Die Welt der Assassinen ist noch nicht einmal entstanden. Jahrhunderte liegen dazwischen, als sich ein verstoßenes Kind aufmacht nicht nur die eigene Familie wieder zu finden, sondern sie zu einen. Dabei gilt es eine Welt im Krieg zu erkunden und zu erforschen. Politische Scharmützel zu ertragen und gefährliche Missionen zu überleben. Doch auf der Suche soll ein dunkles Kapitel im Zuge des Peloponnesischen Krieges entdeckt und aufgedeckt werden, dass die gesamte griechische Welt bedroht und jene Familie auslöschen will. Es wird Zeit aus den Schatten zu treten!

Autor: Alex
Konsole: Playstation 4 (first generation)

Inhaltsverzeichnis:

Zitate-Sammlung:

„Das Kind vom Berg.“

„[…] deinen Pflichten gegenüber deiner Familie […]“

„Diese Odyssey werde ich nie vergessen.“

„Wir leben in Zeiten, der Zwietracht. Athen gegen Sparta, alt gegen neu.“

„Die Götter schickten dich zum Schutz dieser Welt.“

„Wir werden Abstergo nicht den Vortritt lassen.“

„Du wirst deiner Familie Ruhm bringen.“

„Sie haben sie verändert. Ihr Herz verhärtet.“

„[…] ein Gesicht der Stärke zeigen, obwohl unter der Maske das Chaos tobt.“

„In den falschen Händen, könnte dieses Wissen zum Untergang der Menschheit führen.“

Anmerkung des Autors:

Ich habe mich in meiner Handlung für den Charakter der „Kassandra“ entschieden. Daher werde ich in der Handlung auch ihre Geschichte anreißen und im weiteren Verlauf immer wieder auf sie zurückkommen. Bitte beachtet, dass die Wahl des Charakters „Alexios“ oder „Kassandra“ keine Auswirkungen auf den Verlauf der Handlung hat.

Handlung: Familie im Brennpunkt

Kassandra ist eine bekannte und von vielen gefürchtete Söldnerin auf der kleinen Insel Kephallenia in Griechenland um die Zeit von 430 vor unserer Zeitrechnung. Die junge Söldnerin musste in ihrem Leben schon viel Leid erdulden: Im Kindesalter zerbrach ihre Familie, denn in einem uralten Ritus hätte ihr Bruder für den Erfolg im Kampf der Flotte ihres Vaters geopfert werden sollen. Hier gilt es eine wichtige Anmerkung zu machen: Kassandra ist Spartiatin und für diesen Schlag an Menschen gibt es im Leben nur eines: Den Kampf und Siegeswillen. Man tut alles für den Erfolg, wie also zum Beispiel den eigenen Sohn der Familie zu opfern.

Kassandra kann dies nicht zulassen und stürmt zwischen den Reihen hervor, um ihren Bruder zu retten. In einem kleinen Gemenge wird einer der hohen Amtsträger getötet; er fiel von einer hohen Klippe – jenes Schicksal, das auch ihrem Bruder Alexios ereilte. Denn Kassandra konnte ihn nicht retten. Für ihre Taten wurde Kassandra noch an Ort und Stelle zum Tode verurteilt und ebenfalls von der Klippe gestürzt. Doch der Hades wollte Kassandra noch nicht und so hielt er Poseidon an ihrem Körper Gnade walten zu lassen. Kassandra überlebte also und wuchs dann ganz allein auf.

Was aus ihrer Familie seither geworden ist, weiß sie nicht. Aufgewachsen ist sie dann eben auf Kephallenia, wo sie einem örtlichen Unternehmer hilft seine Gelder einzutreiben. Eben jene Aufgaben sollen es sein, die Kassandra früher oder später nicht nur von dieser Insel bringen sollen, sondern auch die Begegnung mit ihrer Familie ermöglichen. Als Kassandra Kephallenia verlässt, eine Schiffscrew zusammenstellt und nach Megaris reist, soll sie schon bald der Familie – oder zumindest einem Teil gegenüberstehen…

Zudem ist es wichtig zu wissen, dass Kassandra keine gewöhnliche Spartiatin ist, sondern sehr starkes und mächtiges Blut in ihren Adern fließt. Es ist das Blut von Leonidas I., der einst mit den 300 Spartiaten gegen den persischen König Xerxes aufbegehrte und später gemeinsam mit Athenern den Sieg errang. Dieser legendäre Feldherr ist Kassandras Großvater. Als Erbstück trägt sie den von Leonidas I. benutzten Speer bei sich – er unterstützt sie im Kampf.

Für Kassandra beginnt nun ein großes Abenteuer. Denn nach dem ersten Treffen mit ihrer Familie ist klar, dass sie mehr will. Sie will ihre Familie einen. Doch das soll gar nicht so einfach werden. So hält sich ein Familienmitglied sehr versteckt, so dass es viele Mühen kostet es zu finden. Ein anderes wiederum hat sich einer dunklen Macht verschworen: Dem Kult des Kosmos. Eine Vereinigung von oftmals sehr mächtigen und reichen Bürgern der griechischen Welt, die ein eigenes Ziel verfolgen. Und in diesem stehen Kassandra und ihre ganze Familie auf einer Todesliste. Kassandra verschreibt sich dem Kampf gegen diesen Kult und seinen 39 mächtigsten Kultisten.

Doch darüber hinaus warten noch jede Menge Söldneraufträge, Unterstützungsmissionen, Städte und Inseln, die entdeckt werden wollen. Hinzu gesellen sich dann eine Vielzahl an Charakteren, die mal enger und mal ferner mit Kassandra in Verbindung stehen. Berühmte Persönlichkeiten soll sie auf ihrer Reise treffen. Den ersten Bürger Athens Perikles, Philosophen, Künstler, Seebären. Und auch die ein oder andere mythologische Gestalt soll ihre Wege sicherlich auch kreuzen.

Gelingt es Kassandra ihre Familie wieder zu einen? Kann sie jedes Familienmitglied finden? Weiß sie überhaupt wer ihre Familie ist? Und kann sie die griechische Welt vor der feindlichen Übernahme durch die Kultisten bewahren?

Einschätzung zur Handlung:

Eine Handlung wie ein Brett. Nicht so hart, aber so lang. Es ist unglaublich was Ubisoft und das Entwicklerteam aus Quebec hinter „Assassin´s Creed Odyssey“ hier veranstaltet haben. Eine Handlung, die so kompakt und gleichzeitig weitläufig ist. In der man seinen Charakter endlich einmal bis ins kleinste Detail kennenlernen darf und gleichzeitig so unglaublich viele Informationen rund um die geschichtliche Bewandtnis des Peloponnesischen Krieges erfährt. Die Handlung folgt dabei immer klar seinen Vorgaben. Im Rahmen der Story-Missionen entdeckt man nach und nach die griechische Welt, trifft die wichtigen Charaktere und folgt vor allem dem Pfade Kassandras/Alexios auf der Suche nach der eigenen Familie. Dabei spart das Spiel zu keiner Zeit an Detailreichtum oder auch Emotionen.

Ich persönlich habe noch keinen Teil aus der Assassin´s Creed-Reihe erlebt, der mich emotional so stark berührt hat, wie dieser hier. Man fühlt mit seinem Charakter mit, bereut Entscheidungen, verflucht Charaktere ob deren Entscheidungen und weint Tränen von Freude und Leid. Die Handlung hat für mich alles, was ein Longtime-Open-World-Action-RPG ausmacht. Abgerundet wird diese Handlung für mich durch das wiederverwendete Entscheidungsdialogsystem, welches man bereits aus Vorgängertiteln kennt. Die Entscheidungen hier können wahlweise Auswirkungen auf das aktuelle Gespräch, aber auch auf die komplette restliche Handlung haben. Es gibt zudem die Optionen Dialoge direkt zu beeinflussen, so kann man mit Aussagen gezielte Lügen verbreiten, provozieren oder direkt zu einem Duell auf Leben und Tod auffordern. Die Entscheidungsmomente sind aller Regel ohne zeitliche Begrenzung. Einige ausgewählte Entscheidungen müssen aber in einem bestimmten zeitlichen Rahmen gefällt werden.

Hinzu kommt ein wahrliches Novum in der Assassin´s Creed-Reihe, denn erstmals kann man frei wählen, ob man die Geschichte mit einem weiblichen oder männlichen Charakter spielt. Die Entscheidung ob weiblich (Kassandra) oder männlich (Alexios) ist bindend und kann im Nachgang nicht mehr geändert werden. Der Verlauf der Handlung ist aber bei beiden Charakteren ein und derselbe. Genau dieser Fakt ist es, der dem Spiel eine gewisse „Note“ verleiht. Denn man kann im Spiel nicht nur Feinde töten, sondern auch verbündete lieben. Und so ist es in diesem Spiel ganz einfach auch einer gleichgeschlechtlichen Liebe nachzugehen.

Das war rund um den Release sicherlich ein kleiner Aufschrei, der aber aus meiner Sicht dringend notwendig ist und dem Spiel zudem eine ordentliche Portion Zeitgeist und Freiheit schenkt. Aber auch im Spiel versteckt sich der ein oder andere Charakter, dem es egal ist, ob er denn nun Mann oder Frau gegenüberstehen hat.

Ein ganz wichtiger Schritt in einer Branche, in der Werte doch auch durchaus noch eher (verkrampft) traditionell gehalten werden. Ich bin Ubisoft und seinen Entwicklern sehr dankbar, solch einen freien und unverkrampften Umgang mit diesem Thema gefunden zu haben.

Gameplay: Reisestress und Shopping Hauls

Das Gameplay von „Assassin´s Creed Odyssey“ ist unglaublich vielseitig und sehr umfangreich. Ich möchte aber dennoch gleich zu Beginn klarstellen, dass es eine sehr starke Ähnlichkeit zum Serienvorgänger „Origins“ aufweist. Das macht die folgenden Erklärungen vielleicht ein wenig leichter, ich werde aber für Neueinsteiger natürlich dennoch darauf eingehen. So ist beispielsweise die Kampfsteuerung identisch und man hat hier keinerlei Änderungen vorgenommen. So läuft auch hier der Großteil der Kampfhandlungen (im Nahkampf) über die Schultertasten ab. Über „R1“ wird ein leichter Schlag und über „R2“ ein schwerer Schlag verübt.

Über „L2“ wechselt man in den Fernkampf – genauer gesagt: Man zieht den Bogen. Von hier aus kann man via „L2+R2“ den Bogen spannen und durch das Lösen von „R2“ den Pfeil abfeuern.

Zudem gibt es sowohl für den Bogen, als auch den Nahkampf ein Aktionsmenü. Beim Bogen aktiviert sich dies durch das Drücken der „L2“-Taste ganz automatisch, im Nahkampf muss man „L1“ betätigen. In diesem Aktionsmenü befinden sich 2×4 Slots für Fähigkeiten, die es über das Fähigkeiten-Menü freizuschalten gilt. Darauf komme ich später noch einmal zurück.

Ich möchte stattdessen zunächst über den Kampf in das Inventar gelangen. Denn im Bereich des Nahkampfes gibt es verschiedene Waffenarten, die man im Inventar verwalten kann. Wichtig ist es zu wissen, dass man zwei Nahkampfwaffen gleichzeitig ausgerüstet haben kann, zudem ein Bogen.

Welche Nahkampfwaffenarten gibt es denn nun?

  • Schwerter
  • Dolche
  • Schwere Keulen
  • Schwere Klingen (Äxte z.B.)
  • Speere

Bei Bögen gibt es keine Klassenunterteilungen.

Zudem gesellen sich zu den drei Waffen am Körper noch eine Reihe an Ausrüstungsgegenständen. So kann man

  • Kopf-
  • Arm-
  • Torso-
  • Hüft- und
  • Beinrüstungen

anlegen. Rüstungen erscheinen in der Regel in kompletten Sätzen. Man kann sich entscheiden, ob man sich einen kompletten Rüstungssatz anlegt (dieser bringt in der Regel noch eigene Boni mit sich), oder ob man verschiedene Teile von verschiedenen Rüstungssätzen anlegt.

Die Ausrüstungsgegenstände (egal ob Waffe oder Rüstung) gibt es im Übrigen in vier verschiedenen Seltenheitsstufen:

  • Gewöhnlich (grauer Hintergrund)
  • Selten (blauer Hintergrund)
  • Episch (violetter Hintergrund)
  • Legendär (goldener Hintergrund)

Je seltener ein Gegenstand ist, desto besser sind auch seine Werte, die sich dann in der kompletten Ausrüstung wiederspiegeln. Zudem können die Gegenstände eigene „Fähigkeiten“ oder „Boni“ mit sich bringen, wie z.B. „Waffenschaden wird Feuerschaden“ oder „Erhöht X-Schaden um X%“ usw. Bis zu zwei solcher Boni können sofort aktiviert werden. Ein zusätzlicher kann über sogenannte „Gravuren“ freigeschalten werden. Hierfür ist dann aber ein Schmied erforderlich, der einen im Tausch gegen Drachmen und Verbrauchsgüter (können in der offenen Spielwelt gefunden werden, oder durch Plünderungen, etc. erhalten werden) aktiviert werden.

Blick ins Inventar mit Übersicht der Waffen- und Rüstungsklassen

Durch den Schmied kann man im Übrigen auch seine Ausrüstungsgegenstände verbessern lassen. Auch hier gilt es dann wieder Drachmen und Verbrauchsgegenstände einzusetzen. Die Waffe oder Rüstung wird dann dem jeweils aktuellen Level des Charakters angepasst, wodurch sich auch die Werte verbessern.

Diese insgesamt acht Ausrüstungsoptionen (drei Waffen und fünf Körperrüstungen) ergeben dann den eigenen Spiel- und Kampfstil. Die Werte der Ausrüstung spiegeln sich in folgenden Elementen wider:

  • Gesundheitspunkte
  • Jägerschaden (Bogen)
  • Kriegerschaden (Nahkampf)
  • Attentäterschaden (Schleichangriffe)
  • Rüstung

Durch das An- und Ablegen von Waffen oder Rüstungen verändern sich diese Werte, so dass man selbst beeinflussen kann, ob man denn nun auf den Nah- oder Fernkampf setzt; Ob einem eine hohe Gesundheit oder ein hoher Rüstungswert wichtiger ist.

Wenn man sich verschiedene „Kampfprofile“ anlegen will, dann bietet einem hier das Spiel auch einen Service an, denn man kann sogenannte „Bewaffnungsplätze“ freischalten. Insgesamt kann man davon vier Stück freischalten, so dass man insgesamt auf fünf von diesen Plätzen kommt. Hinter jedem kann man komplett neue Ausrüstungen anlegen und muss so nicht ständig und vor allem umständlich die Rüstungen wechseln. Ich habe in meinem Durchgang im Übrigen zum Spielende drei dieser Bewaffnungsplätze ausgerüstet. Die Freischaltung erfolgt mittels (vieler) Drachmen – der Spielwährung. Wichtig ist hier, dass die Ausrüstungsgegenstände aller Profile zu jederzeit im Inventar sein müssen. Dies ist aber kein Problem, da man weit über 300 Ausrüstungsgegenstände mitführen kann. Möchte man dennoch aussortieren hat man drei Optionen:

  • Die Waffen zerlegen à bringt einem Verbrauchsgegenstände
  • Die Waffen beim Schmied verkaufen à bringt einem Drachmen
  • Die Waffen im Schiff lagern à Gerade für Sammler von Rüstungssätzen interessant

Damit wären wir im Inventar fast durch. Nur noch drei kleine Bereiche gilt es zu entdecken: Da wäre der „Beutel“; in ihm finden sich allerhand Items:

  • Questgegenstände: Werden zum Lösen einer Quest benötigt (unverkäuflich)
  • Handelsgüter: Diese sind ausschließlich zum Weiterverkaufen gedacht.
  • Ostrakon-Rätsel: Ähnlich wie im Vorgängertitel werden hier bestimmte Punkte umschrieben, die es in der gigantisch großen Welt zu finden gilt. Als Belohnung erhält man Gravuren.

Dann gibt es noch den „Köcher“, in ihm kann man Pfeile herstellen. Schaltet man spezielle Fähigkeiten frei, kann man beispielsweise auch Giftpfeile herstellen. Und zu guter Letzt gibt es noch „Phobos“. Phobos ist das Pferd eures Charakters und für ihn gibt es sogenannte „Skins“, sprich verschiedene Versionen von ihm. Vom Pegasos (Mikrotransaktion nötig) bis hin zum ganz schlichten und normalen Pferd ist hier alles drin.

Das wäre es mit dem Inventar, doch bevor es hinaus in die weite Welt geht, möchte ich noch auf zwei weitere Punkte zu sprechen kommen, nämlich dem Fähigkeitenmenü und dem Schiffsmenü (ja richtig gelesen). Im Fähigkeitenmenü finden wir unseren Skilltree (Fähigkeitenbaum) oder besser gesagt: die Bäume. Denn die Fähigkeiten unterscheiden sich in drei Kategorien:

  • Jäger:
    Hier geht es vor allem um den Kampf mit dem Bogen. Spezialschüsse und Verbesserungen der Jagdfähigkeiten stehen hier auf dem Plan.
  • Krieger:
    Der Nahkampf ist des Spartiaten bester Freund. Verbessere deine Kampfkunst mit spektakulären Manövern oder rüste dich mit dem berühmten „THIS IS SPARTAAAAAAA“-Spartiaten-Tritt aus.
  • Attentäter:
    Leise tötet der Spartiat zwar nicht, aber dafür der Assassine. Obwohl dein Charakter noch nicht weiß, dass er Assassine ist, denn diese Gattung soll erst Jahrhunderte später in Ägypten gegründet werden, gelingt ihm das lautlose Töten dank dieser Fähigkeiten schon sehr gut.

Jede dieser drei Arten beinhaltet je zwölf Fähigkeiten. So können also insgesamt 36 verschiedene Fähigkeiten erworben werden. Ein Großteil dieser lässt sich aber auch noch auf bis zu drei Stufen verbessern. Also können hier insgesamt weit über 100 Fähigkeitenpunkte investiert werden. Diese erwirbt man im Übrigen durch das Erreichen einer neuen Stufe (Erfahrungspunkte-basiert), oder dem Abschließen eines Grabes und dem Finden der darin verborgenen Stele.

Übersicht der drei Fähigkeitenkategorien

„Ahoi ihr Landratten!“ ist einer der beliebtesten Sätze des knorrigen Barnabas, wenn ihr gemeinsam mit ihm und Herodotos über die Meere segelt, um die riesige griechische Welt zu bereisen. Auf dem Schiff ist viel geboten, es gibt aber auch jede Menge Arbeit und genau diese wird im Menüpunkt „Schiff“ koordiniert. So ein Schiff will ständig verbessert werden. Es warten daher gleich mehrere Bereiche, in die es zu investieren gilt:

  • Arsenal:
    Hier gilt es die „Pfeilsalven“, „Speerwürfe“ und „Feuerschalen“ intakt zu halten. Bei den Angriffen auf hoher See sind die Pfeilsalven und Speerwürfe die einzige Chance dem Gegner zu schaden – außer man rammt ihn direkt mit dem Schiff. Je besser die Kämpfer ausgerüstet sind, desto mehr Würfe in Folge sind möglich. Die Feuerschalen bringen einen erheblichen Vorteil, denn Brandpfeile oder -speere machen sich überhaupt nicht gut in einem Holzschiff, zumindest wenn es das eigene ist. Deine Besatzung lässt also Feuer regnen und je besser deine Feuerschalen sind, desto schneller und öfter gelingt das.
  • Waffenschaden:
    Waffen zu haben allein reicht nicht, es gilt den größtmöglichen Schaden herauszuholen. Genau das ist das Ziel beim Verbessern des Pfeil- bzw. Speerschadens. Zudem kann auch der Rammsporn verbessert werden, um die direkten Kollisionen der Schiffe effektiver werden zu lassen.
  • Ausdauer von Schiff & Besatzung:
    Wer nicht eine dritte oder vierte Lunge hat, der wird im Ruderkommando eines Schiffes schnell untergehen. Es gilt zu trainieren und eben diese Fähigkeiten zu verbessern. Gleichzeitig gilt es aber auch die Schiffswände und den Rumpf immer mehr zu verstärken, um bei Konflikten nicht den Abgang machen zu müssen. Verbessere also den Rumpf, die Ausdauer der Ruderer und die Rüstung der Besatzung stetig.

Ihr seht also: Insgesamt neun Bereiche gilt es zu verbessern. Für eine Verbesserung gilt es immer Drachmen und Verbrauchsgüter zu investieren. In manchen Fällen werden sogar besonders seltene „antike Tafeln“ benötigt. Diese findet man in Ruinen überall auf der griechischen Welt verteilt.

Neben diesen Verbesserungspunkten gibt es auch noch „mehr oder weniger“ fixe Punkte. Beispielsweise die „speziellen Bootsleute“. Bis zu vier von ihnen kann man gleichzeitig aktivieren. Ein jeder von diesen Story-Charakteren hat spezielle Boni, die die Leistung des Schiffes, der Angriffe oder der Verteidigung verbessern. Aber was wäre ein Schiff, das wie in heruntergekommener Kahn aussieht. Deshalb gilt es auch auf das Äußere zu achten. In „Aussehen des Schiffes“ kann man daher das Schiffsdesign, die Gallionsfigur und die Besatzung des Schiffes anpassen. Diese zuletzt genannten Gegenstände finden sich im Rahmen von Seekonflikten oder auch in Schiffswracks und Unterwasserhöhlen.

Das Schiffsmenü

So jetzt sind wir aber definitiv gut gerüstet, um endlich einen Fuß in diese griechische Welt zu setzen und diese ist bemerkenswert groß. Ich habe schon sehr lange keine so große Karte gesehen, wie in diesem Spiel. Sie neigt gerade am Anfang dazu einen zu erschlagen und zu überwältigen. Doch lässt man sich langsam auf die Karte ein und entdeckt sie gemeinsam mit der Handlung, dann wird sie einem auch genauso schnell vertraut.

Was kann man also in dieser Welt alles anstellen? Neben den zahlreichen Missionen und Aktivitäten ist es sicherlich wichtig sich ein gutes und solides Schnellreisenetzwerk aufzubauen. Schnellreisen aktiviert man, in dem man die für die Serie so berühmten Aussichtspunkte mithilfe von Ikaros (dem Adler im Schlepptau) synchronisiert. Solche synchronisierten Aussichtspunkte erscheinen dann in Form eines kleinen grünen Adlers auf der Weltkarte. Fehlt die Synchronisierung, bleibt das Symbol weiß. Ohne Schnellreise ist man in diesem Spiel definitiv aufgeschmissen. Denn die Weltkarte ist vor allem ein Konstrukt vieler kleiner Inseln. Zwischen diesen Inseln springt man wie ein Floh immer wieder hin und her. Müsste man dies alles mit dem Schiff – der Adresteia -zurücklegen, dann wäre man um ein Vielfaches länger unterwegs, als dies sein müsste.

Apropos „Adresteia“. Das Schiff befindet sich immer am zuletzt benutzten Fleck auf der Weltkarte. Wenn man aber seine Reise ohne Schiff fortsetzt, kann man sich in den Ortschaften einfach eine Anlegestelle suchen und sich sein Schiff herholen lassen.

Aber nochmal zur Karte: Sie erstreckt sich über 21 ingame-Kilometer und besteht aus 24 mehr oder wenigen großen Inseln. Manche Inseln (wie die große Hauptinsel) teilen sich dann noch in bestimmte Gebiete, während manche Inseln so klein sind, dass sie sich mit anderen zu einem Inselverbund zusammenschließen.

Welche Missionen gilt es nun zu erledigen? Das Missions- oder „Quest“-Menü unterteilt sich in vier Bereiche:

  • Odyssey: Die Haupt- bzw. Storyquests
  • Add-on-Quests: DLC-Quests
  • Welt & Charaktere: Besser bekannt als „Nebenquests“
  • Kopfgelder & Aufträge: Ebenfalls Nebenaufträge

Missionen der beiden letzten Kategorien kann man entweder durch sogenannte „Questgeber“ erhalten. Diese sind mit einem gelben Ausrufezeichen in einer schwarzen Raute auf der Weltkarte auch entsprechend markiert. Der andere Weg, um an solche Aufgaben zu gelangen ist das Aufsuchen von Nachrichtentafeln. Diese finden sich so gut wie in jeder Ortschaft oder aber auch auf dem eigenen Schiff. Diese Aufträge von den Tafeln können sich aber stark unterscheiden. So gibt es zielgerichtete Missionen, aber auch „Langzeitmissionen“. Manche sind zudem zeitlich befristet.

Die Questgeber-Missionen sind grundsätzlich mit einer kleinen Geschichte ausgestattet oder man begleitet dadurch einen der zahlreichen Charaktere, die man auf der langen Reise kennenlernt. Mir persönlich haben besonders diese Questgeber-Missionen ausgesprochen gut gefallen, da sie immer als sehr abwechslungsreich daherkamen und die Geschichten dahinter oftmals unglaublich amüsant, aber auch sehr emotional sein konnten.

Die meisten Missionen (sei es Handlungs- oder Nebenmission) verlaufen aber dennoch nach dem gleichen Schema:

  • Finde X
  • Befreie, Zerschlage oder Töte XY
  • Kehre zurück

Das ist an und für sich schon etwas fad nach einer Weile, doch die Rahmen um diese Missionen, die Gespräche mit den Charakteren, die Umgebungen oder auch (zumindest bei mir) der Reiz was man durch diese Mission für einen Hinweis oder Tipp erhalten kann, oder auch was man über die griechische Welt und seine Bevölkerung erfahren könnte, waren es dann aber immer, die mich immer wieder mit der gleichen Neugier in eine solche Mission haben steuern lassen.

Es gibt aber diese ganz großen und epochalen Nebenmissionen. Eine ist mir noch herrlich gut in Erinnerung. Über acht Stunden Spielzeit hat mich diese gekostet, dadurch konnte ich mich aber zugleich in die wunderbarsten Ecken der griechischen Mythologie befördern. Ein wahrer Genuss und für mich ein Grund, warum ich das Gameplay rund um die Missionen in diesem Spiel so unglaublich geschätzt habe.

Der Kampf gegen die Medusa

Diese griechische Welt… Ein wenig habe ich euch von ihr erzählt. Über ihre Größe, ihre Missionen und auch ein paar kleine Tricks. Doch ich will ich noch etwas über diese Welt berichten, denn man lernt sie kennen und dass – wie ich finde – so ausführlich und historisch akkurat wie man es in den letzten Titeln vielleicht gar ein wenig vermissen mochte. Die Handlung spielt während des Peloponnesischen Krieges, der sich über 30 Jahre hinweg streckte. Man wird in die Welt eingeführt. Man erfährt alles über die damaligen Werte, vor allem über die beiden großen Mächte der Athener und Spartiaten, wird man deutlich aufgeklärt. Man weiß relativ schnell wie die beiden Seiten ticken und was sie umtreibt.

Genau um diese beiden Mächte geht es nämlich in diesem Spiel und seiner (Neben-)Handlung. Man hilft immer wieder beiden Lagern. Man trifft in Athen eine der wichtigsten Entscheidungen der Stadtgeschichte und man kämpft… Man kämpft um die Vormachtstellung einer der beiden Großmächte. Denn die Inseln sind in „Bezirke“ eingeteilt. Ein jeder dieser Bezirke in „Assassin´s Creed Odyssey“ wird von einem Anführer regiert. Schwächt man den Anführer beispielsweise durch das Zerstören von Lebensmitteln, Plündern des Staatsschatzes oder das Töten von wichtigen Militärs, so sinkt seine Macht und er wird schlussendlich angreifbar. Es gilt dann in einer Entscheidungsschlacht (eigener Missionstyp) zu entscheiden, ob die vorherrschende Macht seinen Besitz verteidigen soll, oder die einfallende Macht das Land übernehmen wird.

Diese politischen Geplänkel sind nur das Tüpfelchen auf diesem Gameplay, welches ich aber definitiv nicht unerwähnt lassen wollte.

Downloadable Content:

Die Langform für DLC umschreibt nur im Ansatz das, was uns mit diesem Spiel geliefert wird. Mittlerweile sind die beiden großen Story-DLC´s für „Assassin´s Creed Odyssey“ komplett veröffentlicht. Und warten mit vielen vielen Stunden Spielzeit darauf von uns nach Abschluss der Haupthandlung entdeckt zu werden. Beide Story-Erweiterungen sind in drei Episoden unterteilt. Sie hören auf den Namen

  • Das Vermächtnis der ersten Klinge und
  • Das Schicksal von Atlantis

In „Das Vermächtnis der ersten Klinge“ trifft man – wie man es vielleicht aus dem Namen schon vermuten möchte – auf die ersten Assassinen. Ähnlich wie in der Haupthandlung gilt es auch hier eine Vereinigung zu zerschlagen, die einem nichts Gutes will.

Screenshot aus „Das Vermächtnis der ersten Klinge“

„Das Schicksal von Atlantis“ hingegen schickt uns in das sagenumwobene Elysium, ein Paradies der Götter, in dem Helden landen durften, die von Göttern geliebt wurden oder denen die Unsterblichkeit geschenkt werden sollte.

Zum Abschluss noch die Bilder der drei Götter, denen man in „Das Schicksal von Atlantis“ begegnet:

Beide Erweiterungen sind wahlweise einzeln oder gesammelt über den Season Pass erhältlich. Wer sich den Season Pass geholt hat oder holt, erhält zudem noch „Assassin´s Creed III“ und „Assassin´s Creed III: Liberation“ in einer remastered Version.

Grafik: Goodbye Außenwelt, hallo Griechenland

„Willkommen in Griechenland, wo die Wiesen grün sind, der Himmel sonnig und blau. Das Meer klar und doch wild. Die Höhlen düster und nur mit einer Fackel zu erleuchten. Die Gewitter düster und grau. Die Städte schlicht und doch wunderschön. Die Tempel groß und pompös. Komm jetzt in deinen Traumurlaub.“ Es ist wie ein Spruch aus einem Reisekatalog und doch kommen einem diese Gedanken während des Spiels. Naja zumindest, wenn man im Hinterkopf hat eine Review schreiben zu müssen und sich dabei auch Gedanken über die Grafik machen muss.

Ich habe diesen Ausflug in die griechische Welt wahrlich genossen. Ich war, wie auch schon beim Vorgängertitel „Origins“ unglaublich begeistert von der Gestaltung der Welt. Es ist so viel Liebe zum Detail und so viel Detail in der Liebe. Jeder Grashalm ist sichtbar. Wasseroberflächen spiegeln und brechen wild in den Wellen. Der Wind bewegt Haare, Gräser und Bäume. Es ist einfach alles da.

Diese Idylle eines griechischen Paradieses ist wunderbar im Kontrast zu der Hektik und dem Staub, der in den Städten aufgewirbelt wird. Die Häuser oftmals eher schlicht und einfach. Dagegen sind die Prunkviertel nobel und protzig. Die Tempelanlagen ehren ihre Götter mit allen Mitteln der damals verfügbaren Kunst. Statuetten säumen die Straßen großer und wichtiger Städte. Es ist ein Traum durch jedes einzelne kleine Bauerndorf oder große Metropole zu wandern. Genauso toll ist es aber auch einfach draußen auf der See zu sein und über die Meere zu fahren. Vorbei an den prächtigen Inseln, den drohenden Vulkanen und was es sonst noch alles zu entdecken gilt.

Und dann gibt es diesen Stilbruch: Düster und versteckt, gleichzeitig aber hell und hypermodern. Die Einwirkungen der Isu, welche ja serienübergreifend immer wieder ihre Finger im Spiel haben, lassen sich auch hier nicht verkennen. Sie greifen sogar aktiv ins Spiel ein und verstärken den von Leonidas I. geerbten Speer mit mehr Macht. Es sind große Momente, wenn man eine Stätte mit Isu-Einfluss betritt. Der Bruch von Antike und moderner Welt, bzw. Technik ist bemerkenswert und passt sich wunderbar in diese Welt ein.

Und dann haben wir da ja noch die Menschen. Diese allein sind eigentlich schon eine Höchstwertung wert. Aus meiner Sicht konnte man das Motion-Capturing-Verfahren noch einmal eine Spur besser und detaillierter gestalten. Aber auch die Bewegungen, Mimik und Gestik von reinen NPC´s sind herausragend und so unglaublich nahe an der Perfektion. Ich mochte jeden Dialog, den mein Charakter geführt hat. Allein um die Reaktionen des Charakters oder seines Gegenübers zu verfolgen war es die ausführlichen Reden wert.

Doch dieses Detaillierte und Hochwertige hat natürlich auch seinen Preis und den musste ich in aller Regelmäßigkeit bezahlen. Die Wartezeiten während Ladephasen beispielsweise. Besonders schlimm war hier das Warten beim Start des Spiels oder nach Desynchronisationen (Tod im Spiel). Oftmals sind Minuten verstrichen, ehe man sich wieder ins Getümmel stürzen konnte. Ob das nun generell ein Problem des Spiels ist oder es doch auch an meiner mittlerweile etwas älteren Playstation 4 (keine Pro) liegt vermag ich nicht zu beurteilen. Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist und da bin ich mir beinahe sicher, dass es dieses Mal ausschließlich an meiner Hardware lag: Stellenweise kam es zu Grafikfehlern. Teilweise waren Gegner bereits besiegt, liefen aber dennoch weiter umher – ohne dass sie auf einen reagiert hätten. Manche verschwanden in ein Nirwana der „Bits & Bytes“. Stellenweise geriet das Spiel extrem stark ins Stocken. Diese Phasen gingen oft über mehrere Minuten und man musste es irgendwie schaffen in eine grafisch „ruhigere“ Gegend zu kommen, damit sich das Spiel bzw. Bild wieder stabilisieren konnte. In sehr vereinzelten Fällen kam es aber auch tatsächlich zum Spielabbruch.

Sound: Griechenland sucht den Supersound

Beim Thema Sound bin ich tatsächlich ein wenig zwiegespalten, wenngleich ich für mich bereits entschieden habe, dass das Positive überwiegen soll. Daher möchte ich zunächst einmal mit dem Negativen beginnen. Die Synchronisation hatte es bei mir nicht leicht. Ich bin generell sehr kritisch, wenn es um das Thema Synchronisation geht. Im Grundsatz bin ich aber mit der Arbeit hier auch mehr als einverstanden. Die Charaktere, die die Handlung nach und nach anspült, sind wunderbar und witzig synchronisiert. Mit viel Liebe zum Detail und Wortwitz. Einzig mit meinem Charakter hatte ich so meine Probleme. Die deutsche Synchronisation von Kassandra ist gewöhnungsbedürftig. Wenn man dann wie ich über so eine lange Zeit mit diesem Charakter zusammenarbeitet, dann wird das irgendwann schwierig.

Für mich war hier vor allem die Tonlage etwas sehr monoton und wenig facettenreich. Man hat beinahe keine Gefühlregungen mitbekommen. Einzig nur dann, wenn man sich in einer emotionalen Extremlage befunden hat, so wie Wut oder Trauer. Bei den restlichen Dialogen wirkte Kassandra immer etwas abwesend. Man hat ihr beispielsweise die Sorge oder das Mitgefühl mit dem Charakter mit dem sie gerade interagiert nicht abgenommen. Beim männlichen Charakter Alexios ist das vielleicht ein wenig besser gelungen, auch wenn ich von ihm als gespielten Charakter nur Videomaterial gesehen habe.

Was hingegen ganz ausgezeichnet war, das sind die Sounds und der Soundtrack, die sich rund um die Handlung legten. Ich mochte die Komposition, die mich phasenweise arg an „The Witcher 3 – Wild Hunt“ erinnert hat. Vor allem weil man themenbezogene Soundtracks verwendet hatte. So gab es einen für den Erkundungsbereich und welche für Städte bzw. Missionen. Ich mochte die Melodien, die sich nicht unbedingt griechisch, sondern eher antik, bzw. mittelalterlich anhörten. Man könnte dem Soundtrack vielleicht vorwerfen, dass er phasenweise nicht wirklich in die antike griechische Welt passt und ich könnte den Vorwurf nachvollziehen. Allerdings hat mir die Komposition zu gut gefallen, als dass ich mich selbst auf diese Seite stellen möchte.

Aber auch die Umgebungsgeräusche mochte ich sehr gerne. Auch hier ist es egal, ob es das hektische Treiben einer großen Stadt wie Athen oder Megaris ist, oder die Ruhe und hörbare Idylle einer Berglandschaft. Das Plätschern eines Flusses während man einen Berg erklimmt und man vom Zwitschern der Vögel und dem Rascheln der Gräser begleitet wird, oder die raue See, welche gegen den Bug klatscht und versucht das Schiff zu entzweien, während die Rudermannschaft mit kantigen und schweren Seemannsliedern dagegenhält. Es ergibt sich für mich durch die Kombination von Umgebungsgeräuschen, bzw. -sounds und dem Soundtrack als solches ein tolles auditives Gesamtbild, welches mich über die komplette Dauer der Spielzeit hinweg nie hat langweilen können.

Fazit: The Biggest Winner

Wenn mich ein Spiel wie eben „Assassin´s Creed Odyssey“ über so viele Stunden in seinen Bann zieht, dann ist das nicht nur ein Qualitätsnachweis, sondern auch genau die Art von Spielen, die ich grundsätzlich liebe; aktuell aufgrund meiner privaten Situation zwar auch die ein oder andere Woche länger brauchen, aber mich dennoch eben auch Woche für Woche begeistern können. Im Falle vom aktuellsten Ableger der „Assassin´s Creed“-Reihe ist das richtig gut gelungen. Ich mochte zwar bereits seinen Vorgänger „Origins“, hatte aber irgendwie immer ein Problem mich mit Bayek zu identifizieren, bzw. konnte nie wirklich Fuß in der Handlung oder auch der ägyptischen Welt fassen.

Jetzt bei „Odyssey“ war das ganz anders. Ich mochte die Welt von der ersten Sekunde an. Ich bin generell ein großer Fan der griechischen Mythologie und genau dieser Punkt half sicherlich auch mit am meisten dabei, dass ich mich so schnell in das Spiel und seine Welt hineingezogen wurde. Allerdings liefert das Spiel auch unglaublich viele Gründe, warum man es mal ganz unabhängig von der Welt und dem behandelten Thema einfach mögen muss.

Es lieferte eine tolle offene Spielwelt, die ab einem gewissen Punkt völlig frei und ohne Einschränkungen zu bereisen ist. Eine Welt, die man entdecken kann nach seinen eigenen Vorgaben. Bei deren Erkundungen man sich nicht einmal an irgendwelche Story-Missionen hängen muss. Denn die Welt liefert dir ihre Geschichte auch ohne die Handlung. Wenngleich es mir persönlich hier sehr viel Spaß gemacht hat dieser Handlung zu folgen. Ich mochte die Entwicklung rund um die Familie des Spielcharakters. Die Verstrickungen, die Geheimnisse und vor allem die düsteren Kapitel, die nach und nach aufgedeckt werden. Die Kombination der Familiengeschichte mit dem ominösen „Kult des Kosmos“ ist für mich exzellent gelungen und hat von Anfang bis Ende Sinn ergeben. Es war spannend der Handlung zu folgen, wenngleich nebenher beinahe unzählige Nebenmissionen zur Entdeckung eingeladen haben und tatsächlich (viel zu oft) auch damit Erfolg hatten. Das eingebaute Entscheidungssystem, welches sich zu einem gewissen Part auch tatsächlich auf den Verlauf der Handlung ausgewirkt hat, rundete für mich das Spielerlebnis gekonnt ab.

Obwohl ich durch meine doch mittlerweile in die Jahre gekommene Playstation 4 auch einige technische Probleme verschmerzen musste, bin ich doch jederzeit gerne in diese so tolle und auch einladende Welt von „Assassin´s Creed Odyssey“ zurückgekehrt. Ich mochte es, durch die verschiedenen Regionen zu wandern, Aussichtspunkte zu entdecken, mich mit anderen Charakteren über die griechische Welt, die politische Lager oder einfach nur über Belanglosigkeiten unterhalten zu können. Gleichzeitig beweist das Spiel durch die geschlechteroffene Beziehungsmöglichkeiten extremem Mut in einer Zeit, in der Diskussionen über gleichgeschlechtliche Liebe leider immer noch ein viel zu großes Tabu-Thema sind. Für mich ein starkes Statement, welches an und für sich ja lediglich der Tatsache geschuldet ist, dass die anfängliche Entscheidung, mit welchem Charakter (Alexios oder Kassandra) man in die Handlung einsteigt, keine Auswirkung auf den Verlauf derselben hat.

Abschließend werde ich nun meine Review wie ihr es bei uns schon gewohnt seid im Rahmen einer „Pro- und Contraauflistung“ und der abschließenden Punktewertung zusammenfassen:

Pro Contra
Tiefgehende Handlung Deutsche Synchronisierung von Kassandra
Viele Charaktere und Orte der griechischen Mythologie Oftmals gleiches Grundschema von Missionen
Viele Nebenmissionen Technische Schwierigkeiten (lange Ladezeiten, Ruckler, Abbrüche, Grafikfehler) – liegt aber ggfs. an meiner Hardware
Tolle und umfangreiche Story-DLC´s  
Entscheidungssystem  
Ausrüstungsvielfalt  
Unterstützung verschiedener Spielertypen (Fern-, Nahkampf oder Stealth)  
Freie Wahl ob männliche oder weibliche Spielfigur ohne Einfluss auf Handlungsverlauf  

Wertung:

Kategorie Punkte Begründung
Story 9 Für mich ist es die beste Handlung in einem „Assassin´s Creed“-Titel seit vielen Jahren. Ich mochte die Verwendung des Leonidas I. als Grundlage und die Verstrickung mit dem „Kult des Kosmos“ sehr gerne. Es hat mir jederzeit Spaß gemacht der Handlung zu folgen, bzw. zu ihr nach endlosen Nebenmissionen zurückzukehren. Die Höchstwertung konnte ich ihr aber mit Blick auf Genrevertreter schlicht nicht geben.
Gameplay 9 Für mich ist das Gameplay auf einem sehr hohen Level. Ich mochte die große Auswahl und damit Entscheidungsfreiheit, die man durch die Waffen- und Ausrüstungsgegenstände erhalten hat. Aber auch die Integration der griechischen Welt, die Unterstützung von Sparta und Athen im Peloponnesischen Krieg, dieses politische Element hat mir sehr gut gefallen. Die technischen Schwierigkeiten möchte ich aber nicht unerwähnt lassen und auch wenn ich den Grund eher bei meiner Hardware vermute, so möchte ich es an den Gesamtpunkten doch nicht verpassen zu erwähnen.
Grafik 10 Hier wurde aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Ich mochte diese Mischung aus verschiedenen Abschnitten dieser so enorm großen Weltkarte. Vom kargen Land, bis zur prunkvollen Großstadt war hier alles vertreten. Die grafische Inszenierung sucht aus meiner Sicht ihres Gleichen. Auch die Darstellung der Charaktere und die Umsetzung derer Gestik und Mimik ist herausragend.
Sound 8 Es lag am Ende schlicht an der deutschen Synchronisation von Kassandra. Wenn man mit einem Charakter über so lange Zeit zusammen ist und ihn und die Sprüche ertragen muss, dann schlägt das wie hier irgendwann auf´s Gemüt. Der Rest ist nämlich mehr als stimmig und teils extrem gut gelungen. Ich mochte vor allem den Soundtrack, der mir auch nach er 100. Spielstunde sicherlich nicht langweilig werden wird.
Gesamtwertung 90 % Aus meiner Sicht ist „Assassin´s Creed Odyssey“ eines der besseren Spiele dessen Reihe. Wenngleich in den letzten Jahren eine Veränderung innerhalb seines Genres hin zu einem Open-World-RPG geführt hat, ist es vielleicht gerade dieser Punkt der mir an den letzten Teilen besonders gut gefallen hat. Die „Odyssey“ lädt neben einer spannenden, allzeit nachvollziehbaren und zudem emotionalen, Handlung auch in eine griechische Welt zum Entdecken ein, die so viele Geheimnisse und Orte in sich birgt, dass man hier lange Zeit kein Ende erreichen wird. Vielen Dank für die Reise!

Infos:

Publisher Ubisoft
Entwickler Ubisoft Quebec
Plattform(en) PC (Windows) Playstation 4 (family) Xbox One (family) Nintendo Switch (nur in Japan) Google Stadia (ab November)
Genre Action-RPG, Stealth
Release (Deutschland) 05. Oktober 2018
Website https://assassinscreed.ubisoft.com/game/en-gb/home
Preis lt. Amazon (Standardedition-Discversion) PC: ca. 25 € Playstation 4: ca. 30 € Xbox One: ca. 30 €
Alterseinstufung (USK) 16 Jahre / PEGI: 18 Jahre
Spielzeit ca. 97 Stunden (inkl. DLC´s, aber nicht vollständig)
Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen (Quelle: Ubisoft Store „store.ubi.com“) OS: Windows 7 SP1, Windows 8.1, Windows 10 (64-bit) Prozessor: AMD FX-8350 @ 4.0 GHz, Ryzen 5 – 1400, Intel Core i7-3770 @ 3.5 GHz Grafikkarte: AMD Radeon R9 290 oder NVIDIA GeForce GTX 970 (4GB VRAM oder mehr mit Shader Model 5.0) oder besser System RAM: 8GB Resoltuion: 1080p Video Preset: High Festplattenspeicher: 46GB