Mit Blut, Schweiß und hartem Training wird hier der Fortschritt gemessen. Spiele des Genres Fighting verlangen zwar nicht gänzlich so viel ab wie die Figuren in den Spielen leisten müssen, dennoch ist das Genre über die Jahre kein Zuckerschlecken geworden.
Konsole: SNES Classic
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis:
Thema:
Fighting
Round 2! Fight!
In den frühen 1990ern ging es tatsächlich für den Spielhallenmarkt nochmal in die zweite Runde auf der ganzen Welt, denn 1991 wurde das wohl berühmteste Fighting-Videospiel für die Arcades veröffentlicht: Street Fighter II
Nicht nur konnte das von Capcom produzierte und entwickelte Spiel spielerische Glanzleistungen hervorbringen, nein, es schaffte es auch noch den damalig schon tot geglaubten Spielhallenmarkt nochmal wiederzubeleben und eine zweite goldene Ära der Arcades einzuläuten, na zu mindestens war sie in Japan vergoldet. Weltweit gerieten Arcade-Automaten immer mehr in Vergessenheit, wobei sie in Europa tatsächlich nie wirklich einen großen Halt hatten. Seit 1985 waren sie in Deutschland bereits nur noch Gesetzes wegen in Spielhallen zu finden.
Aber auch technisch ging es in den 1990er Jahren für die Fighting Games in die nächste Runde; Man entschied sich den Beat Em Up-Bereich immer öfter zu verlassen und neue Ideen mit dem Genre „Fighting“ und den besseren Grafiken umsetzen zu wollen. Boxspiele wie Puch-Out!! (1987) verschafften bereits in den 1980ern einen Einblick wie Eins-Gegen-Eins-Kämpfe im damals modernen Videospielformat aussehen könnten. Wo Heavyweight Champ 1987 die Anfänge im Seitenansicht-Eins-Gegen-Eins-Kampf legte, wurde 1984 eine asiatische Schippe mit Karate Champ draufgelegt. Beide Spiele dienen als die Pioniere der Eins-Gegen-Eins Videospiele und letzteres sogar als spielerische Grundlage für das beliebte Street Fighter Franchise. Und aus dem Erfolg von Street Fighter II heraus entstanden Perlen wie Mortal Kombat (1992) und die ersten 3D-Ableger wie Virtua Fighter (1993). Mit 16-Bit und alsbald 32-Bit wurden damals die Träume vieler Zocker wahr.
Und damit ist es auch kein Wunder, dass wir mit dem Fighting-Traum aus den 1990ern starten.
Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting:
Für Ruhm und Ehre!
Langer Titel kurzer Sinn; Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting erschien 1993 erstmalig in Japan und ist der finale Re-Release von Street Fighter II auf der Super Nintendo. Nachfolgende Versionen von Street Fighter II hießen fortan Super Street Fighter II. Abgesehen von dem äußerst verwirrenden Release-Konzept, das Capcom hier in den 1990ern mit Street Fighter II verfolgte, ist Street Fighter II natürlich die Legende schlechthin. In Summe verkauften sich alleine weit über 10 Millionen Exemplare der Street Fighter II-Spiele auf der Super Nintendo, davon allein 4 Millionen Exemplare des Spiels Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting, was Street Fighter II freilich zu einem der bestverkauften Super Nintendo-Spiele aller Zeiten macht.
Bereits 1987 begann die Reise von Ryu mit Street Fighter auf Arcade-Automaten. Bereits damals konnte Ryu sich auf viele Fans freuen, was zu einem heißersehnten zweiten Teil 1991 führte und ebenso zu einem neuen Sport: E-Sport
In den 1980er Jahren waren es noch die Highscores auf den Arcade-Automaten, die den besten Spieler auszeichneten, und mit Street Fighter II fingen die ersten Spielerturniere an, in denen die Spieler gegeneinander um den Sieg spielten, den besten Spieler zum Vorschein zu bringen. Kaum ein anderes Spiel rüttelte das Medium Videospiel in seiner Präsenz so erfolgreich wach wie Street Fighter II.
Motiv: Mit Vollgas in den Kampf!
Zwölf wackere Krieger warten nur darauf den Titel des weltbesten Street Fighters an sich reißen zu können, doch um dies zu bewerkstelligen müssen die vier stärksten Krieger besiegt werden: Balrog, Vega, Sagat ehemaliger König der Street Fighter und M. Bison, der amtierende König der Streetfighter und Herrscher über die weltweit agierende Verbrecherorganisation namens Shadowloo.
Werden sie auf ihre Herausforderer warten oder selbst versuchen alle Teilnehmer zu besiegen?
Ryu, welcher bereits einmal den Titel des Königs der Street Fighter erlangte, nimmt natürlich auch teil. Wo Ryu ist, ist sein jahrelanger Trainingspartner Ken nicht weit entfernt. Neben diesen beiden treten auch noch Edmond Honda, Blanka, Guile, Chun Li, Zangief und Dhalsim an.
Wer wird unter ihnen als Sieger hervorgehen und den Titel des weltbesten Street Fighters, des Königs der Street Fighter, erlangen?
Look and Feel: Pures Kampfvergnügen!
Ein Alleinstellungsmerkmal von Street Fighter II ist die unglaubliche Detailverliebtheit. Jede Hintergrundkulisse, also Kampfort, ist aufwendig designet und teils auch animiert. Egal ob man nun vor einem Hangar des US-Militärs kämpft, inmitten einer belebten Innenstadt oder in einem traditionellen japanischen Badehaus, eine jede Kulisse wurde aufwendig in diesem 16-Bit Vergnügen gestaltet. Doch nicht nur die Kulissen bekommen diesen Detailgrad zu spüren. Auch die Kämpfer selbst kommen mit äußerst detaillierten Animationen daher, sodass eine jede Bewegung flüssig und glaubwürdig rüberkommt.
Die Farbpalette wird hier darüber hinaus auch komplett ausgereizt, angepasst an die jeweilige Szenerie. Als Schmankerl gegenüber der Originalversion von Street Fighter II liefert Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting alternative Farben bzw. Kostüme für die Kämpfer. Aber freilich ist auch der Name Programm. Denn neben den deutlich bunteren spielbaren Charakteren, erstmals auch Balrog, Vega, Sagat und M. Bison spielbar, gibt es auch den Turbo-Modus, in dem das Spiel allgemein schneller abläuft und die Tastenkombos wesentlich besser sitzen müssen als im normalen Spielmodus. Über Optionen können die einzelnen Spielmodi jederzeit noch angepasst werden z.B. die Schwierigkeit der computergesteuerten Gegner. Im VS-Modus kann man zu zweit gegeneinander spielen. Im Hauptspiel, der Reise um die Welt um alle Kämpfer mit seinem ausgewählten Kämpfer zu besiegen, ist ebenfalls ein schnelles Spiel gegen einen zweiten Spieler möglich, dafür muss dieser nur die Starttaste während des Spielgeschehens drücken.
Doch was ist nun das Spielgeschehen? Man spielt im 1-Gegen-1 gegen entweder einen computergesteuerten Gegner oder gegen einen zweiten Spieler. Dabei stehen sich die zwei Kämpfer in der Seitenansicht gegenüber, und als Ziel ist vorgegeben, die gegnerische Lebensanzeige mit Attacken auf null zu bringen. Um den Gegner angreifen zu können, können die verschiedensten Aktionstasten genutzt werden und auch miteinander kombiniert werden, um Kombo-Attacken und Spezialattacken, wie das bekannte Hadouken von Ryu, einsetzen zu können. Zur Verfügung stehen jeweils ein leichter, mittlerer und schwerer Schlag bzw. Tritt. Ausweichen, Springen wie das Links-und-Rechts-Bewegen des eigenen Charakters gehört ebenfalls zur Steuerung dazu. All diese Aktionen werden komplett flüssig und frustfrei erkannt, sofern man fähig dazu ist die richtigen Tasten im richtigen Moment zu drücken. In meiner viel zu kurzen Spielzeit mit Street Fighter II habe ich bisher nur das Hadouken von Ryu meistern können, und alle anderen Spezialattacken, die die gleiche Tastenkombination nutzen.
Fazit: Auf in den Spielspaß!
Street Fighter II ist eines der „Da geht noch eine Runde-Spiele“ schlechthin. Doch dabei ist es definitiv kein einfaches Spiel zu erlernen, geschweige zu meistern. Dennoch ist Street Fighter II mitunter das beliebteste Fighting-Spiel aller Zeiten!
Persönlich bin ich kein großer Fan des Fighting-Genres, dennoch kann ich eine gewisse Faszination zu dem Genre und zu Street Fighter nie ablegen. Es macht mir Spaß einfach drauf los zu spielen, mit dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad versteht sich, und einfach „nur“ Spaß bei den Kämpfen zu haben. So jetzt muss ich aber weiter; die nächste Runde ruft!
Runde 2! Kämpft!
Retro Wertung:
| Kategorie | Punkte |
| Motiv | 7 |
| Steuerung | 10 |
| Präsentation | 9 |
| GESAMT | 87 % |
Super Punch-Out!!:
Auf in den Ring!
Weg von der Straße und rein in den Boxring; Super Punch-Out!! erschien 1994 erstmalig nicht in Japan, sondern in Nordamerika; ganze vier Jahre dauerte es bis das Spiel auch nach Japan kam. Im Vergleich zum NES-Titel Punch-Out!! ist Super Punch-Out!! deutlich näher an dessen Arcade-Vorlage mit dem gleichnamigen Titel angelehnt. Grafisch überliegt die Super Nintendo-Variante der aus dem Arcade.
Mit Super Punch-Out!! wurde die Prämisse eines witzigen, aber herausfordernden, Box-Spiels weiter vorangetrieben, welche gerade durch die comichafte Präsentation der Charaktere hervorgeht. Außerdem ist Super Punch-Out!! das einzige Spiel in dem Little Mac blonde Haare hat; was die 1990er so alles mit einem anstellten. 😉
Motiv: Werde der Champion!
Little Mac ist ein junger Boxer, welcher gerade am Anfang seiner Karriereleiter steht. Vor ihm stehen vier Titel, die er erringen möchte: Der Titel des Champs des WVBA Minor Circuit, WVBA Major Circuit, WVBA World Circuit und WVBA Special Circuit!
Je vier Herausforderer warten in jedem Turnier auf ihn. Wird er alle bezwingen können?
Los! Little Mac, du schaffst das!
Look and Feel: Comic, KABOW und WUSCH!
Bunt, verrückt und detailverliebt; So könnte man die Präsentation von Super Punch-Out!! in aller Kürze beschreiben und man würde nicht übertreiben. Das Spiel ist aus Sicht der Präsentation sei es Grafik und Sound eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger auf dem NES. Knallbunte 16-Bit Grafiken, aufwendig animierte Charaktere, sich bewegende Zuschauer im Hintergrund und die deutlich actionreichere Kameraführung machen Super-Punch-Out!! zu einem echten Boxerlebnis. Dabei sind die Soundeffekte wie Synchronisationen der Charaktere ein echtes I-Tüpfelchen obendrauf.
Spielerisch ist Super Punch-Out!! deutlich dynamischer als die NES-Variante. Neben Blocken kann man nun auch die eigene Stellung der Fäuste anpassen und über die gefüllte Spezialleiste mächtige aufgeladene Schläge austeilen. Die Neuerungen machen das Spiel schneller und actionreicher, wenn auch dabei vielleicht das ein oder andere gewohnte taktische Element flöten gegangen ist und man die Steuerung eben nochmal neu lernen musste, was aber aufgrund der recht intuitiven Tastenbelegung recht schnell gelingt. Neben dem „Storymodus“ indem man alle 16 Gegner auf vier Turniere verteilt besiegen muss, gibt es noch einen Zeitmodus, indem man seine persönlichen Rekorde gegen einzelne Gegner verbessern kann. Mit dem Rekord-Menü kann man seine bisherigen Rekorde einsehen und über das Tastenbelegung-Menü kann man die Tastenbelegung abändern. Insgesamt verfügt das Spiel dabei auch noch über acht verschiedene Speicherplätze.
Fazit: Ein echt harter Brocken!
Zum Zeitpunkt dieser Review habe ich tatsächlich Super Punch-Out!! noch nicht gemeistert, auch der Vorgänger auf der Nintendo Entertainment System Classic Mini war damals der letzte Titel gewesen, den ich auf dem System durchgespielt hatte. Super Punch-Out!! legt hier in meinen Augen noch eine Schippe an Schwierigkeit obendrauf.
Ich bin wohl nicht gemacht für Boxing-Simulationen, dennoch hatte ich meinen Spaß bei diesem Spiel und ich werde die Herausforderung noch meistern.
Retro Wertung:
| Kategorie | Punkte |
| Motiv | 7 |
| Steuerung | 7 |
| Präsentation | 7 |
| GESAMT | 70 % |
Schlusswort:
Der Kampf ist noch nicht vorbei!
Und er wird auch noch viele Runden andauern, über zahlreiche Turniere wandern und etliche neue Champions hervorbringen. Das Fighting-Genre ist in den 1990ern zwar nicht nur durch die Super Nintendo super geworden, aber dank der Familienkonsole wurde das Genre sicherlich bekannter und beliebter. Noch heute hört man von den Reihen, die im Zeitraum der Super Nintendo und Anfänge der 3D-Konsolen, also in den 1990ern Jahren, ihr Debüt gefeiert haben; Spielereihen wie Street Fighter, Mortal Kombat, Tekken, Soul Calibur und Super Smash Bros.
Obwohl es für mich persönlich zwar nicht zu meinen Lieblingsgenres zählt, zieht es mich immer wieder hin zum Fighting-Genre, denn eines ist immer gewiss: (Noch) eine Runde; Ja, die geht immer!
Vorschau:
Lass die Reifen qualmen!
Auf zu einem weiteren beliebten Hobby und Sport. Und freilich: Auf zur Piste!
Egal ob man gemütlich auf einer Rennstrecke ein paar entspannte Runden dreht oder durch intergalaktische Kurse fährt, und dabei die Gegner von der Strecke fegt. Das Genre Racing bietet so einiges an Variationen.
Erlebe im nächsten Artikel meiner Super Nintendo Classic-Artikelserie die Anfänge von zwei äußerst beliebten Nintendo-Racing-Spielereihen. Seit gespannt und angeschnallt!
Viel Spaß beim Zocken!
