Das Jahr neigt sich dem Ende und wir Gamer wissen, dass es dann erst richtig losgeht. Der November ist ja bekanntlich einer der wichtigsten Monate im Spielekalender und für die Industrie ist es seit geraumer Zeit auch der Dezember. Denn dort wird der „Game Award“ verliehen. Eine Awardshow, die lange einen sehr schlechten Ruf hatte, aber sich nun langsam mausert zu einem wirklich ernst zu nehmenden Event.

Ich habe mir das diesjährige Event angesehen und werde euch in den folgenden Zeilen über die Show und natürlich über ALLE Gewinner informieren.

 

 

Einschätzung und Überblick von Alex

 

 

GA 2015

 

Die Show: Im Zeichen der Trauer

Es hört sich vielleicht etwas bedrückend an, doch ich fand es schon spürbar, dass gerade zwei Themen diese Show beeinflusst haben. Zum einen der unschöne Machtkampf zwischen Konami und Hideo Kojima und zum anderen der schwere Verlust für Nintendo in persona Saturo Iwata.

Für letzteren gab es einen eigenen Part in der Show, der sehr behutsam und respektvoll mit dem verstorbenen Präsidenten des Spielegiganten umgegangen ist. Es wurden einige wenige Bilder seiner zahlreichen Errungenschaften und Meilensteine gezeigt. Im Anschluss sprach der Präsident von Nintendo of America Reggie Fils-Aimé noch einige sehr warme und – typisch amerikanisch – gewichtige Worte über den geschiedenen Präsidenten.

 

Der zweite große Faktor war dann später Hideo Kojima. Sein Epos „Metal Gear“ wurde ausgezeichnet, doch auf die Bühne wanderte nicht sein geniales Mastermind, sondern die Stimme von „Snake“ Kiefer Sutherland. Im Nachgang wurde vom Moderator die Situation erklärt.

Wie ich finde war dies ein sehr mutiger Schritt von ihm, denn er schilderte sehr detailliert und ausführlich, wieso Kojima nicht selbst vor Ort sein kann. Dass es ihm anwaltlich von Konami verboten worden sei einzureisen. Eine entsprechende Reaktion lieferte das Livepublikum.

 

Ansonsten hat man den Zuschauern eine Awardshow ganz nach amerikanischem Vorbild präsentiert. Recht wenige Awards wurden auf der Bühne vergeben, die meisten wurden lediglich bekannt gegeben. Zwischen den Awards folgte viel Product-Placement in Form von Star Wars Battlefront und einer – nur für den amerikanischen Markt – erhältlichen Unterhaltungs-App.

Auch die Musikbeiträge waren dieses Jahr bei weitem nicht so hochdekoriert, wie es noch im letzten Jahr war. Doch immerhin konnte man Deadmau5 erleben.

 

Auch was den Informationscharakter betrifft, hat man sich dieses Jahr ein wenig zurückgehalten. Die wichtigsten Infos habe ich mal für euch zusammengefasst:

  • Gameplaytrailer von Farcry Primal:
    Zeigte die Welt von Farcry Primal und was man dort alles erleben kann. Keyfeature wird wohl die Kooperation mit hochgefährlichen Wildtieren sein, welche man kontrollieren kann. Dies erinnert dann sehr stark an die Nebenquest aus Farcry 4, wo man mit einem weißen Tiger durch die Wildnis zog.
     
  • Rocket League erscheint auf der Xbox One:
    Dies wird ab Februar 2016 der Fall sein, dann natürlich auch mit ganz speziellen Motivwagen aus etwa Gears of War oder Halo.
     
  • Lego Marvel Avengers (Best of):
    Ein neuer Teil der Lego Marvel-Serie wird uns nächstes Jahr erwarten. Ein Spiel, welches die Inhalte vieler Marvel-Superheldenfilme zusammenfassen wird.
     
  • Batman goes Telltale:
    Die Fledermaus aus Gotham erhält eine eigene Telltale-Version. Darauf bin ich persönlich schon sehr gespannt. Das Batsignal wird 2016 aufleuchten.
     
  • Rockband live erleben:
    Mit der ebenfalls 2016 erscheinenden Oculus Rift wird es möglich sein, den Kultklassiker „Rockband“ zu spielen. Gezeigt wurde ein Making-Off und ein wenig Gameplay-Material, welches aber wirklich gut aussieht und das Interesse schon ein bisschen steigert!
     
  • Halo rüstet den Multiplayer auf:
    Halo präsentierte in einem tollen Trailer ein umfangreiches DLC, welches Maps, Waffen, Legends und vieles mehr bereithalten wird – KOSTENLOS

Soviel mal zum ganz groben Überblick! Weiter unten findet ihr dann noch eine Playlist mit allen wichtigen Infos zusammengefasst.

 

 

Gewinner: Indie an die Macht!

Es hört sich jetzt vielleicht etwas hochtragend an, dennoch ist es gerade in der diesjährigen Ausgabe aufgefallen, dass sich Indie-Games einige der größeren Kategorien sichern konnten. Wie auch im letzten Jahr, gab es Preise die durch eine Jury vergeben wurden und Preise, die durch uns Fans bestimmt werden konnten.

Insgesamt wurden an diesem Abend Preise in 24 Kategorien verliehen. Sechs Preise von den Fans und 18 von einer Jury.

Ich möchte dieses Jahr mit den Fan-Preisen beginnen:

 

Kategorie

Preisträger

ESports – Spiel des Jahres

Hier konnte sich mit Counter-Strike: Global Offensive, oder auch besser bekannt als CS:GO ein wahrer Klassiker gegen ein zugegeben sehr starkes Feld durchsetzen. Denn, so fern ich das mit meinen spärlichen Kenntnissen über ESports so sagen darf, es waren nur hochkarätige Genrevertreter nominiert. Unter anderem League of Legends, oder Dota 2.

ESports – Spieler des Jahres

Hier konnte sich Kenny "KennyS" Schrub aus dem Team „EnVyUs“ durchsetzen. Wie gesagt: Hier bin ich völlig blank was den Wissenstand angeht, daher habe ich hier für euch noch die anderen Nominierten miteingefügt!

 

Lee "Faker" Sang-Hyeok (SK Telecom T1)

Olof "olofmeister" Kajbjer (Fnatic)

Peter "ppd" Dager und Syed Sumail "Suma1L" Hassan (Evil Geniuses)

ESports – Team des Jahres

Hier sieht es dann ganz ähnlich wie in der Vorkategorie aus. Gewonnen hat „OpTic Gaming“. Auch hier möchte ich euch einfach noch die anderen Nominierten ergänzend einfügen:

Evil Geniuses
Fnatic
SK Telecom T1
Team SoloMid

Trending Gamer (oder auch:
Let´s-Player des Jahres)

In Sachen Let´s-Player sieht es bei mir leider ähnlich düster aus, nur dass ich hier wesentlich mehr namentlich kenne. Doch beim Gewinner war ich persönlich blank: Gewonnen hat, das IGN-Eigengewächs Greg Miller. Er konnte sich gegen Genregrößen wie Markiplier oder PewDiePie durchsetzen!

Den Link zu seinem Kanal „Kinda funny“ füge ich euch hier mal ein:
https://www.youtube.com/user/GameOverGreggy

Beste Fan Kreation

In der Presse wurde es schon als das lang erwartete und nie gelieferten „Portal 3“ gefeiert. Doch eigentlich ist es doch nur ein „Fanmade“ Projekt! Nein es ist eben mehr und deshalb konnte sich „Portal Stories: Mel“ aus den Prism Studios durchsetzen.

Unter den Mitnominierten fanden sich zwei GTA-Ableger und die Aktion „Twitch Plays Dark Souls“.

Meist erwartetes Spiel

Auf welches Spiel wartet ihr denn so richtig sehnsüchtig? Zufällig auf „No Man's Sky“ von „Hello Games“? Dann seid ihr nicht alleine, denn das Weltraumspiel konnte sich diesen begehrten Fantitel ergattern.

Ebenfalls heiß erwartet sind aber auch Titel wie „Quantum Break“, das ja exklusiv für die Xbox One erscheinen soll. Nach einem Trailer während der Show übrigens am 05.04.2016!

Ferner waren noch „Horizon Zero Dawn“, „The Last Guardian“ und „Uncharted 4: A Thief´s End“ nominiert.

 

 

 

So nach den Fans kommt die Jury: Hier ist die Übersicht aller Gewinner der Jury-Preise:

 

Kategorie

Preisträger

Bester Shooter

An welche Art von Spiele denkt ihr denn, wenn wir über diese Kategorie reden? Ganz klar an „Call of Duty: Black Ops III“, oder „Halo 5: Guardian“, nicht?

Oder an das im November erschienene „Star Wars Battlefront“. Doch habt ihr dabei auch schon mal an Tinte und einer Mordssauerei gedacht? Nein? Ich auch nicht!

Doch der Gewinner, der sich gegen alle obenstehende Titel durchsetzen konnte ist in der Tat „Splatoon“ von Nintendo. Nintendo gewinnt einen Preis für den besten Shooter… Verrückte Welt!

Bestes RPG (Role Play Game)

Also mal ganz ehrlich, das dürfte doch jetzt eigentlich keine überraschen, oder? Der Preis wandert nach Polen zu CD Projekt RED für „The Witcher 3: Wild Hunt“.

Die Konkurrenz mit „Bloodborne“ oder „Fallout 4“ war hier chancenlos.

Bestes Familienspiel

Auch hier überrascht mich die Auszeichnung für Nintendo nicht wirklich. Denn mit dem „Super Mario Maker“ ist den Japanern einfach wieder ein klasse Titel für Jung und Alt gelungen.

Da hatten die ganzen Figuren-Titel wie „Disney Infinity 3.0“ oder „Lego Dimensions“ & Co. keine Chance.

Best Multiplayer

Auch hier möchte ich die gleiche Frage stellen, wie beim Shooter. Und sicherlich werden Antworten ähnlich ausfallen. Doch auch meine fällt identisch aus: „Splatoon“ von Nintendo!

Ich persönlich hatte mit „Rocket League“ gerechnet!

Bestes Sci-Fi Spiel

Wenn es übernatürlich wird, dann reden wir von Sci-Fi. Und wenn wir von Sci-Fi reden, dann anscheinend auch von Grusel und Horror. Denn den Preis konnte sich „Until Dawn“ von Supermassive Games sichern.

Mitnominiert waren unter anderem noch „Batman: Arkham Knight“, oder „Bloodborne“.

Spiel mit der krassesten Entwicklung

Ein Spiel, welches dieses Jahr des Öfteren in den Gamingschlagzeilen war und immer wieder für Aufruhr in der Szene gesorgt hat, konnte sich diesen Preis sichern: „Life Is Strange“ von „Dontnod Entertainment“.

Bestes Action/Adventure

Hier hatte ich gleich zwei Spiele bereits gespielt und hatte daher natürlich auch persönliche Favoriten in „Batman: Arkham Knight“ und „Rise of the Tomb Raider“. Doch am Ende konnte sich „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ der Kojima Productions durchsetzen.

Bestes Kampfspiel

Szenen, die so brutal sind, dass man über ein Verbot des Spieles nachdenkt? Charaktere die schon in ihren eigenen Filmen unheimlich genug sind? All das verbindet sich in „Mortal Kombat X“ von NetherRealm Studios – dem diesjährigen Preisträger.

Bestes Sport- oder/und Rennspiel

Eine Kategorie mit dessen Entscheidung ich auf jeden Fall haderte. Denn für mich war es dieses Jahr einfach „Forza Motorsport 6“, welches das Genre aufs Neue von seiner schönsten Seite zeigte und auch nach wie vor einer der besten Simulationstitel ist.

Doch wenn man schnelle Autos und Fußball kombiniert, dann ist man wohl nicht zu schlagen. Ich freue mich trotzdem sehr für Psyonix, dass sie sich für „Rocket League“ diesen Titel sichern konnten.

Bestes „Stealth“-Spiel

Auch so eine Geschichte: Was ist Stealth und wo geht es in Action über? Ein ganz schmaler Grat. Und sicherlich ist es hier „Metal Gear“, welches einem sofort in die Gedanken kommt. Doch dieses Jahr darf sich die Fledermaus freuen. „Batman: Arkham Knight“ von Rocksteady Studios kann sich diesen Titel sichern.

Mitnominiert war natürlich auch „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“, oder auch „The Witcher 3: Wild Hunt“, aber auch „Assassin’s Creed Syndicate“.

Beste „Art Direction“

Wenn man an solche Dinge wie Level- oder Charakterdesign denkt, dann hat man sicherlich schnell seinen persönlichen Favoriten gefunden, doch was ist denn mit der „Kunst“? Sie kann hier nicht wirklich glänzen. Und so hat sich die Jury eben nicht für die „AAA“-Titel wie „Batman: Arkham Knight“ oder „The Witcher 3: Wild Hunt“ entschieden, sondern hat in „Ori and the Blind Forest“ von Moon Studios einen tollen Gewinner gefunden.

Bester Soundtrack (komplettes Spiel)

Musik ist mit das wichtigste in einem Spiel. Wenn diese Musik dann derart epochal und schwerfällig daher kommt, dass man eigentlich unter „Dauergänsehaut“ steht, dann spielt man wohl gerade „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ mit dem fantastischen Score von Ludvig Forssell, Justin Burnett, und Daniel James

Unter anderem hatten auch „Fallout 4“ oder „The Witcher 3: Wild Hunt“ Chancen auf den Award.

Bester Auftritt
(Synchronisation, Motion-Capturing)

Hier hatte ich tatsächlich drei der nominierten Spiele gespielt, allerdings eben in ihrer deutschen Version – weil ich ja hier auf Game-Kritik darüber berichten will – daher konnte ich nie wirklich etwas zu der Originalsynchronisation sagen.

Doch selbst wenn, geholfen hätte es mir ohnehin nicht, denn mit Viva Seifert hat sich die Außenseiterin durchgesetzt. Viva Seifert verkörpert den Keycharakter in „Her Story“

Neben ihr waren noch Camilla Luddington als Lara Croft (Rise of the Tomb Raider), oder Mark Hamill als Joker (Batman: Arkham Knight) nominiert.

Beste Handlung

Ganz klar, steht sich immer noch im Mittelpunkt. Egal wie gut ein Spiel aussieht, wenn die Handlung nicht stimmt, dann kann man eigentlich das ganze Spiel vergessen!

In „Her Story“ geschrieben von Sam Barlow, ist die Handlung sogar überlebenswichtig. Denn es ist eines der Spiele, welches es wagt sich nur auf eine Story zu konzentrieren. Und dafür wird man belohnt!

Titel wie „Life is Strange“ oder „The Witcher 3: Wild Hunt“ gingen hier leer aus.

Entwickler des Jahres

Wir kommen langsam in die Champions-League der Awards. Hier wurde mit CD Projekt RED ein wirklich tolles und auch recht überschaubares Studio ausgezeichnet, welche dieses Jahr natürlich mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ in aller Hände waren.

Ihnen ist es gelungen sich gegen Branchengiganten wie Bethesda Game Studios, Kojima Productions oder auch Nintendo durchzusetzen.

Bestes Spiel für mobile Endgeräte (Smarphone, Tablet, Handheld)

Zocken für die Hosentasche ist nicht immer ganz leicht. Es muss ein Spiel sein, welches man auch mal schnell zwischendurch spielen kann, allerdings sollte es auch einen gewissen Anreiz haben. Mit „Lara Croft Go“ von Square Enix Montréal hat man hier anscheinend das ideale Spiel gefunden.

Es konnte sich übrigens gegen den hervorragend gestarteten Titel „Fallout Shelter“ oder den 3DS-Titel „Monster Hunter 4 Ultimate“ durchsetzen.

Bestes Independent Spiel

Da war jetzt meine Freude wieder sehr groß, denn mit „Rocket League“ konnte sich hier eines der wenigen Indie-Games durchsetzen, welches ich auch selber sehr passioniert spiele.

Die Konkurrenz war mit „Her Story“ oder „Ori and the Blind Forest“ aber auch entsprechend groß.

Spiel des Jahres

Es gab wieder allerhand Spiele, die wir dieses Jahr spielen konnten. Einige schlechte, aber ganz viele sehr gute! Doch am Ende kann es nur einen geben. Der Gewinner konnte sich gegen Spiele wie „Bloodborne“, „Fallout 4“, „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ oder „Super Mario Maker“ durchsetzen.

Ich freue mich persönlich sehr für den Titel, denn es war auch für mich DAS Spiel des Jahres:

„The Witcher 3: Wild Hunt“ von CD Projekt RED. Glückwunsch!

 

Eine ganz besondere Ehre kam dann noch den Gründen des Westwood Studios zu Teil. Denn Brett W. Sperry und Louis Castle wurden mit dem „Industry Icon Award“ ausgezeichnet. Mit Spieleserien wie „Dune“ oder natürlich „Command and Conquer“ haben sie den Grundstein für Spiele wie Warcraft, League of Legens oder ähnlich gelegt. Die Entwicklungsfirma Westwood Studios wurde von EA übernommen und 2003 von EA geschlossen.

Das war es dann auch schon mit den Game Awards für dieses Jahr. Jetzt noch ein paar Infos und Videos:

 

Zunächst einmal der Link zur offiziellen Website:
http://thegameawards.com/

 

Dann habe ich hier für euch den Link zur kompletten Show, den IGN bereitstellt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und hier noch die Sammlung aller relevanten Videos zum diesjährigen Gameaward. Zusammengestellt wurde diese Playlist aus Videos vom offiziellen YouTube-Channel der Game Awards und IGN: