Kirby? Passt es zur Serie?
Meiner Meinung nach ist „Kirby: Planet Robobot“ das wohl authentische Spiel seit „Kirby 64 The Crystal Shards“. Warum? Nun Kirby ist wie ich eingangs erwähnt hab eine außerirrdische Lebensform die auf Planet Pop schiffbrüchig geworden ist und seit jeher einen Narren an dem Traumland, der einzig bekannte Kontinent des Planeten Pop, im wahrsten Sinne des Wortes gefressen hat und nicht daran denkt, den Planeten wieder zu verlassen. Laut Animationsserie liegt dies wohl auch hauptsächlich daran, dass die pinke Fressmaschine keinerlei Erinnerungen besaß als sie auf den Planeten abstürzte. 
Ich merke schon wieder, dass meine Nerd-Leidenschaft mich wieder dazu bringt einen halben Roman nur zu Spiel irrelevanten Daten zu schreiben.

Ums kurz zu machen: Super Titel, jede Menge Spielspaß, enorm niedlich und leider viel zu kurz und zu leichte Story.
Knapp 8-9 Stunden würden wohl genügen das Spiel ohne große Anstrengungen zu 100 % durchzuspielen.
Meine Spielzeit beläuft sich auf 6 Stunden und ich habe bereits 91 % des Spieles durchgespielt. Die fehlenden 9 % sind irgendwo in der Beendigung einer After-Game-Herausforderung und dem Sammeln der verbleibenden Roboblöcke zu finden.

Pro und Contra 

Pro

Contra

Hoher Wiederspielwert aufgrund kurzer Spielzeit
⇒ lädt zu mehrfachem Durchspielen ein

Viel zu einfacher Storymodus

Herausfordernde After-Game-Missionen

 

Große Vielfalt in Kopierfähigkeiten

 

Witzige Minispiele

 

Wertung

Kategorie

Punkte

Begründung

Handlung/Inhalt

8

Der Storymodus und die Handlung in „Albtraumeta-Knights Rückkehr“ lässt an Tiefe zu wünschen übrig, aber man muss fairer Weise sagen, dass dies auch nicht der Hauptfokus eines Kirby-Spieles ist und auch nie war.
Trotzdem sind die Dialoge witzig aufgemacht und bieten doch eine gewisse Spannung.

Gameplay

8

Die Steuerung ist tadellos, da gibt es einfach nichts zu meckern. Sie passt halt so wie sie ist und sie macht unglaublich viel Spaß.

Die Schwierigkeit des Spieles ist aber hier der Kritikpunkt. Natürlich ist das Spiel an Kinder im Alter von 7-12 Jahren adressiert, das geben auch die Grafiken preis, aber dennoch könnte man ein bisschen mehr Herausforderung in dem Storymodus erwarten. 
Das Perplexe daran ist, dass das Aftergame den Schwierigkeitsgrad so extrem hinaufdrückt, dass man meint man spielte ein anderes Spiel.

Vielleicht ist ja das Konzept „Entspannende Story und herausforderndes After-Game“?
 

Grafik

10

Knallbunt mit tollen 3D-Effekten. Passt; weitermachen!

Sound

9

Perfekt abgestimmte Musik zu den einzelnen Levels und geniale Soundeffekte. Leider ein bisschen wenig Originalität bei der Musik.

Gesamt

87 %

Rundum gutes Spiel, welches mich bestimmt noch oft zu weiteren Sessions begeistern wird.


Das Wissenswerte zum Spiel:

Publisher

Nintendo

Entwickler 

HAL Laboratory

Plattform

Nintendo 3DS Familie

Genres

Action, Plattform

Release

10. Juni 2016 in Europa

Website

https://www.nintendo.de/games/oms/kirby-robobot_mobile/ 

Preise

Nintendo E-Shop: 39,99 €
Einzelhändler:
–    Standardversion: 39,99 €
–    Spiel mit Kirby-Amiibo: 49,99 €

Altersfreigabe

USK: ab 6 Jahren

PEGI: ab 7 Jahre

Spielzeit

Nur Durchspielen: 4-5 Stunden

100%: 9-10 Stunden


Trailer zu Kirby: Planet Robobot