Den Joystick in der linken Hand und die farbigen Tasten unterhalb der unter Strom stehenden rechten Hand. Arcade-Automaten sind schon etwas Besonders. So haben auch diese vier Klassiker Arcade in ihrem Blut!

Konsole: NES Classic

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis:

Thema:
Arcade Fun

Während die Heimkonsolen in den späten 1970er Jahren noch in den Kinderschuhen steckten und bereits die immer stärker wachsende Konkurrenz der Heimcomputer aushalten mussten, blühten die Arcade-Automaten wahrlich auf.

Es wird vor allem Klassikern wie Space Invaders, das 1978 erschien, aus dem Hause Taito nachgesagt diesen Boom, um die Arcade-Automaten ausgelöst zu haben: Die „Goldene Ära der Arcade-Spiele“.

Ganz genau datieren kann man sie zwar nicht, dennoch ist ihr Effekt auch heute noch deutlich ersichtlich. Denn gerade dieser große Hype um die Arcade-Automaten ermöglichte es Nintendo auf dem amerikanischen Markt mit dem – im letzten Artikel angesprochenen – Titel Donkey Kong Fuß zu fassen.

Doch lassen wir die Geschichtsstunde einmal hinter uns und konzentrieren uns auf die Spiele der Stunde. Vier Klassiker aus der „Goldenen Ära der Arcade-Spiele“ beehren uns heute mit ihrer Anwesenheit.

Vom weltbeliebten Fresssack und Geister-Vertilger bis hin zu hüpfenden Bergsteigern ist hier alles dabei und eines haben sie gemeinsam: Alle wollen deine Münzen!

Na gut, diese Versionen auf dem Nintendo Entertainment System zum Glück nicht, aber ihre Cousins in den Spielhallen sind da etwas spezieller. Also Münze einwerfen und los geht’s!

-Ready Player One-

Pac-Man:
Der Geisterfresser!

Das 1980 erschienene und von Namco entwickelte Arcade-Spiel ist so gut wie jedem, der zu mindestens etwas von Videospielen gehört hat, ein Begriff.

Der steuerbare Charakter Pac-Man, der laut Designer Toru Iwatani von einer angefangenen Pizza inspiriert sei, sowie die vier einzigen Gegner im Spiel, die vier Geister Blinky, Pinky, Inky und Clyde, sind nicht nur fester Bestandteil vieler Kindheitserinnerungen, sondern auch enorme Namen im mittlerweile gigantischen Pac-Man-Franchise.

Motiv: Friss!

Du befindest dich in einem dunklen Labyrinth. Es gibt kaum Lichtquellen und du kannst nur wenige Meter vor dir sehen. Vor dir liegen Pünktchen, die du…fressen willst? Und hinter dir sind…GEISTER?! Pac-Man ist etwas skurril in seinem Motiv, doch die Idee ist simpel: Bewege dich durch das Labyrinth, sammle/friss alle Punkte darin. Fertig.

Look and Feel: Who you gonna call? PAC-MAN!

So glasklar die Motivation ist, so auch die Steuerung. Pac-Man lässt sich mit dem Steuerkreuz in die jeweilige Richtung bewegen und…das wars. Start und Select können zur Menüsteuerung verwendet werden. Das laufende Spiel kann zudem mit Start pausiert werden. Zu zweit können Freunde gegeneinander hintereinander dem Highscore hinterherjagen. Pac-Man ist eines der Spiele, die eigentlich kaum Beschreibung in Sachen Grafik und Sound brauchen, denn man kennt es doch ja irgendwo her, sofern man schon eine gewisse Zeit mit dem Hobby Zocken verbringt. Ein simples blaues gespiegeltes Labyrinth auf schwarzem Hintergrund, Pac-Man als lebend gewordene angefangene Pizza oder Käserad im ikonischen Gelb, die vier bunten Geister, essbare Pünktchen Groß und Klein und natürlich ein paar Früchtchen. Selbstverständlich begleitet von dem ständigen WACKA-WACKA-WACKA von Pac-Man.

Fazit: Schrecklich kultiger Spaß!

Tja was soll ich noch schreiben? Pac-Man hat wirklich eine beachtliche Geschichte und ist ein fester Bestandteil der Zocker-Nerd-Kultur. Sobald etwas pixelig oder retro sein soll, wird Pac-Man irgendwie aufgetischt. Der Film Pixels bestätigt mich dabei. Und die Beliebtheit ist einfach erklärt: Das Spiel ist perfekt für Spielhallen!

…Leider nicht ganz sooo perfekt für Konsolen. Die Motivation, dem größten Highscore hinterherzujagen und damit unendliche Vierteldollar einzuwerfen, ist dort irgendwie nicht passend – Eine Nebenwirkung, die bei allen NES-Arcade-Remakes zutrifft. Trotzdem macht es immer noch einen Heidenspaß den Geistern auszuweichen und so viele Punkte wie nur möglich zu sammeln!

Retro Wertung

Kategorie Punkte
Motiv 4
Steuerung 9
Präsentation 6
GESAMT 63 %

Playthrough

Der gesamte Playthrough zu Pac Man ist auf unserem Youtubekanal „Game-Kritik.net“ zu finden:



Balloon Fight:
Aufgepumpt und Aufgespießt!

1984 wurde Balloon Fight von Yoshio Sakamoto zusammen mit Satoru Iwata entwickelt, welches dem amerikanischen Arcade-Spiel Joust (1982) spielerisch ähnelt. Die Idee, ein Spiel zu entwickeln indem man in der Luft schwebt und Gegner attackiert, stammt von Gunpei Yokoi, dem Miterfinder des Game Boys.

Motiv: Beschütze die Ballons!

Als Balloon Fighter ist es deine Pflicht, zu deinem eigenen Wohlergehen, deine Ballons vor den gegnerischen Picksereien zu beschützen und deren Ballone zum Platzen zu bringen. Und/Oder natürlich auch Hindernissen auszuweichen und Ballone auf deiner Reise einzusammeln. Je höher deine Punkte steigen, umso besser!

Look and Feel: Vergnügen liegt in der Luft!

Arcades mögen es gerne einfach, aber spaßig! So ist es auch bei Balloon Fight. Die Steuerung ist simpel: Man kann Balloon Fighter nach links und rechts bewegen und mittels dem A bzw. B Knopf wedelt er mit seinen Armen, um Auftrieb zu gewinnen. Mit diesen Mitteln soll man nun die Ballone der Gegner treffen, ohne dass seine eigenen Ballone zerplatzen. Im speziell für die NES entwickelten Modus C, Balloon Trip, musst du einen Parkour von rechts nach links überstehen. Dabei dürfen elektrische Hindernisse nicht getroffen werden. Der normale Modus A ist übrigens auch im Modus B zu zweit gleichzeitig spielbar. So kann man sich gegenseitig herausfordern oder helfen, das liegt ganz bei dir! Grafisch gibt sich das Spiel ebenfalls mit wenig zufrieden. Ein schwarzer Hintergrund und knallbunte Pixel zur Darstellung der Plattformen und Akteure. Fast jede Bewegung der Gegner ist mit Soundeffekten ausgeschmückt und die Aktionen sind ebenfalls mit Effekten ausgestattet. Ein paar kleine Melodien runden den Start sowie das Ende ab.

Fazit: Steigender Spielspaß!

Eine Runde Balloon Fight geht immer! Das war wohl auch der Gedanke während der Entwicklung. Mir persönlich macht das Spiel jedes Mal Spaß, auch wenn die Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber sobald man einige Runden gespielt hat, ist die Steuerung erlernt und das Spiel macht gleich noch mehr Spaß. Inhaltlich ist es zwar etwas dünn und große Meilensteine gibt es ebenfalls nicht, doch wie schon so oft geschrieben: Es macht Spaß, und das ist was zählt!

Retro Wertung

Kategorie Punkte
Motiv 5
Steuerung 8
Präsentation 6
GESAMT 63 %

Playthrough

Der gesamte Playthrough zu Balloon Fight ist auf unserem Youtubekanal „Game-Kritik.net“ zu finden:



Bubble Bobble:
Blubbere ums Überleben!

Na gut, ganz so dramatisch ist das Spiel jetzt wirklich nicht und will es auch gar nicht sein. Mit Bubble Bobble erschien 1986 in den Spielhallen Japans ein Spiel, welches der Gewalt und Brutalität vieler damaliger Arcade-Spiele entgegenwirken wollte. Mit Blubblasen als Waffe und quietschbunter Pixel steht es doch deutlich im Kontrast zu Contra oder Double Dragon.

Motiv: Besiegt Baron Von Blubba!

Dein Name ist Bub. Du befindest dich zusammen mit deinem Freund Bob in einer magischen Welt, wo es allerlei Leckereien gibt und alles quietschbunt ist. Ihr seid Dino- bzw. Drachen-ähnliche Wesen und könnt fiese Kreaturen mit euren Blasen einfangen, davon müsst ihr auch Gebrauch machen, da der oberfiese Baron Von Blubba Freunde von euch entführt hat und ihr sie retten wollt. So macht ihr euch zusammen als Freunde auf, um die 100 Level voller Gefahren zu meistern und Baron Von Blubba zu besiegen, um eure Freunde zu befreien! Ein magisches und gefährliches Abenteuer erwartet euch!

Look and Feel: Blubbern und Funkeln!

Bei Bubble Bobble handelt es sich um einen in 100 Level unterteilten Plattformer, bei dem das Ziel darin liegt, alle Gegner auf dem Bildschirm in Blasen einzufangen und diese dann im Anschluss platzen zu lassen, um die Gegner zu besiegen. Steuern könnt ihr euren Dino/Drachen dabei nach links und rechts. Mit einer Aktionstaste könnt ihr springen mit der anderen schießt ihr eure markanten Blasen. Warum ich hier in der Mehrzahl spreche? Das Spiel setzt großen Wert darauf das du als Spieler zusammen mit einem Freund das Spiel gemeinsam meisterst. Das musst du natürlich nicht, allein funktioniert es auch, aber dabei bleibt einem das wahre Ende verwehrt. Die Grafik und Vertonung versprechen ein niedliches Spiel, mit knallbunten Pixeln, knuffig aussehenden Charakteren und einer sympathischen Melodie im Hintergrund.

Fazit: Großes Arcade-Kino!

Bei Bubble Bobble handelt es sich um, wie bei den meisten Arcade-Titeln, einen 1:1-Port. Darum ist die Gestaltung des Spiels umso überraschender, denn solche langwierigen Spiele, mit einer kleinen Handlung, waren nicht gerade marktüblich für Arcade-Spiele. Ein kompletter Durchgang benötigt durchaus mehrere Stunden und das Passwortsystem gab es bei der Arcadeversion nicht! Das Spiel läuft auf der NES etwas langsamer als die Arcade-Version, aber dennoch ist das Spiel wunderbar umgesetzt, und liefert auch auf der Heimkonsole stundenlangen Spaß und ein herausforderndes Leveldesign!

Retro Wertung

Kategorie Punkte
Motiv 8
Steuerung 8
Präsentation 8
GESAMT 80 %

Playthrough

Der gesamte Playthrough zu Bubble Bobble ist auf unserem Youtubekanal „Game-Kritik.net“ zu finden:



Ice Climber:
Erklimme die höchsten Gipfel!

Im Jahr 1985 wurde es frostig in den Arcades. Mit Ice Climber erschien ein ungewöhnliches Spiel über einen doch recht ungewöhnlichen Sport: Eisklettern

Aber der Sport ist hier nicht gefragt, sondern vielmehr die Mission, den Berg zu besteigen und den fiesen Kondor, ein riesiger Greifvogel, am Gipfel zu erwischen.

Die „Ice Climbers“ sind ein vergessenes doch geliebtes Paar. Mit ihrem Auftritt in Super Smash Bros. Melee – 16 Jahre nach dem Erscheinen des Spiels – gewannen Pepe und Nana, die zwei Ice Climbers, deutlich an Beliebtheit, welche sie bis heute unvergessen macht.

Motiv: Erklimme den Berg!

Zusammen mit deiner Freundin Nana machst du, Pepe, dich auf, um die eisigen Berge zu erklimmen! Warum das Ganze? Ein Kondor hat die Nahrungsvorräte des Dorfes gestohlen und ihr habt es euch zur Aufgabe gemacht, ihm diese wieder abzunehmen. Am Ende eines jeden Berges findest du ihn! Wird es dir gelingen seine Beute (wieder zu) eurer zu machen?

Look and Feel: Slip and Slide!

Allein beim Zusehen wird es einem schon etwas frostig. Ganz nach diesem Thema sind die Level frostig gestaltet, mit Yeti-ähnlichen Kreaturen, Eisbären und viele Eiszapfen in der Mannschaft. Auch die Steuerung ist etwas eingefroren, denn sobald du die Richtung von links nach rechts änderst rutscht dein Charakter etwas vor. Generell sind die Bewegungen sehr beschleunigungsbasiert, ähnlich wie Mario Bros., so braucht der Charakter etwas Anlauf, um seine maximale Geschwindigkeit und Sprunghöhe zu erreichen. Gerade letzteres ist mit der Steuerung etwas knifflig. Neben den frostigen Pixeln läuft eine doch sehr freundliche und energische Hintergrundmusik, ausgeschmückt mit passenden Soundeffekten. Natürlich kann das Spiel auch zu zweit und sogar gleichzeitig gespielt werden.

Fazit: Hüpf, hüpf, Hurra!

Im Vergleich ist Ice Climbers das Spiel, das hier aus der Rolle tanzt. Alle vorherigen Titel hatten ihren Release in den Arcades vor dem Heimkonsolen Release. Hier ist es umgekehrt bzw. fast zeitgleich geschehen. Nichtsdestotrotz verbirgt sich hinter Ice Climbers ein klassischer Arcade-Titel, der seinen Fokus beim Highscore sieht.

Retro Wertung

Kategorie Punkte
Motiv 4
Steuerung 8
Präsentation 6
GESAMT 60 %

Playthrough

Der gesamte Playthrough zu Ice Climber ist auf unserem Youtubekanal „Game-Kritik.net“ zu finden:



Schlusswort:
Die goldene Zeit ist vorbei!

Das mag zwar seit den späten 1980er so sein, aber dennoch finden diese Titel ihre wohlerspielten Plätze in den Herzen vieler damaliger Arcade-Besucher. Pac-Man, Space Invaders, Bubble Bobble, Frogger, Centipede und Donkey Kong sind nur wenige der zahlreichen Charaktere, die aus dieser ikonischen Zeit entstanden sind. Einige Franchises mögen bis heute noch existieren, einige sind vielleicht schon längst vergessen, aber eines ist sicher: Ohne die damaligen Entwicklungen und des blühenden Marktes, hätten viele der heutig bekannten Videospielunternehmen damals wohl gar nicht damit angefangen Videospiele zu kreieren.

 Vorschau:
Prügelei in Spielhallen!

Einen ganz großen Stellenwert bekamen Spiele des Genres Run and Gun und Brawler in den Spielhallen. Ihre Beliebtheit war ein großer Katalysator für die späte goldene Zeit der Arcades. Doch dort wo geprügelt, wird gibt es auch viel Kritik. Dass Spiele gewaltverherrlichend sein sollen, wurde damals schon breitgetreten und Spiele wie Bubble Bobble wollten explizit mit ihrer freundlichen Grafik gegen die jugendgefährdenden Spiele halten und konnten sich, wie angesprochen, auch sehr gut beweisen. Ob Spiele wie Super C, Ninja Gaiden oder Double Dragon II nun gewaltverherrlichend sein sollen sei mal dahingestellt, was auf jeden Fall zutrifft, ist das es um genau diese Brawler in unserem nächsten Artikel geht!

Also hoch die Fäuste und Waffen! Auf in das Getümmel!

Hier geht es zum nächsten Artikel: Brawl

Viel Spaß beim Zocken!