Die LFG Con 2025 fand am 17. Mai 2025 erst zum zweiten Mal statt, erneut in der Hofer Freiheitshalle. Wir waren bei der zweiten Auflage dabei und haben uns dieses Mal tatsächlich etwas weniger auf die Games der Con (keine Sorge, einige haben wir uns natürlich schon angeschaut) konzentriert, als vielmehr mit dem Netzwerk beschäftigt, in das wir mittlerweile gefunden haben. Was uns zwischen all den Wiedersehen, Shake-Hands und Austauschen mit Publishern, Retro-Fans und Entwickler aber auch zur Messe aufgefallen ist, das wollen wir in diesem Zusammenfassungs-Artikel mit euch teilen. Sucht also mal für ein paar Minuten nicht nach einer Gruppe, sondern bleibt bei uns und diesem Beitrag – und ja: Das war der erste und letzte schlechte Wortwitz.
Autoren: Alex + Phil-kun
Inhaltsverzeichnis
Die Con im Überblick: Die Wand musste weg!
Damit ist jetzt natürlich kein politischer Kommentar gemeint, sondern vielmehr die Trennwand, mit der man die Freiheitshalle Hof in zwei Teile trennen konnte. War diese zum Auftakt im letzten Jahr noch im Einsatz, durfte sie sich an diesem 17.05.2025 entspannt an die Decke zurückziehen. Es war Zeit, dass sich die gesamte Freiheitshalle Hof der LFG Con stellt. Das bringt auf der einen Seite natürlich den Vorteil von mehr Platz und auf der anderen Seite aber auch den Nachteil von mehr Platz. Denn was gerade auf Bildern zum Beginn und Ende der Con aufgefallen ist: Der Platz wurde nicht unbedingt genutzt. Oder anders formuliert: Es war extrem viel Luft zwischen den Ständen. Klar könnte man argumentieren, dass dies entzerrend wirkt und man nicht wie Sardinen in der Dose von Stand zu Stand geschoben wird. Für uns war es aber dann vor allem die Überlegung: Hätte da nicht noch das ein oder andere Indie-Studio mehr Platz gehabt.
Insgesamt haben wir den Eindruck gehabt, dass die grundsätzliche Organisation nicht unbedingt mit dem Platz mitgewachsen ist. Was im letzten Jahr noch unter „Anlaufschwierigkeiten“ abgetan werden konnte und auch musste, ist in diesem Jahr dann doch eine Auffälligkeit. Natürlich ist das Orga-Team hinter der LFG Con vor allem mal eines: Selbst Fan und ohne die ganz große Organisationserfahrung. Davor muss man ganz ohne Zweifel sehr großen Respekt haben. Dennoch wäre unser großer Wunsch für das nächste Jahr, dass man aus diesem Jahr lernen wird, dass man den ein oder anderen Stressfaktor im eigenen Interesse auch hinter sich lassen kann. Denn so richtig befreit und „glücklich“ wirkten nicht alle bei der großen politischen Eröffnung der LFG Con 2025.

Ich habe es bereits angerissen, dass die Indie-Studios in diesem Jahr gefühlt zu kurz gekommen sind. Das kann natürlich organisatorische Gründe haben, doch der hohe Fokus auf Randthemen, Unternehmen die durch Gamification natürlich einen berechtigten und wichtigen Platz für die Region einnehmen, aber auch Stände, die mehr oder weniger einzig auf das Ausgeben von „Merch“ aus waren. Besonders auffällig waren in diesem Jahr auch die vielen sogenannten „Free to Play“-Titel, dahinter versteckten sich große Lizenztitel aus Franchises wie „Street Fighter“, „EA FC“ aber auch wirkliche „Free-to-play“-Titel wie „Valorant“ (in eigens abgedeckter „Ab 16“-Ärea), „Fortnite“, „Rocket League“ oder „League of Legends“. Sie übertrafen die Indie Studios in allen Bereichen. Auch hier gleich aus unserer Sicht auf die „LFG Con 2026“ ein Wunsch: Gebt den Indies (mehr) Bühne, die Fläche wäre da gewesen.
Jetzt aber genug der Mäkelei und „Nörgelei“, denn das sind natürlich Dinge und Punkte, die Menschen wie uns von Game-Kritik auffallen. Viele Hunderte hatten an diesem Tag aber eine große Freude. Generationen von Menschen waren gemeinsam in der Halle und haben entweder in Erinnerungen bei Retro-Games geschwelgt, oder mit Kindern/Enkelkinder deren Hobby gefeiert. Alles das in der Nähe des eigenen zu Hause, in einer ländlichen Region. Auch das ist nämlich die LFG Con. Die Tatsache, dass die Con in diesem Jahr flächenmäßig schon doppelt so groß ist wie im ersten Jahr, könnte man eigentlich auch schon als Fazit der gesamten Veranstaltung stehen lassen.
Das wollen wir aber nicht, denn wir möchten noch ein paar Worte zur politischen Eröffnung verlieren, die nämlich teilweise auch ähnliche Themen behandelt hat, vor allem aber ein großartiger Energizer und Motivator gewesen ist. Dass das gelingen würde, war dabei fast schon im Vorfeld klar, denn wie im Vorjahr wussten die Oberbürgermeisterin von Hof, Eva Döhla, sowie der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär mit ihren Worten und Themen zu überzeugen. Abgerundet wurde die politische Eröffnung in diesem Jahr dann vom bayerischen Digitalminister (oder auch „Gamesminister“) Dr. Fabian Mehring. Wir haben nun bereits ein paar Auftritte von Dr. Mehring live verfolgen dürfen und auch dieser war wieder einer der sehr energiegeladenen Variante. Mit dem Rückenwind der aktuellen politischen Entwicklungen in Sachen Digitalisierung und Gaming auf Bundesebene, hatte er hier auch allen Grund dazu und wenn wir diesen Bereich abermals mit einem Wunsch unsererseits beschließen dürfen: Wie wäre es im nächsten Jahr, wenn auch die deutsche „Gamesministerin“ Dorothee Bär die 2026er Version der LFG Con eröffnen würde?




Fernab der politischen Stimmen gab es aber natürlich auch noch ein wirklich interessantes Bühnenprogramm, mit Talks rund um die Themen „Chancen durch Gaming für Bildung und Wirtschaft“ oder auch „Arbeiten in der Gaming-Branche“ wurden von zahlreichen Live-Turnieren umrahmt. Großes Highlight hier war das Finale eines regionalen „League of Legends“-Turniers. Aber auch abseits der Bühne konnte man sich beispielsweise mit wirklich lecker aussehenden Cocktails auf den Weg in die Shopping- und Künstlerstraße machen. Entweder um die Kunstwerke einfach zu bestaunen, oder natürlich auch sie zu kaufen. Und wer noch immer nicht genug vom Adrenalin und der Atmosphäre eines Live-Turniers konnte abseits des Mainfloors der LFG Con auch zahlreiche Trading-Card-Game-Turniere verfolgen. Eine kleine Auswahl der Bühnenhighlights haben wir für euch zusammengefasst:






Die Games der LFG-Con: Viel Wiedersehen und einige Perlen
Wir sind an dieser Stelle ganz ehrlich mit euch, wenn wir sagen, dass wir uns in diesem Jahr auf der LFG Con bewusst nicht auf alle Spiele gestürzt haben und von Stand zu Stand gehetzt sind. Für uns stand in diesem Jahr eindeutig das Wiedersehen, Austauschen und schlicht weitere „Connecten“ mit einem kleinen aber feinen Netzwerk im Vordergrund: Unser Netzwerk! Über die letzten Jahre haben sich doch die ein oder anderen Kontakte ergeben. Es ist daher für uns auch mittlerweile immer schön, wenn man Personen und Akteure aus diesem Netzwerk trifft. Bereits im Vorfeld wussten wir, dass ein Großteil von diesen Menschen auf der LFG Con vor Ort sein wird. Daher haben wir uns bereits im Vorfeld darauf verständigt ein paar Titel bewusst anzusteuern, z.B. weil sie nicht erst kürzlich auf der „GG Bavaria“ gewesen sind, andere weil wir sie eben dort nicht antesten konnten und wieder andere, weil sie uns im Vorfeld der Ankündigungen rund um die LFG Con direkt angesprochen haben. Werfen wir also einen Blick auf „unsere Games der LFG Con“!
Alex´ Eindrücke:

Auf den ersten Blick hat mich der Titel aufgrund seines Gameplays vor allem an den im letzten Jahr erschienen Capcom-Titel „Kunitsu-Gami: Path of the Goddess“ erinnert. Denn wie dort geht es in diesem Debüttitel darum bei Tag eine Welt immer mehr mit Licht zu befüllen und große „Energiesteine“ zu aktivieren, gleichzeitig aber auch die Verteidigung aufzubauen, damit man in der Nacht vor den dämonischen Eindringlingen geschützt ist. In typischer „Tower Defense“-Manier baut man dabei entlang der immer klar sichtbaren Wanderroute der Dämonen seine Abwehranlagen auf. Im Falle von „Growing Wilds“ sind das Pflanzen mit besonders hohem Verteidigungsinstinkten. Und wenn mal die Pflanzen nicht mehr weiterkommen, dann greift ihr selbst zum Zauberstab und beschützt den mächtigsten Energiestein des Levels. Derzeit ist nur ein Level verfügbar, das soll sich aber noch ändern, auch eine Hub-Welt soll noch dazukommen und ein Koop-Modus. Die angenehme comichafte Aufmachung und die Tatsche, dass man frei entscheiden kann, wann man sich den Dämonen der Nacht stellt, verleiht dem Titel einen schönen entschleunigenden Touch.
Release: 2026

Tatsächlich handelt es sich bei dem Titel noch mehr um einen Prototypen, denn um ein Spiel, aber man konnte die Idee und Intension dahinter bereits erahnen. Der Titel konzentrierte sich bei seinem Auftritt auf die wirklich schon sehr präzise und angenehm intuitive Steuerung. Intuitiv, dann wenn man bereits ein paar Actioner wie beispielsweise „Mirror´s Edge“ hinter sich hat. Im späteren Verlauf sollen dann auch noch Waffendynamiken, sowie weitere Multiplayer-Aspekte und ein „Racing-Modus“ hinzukommen. Einen ersten Entwurf dessen haben wir auf der LFG Con gemeinsam mit den anderen Interessierten ausprobiert. Bei einem „Redaktions-Rennen“ konnte sich übrigens Phil-kun knapp durchsetzen.
Release: Nicht bekannt

Gleich vorweg: So wirklich freundschaftlich geht es in „Sky Mates“ nicht von statten. Denn in dem dystopsichen Titel begeben wir uns nicht nur auf Luftschiffe, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Auf diesen Schiffen kämpfen zwei Teams ums Überleben. Wir übernehmen dabei eine Art „Coach“-Rolle. Wir stellen das Team mit Figuren unterschiedlicher Klassen und Fähigkeiten zusammen, platzieren sie auf dem Schlachtfeld und versuchen dann als erstes mit dem jeweils eigenen Captain die Mitte des Feldes zu erreichen oder den gegnerischen Kapitän auszuschalten. Die Fähigkeiten der Charaktere sind zwar oft vertraut, in Kombination mit der besonderen Umgebung und den unterschiedlichen Charakteren sind sie aber doch nicht nur innovativ, sondern auch fesselnd. Auch hier haben wir uns ein „Redaktions-Duell“ geliefert und wieder hat sich Phil-kun durchgesetzt. (Es sollte nicht sein an diesem Tag für mich :D)
Demo: itch.io
Release: Nicht bekannt
Phil-kun´s Eindrücke:

In diesem Action-Roguelike müssen Horden von Monstern durch geschicktes Navigieren durch das Level überwunden werden. Durch das Besiegen der Monster erhält man EXP, welche wiederum dein Level steigern und dir es ermöglicht neue Skills freizuschalten oder besitzende zu verbessern.
Aktuell kann man sich mit seinem Charakter nur durch die Projektile wie in einem Bullet-Hell-Titel bewegen und dashen. Skills werden automatisiert eingesetzt. (Ich bin mir sicher hier gibt es auch ein Genre, welche diese Spiele zusammenfasst)
Ein interessantes Konzept, dass noch ein wenig Innovation sucht, aber einen schnellen und interessanten Gameplay-Loop verspricht.
Release: Nicht bekannt

Auto Battler – ein immer beliebter werdendes Genre mit vielen Facetten. Im Grunde ist ein Auto Battler ein Spiel, welches dem Spieler es ermöglicht gewisse Entscheidungen zu treffen, welche anschließend in einer automatischen Simulation ausgewertet werden. „Totally Accurate Battle Simulator (TABS)“ und „Kadamon“ sind hier zwei mir bekannte Vertreter nebst nun auch „Tiny Auto Knights“. Das Genre ist auch artverwandt mit Tower Defense, nur das man eben keinen Pfad von Feinden strategisch mit Hindernissen bearbeitet.
In Tiny Auto Knights ist es deine Aufgabe eine brauchbare Truppe von Abenteurern zusammenzustellen, welche gegen eine andere Truppe kämpfen soll. Dabei entscheidet der Zufall, welche Charaktere dir zu Beginn zur Verfügung stehen. Du kannst diese dann für deine Truppe anwerben oder neue Leute herbeirufen. So kannst du Runde für Runde deine Truppe immer stärker werden lassen, um hoffentlich siegreich aus den Kämpfen hervorzugehen.
Der Fokus auf PvP und einem asynchronen Online-Modus verspricht endlose Möglichkeiten das Spiel zu erleben.
Demo: Steam
Release: 2025

Einer unserer bereits bekannten Titel, die wir dieses Jahr auf der LFG Con 2025 wiedersehen konnten. Und man sieht auch direkt eine Verbesserung zu der letzten Demo. Es gibt nun bereits einen zweiten spielbaren Charakter und einige Placeholder Artworks wurden mit detaillierten Versionen ersetzt.
Dieses Mal hab ich mich an den „Bewitched Modus“ getraut und ja er ist auch eindeutig schwerer. Nicht nur sind die Anzahl der Projektile in diesem Bullet Hell erhöht, sondern auch die Patterns schwieriger zu verfolgen. Es hat einige Versuche gebraucht, aber schlussendlich bin ich doch siegreich durch das Level hindurchgeflogen.
Ich freue mich schon auf die nächste Version des Spiels!
Release: Nicht bekannt
Fazit: Wir sehen uns zur LFG Con 2026
Am Ende unseres Berichts bzw. unserer Rückschau auf die LFG Con 2025 wollen wir natürlich noch ein personalisiertes Fazit für euch bereitstellen. Deswegen verlieren wir in dieser Einleitung gar nicht mehr zu viele Worte:
Alex´ Fazit:
Die LFG Con ist einer dieser Beweise, warum das Thema Gaming nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, sondern dort auch immer mehr an Akzeptanz erfährt. Nicht , weil man in einem eher ländlichen Bereich Bayerns eine solche Veranstaltung aufgezogen hat und im zweiten Jahr bereits dessen Fläche mehr als verdoppelt hat. Nein, weil sie von politischer Ebene initiiert wurde und von Anfang an unterstützt wird. Weil sie Unternehmen anzieht, die man jetzt auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Gaming in Verbindung bringt und vor allem, weil sie die Menschen begeistert und die Möglichkeit bietet neue Trends und Spiele auch ohne stundenlange Anreise ausprobieren zu können.
Für mich ist die LFG Con nicht nur eine weitere Gaming-Messe in Bayern und Deutschland, sondern sie ist ein Exempel und Ausruf in die Nation, dass Games mittlerweile mehr sind als eine reine Freizeitbeschäftigung. Doch bei all der Symbolkraft und Wichtigkeit will ich auch auf keinen Fall unterschlagen, dass gerade die Organisation, sowie die Zusammenstellung und Platzierung der Stände und Unternehmen auf dem Gelände durchaus noch Luft nach oben haben. Der viele Platz wurde nicht immer ausgenutzt, da hätte ich mir persönlich gerne noch das ein oder andere Indie-Studio mehr gewünscht.
Nichtsdestotrotz, oder auch gerade um die weitere Entwicklung dieser Veranstaltung verfolgen zu können, freue ich mich schon auf das Wiedersehen in 2026! Dort findet die LFG Con dann am 20.06.2026 statt!
Phil-kun´s Fazit:
Die Politik ist in Hof angekommen – war sie jemals abwesend?
Wie Alex schon geschrieben hat, merkte man in der diesjährigen Ausgabe der LFG Con – dem Sequel – das nun doch mehr aus der Messe werden kann als initial vielleicht einmal erhofft oder geplant war. Das hat sich nicht nur in der stärkeren Diversität des Angebotes geäußert, sondern auch in der größeren Messefläche und Live-Besuch des bayerischen Digitalministers Dr. Fabian Mehring.
Die Schattenseiten der diesjährigen Messe hat Alex bereits im Überblick gut zusammengefasst und auch aus meiner Sicht ist der Rahmen um die Messe herum noch weich und tropfte hier und da schon mal auf den Boden. Besonders aus meiner Sicht – der Infoangelnden – würde ich mir eine zugänglichere Webseite wünschen, welche die einzelnen Angebote der Messe besser einsehbar macht, um mehr über die Aussteller erfahren zu können. Der Vergleich mit der GG Bavaria oder der Indie Arena Booth der gamescom zeigt, dass dies machbar wäre, wenn auch freilich aufwendiger als Instagram-Beiträge. Das ist jedoch mehr ein Verbesserungsvorschlag als scharfe Kritik; Großes Lob an die Veranstalter und das Orga-Team; Ihr habt das klasse gemeistert, auch wenn es sicherlich einige Stolpersteine auf dem Weg gab!
Abschließend möchte ich nochmal auf den Aspekt des Wiedersehens eingehen. Denn ja, mittlerweile merkt man, dass wir von Game-Kritik.net nicht nur bekannte Gesichter wiedersehen, sondern dass wir auch in der Branche erkannt werden. Ein schönes Gefühl, wenn man auf bekannte Devs/Publisher/Aussteller zugeht und sich schon auf den gemeinsamen Austausch freut!
Demnach hoffe ich, dass wir auch weiterhin in den nächsten Versionen der LFG Con immer mehr Kontakte knüpfen können und bestehende auch weiterhin pflegen können. Und von der LFG Con wünsche ich mir eine konkrete Entscheidung für die nächste Runde: Playing, Working, Sporting, Socializing? Was wird dein Fokus werden?

Keep on Gaming und Viel Spaß beim Zocken!