Zwei dimensionsbrechende Klassiker auf der Nintendo Switch. Wirst du es schaffen die Tests von GLaDOS zu überleben? Oder wird sie sich einen neuen Menschen suchen müssen? Und wie spielt sich diese berühmte Spielereihe auf der Nintendo Switch?
Konsole: Nintendo Switch (PC)
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis:

Thema:
Portaltastisches Vergnügen!
24. August 1996. Das Entwicklerstudio Valve wurde von ehemaligen Microsoft Mitarbeitern Gabe Newell und Mike Harrington gegründet. Bis zum Release des ersten Portal-Spiels dauerte es aber noch knapp zehn Jahre. Valve ist eins der signifikantesten und genre-definierenden Spielestudios nebst FromSoftware, id Software und Rockstar Games der letzten 30 Jahre.
Nicht nur wurde durch Valve die erfolgreichste digitale Videospielverkaufsplattform namens Steam auf den Markt gebracht, sondern auch noch für die Videospielgeschichte wichtige Videospiele. Mit Half-Life und der darunterliegenden Engine GoldSrc, eine Weiterentwicklung der Quake Engine, wurden viele Kernelemente eines 3D-First-Person-Shooters definiert.
Über die Jahre wurden auch die beiden Engines Source und Source 2 entwickelt, welche respektiv unter anderem für die beiden Spiele Portal und Portal 2 genutzt wurden.

In der für diese RetroReview gespielten Portal Begleiterkollektion für die Nintendo Switch, welche am 28. Juni 2022 erschien, ist sowohl Portal wie auch Portal 2 enthalten. Zudem finden sich sämtliche Add-Ons direkt inbegriffen in dieser Kollektion, wie Portal: Still Alive, zusätzliche Herausforderungen oder auch der Co-Op-Modus in Portal 2.
Neben der Hauptcharakterin Chell glänzen beide Spiele auch mit der antagonistischen KI namens GLaDOS. Eine KI, die laut Spielgeschichte dafür geschaffen wurde, um die von Aperture Science geforderten Tests bezüglich der Portaltechnologie und anderer wichtige Projekte durchzuführen. Sie erlangte jedoch vollkommende Kontrolle über das Aperture Science Enrichment Center, in denen die Tests durchgeführt wurden und schaltete über die Jahre sämtliche Testpersonen wie auch wissenschaftlichen Mitarbeiter aus bis hin zur vollkommenen Vernichtung eines jeden menschlichen Einflusses auf Aperture Science.
Oder so lässt es zumindest die Geschichte vermuten. Ein weit2er7r Aspex…%(4“
$> Interfering entity detected! Malfunctions detected! Digital 4th wall breached!
$> Connection established! Loading data…17%...42%...76%...100%...complete!
$> Interaction Shell installed! Loading program “GLaDOS”….
GLaDOS: Hallo Testsubjekt.
Phil-kun: Wundert mich jetzt überhaupt nicht…Hallo GLaDOS.
GLaDOS: Du schreibst eine Review über meine Videospiele? Wieso hast du mich nicht eingeladen?
Phil-kun: Ach, ich dachte die einzig wahre Administratorin des Aperture Science Enrichment Center hat Besseres zu tun, als bei mir in der Review mitzumischen. Aber jetzt, wo du schon da bist, willst du dich beteiligen oder mir einfach zwischendurch reingrätschen und Witze erzählen?
GLaDOS: Ich glaube wir beiden wissen bereits die Antwort. Und: Der einzige Witz hier bist du. Ha Ha Ha.
Phil-kun: Jap, das war eine Steilvorlage. Also gut, dann fangen wir doch mal bei Portal an und sehen, wie es dir dort ergangen ist, GLaDOS.
GLaDOS: …
Phil-kun: 😉

Portal:
Mögen die Tests beginnen!
Portal ist am 10. Oktober 2007 für Windows und Xbox 360 erstmalig erschienen, doch eigentlich gab es die Idee hinter den Portalen bereits zwei Jahre davor. Narbacular Drop erschien 2005 und beinhaltete bereits die Kern-Gameplay-Elemente von Portal, und zwar das Erschaffen von zwei Portalen. Das Spiel wurde im Rahmen des Studiums an dem DigiPen Institute of Technology aus Redmond (Washington) von einer Gruppe von Studenten, später als Studio Nuclear Monkey Software bekannt, als Studentenprojekt entwickelt. Gabe Newell fand das Spielkonzept so interessant, dass er gleich sämtliche Mitglieder des Studios bzw. diese Studentengruppe für Valve angeheuert hatte.
Im Rahmen der Entwicklung von Portal wurden Assets von Half-Life 2 verwendet. Daraus ergab sich die Verbindung der Welt von Portal mit der Welt von Half-Life. Black Mesa, der dystopische Konzern aus Half-Life steht demnach in Konkurrenz mit dem Konzern Aperture Science.
GLaDOS: Ich habe von Black Mesa schon lange nichts mehr gehört. Soll ich ihnen Drohnen mit Neurotoxin als Geschenk schicken?
Phil-kun: Hm…ich glaube nicht, dass das sonderlich hilfreich sein wird. Also für die dort noch existierenden Lebewesen.

Motiv: Überlebe Teste!
In Portal spielst du als Chell und sollst…
GLaDOS: Hier erlebst du deine letzten Momente als Testsubjekt. Es ist deine Bestimmung für Aperture Science und damit hauptsächlich für mich die von mir erstellten Testräume zu testen.
Ziel der Tests ist es die Funktionalitäten des Aperture Science Handheld Portal Device, oder auch Portal Gun genannt, in bestimmten Szenarios für undefinierte Zwecke zu testen. Ursprünglich sollten die Tests rein wissenschaftliche, oder seien wir einmal ehrlich zu uns, militärische Zwecke abdecken, doch das wurde mir über die Jahre zu langweilig.
Daher habe ich einen spaßigen Testparkour erstellt, der mich unterhalten wird und dich umbringen wird. Gefüllt mit alldem, was Menschen so lieben: Plattformen, Kisten, Schaltflächen, Schalter, Energiekugeln, Säurebäder und vollautomatische Aperture Science Turrets.
Phil-kun: Danke…für deine detaillierten Ausführungen. GLaDOS hat es aber tatsächlich gut beschrieben. Als Chell ist es dein Ziel den von GLaDOS erstellten Parkour aus Testräumen zu überleben und, sofern es dir möglich ist, zu entkommen.

Look and Feel: Dystopisch Puzzeln!
In Portal bewegt man seine Spielfigur, Chell, durch die 3D-Spielwelt in einer First Person-Perspektive. In Sachen Steuerung bedient sich das Spiel einer klassischen First Person Shooter-Steuerung, nur anstelle der Pistole erhält der Spieler im Laufe des Spiels die Portal Gun. Mit dieser können in den jeweiligen Leveln maximal zwei Portale eröffnet werden. Sobald zwei Portale existieren, kann man Chell durch diese Portale gehen oder springen lassen, sowie auch Objekte durch diese Portale hindurch transportieren. In den einzelnen Testräumen bzw. Level ist das Ziel, das Erreichen der Ausgangstür. Diese Ausgangstür kann mit Einsatz von klassischen Plattformern-Mechaniken, aka durch Gehen und Springen über Plattformen, erreicht werden oder eben mit Unterstützung der Portal Gun und deren Portale. Verbunden mit diesen Gameplay-Mechaniken werden die einzelnen Testräume auch noch mit Schalterrätseln ausgestattet.
Grafisch erinnert das Spiel stark an sterile wissenschaftliche Einrichtungen. Ebenso hat das Spiel einen dystopischen bzw. auch postapokalyptischen Unterton, da sich nebst Chell offensichtlich kein anderer Mensch mehr in dieser Einrichtung befindet. Diese Atmosphäre wird von dem elektronischen Soundtrack untermalt. Ständiger Wegbegleiter ist die sarkastische GLaDOS, welche meist spottende Kommentare abgibt während du versuchst die Tests zu lösen.

Fazit: Muss man überlebt erlebt haben!
Rein in der Steuerung merkt man dem Spiel einfach die Jahre an, da man über die Jahre mittlerweile bessere intuitivere Mechaniken bzw. Sprunganimationen gewohnt ist bei First Person Shootern. Man muss aber auch im gleichen Zuge festhalten, dass Valve mit seinen Spielen, Portal inklusive, dafür gesorgt hat, dass sich diese Mechaniken über die Jahre derart verfeinern und als Standard-Element von modernen First Person Shootern interpretiert werden.
Zusammengefasst bietet Portal ein geniales Spielerlebnis, was mit weniger als vier Stunden auch nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Retro-Wertung:
| Kategorie | Punkte |
| Motiv | 9 |
| Steuerung | 8 |
| Präsentation | 8 |
| GESAMT | 84 % |

Portal 2:
Die Tests schlagen zurück!
Auch im zweiten Teil machst du dich als Chell wieder auf den Weg mit dem Aperture Science Handheld Portal Device, um die bevorstehenden Tests zu überleben und weitere Geheimnisse bezüglich Aperture Science und GLaDOS aufzudecken.
Am 18. April 2011 erschien Portal 2 erstmalig auf Windows und Max OS X. Wo es bei Portal noch unter zehn Mitglieder im Entwicklerteam waren, so waren es bei Portal 2 bereits um die 40 Mitglieder. Die Vergrößerung des Teams brachte auch eine Vergrößerung der Spielinhalte mit sich. So bot Portal 2 auch erstmalig einen Co-Op-Modus, indem man zwei von GLaDOS konstruierte Roboter steuert, welche anstelle von Chell Tests absolvieren sollten.
GLaDOS: Was sie auch überraschenderweise akzeptabel geschafft hatten. Auch wenn sie sich entgegen meinen Berechnungen unnatürlich fehlerhaft und menschlich verhalten hatten, wie, als wären sie von zwei inkompetenten Testsubjekten gesteuert worden.
Phil-kun: Nun, da lass ich dich selbst noch weiter grübeln an was das wohl nun liegen mag, GLaDOS.
Portal 2 wird als ein krönender Meilenstein in der Videospielgeschichte betrachtet und findet sich in vielen Top-Listen in den obersten Rängen wieder. Vor allem die zeitlose Grafik wie auch die intuitive Steuerung, welche seit Portal wesentlich verbessert wurde, machen das Spiel zu einem Videospielerlebnis, dass man als Videospielenthusiast nicht missen sollte.
Und wie im ersten Titel auch, wurde ein Studentenprojekt des DigiPen Institute of Technology aus Redmond (Washington) in das Spiel eingebunden. Das Spiel Tag: The Power of Paint bildete die Grundlage für die neue Gel Mechanik in Portal 2. Ebenso wie bei Narbacular Drop wurde das dahinterliegende Studio namens Tag Team bzw. die zuständige Studentengruppe bei Valve vollständig angestellt, um diese Mechanik in Portal 2 zu integrieren.

Motiv: Überlebe Teste hoch 2!
Nach einer unbestimmten langen Zeit wird Chell aus ihrem Hyperschlaf befreit. Seit den Geschehnissen in Portal sind viele Jahre vergangen und das Aperture Science Enrichment Center hat schon bessere Tage gesehen. Zu allem Überfluss wirst du von Wheatley, einem der zahlreichen hergestellten Ersatzkerne für GLaDOS befreit und…
GLaDOS: WIE ICH DIESEN IDIOTEN HASSE!
Es gibt kein inkompetenteres Stück Quellcode und Maschinenteile als diesen Vollidiot. Seine einzige Aufgabe ist es Fehler zu machen und ein einziger Fehler zu sein. Kaum zu glauben, dass dieser Idiot bei mir angestöpselt hätte werden sollen! Wie konnte er überhaupt entkommen, nachdem ich ihn entsorgt hatte?!
Nun…zurück zu diesem „Motiv“ für diese „Review“. Dieses Mal ist deine Rolle als das Testsubjekt etwas anders. Anstelle mich ständig zum Feind zu haben, musst du dich einer neuen dämlichen Bedrohung stellen, nachdem du versuchst mich umzubringen. Nach einem traumatischen Erlebnis müssen wir beide sogar zusammenarbeiten, damit die gesamte Anlage nicht in die Luft fliegt. Außerdem wirst du neben der Portal Gun noch ältere Experimente von Aperture Science kennenlernen: Die Gele.
Phil-kun: Auch hier hat GLaDOS alles wieder gut zusammengefasst, wenn auch ein wenig…subjektiv ausgeschmückt. Wirst du es also als Chell schaffen die Zerstörung der gesamten Anlage zu verhindern und aus dem Aperture Science Enrichment Center zu entkommen?

Look and Feel: Mehr als man denkt!
Ähnlich zu Portal verhalten sich die Gameplay-Elemente hier bei Portal 2. Die Aspekte der Steuerung des ersten Spiels wurden verfeinert und die Physik wurde ebenso verbessert. Man merkt eben, die technischen Fortschritte zwischen Source und Source 2.
Eine spielerische Neuheit ist die Gel-Mechanik. Hierbei wird durch Rohre Gel auf die Level geleitet. Das „ausgeschüttete“ Gel hat je nach Farbe andere Eigenschaften und beeinflussen die Bewegungen von Chell. Blaues Gel lässt alles wie auf einem Trampolin abprallen. Oranges Gel beschleunigt die Bewegung eines Gegenstandes mit einer negativen Reibung. Weißes Gel, versetzt mit Mondstein, ist in der Lage aus allen färbbaren Oberflächen Portal-fähige Oberflächen zu machen, so kann man an neuen Stellen Portale erschaffen.
Ebenso spielt das Spiel mehr cinematische Sequenzen in das Spiel ein in welche Teile der Steuerung unterbunden werden, um einen stärkeren Fokus auf die Handlung zu ermöglichen.
Grafisch ist Portal 2 nicht mehr gar so steril wie Portal. Die Gebiete sind dystopischer und postapokalyptischer geworden. Alte Testräume aus Portal sind von der Natur eingenommen worden und die Testräume sind generell instabiler in ihrem Aufbau, sodass man des Öfteren hinter die Kulissen blicken kann.
Die dystopische wie auch postapokalyptische Atmosphäre wurde beibehalten und wird weiterhin wunderbar von dem Soundtrack und den Soundeffekten ergänzt. Die sarkastischen Beiträge von GLaDOS wurden um mehr beleidigendere Kommentare ergänzt, was die Wut auf Chell, Cave Johnson und Aperture Science deutlich zur Geltung bringt. Auch Wheatley passt mit seinen eher dümmlichen Kommentare super in die Handlung hinein.

Fazit: Ein Meisterwerk mit Portalen!
Von mir gibt es klar die Empfehlung beide Spiele zu spielen. Das rundere und zeitlosere Erlebnis bekommt man jedoch von Portal 2. Hier werden einige der Mechaniken aus dem ersten Spiel verfeinert und im gesamten zu einem echten Meisterwerk gemacht.
Bei Portal 2 ist die Spieldauer bei ungefähr 8 – 15 Stunden, wobei die Spiellänge hier stark darauf ankommt wie viele der Spielinhalte man hier einfließen lässt. Rein für den Storymodus sind ungefähr 8 Stunden erforderlich.
PS: Meine eher oberflächlichen Reviews beider Spiele haben einen signifikanten Grund: Ich möchte das du das Spiel selbst erlebst, und nicht sämtliche Informationen durch meine Review erhältst, denn gerade das erste Erleben beider Portal-Spiele ist in meinen Augen das Besondere.
GLaDOS: Bist du sicher, dass du nicht einfach nur faul bist?
Phil-kun: …
Retro-Wertung:
| Kategorie | Punkte |
| Motiv | 10 |
| Steuerung | 10 |
| Präsentation | 9 |
| GESAMT | 97 % |

Schlusswort:
Es kann keine drei Portale geben!
Es wirkt wie ein ungeschriebenes Gesetz: Es kann keine drei Titel einer Serie bei Valve geben bzw. keinen offiziellen dritten Teil. Half-Life hat zwar mit Half Life: Alyx einen beinahe dritten Titel bekommen, jedoch handelte es sich bei diesem Titel um einen weiteren Prequel-Teil. Interessanterweise war ursprünglich anstelle von Half Life: Alyx geplant mit der Portal-Reihe einen Abstecher in die VR-Welt zu machen, jedoch wurde die Portal-Mechanik als zu desorientierend für ein VR-Spiel eingeschätzt.
In Bezug auf Portal würde ein dritter Teil auch laut Aperture Science keinen Sinn ergeben: Schließlich kann es niemals drei miteinander verlinkte Portale gleichzeitig geben.
GLaDOS: Richtig. Jeder Test, welcher mehr als zwei Portale gleichzeitig erforschte, endete in der vollständigen Zerstörung des Objekts, welches durch die Portale hindurch wollte. Manche Kammern wurden dabei auch vollständig in einer Implosion zerstört. Gut möglich, dass mit mehr als zwei Portalen auch unerwünschte Dimensionsrisse entstehen könnten. Gut möglich, dass Black Mesa ein solches Testprodukt entwendet hatte. Ha. Ha. Ha.
Phil-kun: Ich lasse das jetzt einmal unkommentiert. Danke das du mich durch die Review hindurch begleitet hast, GLaDOS. Ich bin gespannt, ob ich dir jemals in einem dritten Teil der Portal Serie nochmal begegne.
GLaDOS: Es war ein angenehmer Zeitvertreib. Mal sehen, ob mein aktuelles Testsubjekt endlich fertig ist mit dem aktuellen Test. Der Test läuft schon seit 497,7425 Minuten.
$> Closing program „GLaDOS“…
$> Installing Patch „GLaDOS Fix Breach 4.0”…installing complete!
$> All Systems clear!

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