Die Insel ruft! Großbritannien lädt ein zum vierten großen Forza Horizon Festival. Und die Rennfahrer kommen. Kommt mit mir auf das bisher größte und längste Festival der „Forza“-Geschichte. Denn dieses Festival wird nie enden – egal ob Winter oder Sommer. Die Briten können feiern und das beweist „Forza Horizon 4“, doch es ist sicherlich kein perfektes Rennerlebnis!

 

 

Konsole: Xbox One S

Autor: Alex

 

 

Inhaltsverzeichnis:

Spielinhalt
Gameplay
Grafik und Sound
Fazit
Wertung
Infos

 

 

 

 

 

Zitate-Sammlung:

„Das ist nicht mehr der Urlaub deiner Träume; das ist das Leben deiner Träume!“

„Ich sehe ein Festival, das niemals endet.“

 

 

 

Spielinhalt: Ganz normaler Festivalwahnsinn

Bevor ich mit den Inhalten starte, möchte ich euch jemanden vorstellen, die hier durch die einzelnen Absätze führen wird. Sie ist eine der führenden „Racing-Vlogger“ und hat auf dem Festival in Großbritannien mit einer selbst erstellten Playlist begeistern können. Ihr Name ist @LaRacer und sie wird ihre Erfahrungen vom Festival mit euch teilen.

 

„Ready? Set? Go? Hi Leute, ich bin´s eure LaRacer! Ich freue mich schon darauf meine Kamera gegen eine Tastatur einzutauschen – zumindest zeitweise!

 

Ich möchte euch erst einmal berichten, wie ich denn zu diesem Festival gekommen bin:

Als ich eine E-Mail von einer Keira erhalten habe, die mich zu einem Festival nach Großbritannien eingeladen hat, war ich erstaunt. Großbritannien? Ich mein, die sind nicht unbedingt als „Raservolk“ bekannt, aber ich habe mich mal drauf eingelassen. Keira ist der Festival-Boss und kümmert sich um alles und jeden. Sie schafft es sogar jeden Neuankömmling persönlich zu begrüßen und ihm ein Auto zu schenken. Denn jeder, der zu diesem Festival kommt hat bereits Erfahrung im Autorennen.

Ach, ich sollte wohl noch erwähnen wie dieses Festival heißt, oder? Es ist das Horizon Festival. Eines der – wenn nicht sogar das – größte Event, wenn es um Autorennen geht. Doch „das Horizon“ (wie es einfach von jedem genannt wird) bietet so viel mehr und genau hier beginnt mein Gastbeitrag für die Seite Game-Kritik.

Ich nehme euch mit auf einen Trip durch das Festival, sage euch was dort alles so angestellt werden kann! Keine Sorge ich werde dem Alex schon nicht die Show stehlen – der wird sich nachher dann um die Einschätzung, und noch ein paar anderem Zeugs kümmern…

So meine liebe LaRacer-Crew, dann wollen wir doch direkt einmal einen Blick auf die Events des Festivals blicken. Denn nach der Begrüßung durch Keira geht es auch sehr schnell ans Eingemachte! Auf dem Festival gibt es die Möglichkeit an fünf Rennserien teilzunehmen:

  • Straßenrenn-Serie:
    Der VW Käfer unter den Rennen und einige sehr actiongeladene Vlogs sind hier entstanden! Hier werden klassische Rennen auf der Straße ausgetragen. Die Strecken wurden aber vorher abgesperrt, um die zivile Bevölkerung – die ja irgendwie noch ihr Leben leben muss – nicht zu gefährden.
     
  • Dirt-Serie:
    Eine Serie, die meiner Kamera gar nicht gefallen hat, denn hier ist der Name Programm. Auf Feld- und Schlammpisten werden Rennen gefahren. Gerade im Herbst und Winter eine ganz besondere Herausforderung – aber dazu später mehr.
     
  • Querfeldein-Serie:
    War ich froh hier eine HD-Drohne mein Eigen nennen zu können, denn in dieser Serie ist alles erlaubt. Es wird einfach gefahren – egal ob Straße, Schotterpiste oder durch Nachbars Garten. Dennoch scheint jedes Rennen einer vorgegebenen Strecke zu folgen – Verrückt!
     
  • Beschleunigungs-Serie:
    Eine kleine Spielerei, wenn ihr mich fragt, aber manche wollen halt angeben mit ihren Protzkarren. Und es ist sooo schön! Wie bei einem „Drag-Race“ geht es hier um die schnellste Beschleunigung. Abgehalten werden diese Rennen in der Regel auf ausschließlich geraden Strecken, doch ich habe gehört, dass es eine ganz besondere Herausforderung geben soll!
     
  • Straßenszene:
    Ohhh hoffentlich erfährt Keira jetzt nicht, dass ich das hier verrate. Ja die Straßenszene ist nicht wirklich beliebt unter den Offiziellen des Horizon. Denn hier werden illegale Straßenrennen gefahren. Es gibt auch keine Streckenabsperrungen, was natürlich eine immense Kollisionsgefahr mit Zivilisten bedeutet. Auch wenn ich eigentlich für abgesperrte Strecken bin, aber die schöneren Autos sieht man bisweilen bei diesen Rennen – nur Schade das meine Kamera bei Nachtaufnahmen immer versagt…

 

Innerhalb dieser Serien gibt es dann zwei Renntypen: Das Rundkursrennen und das Sprint-Rennen. Während es das Rundkursrennen – wie es der Name schon sagt – bevorzugt „im Kreis“ zu fahren und immer der gleichen Spur zu folgen, ist der Sprint offen. Hier geht es von Start zu Ziel direkt auf Platz eins! Als Vloggerin bevorzuge ich natürlich die Rundkursrennen, da ich hier wundervolle Aufnahmen sammeln kann, doch mein Name wäre nicht „LaRacer“, wenn ich Sprint-Rennen nicht lieben würde. Hier bin ich dann aber lieber selbst hinter dem Lenkrad versteht sich.

Das coole an diesen Serien ist aber die Tatsache, dass man in jeder zum Champion werden kann. Wie das geht? Ganz einfach, ich hab mit einem Kumpel auf dem Festival reden können, der in allen Serien Champion geworden ist. Erreicht man einen bestimmten Erfahrungslevel, so aktiviert sich eine Art „Abschlussrennen“. In diesem megalangen Rennen entscheidet sich wer der Serienchampion werden wird.

 

Diese Abschlussrennen haben übrigens auch mega episch klingende Namen, um so ein bisschen auf „Drama“ zu machen glaub ich. Das wären:

  • Straßenrenn-Serie: The Colossus
  • Dirt-Serie: The Gauntlet
  • Querfeldein-Serie: The Titan
  • Straßenszene: The Marathon

 

Oh ja, richtig für diese Beschleunigungs-Serie gibt es leider kein episches Abschlussrennen. Mies – dabei sind gerade da auch oft echt krasse Schlitten am Start. Gerüchte werden übrigens immer lauter, dass auf einer komischen Insel auch solche Rennserien abgehalten werden. Dort soll es auch zwei solche epischen Rennen geben. „Krake“ und „Leviathan“ sollen die da heißen!

 

 

Doch wie wird die Erfahrung gemessen?

Auch diese Frage kann ich euch beantworten. Als Vloggerin ist es unglaublich wichtig seinen Einfluss zu sichern – nicht umsonst nennt man uns ja „Influencer“. So ist es ja fast schon kein Geheimnis, dass man über den Einfluss auch auf dem Festival zum Champion wird. Mit jedem abgeschlossenen Rennen, aber auch durch spektakuläre Fahrmanöver verbessert man den Einfluss. Und Einfluss zu haben ist gut und wichtig.

Jetzt hab ich schon länger über ein Rennen geredet, als ein solches Rennen dauert. Dabei hat das Festival doch noch so viel cooles Zeugs zu bieten. Aber darüber erzähl ich euch im nächsten… Ach quatsch, LaRacer, was redest du schon wieder für nen Unsinn! Das ist hier ja gar kein Video!

 

Dann schauen wir doch mal was man auf dem Horizon noch so alles anstellen kann! Da gäbe es zum Beispiel noch die Stories und Geschäfte! Ja richtig, denn wer sich auf dem Horizon nicht ganz dumm anstellt, der kann nicht nur mega viele Rennen absolvieren, sondern auch ordentlich Kohle machen. Doch was meine ich mit Stories und Geschäfte?

 

Nun auf dem Festival gibt es ein paar Menschen, die entweder extrem cool sind, oder schlicht ein Geschäft mit dir machen bzw. aufbauen wollen. Werfen wir doch mal einen Blick auf die unterschiedlichen Charaktere und Events:

  • Der Stuntfahrer:
    Oh ja, das sind ein paar Verrückte. Da gibt es einen Typ, der will unbedingt einen völlig abgedrehten Film drehen und braucht dafür die abgefahrensten Stunts. Der Kumpel, den ich vorhin erwähnt hab, hat alle durchgezogen und ist jetzt sowas wie ein Filmstar! Mega! Leider durfte ich dort keinen Vlog drehen, wegen Urheberrechtsstreitigkeiten. Blöd!
     
  • Die Welt-Schnellsten:
    Das sind ein zwei Typen, die eine krasse Autovermietung betreiben. Die vermieten dort die schnellsten und stärksten Wagen der Automobilgeschichte! Wenn ich doch nur das Geld hätte um mir so eine Miete zu leisten! Ich hab gehört der Firmengründer hat mittlerweile einen Gesellschafter, der für ihn alle Wagen gratis fahren durfte um Werbespots zu drehen. Und noch dazu streicht der jetzt jeden Tag die Einnahmen von dem Unternehmen ein. Ob ich auf den neidisch bin? Neee, gar nicht! …menno.
     
  • Isha´s Taxi:
    Ja, die Isha ist schon ne coole Socke! Was hatte ich mit der für einen Spaß. Schade, dass mich mein Vlogging-Channel so fordert – sonst hätte ich da direkt angeheuert! Aber jetzt hat sie schon nen Fahrer, der ihr mega aufgemotztes Taxi durch die Gegend donnert und ihre Fahrgäste chauffiert. Gerüchten zu folge soll das der gleiche Typ sein, der auch schon bei der Autovermietung drin ist. Der muss ja Kohle ohne Ende machen!
     
  • British Racing Green:
    Das sind ja quasi Kollegen von mir. Auch wenn die immer nur was von „echter Qualität“ schwafeln. Irgendwie arrogant die beiden. Aber die Dokumentation, die sie mit nem Festival-Teilnehmer gedreht haben ist echt cool geworden. Darin wird immer abwechselnd eine Marke vorgestellt. Daraus dann zunächst ein Oldtimer und dann ein aktuelleres Modell. Wieso werde ich nie für sowas gefragt?!
     
  • Fähigkeiten:
    Ok, dafür muss man schon was draufhaben. Denn der Typ will Fähigkeiten am Lenkrad sehen. In einer breiten Palette an Wagen soll man abgefahrene Skills an den Tag legen um die Fähigkeitenziele zu erreichen.
     
  • Drift-Club:
    …oder wie ich sie gerne nenne „die Qualmnerds“. Das ist schon ein spezieller Haufen. Die haben doch echt nichts anderes als Driften im Kopf. Kein normales Rennen können die in ihren mega aufgemotzten Kurvenquietscher fahren. Ich brauch das ja nicht unbedingt, aber der Club muss wohl einen derart talentierten Fahrer gefunden haben, dass es gerüchtehalber auf der einen komischen einsamen Insel sogar eine „Auslagerung“ des Clubs geben soll. Verrückte Welt!
     
  • LaRacer:
    Haha ja ganz richtig gelesen, denn auch LaRacer ist am Start. Ich hab auf dem Festival eine mega coole Vlog-Serie erstellt. Jeder mag Top-Listen und ich habe da meine persönlichen Top-10-Lieblingswagen vorführen dürfen. Dafür hab ich mir nen Typ gekrallt, der mega cool ist und der alle Wagen wunderbar präsentiert hat. Checkt also unbedingt meinen Channel für die Videos!

 

Eine jede dieser Stories hat übrigens zehn Herausforderungen. Und je nachdem wie gut man sich anstellt, bekommt man einen bis zu drei Sterne. Je mehr Sterne man hier sammelt, desto mehr Einfluss gewinnt man auf das Event. Und dort winken mega coole Preise. Woher ich das weiß? Na ich hab doch selbst so ne Event-Reihe, Dummerle!

 

Doch das ist es immer noch nicht gewesen! Ich könnte ausrasten, so viele tolle Angebote gibt es auf diesem Festival! Arrrghhhh!!! …OK, jetzt geht´s wieder.

Ich will noch auf ein paar „Aktivitäten“ zu sprechen kommen und dann muss ich mich leider auch schon wieder aus dem Staub machen, denn meine Videos bearbeiten sich leider nicht von alleine.

Also es gibt neben Rennen und Events noch viele andere Möglichkeiten die Zeit auf der Straße zu genießen. Gang einlegen und los geht´s:

 

  • Blitzer-Held:
    Eigentlich ist es ja gar nicht so cool geblitzt zu werden, doch beim Horizon ist irgendwie alles anders. Denn dort gilt das Motto: Je schneller desto besser! Jeder Blitzer hat eine Top-Geschwindigkeit und die gilt es zu knacken. Krass!
     
  • Blitzerzonen-Held:
    Das ist ein wenig tricky. Denn eine Blitzerzone ist eine unterschiedlich lange Strecke an deren Anfang und Ende jeweils ein Blitzer steht. Gemessen wird da aber die Durchschnittsgeschwindigkeit. Frag mich aber bitte nicht, wie die das machen! Ansonsten gilt hier das gleiche Prinzip wie beim Blitzer!
     
  • Gefahrenschild-Held:
    Dafür braucht man verdammig gute Nerven und die habe ich mal definitiv nicht! Aber LaRacer braucht keine guten Nerven, so lange sie mit der Kamera draufhalten kann, während sich andere über waghalsige Sprungschanzen jagen und versuchen ihr Auto so weit wie möglich fliegen zu lassen.
     
  • Die Drift Fahrt:
    OMG! Diese Drifter verfolgen mich ja, oder was? Aber ja, es gibt diese Driftzonen und ich bin sicher dieser Drift-Club steckt dahinter. In diesen speziell markierten Routen muss man so viele Driftpunkte wie möglich erlangen. Wie diese Punkte berechnet werden ist aber für mich genauso ein großes Geheimnis wie die Durchschnittsgeschwindigkeit bei den Blitzerzonen.
     
  • Lust auf Gossip?
    Ich hab was läuten hören, dass es auf der gleichen abgelegenen Insel auch noch eine weitere Aktivität gibt, die man an dieser Stelle nennen kann. „Wegbereiter“ soll sie heißen. Darin muss man von einem Startpunkt so schnell wie möglich zu einem wild erscheinenden Ziel rasen. Ob das stimmt?!

 

Und über noch eine Sache muss ich reden, die man mit dem Auto machen kann.

 

Schaurennen:

Schaurennen sind mega coole Events, die von den Veranstaltern wieder auf die Beine gestellt worden sind. Diese werden automatisch aktiviert, sobald man einen gewissen Einfluss auf dem Festival erlangt hat. Insgesamt gibt es fünf solcher Schaurennen. Dabei tritt man gegen die wahnwitzigsten Gegner an. Von der Dampflok, die eine verdächtige Ähnlichkeit zum „Hogwarts Express“ aufweist, bis hin zum Duell mit Motocross-Fahrern ist alles drin. Manche haben sogar schon den Masterchief am Strand gesehen! Was da wohl abgeht? Bestimmt so ein Cosplay-Verrückter!

So jetzt will ich aber noch ein bisschen weiter labern – Videos bearbeiten kann ich nachher immer noch! Und nein ich schiebe meine Arbeit nicht vor mir her… Ich hab ja schließlich noch gar nichts rund um das Festival gesagt. Keine Sorge ich halt mich kurz. Denn neben Autos, kann man sich in Großbritannien nämlich ne echt coole Existenz aufbauen. Durch die Kohle, die man in den Events gewinnt und die man durch verschiedene Belohnungen einstreicht, kann man sich nämlich allerhand kaufen. Häuser zum Bauspiel – haha Wortwitz! Denn gleich zwölf Hütten kann man sich kaufen! Darunter sind sogar zwei Schlösser. Was man dafür wohl hinlegen muss? Oder man brettert einfach durch die Landschaften und besucht die zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Das obligatorische Drohnen-Selfie darf dabei natürlich nicht fehlen!

 

Doch auch das regelmäßige Wechseln von den Klamotten ist wichtig, sonst mieft man irgendwann schlimmer als ein frisch eingebauter Katalysator! Durch coole Belohnungen wird man an der „Style-Front“ aber ordentlich durch die Festival-Veranstalter eingedeckt. Kennt ihr diese Preisräder auf Jahrmärkten oder Conventions? Genau nach diesem Prinzip verteilen die auf dem Festival Belohnungen und Goodies! Einmal am Rad drehen – sprichwörtlich gesehen und man kann mega coole Schlitten, krass viel Kohle oder eben cooles Merchandise gewinnen! Sogar Töne für die Hupen oder Dancemoves sind da dabei! Abgefahren. Besonders cool ist ja das „Super Preisrad“. Das ist wie das normale, nur das sich gleich drei Räder drehen. Mega!

 

ALLLLTTERR! Ich hab grad ne mega coole Whats-App-Nachricht bekommen! Ein Kumpel hat die Insel gefunden, von deren Gerüchte ich die ganze Zeit rede. Alles stimmt! „Schicksalinsel“ soll die heißen. Oder „Schatzinsel“ – weil es da ne coole Schatzjagd gibt. Leute, LaRacer meldet sich ab und brettert jetzt ganz schnell auf diese Insel – es wollen Schätze gefunden werden! Macht´s gut, abonniert meinen Channel und folgt mir auf Social Media! Ich geb ab an Alex!“

 

 

 

Gameplay: Vier Jahreszeiten – Vier Probleme

Wow, vielen Dank für deinen ausführlichen Report vom Festival, LaRacer! Hat mich sehr gefreut dich hier begrüßen zu dürfen. Nun, nachdem wir schon so viel über die Inhalte des Festivals gehört haben, möchte ich noch ein wenig technischer an das Festival und somit das Spiel „Forza Horizon 4“ herangehen. Denn da gibt es doch noch das ein oder andere zu bereden.

Dabei möchte ich gar nicht so sehr auf die essentiellen Bestandteile des Gameplay, wie die Steuerung, eingehen, sondern auf Punkte, die bisher noch nicht erwähnt wurden, oder auch mir etwas negativ aufgefallen sind.

 

Beginnen möchte ich dabei doch gleich mit der wahrscheinlich größten und gleichzeitig offensichtlichsten Änderung im Gameplay der Serie: Das Wetter. Denn die vierte Auflage des Horizon zieht sich nicht nur durch den so beliebten Festivalsommer, sondern findet nun das ganze Jahr statt. Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind daher ein wichtiger Bestandteil und beeinflussen das Festival zusehends. Denn durch die verschiedenen Jahreszeiten, verändert sich nicht nur die Optik des Spiels, sondern auch dessen Gameplay. Dort wo man im Sommer rassig eng um die Kurven rasen kann, da schlittert man im Winter erbarmungslos ins Feld.

 

Diese Auswirkungen heben aus meiner Sicht das Spielerlebnis nicht nur auf eine neue Stufe, sie sorgen auch dafür, dass man die ohnehin große Weltkarte noch einmal mit anderen Augen sieht. Vor allem der Winter stellt hier eine Besonderheit dar. Denn englische Winter sind so kalt, dass sämtliche Seen derart stark gefrieren, dass man auch mit Autos darauf fahren kann. Dies sollte man auch unbedingt tun, denn Schlittreifen-Fahren auf dem See kann belohnt werden. Bei den Autos gibt es an sich spezielle Modelle, die für den Winter besonders gut geeignet sind (diese werden im Fuhrpark oder beim Kauf mit einem kleinen „Schneeflocken“-Symbol gekennzeichnet), generell kann man aber mit jedem Auto raus bei Schnee und Eis.

Was mir auch recht gut gefallen ist, ist der Wechselrhythmus dieser Jahreszeiten. Denn dieser ist aus meiner Sicht weder zu kurz noch zu lang. Einmal in der Woche (Realzeit) wechselt die Jahreszeit. Die Reihenfolge ist dabei denke ich klar. Doch mit den verschiedenen Jahreszeiten kommen auch verschiedene Events mit, die mich durchaus angesprochen haben.

 

So gibt es saisonale Meisterschaftsserien in den von LaRacer beschriebenen Kategorien, zudem mindestens eine „Sonderaktivität“ wie beispielsweise „Gefahrenschilder-Held“, eine Koop-Meisterschaft und ein saisonales Spielplatz-Event.  Bei diesen saisonalen Events kann man neben Einfluss auch sehr lukrative Preise gewinnen – eine Teilnahme lohnt daher immer.

Diese Wetterbedingungen haben in diesem Jahr auch ganz entscheidenden Einfluss auf den „Forzathon“ – dem internen Online-Wettbewerb, der mit verschiedenen (Tages-)Aufgaben aufwartet. Insgesamt bin ich der Meinung, dass der Online-Bereich etwas rückläufig ist – aber das trifft nicht nur auf diese Serie von Forza. Sicherlich kann man sich in Online-Events zusammenfinden, oder gezielt danach suchen. Doch so wirklich abgeholt haben mich diese in diesem Spiel nicht. Einzig die sogenannten „Forzathon Live“-Events sind recht spaßig, da sie sehr spontan wirken. Dabei erscheint irgendwo auf der Karte der Forzathon-Zeppelin und stellt dann unterschiedlichste Aufgaben. Dabei kann alles vorkommen. Vom Geschwindigkeitsziel bis zu einer benötigten Anzahl an Fähigkeitenpunkte. Diese müssen immer von der spontan entstandenen Lobby erzielt werden, um Belohnungen zu erhalten. Dies sind vor allem „Forzathon-Punkte“, die wie eine Zweitwährung zu den etablierten „CR“ fungieren und in einem speziellen Shop eingelöst werden können.

 

Ein kleines Upgrade hingegen hat der „Spielplatz“ erhalten. Ja diese Bezeichnung ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig. Aber spätestens seit dem Serienvorgänger ist er Bestandteil. Was man hier erleben kann, habe ich bereits in der Review zu „Forza Horizon 3“ zusammengefasst:

 

  • "König:
    Hier ist ein oder mehr Fahrer als König gekennzeichnet. Das restliche Fahrerfeld hetzt dann hinter dem König her und versucht die Krone zu stehlen. Wer die Krone die meiste Zeit im Besitz hat, gewinnt die Runde.
     
  • Flagge:
    Wer sich mal mit Shootern befasst hat, der wird diesen Modus sicherlich als „Capture the Flag“ kennen und nichts Anderes ist es in diesem Fall, nur dass wir nicht mit Gewehren, sondern mit Autos auf uns losgehen. Wer die meisten Flaggen gesammelt hat, gewinnt auch hier die Runde.
     
  • Infiziert:
    Auch das hat man so oder so ähnlich natürlich schon in anderen Spielen, oder im „echten Leben“ gespielt. Ein Spieler ist ein Infizierter und sein Ziel ist es des anderen anzustecken. Wer am längsten überlebt, kann dieses Spiel für sich entscheiden.“

 

Neu hinzugekommen sind nun für die Events „König“ und „Flagge“ Teamversionen. So spielt man nicht mehr „Auto gegen Auto“, sondern teilt sich in Teams auf. Als neuer Modus wurde „Überleben“ eingeführt, der vom Ablauf recht ähnlich zu „Infiziert“ ist.

 

 

Abwechslung und Wartezeit:

Es ist ein Punkt, den ich auf jeden Fall noch separat ansprechen möchte, ehe ich das Kapitel „Gameplay“ beschließe. Denn diese zwei Punkte sind die, welche mir vielleicht mit am negativsten aufgefallen sein dürfen. Beginnen wir direkt bei der Abwechslung. Es ist aus meiner Sicht nämlich sehr schade gewesen, dass man sich – im Gegensatz zum Vorgängertitel – dazu entschlossen hat die „Meisterschafts-Serien“ aus dem Hauptspiel zu nehmen. Diese finden sich nun ausschließlich in Form der saisonalen Events.

Das ist an und für sich ein nachvollziehbarer Schritt, aber die Einzelveranstaltungen haben so recht wenig Reiz. Sie werden gespielt, weil sie für die Erlangung der nötigen Einflusswerte gespielt werden müssen. Doch die große Spielfreude kommt bei mir da nicht wirklich auf, wenn ich das zigste Fanrennen fahre. Dazu gesellt sich nämlich gleich noch ein zweites Problem in Sachen Abwechslung.

Denn auch die Autowahl ist unglaublich liberalisiert. Was meine ich damit? Nun streng genommen hätte ich große Teile der Straßenrenn-, Dirt- und Querfeldein-Serie mit ein und demselben Auto fahren können. Denn man bekommt dieses recht früh im Spiel geschenkt und es ist ein echter Allrounder.

 

Durch die Entscheidung der Verantwortlichen, dass man die Fanrennen – welche ich ja gerade bereits bemängelt habe – auch noch von der „Typenpflicht“ befreit hat, schleicht sich gleich noch ein wenig mehr Lethargie in die Geschichte. Was meine ich mit Typenpflicht? Gerade in den vorangegangenen Serientitel war es durchaus üblich, dass man nicht als Spieler mit seinem Auto bestimmt hat, welche Fahrzeugklasse an dem Rennen teilnimmt, sondern es genau anders herum gewesen ist: Die Veranstaltung hat die Fahrzeugklasse, bzw. deren Typ bestimmt. Ist man also mit einem VW Käfer zu einem Event gefahren, hieß es nicht, dass das Event reagiert hat und automatisch die zum VW Käfer passende Veranstaltung vorschlägt, sondern man gesagt bekommen hat: Hier können nur Hypercars mitfahren.

 

Ein Stilmittel, welches mir gerade bei den beiden Vorgängern doch sehr gefallen hat. Mit dem Wegfall hier, ist es irgendwie langweilig geworden. Einzig bei der Querfeldein-Serie und den bereits erwähnten saisonalen Meisterschaften gibt es noch diese „altbekannte“ Vorgehensweise.

Als zweiten Part dieser Teilüberschrift habe ich die Wartezeit gewählt: Ja, denn diese ist durchaus spannend. Gerade zum ersten Start des Spiels, oder auch bei aufwändigeren Aktionen (Autowechsel, Schnellreisen, oder der Besuch auf der von LaRacer erwähnten „Schicksalsinsel“) sind es teilweise Minuten die verstreichen, ehe man wieder in das Spiel einsteigen kann. Eine Tatsache, die ich so bisher von Xbox-Titeln nicht unbedingt gewohnt gewesen bin.

 

 

Grafik: Ärger im Paradies

Wenn man in Bezug auf einen Titel aus dem „Forza-Universum“ spricht, dann ist ein Thema über das man sich sicherlich keine Sorgen machen muss genau dieses hier: Die Grafik. Denn auch in „Forza Horizon 4“ werden wir von einer atemberaubend brillanten Grafik erwartet – wobei das so nicht ganz stimmt.

Doch gehen wir erst einmal zurück auf Anfang. Wenn das Spiel zum ersten Mal startet und man sich langsam auf dem Weg zum Festival macht und die vier Jahreszeiten im Schnelldurchlauf einmal erlebt, dann ist es bereits ganz großes Kino, das wir hier zu sehen bekommen. Es ist beinahe als würde man selbst durch Großbritannien fahren. Bis ins kleinste Detail animierte Grafiken kombiniert mit einer Landschaftsgestaltung, die einem Blick durch ein Fenster ähnelt. Es ist dieser typischer „Forza-Flair“, den man zu sehen bekommt.

Ist man allerdings dann im Spiel und spult seine Kilometer auf den Straßen Britanniens ab, dann bemerkt man doch die ein oder andere Baustelle. Ich verweise hier einmal ausdrücklich auf die Angaben oben: Ich verwendete für den Test eine Xbox One S. Es kann durchaus sein, dass die nun beschriebenen Fehler damit im direkten Zusammenhang stehen und das Erlebnis auf beispielsweise der Xbox One X uneingeschränkt ist.

Denn neben kleineren bis mittleren Framerate-Einbrüchen, kam es bei mir immer wieder zu Begegnungen mit der sogenannten „Invisible Wall“ – einem Grafikfehler, bei dem man wie vor eine Wand fährt. Oder auch zu ganz klassischen Abstürzen. Ich habe zwar nicht mitgezählt, aber ich denke es waren definitiv mehr als fünf – auf die Testdauer gesehen. Teilweise sogar mehrere in einer Sitzung. Die sind aus meiner Sicht Qualitätseinbußen, die mir im Zusammenhang mit dem „Forza Universum“ als neu vorgekommen sind.

 

 

 

Sound: Gewohnte Perfektion

Dies hingegen ist dann eine Kategorie, die in ganz gewohnter Forza-Manier bestechen konnte. Denn die Sounds stimmen – ganz egal welche ich damit meine. Besonders positiv sind mir hier die Vollvertonungen der wichtigeren Charaktere in Erinnerung geblieben, denn diese sind stellenweise hochgradig humorvoll oder auch mit einem kleinen „Easter Egg“ verfeinert.

Bei der Musikauswahl hat man hingegen eine Einbuße hinnehmen müssen. Denn nach dem doch sehr unterschiedlichen Radioprogramm in „Forza Horizon 3“ mit sieben Ingame-Radiostationen (inkl. Radiomoderator) und dem „Groove-Player“, der sich mit der Groove-App auf der Xbox verbunden hat, muss man nun im aktuellen Serienteil mit „nur“ sechs Radiosendern auskommen. Hier finden sich dann die alten bekannten

  • Horizon Pulse-, 
  • Horizon Bass Arena-, 
  • Horizon Block Party-, 
  • Horizon XS-,
  • Hospital Records-,
  • Timeless-

Stationen.

 

 

 

Fazit: Mit britischer Gelassenheit aufs Festival

Ehrlich gesagt war ich mir während meines Tests lange nicht sicher, was ich nun von diesem vierten Teil der „Forza Horizon“-Serie halten soll und habe lange mit mir gehadert. Doch ich bin am Ende zu einem nicht ausschließlich positiven Fazit gekommen. Denn während ich gerade die Einführung der verschiedenen Jahreszeiten und alles was diese mit sich bringen als unglaublich gelungen und stellenweise gar genredefinierend bezeichnen möchte. So ist es vor allem der Teufel im Detail, der diesem Spiel aus meiner Sicht die ein oder anderen Sorgen bereiten sollte.

Ich möchte das vor allem durch die letzten Zeilen im Bereich „Gameplay“ begründen. Denn für mich hat sich gerade in den Einzelevents relativ wenig Spielfreude aufgetan. Man hat es halt gespielt und gefahren, um diese Abschlussrennen überall freizuschalten. Auch wenn man wusste, dass man das Auto für die nächsten gefühlten zehn Rennen nicht zwingend hätte wechseln müssen, so habe ich mich dann doch dazu gezwungen pro Serie verschiedene Fahrzeuge zu verwenden. Denn man hat ja mit weit über 450 zu kaufenden/verfügbaren Fahrzeugen eine unglaubliche Palette. Und gäbe es diese Story-Events nicht, dann würde man nicht im Ansatz in den Genuss der Abwechslung kommen.

 

Nach wie vor finde ich es unglaublich schade, dass man nicht nur die Serien-Meisterschaften aus dem regulären Spiel genommen und in die saisonalen Events gepackt hat, sondern auch die Tatsache, dass man nicht mehr vom Spiel vorgegeben bekommt welche Fahrzeugklasse für welches Event zugelassen ist. Beides sind Punkte, die dem Spiel Abwechslung und Vielfalt für eine einfachere und simplere Bedienbarkeit rauben.

Zu diesen beiden großen Punkten im Bereich des Gameplay schleichen sich dann noch die unter „Grafik“ von mir erwähnten technischen Ungereimtheiten. Doch gerade so schafft es die Neuerung der Jahreszeiten das Ruder herumzureißen. Was ich damit meine, seht ihr dann in meiner Wertungstabelle. Jetzt werfen wir aber erst einmal einen Blick auf meine Pro- und Contra-Liste:

 

 

Pro

Contra

Einführung der Jahreszeiten

Meisterschaften nur als saisonale Events; nicht mehr fester Bestandteil

Große Auswahl an Fahrzeugen (+450)

Keine vorgegebenen Fahrzeugklassen für Rennveranstaltungen

Spielerhäuser kaufen

Technische Schwierigkeiten (Abbrüche, Wartezeiten)

Großzügige Belohnungen (nach jedem Level, jedem Einflusslevel, nach jeder Meisterschaft, beim Kauf von Spielerhäusern)

 

Erste Erweiterung „Fortune Island“

 

Sehr gute Synchronisation

 

Schaurennen und Abschlussrennen

 

 

 

 

Wertung:

Kategorie

Punkte

Begründung

Spielinhalte

9

Blickt man auf das Genre, dann sind die Inhalte im Wesentlichen abwechslungsreicher und vielfältiger, als bei vielen anderen, dennoch gibt es auch hier von mir erste Rufe nach mehr Abwechslung à sh. nächster Punkt!

Gameplay (inkl. Online)

7

Wer glaubt, allein durch die Einführung der Jahreszeiten – und alles was diese so mit sich bringen, wäre die Höchstwertung gesichert, der irrt. Denn gerade die Schwächen in Puncto Abwechslung (nur saisonale Meisterschaftsveranstaltungen und keine vorgegebenen Fahrzeugklassen für Veranstaltungen) geben einen Knick. Durch die Einführung der Storys und Geschäfte wird dieser Fall aber zumindest abgefedert.

Grafik

7

Normalerweise eine Bank, wenn man über Titel der „Forza“-Serie spricht, doch hier musste das Spiel – zumindest während meinem Test durchaus mit empfindlichen technischen Schwierigkeiten kämpfen.

Sound

10

Eine Konstante muss es dann aber geben. Der Sound ist in allen Belangen und Kriterien wunderbar. Nochmal möchte ich vor allem die Leistungen im Bereich der Synchronisation erwähnen, die stellenweise unglaublich unterhaltsam und lustig sind.

Gesamtwertung

82,5 %

Trotz meiner erwähnten Nachteile haben wir mit „Forza Horizon 4“ einen unglaublich starken und spielenswerten Titel. Denn auch wenn es für mein persönliches Empfinden ein eher schwacher Teil dieser Serie ist, so ist er innerhalb des Genres immer noch ganz klar im oberen Drittel anzusehen. Aus meiner Sicht stellen alleine die Jahreszeiten einen Kaufgrund dar!

Keep on Racing!

 

 

 

Infos:

Publisher

Microsoft Studios / Xbox Game Studios

Entwickler

Playground

Plattform(en)

Xbox (family)

PC

Genre

Racing, Open World

Release (Deutschland)

02. Oktober 2018

Website

https://forzamotorsport.net/en-US/games/fm4

Preis lt. Amazon (Standardedition-Discversion)

Xbox: ca. 40€

PC (nur Download): ca. 70€

Alterseinstufung (USK)

6 Jahre

Spielzeit

ca. 60 Stunden

Systemanforderungen (bei Windows-PC) – Empfohlen

(Quelle: https://www.microsoft.com/de-de/p/forza-horizon-4-standard-edition/9pnjxvcvwd4k?activetab=pivot:regionofsystemrequirementstab)

Betriebssystem: Windows 10-Version 15063.0 oder höher (nur x64)

Tastatur: Integrierte Tastatur

Maus: Integrierte Maus

DirectX: DirectX 12-API,

Hardwarefeatureebene: 11

Arbeitsspeicher: 12 GB

Videospeicher: 4 GB

Prozessor: Intel i7-3820 @ 3.6Ghz

Grafik: NVidia GTX 970 OR NVidia GTX 1060 3GB ODER AMD R9 290x OR AMD RX 470