Dunkle Zeiten brechen in Hyrule herein. Die Verheerung Ganon steht kurz davor zu erwachen und die antiken Wächter der Shiekah werden langsam, aber sicher von dem Hass der Verheerung eingenommen. Zelda, die Prinzessin Hyrules, Link, der Leibwächter der Prinzessin und die vier Recken aus den Völkern Hyrules haben sich schon versammelt und bereiten sich darauf vor die Verheerung zu stoppen, doch die Hoffnung ist gering…
Konsole: Nintendo Switch
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis
Handlung: Die Zeit der Verheerung!
Auf ihren Reisen versuchten die Prinzessin Zelda, Link und die vier Recken alles ihnen mögliche, um Hyrule zu schützen. Es gelang den vier Recken die vier Titanen zu steuern. Vah Rudania, der lavastrotzende Echsentitan, wurde von dem Recken des Goronen Volkes namens Daruk gesteuert. Daruk war der stärkste Goronenkrieger und galt als Stammesnachfolger. Der wasserspeiende Elefantentitan Vah Ruta wurde von der Tochter des Zorakönigs gesteuert. Mipha war ihr Name und sie war zudem auch Priesterin des Zora Volkes. Das fliegende Ungetüm, der Vogeltitan, Vah Medoh war den Orni verschrieben und wurde von dem stärksten und schnellsten Krieger der Orni gesteuert. Revali hieß er und als seinen Rivalen und gleichzeitig Freund sah er Link, den Leibwächter von Prinzessin Zelda. Der letzte der vier Titanen wurde von Urbosa, der Königin und Anführerin der Gerudos kommandiert. Ihr donnerschleudernder Titan hieß Vah Naboris und glich einem Kamel.
Zusammen bereisten sie ganz Hyrule, um die Kontrolle der vier Titanen zu erlangen und Zelda bei ihrer Reise zur Erlangung ihrer eigenen Mächte begleiten zu können. Prinzessin Zelda war die rechtmäßige Thronfolgerin des Reiches Hyrule und Erbin der Gaben der Göttin Hylia, doch die Kräfte dieser Gabe waren weiterhin versiegelt. Ihr Talent lag nicht in Magie, sondern in ihrer Weisheit über die antiken technologischen Errungenschaften des alten Shiekah-Volkes. Vor über 10.000 Jahren war die Zivilisation in Hyrule so fortgeschritten, dass das Volk eine unbegrenzte Energiequelle entwickelte und mit diesen mächtigen Apparaten konstruierte, um sich selbst vor dem Elend des Jahrtausende alten Fluches von Ganon zu befreien. Ihre Armeen aus Wächter schützten sie vor Monstern und die vier konstruierten Titanen besaßen genug Macht, um ganz Hyrule in Schutt und Asche zu legen, sollte der Notstand eintreten. Als Ganon damals erneut versuchte die Welt zu vernichten, gelang es den Shiekah den Fluch von Ganon vollständig mit ihrer Technologie zu verbannen und somit endlich einen Jahrtausende andauernden Frieden über Hyrule zu bringen.
Doch das Siegel war nicht für immer geschaffen. Im Sand der Zeit verfloss das Wissen über die antiken Technologien der Shiekah, nachdem das Volk beinahe komplett spurlos verschwunden war. Ganons Zorn wuchs und seine Grausamkeit kannte keine Grenzen. Als Verheerung Ganon tauchte sein Hass in die Konstrukte und Maschinen der Shiekah, die ihn versiegelten, ein und befreite sich so von deren Fesseln. Er begann die Wächter, die das Volk 10.000 Jahre nach seiner Versiegelung mühevoll ausgegraben und geborgen hatten, einzunehmen und schlachtete so das Volk Hyrule langsam von innen ab. Auch die vier Recken kamen um ihr Leben, als Ganon die vier Titanen in seine Gewalt brachte. Hyrule begann zu zerfallen und von Monstern, geboren aus seinem triefenden Hass, heimgesucht zu werden.
Link stellte sich mutig den Horden der Monster, um so die schutzlose Prinzessin Zelda vor ihrem Verderben zu schützen, doch schließlich fiel auch Link zu Boden. Doch, bevor er den Todesstoß durch einen herannahenden Wächter empfing, erwachten die Kräfte von Zelda und eine gigantische Welle aus Siegelmagie breitete sich um Zelda aus und vernichtete Monster und Wächter, die sich in der wachsenden Kuppel aus Magie befanden. Die enorme Freisetzung der Magie von Hylia ließ mehrere hunderte Meter entfernt, den Turm von Prinzessin Zelda im Schloss Hyrule aufleuchten. Weit oben in einem Regal in ihrem Studierzimmer war ein besonderes Relikt aus der Zeit der Shiekah geborgen. Ein kleiner Wächter mit beinahe spielzeugähnlichen Proportionen wurde von der Macht von Zelda durchdrungen. Anstelle, dass er wie die anderen von Ganon besessenen Wächter zerstört worden wäre, wurde dieser Wächter von Zeldas Macht erfüllt und aktiviert.
Sofort sprang er aus der verstaubten Holzkiste und fiel krachend zu Boden. Nach kurzer Orientierungslosigkeit begab sich der Wächter zum Fenster des Turmes, um die Lage außerhalb des Turmes zu prüfen. Seine Sensoren ließen ihn schon das Schlimmste vermuten und das Bild vor ihm war tatsächlich kein schöner Anblick. Die gesamte Stadt von Hyrule war ruiniert und kein Mensch war lebendig aufzufinden. Er spürte das Zelda in Gefahr war, doch er wusste bereits, dass er ihr hier in dieser Zeit nicht helfen konnte. Er nutzte seine Macht, um ein Zeitportal zu schaffen, um damit in die Vergangenheit zu reisen und die Gegenwart zu verhindern. Doch kurz bevor er in das Portal springen konnte, wurde er beinahe von einem feindlichen Wächter angegriffen. Der kleine Wächter wich dem Energiestrahl aus und fiel in das Zeitportal hinein. Ohne sein Wissen wurde der kleine Wächter von einem kleinen Teil der Verheerung Ganon in das Zeitportal hinein verfolgt.
Der kleine Wächter landete nur ein paar Monate vor dem Ausbruch der Verheerung Ganon unsanft auf der Ebene von Hyrule. Sofort begab er sich auf die Suche nach seiner Besitzerin Zelda, um die Geschehnisse so zu korrigieren, dass Hyrule den Krieg mit Verheerung Ganon siegreich bestreitet.
Währenddessen versammelten sich vor dem Haupttor des Schlosses von Hyrule tausende Soldaten und lauschten der Ansprache des Königs Rhoam. Unter diesen Soldaten befand sich auch ein Jüngling einer Familie, welche der Königsfamilie treu ergeben ist, namens Link. Auch er zog mit den anderen Soldaten an diesem Tag in die Ebenen von Hyrule hinaus, um die Horden von Monstern zu bekämpfen und die Ebene von Hyrule zu sichern, sodass Hyrule seine Chancen auf einen Sieg gegen Verheerung Ganon verbessern kann. Viel zu spät begann das Volk der Hylianer den Prophezeiungen über die Verheerung Ganon Gehör zu schenken. Sie haben zwar bereits die Relikte der Shiekah studiert und auch die Titanen freigelegt, aber sie können diese Technologie weder kontrollieren noch verstehen. Auch die Mächte der Hylia, die in der Prinzessin schlummern sind immer noch nicht erwacht und die vier Völker der Goronen, Zoras, Orni und Gerudo haben sich ebenfalls noch nicht mit Hyrule verbunden, um gemeinsam die Verheerung Ganon aufzuhalten. Wird es dem kleinen Wächter wirklich gelingen, den Verlauf der Zeit zu korrigieren? Und welche Pläne schmiedet die Verheerung Ganon in dieser jungen Vergangenheit?
Gameplay: Der Krieg der Verheerung!
Bereits über fünf Jahre ist es nun schon her, dass wir in eine unwirkliche Welt haben eintauchen dürfen. Die Rede ist von dem Spiel Hyrule Warriors, welches 2014 von Koei Tecmo im Auftrag von Nintendo entwickelt wurde. Damals war es sehr überraschend für Nintendo Fans insbesondere Zelda Fans, dass Nintendo eine ihrer größten IPs (intellectual property) mit einem Hack and Slay-Abenteuer aus der Warriors-Reihe ausstattet. Damals gab es noch recht wenige dritte Entwickler, die nicht zu 100% zu Nintendo gehörten, welche ein Spiel für eine IP von Nintendo entwickeln durften. Mittlerweile gibt es jedoch immer mehr Titel von den großen IPs von Nintendo, die nicht von Nintendo bzw. auch nicht von Nintendo-Entwicklerstudios entwickelt wurden.
Für mich war damals Hyrule Warriors ein echter Meilenstein in der Geschichte von Nintendo und wiederum ein Spiel, welches meine Liebe zu Hack and Slay-Spielen neu hat aufflammen lassen. Als dann mit dem Erscheinen der Nintendo Switch auch endlich ein neues Zelda-Spiel das Licht der Welt erblickte, The Legend of Zelda Breath of the Wild, war für mich schnell klar, dass Hyrule Warriors sicherlich für die Nintendo Switch erscheinen würde und die Charaktere aus Breath of the Wild beinhalten würde. Nun, 2018 war es endlich so weit und Hyrule Warriors Definitive Edition erschien und beinhaltete…keine Breath of the Wild Charaktere und Abenteuerkarte?
Was dachte sich Nintendo nur dabei? Diese Frage und dieses Unverständnis schwirrte lange in meinem Kopf herum, wo doch eigentlich gerade die Recken prima Charaktere mit eigenen Waffen und Movesets gewesen wären. Insgeheim hoffte ich schon, dass man sie in der 2. DLC-Welle “Die Ballade der Recken” für Breath of the Wild spielen könne, doch auch dieser Traum platzte recht schnell, obgleich das DLC die Erinnerungen von Link and die Recken schärfte und das Spielerlebnis deutlich vertiefte.
Umso mehr überraschte mich dann Nintendo letztes Jahr als aus dem Nichts Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung angekündigt und alsbald im November 2020 erschien.
Steuerung: Einer gegen Tausend!
Wenn bereits jemand eine von meinen Warriors-Reviews gelesen hat (zwei davon sind oben verlinkt), der weiß bereits was ihn hier zum Teil erwartet. Ein Warriors-Titel besitzt immer eine gleiche Grundsteuerung, die mit Facetten der jeweiligen Franchise ausgeschmückt wird.
So lassen sich alle steuerbaren Kämpfer frei durch die 3D Level bewegen. Dabei lässt sich neben dem Charakter auch die Kamera frei bewegen oder auch auf einzelne wichtige Gegner fokussieren. Eine Aktion, die hier ein wenig an das typische Zelda-Fokussieren angelehnt wurde. Neben den einfachen Bewegungen kann jeder Charakter Ausweichen und einen normalen wie auch starken Angriff vollführen. Die normalen und starken Angriffe können dabei je nach Charakter zu unterschiedlichen Kombos kombiniert werden, welche abhängig des Kämpfers völlig verschiedene Auswirkungen, Reichweiten und natürlich Schadenswerte besitzen. Außerdem verfügt jeder Kämpfer über die Möglichkeit zu Blocken, einen Spezialangriff auszuführen, sofern seine durch gegnerische KO’s gefüllte Spezialleiste voll ist, einen speziellen Sonderangriff zu vollführen und Items wie Stäbe und Nahrung sowie verschiedene Module der Shiekah-Tafel zu verwenden; dazu später noch mehr.
Zuerst aber nochmal zurück zum Blocken und zu Link, dem ersten spielbaren Charakter, der hier natürlich die Rolle des Protagonisten hat und daher auch noch über besondere Fertigkeiten verfügt. Hier tauchen wir also nun ein in die besonderen Mechaniken von Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung. Link beherrscht verschiedene Waffentypen (er ist dabei nicht der einzige). Lanzen, schwere Waffen, wie Äxte oder Hammer, und schließlich Schwert und Schild. Diese Besonderheit erlaubt sich das Spiel aufgrund der starken Fokussierung auf Breath of the Wild indem Link natürlich ebenfalls viele verschiedene Waffen besitzt. Im Gegensatz zum Vorbild zerbrechen hier im neuesten Hyrule Warriors-Titel die Waffen nicht!
Jeder Waffentyp hat seine Besonderheiten, so kann Link zum Beispiel nur mit Schwert und Schild gegnerische Attacken mit seinem Schild parieren, so wie er es eben auch in Breath of the Wild kann. Das Timing ist hier jedoch deutlich genauer. Dahingegen kann jeder Charakter mittels knappen Ausweichens einer gegnerischen Attacke einen Attackenhagel vollführen, eine Technik, die ebenfalls integral in Breath of the Wild ist. Der Sonderangriff von Link mit ausgerüstetem Schwert und Schild ist sein Pfeil und Bogen, welcher mittels Bewegungssensor oder Analogstick gezielt werden kann.
Jeder Charakter kann die Stäbe aus Breath of the Wild einsetzen sowie Nahrung zu sich nehmen, wenn er/sie verletzt ist. Bei den Stäben stehen der Feuerstab, Eisstab und Donnerstab zur Auswahl, welche jedoch zuerst von Pyromagusen, ein Gegnertyp, erbeutet werden müssen (analog zu Breath of the Wild).
Ebenso kann jeder Charakter die Shiekah-Tafel bedienen und dabei die vier Module Bombe, Cyronis, Magnesis und Stasis nutzen, die auch bereits Link in Breath of the Wild nutzte. Die Verwendung dieser Module unterscheidet sich jedoch in der Ausführung bei jedem Charakter. Link wirft zum Beispiel mit dem Bombenmodul vier Bomben auf die Gegner und lässt einen Eisblock unter sich erscheinen, um in die Luft katapultiert zu werden, wenn er das Cyronis-Modul einsetzt; Zelda wiederum erschafft mit dem Cyronis-Modul einen Wall aus Eisblöcken vor sich.
Allein diese unterschiedlichen Verwendungen der Shiekah-Module macht es spannend die einzelnen Kämpfer auszuprobieren und zu versuchen, die besten Kombinationen aus Shiekah-Angriffen, normalen, starken und Sonder-Angriffen herauszufinden. Auch innerhalb einer Schlacht lassen sich im Übrigen die Charaktere wechseln, wobei jede Schlacht sein eigenes Limit mit bis zu vier Charakteren besitzt. Eben jene Charaktere lassen sich in den Schlachten ebenfalls über die Schlachtkarte befehligen, sodass man sie an verschiedene Orte schicken kann, um sich ein wenig Zeit zu sparen. Leider sind die Charaktere hier nicht so autonom wie in Fire Emblem Warriors, sprich sie werden zwar zu ihrem Ziel gehen, aber dort keinen sonderlich großen Einfluss auf das Geschehen haben. Dafür lassen sie sich auch nicht zu leicht von gegnerischen Einheiten besiegen – sie selbst besiegen jedoch dafür auch kaum welche.
Welt: Schlachten über Schlachten!
Ein jeder Warriors-Titel von Koei Tecmo kämpft damit, wie nun die eigentlichen Schlachten im Spiel präsentiert werden. Werden die Schlachten in einem komplizierten Menü angezeigt? Sind sie aneinandergekettet und können wie in Super Mario Bros. 3 ausgewählt werden? Und was ist mit den einzelnen Herausforderungen und Bonus-Kämpfen? Wie können Missionen aus der Kampagne erneut gespielt werden? Und wie sieht es nach dem Durchspielen der Kampagne aus? Gibt es genug Missionen, um Spieler auch nach dem Meistern der Handlung an das Spiel zu binden? Sollten DLCs verwendet werden? Wie viele Kämpfer können bei welchen Missionen eingesetzt werden?
Diese und sicherlich zahlreiche weitere Fragen müssen beantwortet werden, damit ein gutes Warriors-Spielerlebnis sichergestellt werden kann. Dabei wird auch meist noch das jeweilige Franchise in Betracht gezogen, um die Menüführung sowie die Gestaltung der einzelnen Schlachten möglichst originalgetreu wirken zu lassen.
Bei Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung wurde dies auf eine sehr innovative und vor Allem sehr originalgetreue Art und Weise gemacht, die nicht nur einfach zu bedienen ist, sondern endlich das Menüchaos von vielen Warriors-Titeln löst: Sie verwenden einfach das Menü von Breath of the Wild.
Die Auswahl der Schlachten, Herausforderungen und Hyrule-Missionen sowie der Läden und Einrichtungen erfolgt ganz simpel einfach auf der Weltkarte aus Breath of the Wild. Die einzelnen Punkte werden dabei mit bestimmten Icons auf der Karte dargestellt. Bei Herausforderungen und Schlachten aus der Kampagne teleportiert man sich quasi aus einem Shiekah-Turm zu diesen jeweiligen Standorten und die anderen Point-of-Interests können dabei auch frei von der Karte weg ausgewählt werden bzw. auch über das Menüband einzeln durchgeblättert werden, wenn man mal was Bestimmtes sucht.
Die Kampagne wird dabei in einzelne Schlachten und Kapitel unterteilt. Eine jede Schlacht beginnt dabei immer mit einem Handlungsabschnitt, welcher meist von einer Cutscene gefolgt wird. In der Schlacht gilt es dann typische Warrior-Ziele zu erreichen: Besiege den Gegner X; Nehme die Vorposten der Gegner ein; Besiege den General; Erreiche einen bestimmten Punkt auf der Karte oder unterstütze deine Kameraden.
Die Schlachten in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung verlangen dabei recht wenig taktisches Verständnis, da gewonnene Vorposten selten von Gegnern eingenommen werden und die eigene Armee meist auch recht gut ohne dich zurechtkommt. Fairerweise muss ich hier erwähnen, dass ich die meiste Zeit mit dem Schwierigkeitsgrad Einfach verbracht habe und nicht weiß, ob höhere Schwierigkeitsgrade wirklich einen strategischen Einfluss auf das Spielgeschehen besitzen. Das Einzige was ich in meinen mehrmaligen Versuchen mit dem Schwierigkeitsgrad Sehr schwierig bemerkt hatte, war das die Gegner einfach mehr Lebenspunkte besitzen. Sie waren nicht intelligenter oder sonst irgendwie schwieriger zu besiegen, auch erhielt man nicht mehr Erfahrungspunkte oder bessere Gegenstände im höheren Schwierigkeitsgrad. Man benötigt ihn nicht einmal für das 100%-Abschließen des Spiels, weswegen ich mich bewusst dafür entschieden habe das Spiel komplett auf Einfach zu spielen.
Neben den eigentlichen Zielen in den Schlachten gibt es noch einige Schatzkisten zu finden sowie Koroks. Letztere müssen vollständig gesammelt werden, wenn man das Spiel zu 100% durchspielen will. Aber keine Sorge, hier sind es knapp über 100 Stück.
Die Herausforderungen bieten zusätzlichen Spielspaß. Hier wird wie üblich meist nur ein kleiner Ausschnitt eines Levels verwendet, um die Herausforderung darzustellen. Ähnlich wie in den Schlachten müssen auch hier bestimmte Ziele erfüllt werden. Diese Ziele werden aber meist mit einem Zeitlimit oder Charakterlimit beschränkt, sodass man hier meist deutlich präziser und schneller handeln muss als in den Schlachten der Kampagne.
Schlachten wie auch Herausforderungen lassen ordentlich Rubine und Materialien springen. Erstere kannst du an sogenannten Einrichtungen und Läden loswerden. Im Hyrule-Manöverplatz kannst du die Level deiner schwächeren Charaktere mit dem Level deines stärksten Charakters mittels Rubine ausgleichen. Die Hyrule-Schmiedegilde nutzt aufgesammelte Waffen, um eine bestimmte Waffe von deinen Charakteren zu verbessern. Kleiner Tipp: Konzentriert euch auf Link und sein Meisterschwert sowie Zelda und ihrem Lichtbogen. Diese Waffen sind einzigartig und bieten enorme Boni, wenn man sie vollständig in der Schmiede auflevelt. Die Läden wiederum sind der Umschlagsplatz, indem du deine Rubine in Materialien verwandeln kannst bzw. deine Materialien in Rubine.
Materialien benötigt Link wie in Breath of the Wild, um damit zu kochen oder Verbesserungen freizuschalten (und dabei muss er nicht einmal von einer Großen Fee geknuddelt werden).
Mit freigeschalteten Rezepten können zu Beginn einer Schlacht bzw. Herausforderung ein oder mehrere Gerichte gezaubert werden, die bestimmte Boni für den bevorstehenden Kampf versprechen. Über sogenannte Hyrule Missionen kannst du Verbesserungen für dein Spielvergnügen freischalten. Alle Hyrule Missionen verlangen hierbei von dir, dass du bestimmte Materialien besorgst. Eine Aufgabe, die mit der Zeit durch den Erhalt des Shiekah-Sensors einfacher wird, da dieser dir anzeigt in welcher Mission oder Laden es nun welches Material gibt – aber der eigentliche Aufwand verringert sich nicht, macht dich schon mal bereit über 200 Bäume in Kleinholz zu verarbeiten.
Abgeschlossene Hyrule Missionen schalten die zuvor erwähnten Verbesserungen frei. Hierbei kann es sich um Charakterverbesserungen handeln, in denen nicht nur die Lebenspunkte erweitert werden, sondern auch weitere Kombis oder Spezialleisten freigeschalten werden können. Oder es kann sich um generelle Schlachtverbesserungen, Verbesserungen an den Shiekah-Modulen, Verbesserungen an den Einrichtungen/Läden bzw. freischalten dieser, Erhalt von Rezepten oder das Freischalten von weiteren spielbaren Charakteren handeln.
Auch die Titanen können mit Hyrule Missionen aufgewertet werden. Titanen? Ja richtig gelesen, in bestimmten Herausforderungen oder Abschnitten in der Kampagne können die vier Titanen gesteuert werden, wobei das Gameplay hier einem typischen Shoot Em Up ähnelt.
Was muss man nun also tun, um das Spiel zu 100% durchzuspielen? Ganz einfach: Meistere die Kampagne, bezwinge jede Herausforderung und erfülle alle Hyrule Missionen!
Zusammengefasst: Über 150 Herausforderungen, 20 Schlachten und 250 Hyrule-Missionen absolvieren! (+ Unmengen an Materialien sammeln, darunter auch alle +100 Korok-Samen!)
Erweiterungspass
Noch weiß man recht wenig über den Erweiterungspass, daher sind die folgenden Zeilen auch eine 1:1 Abschrift aus dem Nintendo E-Shop. (Stand März 2021):
„Führe den Kampf gegen die Verheerung Ganon fort mit dem Erweiterungspass für Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung! Der Erweiterungspass bietet euch Zugriff auf zwei Wellen neuer Inhalte sowie zwei zusätzlicher Bonus-Items, die innerhalb 2021 veröffentlicht werden:
Kaufbonus (erhältlich ab 28. Mai 2021)
- Neue Waffe für Link
- Neues Outfit für Link
Welle 1 (erhältlich ab Juni 2021)
- Erweiterte Charakterriege
- Neue Waffenarten
- Neue Herausforderungen im Königlichen Institut
- Neue mächtige Gegner
Welle 2 (erhältlich ab November 2021)
- Neue Charakterepisoden
- Neue Schlachten
- Erweiterte Charakterriege
- Neue Kampffähigkeiten für bereits vorhandene Charaktere“
Grafik: Das Bild der Verheerung!
Wenn man es nicht wüsste, könnte man die Cutscenes glatt mit denen aus Breath of the Wild verwechseln, und das aus gutem Grund: Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung nutzt viele Aspekte der Breath of the Wild Engine und nutzt auch die gleichen Texturen, Animationen, wie auch 3D-Modelle.
Hier durfte Koei Tecmo wirklich alles machen mit den verfügbaren Assets aus Breath of the Wild. Ein wirklicher Quantensprung, was die Zusammenarbeit mit anderen Studios angeht. Als The Legend of Zelda-Fan fühlt man sich hier grafisch sofort zu Hause. Alles sieht dem Vorbild ähnlich und bietet das gleiche grafische Erlebnis wie in Breath of the Wild, nur mit dem Unterschied, dass man hier selten die Gelegenheit hat wirklich stehenzubleiben, um die Szenerien auf einen wirken zu lassen. Hier würde ich stark für einen Open-World-Modus plädieren, in dem man die Karte von Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung frei durchlaufen kann.
Warum? Nun, Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung begibt sich in die Vergangenheit von Hyrule und stellt so viele Orte in ihren ursprünglichen Formen dar. Hyrule ist zu Beginn schließlich noch nicht zerstört, das heißt das sämtliche Gebäude in der Hyrule-Ebene noch intakt sind und auch das Schloss noch nicht von der Verheerung zerstört worden ist. Allein diese Gelegenheit, durch das Hyrule vor 100 Jahren reisen zu dürfen, machte mich in diesem Spiel schon sehr glücklich, dass es das Spiel dabei noch geschafft hat, nicht nur den Mantel von Breath of the Wild zu tragen, sondern auch die Essenz zu verkörpern, macht mich nicht nur noch glücklicher, sondern schaffte es in mir die gleiche Verliebtheit wie bei anderen The Legend of Zelda-Spielen hochkommen zu lassen.
Da verzeihe ich es persönlich auch, dass die Leistung des Spiels an einigen Stellen merklich in den Keller geht und Bewegungen der Kamera mit ruckeligen Bildern quittiert wird und so manche Horden von Gegnern erst merklich später plötzlich auf dem Bildschirm erscheinen.
Sound: Der Klang der Verheerung!
Auch hier pocht mein Herz förmlich; Breath of the Wild hatte einen sehr atmosphärischen und emotionalen Soundtrack und kam hier mit recht wenigen, dafür aber sehr imposanten, Stücken aus, wie zum Beispiel der Verfolgungssoundtrack der Wächter, oder die mächtige Melodie, die während des letzten Kampfes gegen die Verheerung Ganons spielte.
Wenn du dir nun vorstellen kannst, dass man diese Epik aus Breath of the Wild genommen hat und mit rockigen Remixen und bassgestärkten Stücken untermalt hat, dann weißt du wie Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung klingt. Das actionbasierte Gameplay eines Warriors-Titel baut darauf, von mächtigen Soundtracks unterstützt zu werden.
Darum gibt es auch Warriors-Titel zu actionreichen Animes wie One Piece und Naruto. Nicht nur sind die Originalwerke dahinter ebenfalls actionreich, nein, sie verkörpern auch in ihren Szenen die Macht, die die einzelnen Charaktere besitzen, und genau das gleiche passiert hier abermals mit The Legend of Zelda.
Im Vergleich zum vorherigen Hyrule Warriors, konzentriert man sich in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung mehr auf die frontalen Actionsoundtracks während des Gameplays und den melancholischen/freundlichen Stücken während so mancher Cutscene. Der Score wirkt dabei nicht zu überladen und überwältigend, wobei er es schafft, den Spielspaß und die Motivation immens zu steigern.
Doch nicht nur der Score ist neben den actionreichen Soundeffekten hier eine tragende Säule. Auch die Vollvertonung der Charaktere in den Cutscenes sowie die zahlreichen Voice Lines während des Kampfes und im Charakterauswahlbildschirm, machen das Spielerlebnis noch viel lebendiger. Besonders interessant hierbei: Es gibt eine deutsche Vertonung!
Fazit: Das Spiel der Verheerung!
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ist in meinen Augen ein echter Spin-off-Titel von Breath of the Wild und weniger ein Spin-off-Titel von The Legend of Zelda. Gerade in der Präsentation sieht man, dass hier Koei Tecmo unglaublich viel Unterstützung und Ressourcen von Nintendo selbst bekam, um dieses Spiel so originalgetreu wie möglich, also wie Breath of the Wild, aussehen zu lassen. Dass dabei auch noch der Soundtrack und die Synchronsprecher aus dem Hauptspiel übernommen werden konnten, macht das Ganze noch spannender und besser für jeden Breath of the Wild-Fan.
Ich persönlich bin sehr verliebt in die Geschichte und der Version von Hyrule aus Breath of the Wild. Ich werde auch das gesamte Spiel erneut durchspielen, sobald wir wissen, wann der zweite Titel erscheint. 2021 wird er wohl noch nicht erscheinen.
Ich denke den Grund hinter meiner Faszination mit Breath of the Wild habe ich bereits gut in meiner damaligen Review rübergebracht, aber nochmal kurz zusammengefasst: Ich mochte dieses Gefühl des Abenteuers, der Freiheit, aber auch der Ungewissheit, was nun Link eigentlich erwarten wird. Man wusste genauso wenig von dieser Welt, als der Protagonist. Ein Gefühl, welches man selten bei einem Videospiel hat, da die einzelnen Charaktere ja meist schon länger in der jeweiligen Welt leben und eigentlich bereits absolute Experten in ihren jeweiligen Gebieten sein müssten und mich als Spieler gar nicht bräuchten. Daher kann ich zum Beispiel diese emotionale Bindung nicht unbedingt mit Mario oder Pokémon eingehen. Auch bei einigen The Legend of Zelda-Titeln fehlt diese Ungewissheit und dieses Gefühl des Abenteuers. Doch genau diesen Mut, den Link hier bei Breath of the Wild aufbringen musste, spiegelt eben wider wie für mich ein The Legend of Zelda Titel sein muss.
Und genau diese Gefühle und diesen Mut spürte ich bei Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung. Im Vorgängertitel gab es dieses Gefühl trotz der bildgewaltigen Szenen und dem ganzen Crossover der einzelnen Zelda-Spiele nicht, da in meinen Augen das Spiel stets suggeriert, dass Link alles kann und das Böse sowieso keine Chance hat – ein Vorurteil, welches sehr schön in den letzten Kapiteln von Hyrule Warriors zerbrochen wird, als man Ganondorf und Co. spielen darf.
Daher ist für mich Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung bisher das beste Hyrule Warriors-Spiel und ein absolut würdiges Prequel zu Breath of the Wild bzw. eine würdige alternative Geschichte; Oh…warte mal…schon wieder ein Bruch in der Timeline von The Legend of Zelda?!
Dieses Mal haben wir wieder einmal eine zweite Meinung. Also Alex, was sagst du zu diesem Spiel?
„Als ich die Geschichte von The Legend of Zelda: Breath of the Wild gespielt habe, war es einer meiner größten Wünsche die darin behandelte „Vorgeschichte“ zu erleben. Man hat immer von den tapferen Recken gehört, die sich einst gemeinsam mit Hyrule und den vier Titanen dem Kampf gegen Ganon gestellt haben und gescheitert sind. Doch die Geschichte blieb bis auf eben einige Fetzen unbehandelt. Zumindest bis jetzt und allein damit wären wir auch schon bei dem Hauptargument, warum mich Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung sofort gepackt hat, als es angekündigt wurde. Im Normalfall bin ich kein Fan dieser Hack&Slay-Spiele, doch die Warriors-Reihe hat es eben nun schon zum wiederholten Male geschafft mich zu sich zu ziehen.
Ich habe es sehr genossen mich mit Link und unzähligen anderen, teilweise sehr außergewöhnlichen, Kämpfern durch die Massen zu schlagen, um eben genau diese Wissenslücke zu schließen, welche ich aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild mitnehmen musste. Sicherlich ist die Handlung hier ein wenig abgeändert, dennoch erlebt man die vier Recken in Aktion und man darf ihnen sowie Link und Zelda im Kampf gegen die Verheerung Ganon beiwohnen. Die Handlung ist für mich klar das Aushängeschild an diesem Spiel und von Anfang bis Ende durchdacht erzählt.
Das Gameplay punktet bei mir vor allem mit seiner sehr milden Lernkurve, so ist es an einem selbst, ob man seinen Lieblingscharakter jetzt bis in die letzte Stufe pusht, um auch wirklich die letzte Angriffskombination zu erlernen, oder ob man irgendwann seinen „taktischen“ Idealpunkt erreicht hat, mit dem man das Beste aus den Charakteren herausholt. Durch die mit Sammelgegenständen einlösbaren Charakterverbesserungen hat der Titel für mich hier einen tollen Kompromiss für RPG- und Loot-Fans gefunden. Ich hatte nur vor allem gegen Ende der Handlung mit dem Problem der „Überhäufung“ zu kämpfen. Denn es waren irgendwann einfach zu viele Punkte auf der Karte, die zur Freischaltung gerufen haben. Sicherlich eine Folge der schieren Anzahl an Charakteren, welche man mit dem Fortlauf des Spiels freischaltet.
Einziger Wehrmutstropfen ist hier sicherlich die grafische Problematik, welche meine Nintendo Switch mit dem Titel hatte. Ob das nun an meinem TV-Gerät liegt, welcher eine höhere Auflösung bietet, als die Konsole bereitstellt, vermag ich nicht einzuschätzen, dennoch waren hier so manche Bildrateneinbrüche, die mich durch darauffolgende ruckelnde Wiedergabe doch nahe an den Kopfschmerz gebracht haben.
Wie aber schon gesagt ist das sicherlich nur ein kleiner Kratzer auf einem ansonsten sehr schillernden Projekt, mit dem sich Nintendo am Ende doch lauter als erwartet aus dem Jahr 2020 verabschieden sollte. Ich hatte bei meinen etwas mehr als 40 Stunden Spielzeit, die ich für die Komplettierung der Handlung und der meisten Herausforderungen gebraucht habe, unglaublich viel Spaß. Genau dieses Fazit sollte am Ende auch unter jedem Videospiel stehen, wodurch man eben auch die ein oder andere technische Hürde nachsehen kann.“
Viel Spaß beim Zocken!
Wertung
Pro und Contra
Pro | Contra |
Viele verschiedene Schlachten | Höherer Schwierigkeitsgrad ist wenig motivierend. |
Nicht zu viel und nicht zu wenig | |
Handlung |
Score
Kategorie | Punkte | Begründung |
Handlung | 8 | Die Idee und die Umsetzung hinter der tragischen Geschichte rundum die Verheerung Ganon ist super, dennoch empfand ich einige Stellen in der Handlung als ein wenig zu holprig und schnell. |
Gameplay | 7 | Ein Hack and Slay-Spiel bringt selten ein sehr abwechslungsreiches Gameplay mit sich. Hyrule Warriors Zeit der Verheerung schaffte dennoch selten Langeweile bei mir aufkommen zu lassen und konnte mich auch dazu motivieren, dass ich mir die 100% Marke hole. |
Grafik | 8 | Ich würde hier so gerne eine bessere Wertung sehen, aber durch die vielen Ruckler und grafischen Probleme, die das Spiel durchaus besitzt, kann ich dieser perfekten Inszenierung von Hyrule keine volle Punktezahl bescheren. |
Sound | 10 | Wie von The Legend of Zelda gewohnt, ein absoluter Hörgenuss! |
Gesamt | 83% | Hyrule Warriors Zeit der Verheerung ist ein spannender und überraschenderweise tiefgründiger Titel der Warrior-Reihe. Er knüpfte ein innovatives Gameplay samt einer alternativen Interpretation der Verheerung vor Breath of the Wild an und dafür liebe ich ihn! |
Infos
Publisher | Koei Tecmo, Nintendo |
Entwickler | Koei Tecmo, Omega Force |
Plattform | Nintendo Switch |
Genres | Hack and Slay |
Release | 20. November 2020 |
Website | https://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo-Switch/Hyrule-Warriors-Zeit-der-Verheerung-1838129.html |
Preis | 59,99 € |
Altersfreigabe | USK ab 12 Jahren |
Spielzeit | ~50 Stunden |