Indies haben bei uns auf Game-Kritik einen besonderen Platz im Herzen. Unser Redakteur Phil-kun darf sich mittlerweile offiziell „Indie-Guru“ nennen – aber auch ich verirre mich immer mal wieder in diese bunte Welt der Videospiele fernab der AAA-Produktionen und Materialschlachten gigantischer Studios. Auch bei Playstation haben die Indies mittlerweile ihren eigenen Platz (und – wenig kreativen – Namen bekommen). In einer Blogpost-Serie haben die Japaner nun über den Entwicklungsstand einiger kommender Titel informiert. Ich habe diese für euch zusammengefasst.

Autor: Alex

Inhaltsverzeichnis

Moss: Book II

Der erste Teil des Mause-Abenteuers war ein (Überraschungs-)Hit auf der VR-Plattform der Playstation. In ihm konnten sich Spieler gemeinsam mit einer Maus durch eine bunte und jederzeit einladende Action-Adventure-Welt schlagen und dem kleinen Kerlchen beim Bestehen seiner Abenteuer unterstützen. Da war es eigentlich kein Wunder, als vor einiger Zeit der zweite Teil angekündigt wurde.

Und dieser soll genau an der Erfolgsformel seines Vorgängers anschließen: Ihr erkundet mit Quill ein weiteres Action-Adventure (wieder in VR). Natürlich will sich das Spiel weiterentwickeln, wird dabei aber die Bahnen des Erfolgs nicht verlassen oder ausreizen. So wird es zwar neue Gameplay-Aspekte geben, aber wirklich grundlegend Neues wird man nicht erwarten müssen. Erneut wird die Immersion im Mittelpunkt stehen, so dass man wirklich gemeint gemeinsam mit Quill auf diese Abenteuer zu gehen.

Auch auf der „Quality of Life“-Ebene wird „Moss: Book II“ neue Akzente setzen. So wird eine der meisten Fanforderungen jetzt möglich sein: Das erneute (unkomplizierte) Bereisen bereits besuchter Orte. Das war bereits im ersten Teil notwendig, wenn man sich selbst als Komplettierer ansieht. Umgesetzt wird das Vorhaben durch eine Vernetzung aller „Räume“ zu einer großen Erfahrung.

Doch egal wie beeindruckend die Welt und ihre Räume auch sind: Quill wird erneut im Mittelpunkt stehen. Ihrer Größe zum Trotz will die kleine Maus wieder mit ausdrucksstarken Bewegungen und Interaktionen überzeugen. Verstärkt wird das durch noch mehr Videosequenzen, Inter- wie Reaktionen und ein auf den Charakter zugeschnittenes Storytelling.

Geplanter Release: Frühjahr 2022 (PS VR)

Animal Well

Ein Horror-Survival-Spiel der etwas anderen Art, erwartet Spieler in „Animal Well“. Man wird in diese mysteriöse Welt geschmissen ohne zu wissen wer man ist, oder was man eigentlich machen soll. Je länger man die Welt aber mit offenen Augen erkundet und seine Geheimnisse lüftet, umso mehr wird man nicht nur das Spiel, sondern eben auch seine eigene Umgebung verstehen.

Trotz „Horror“-Atmosphäre will das Spiel gar nicht gruselig sein. Vielmehr wird der „Horror“ durch das Nichtwissen und die Gefahr des Unbekannten erzeugt. Das Gameplay konzentriert sich auf Rätsel- und Platformer-Elemente – aber nicht nur. Optisch begegnet uns „Animal Well“ in einem groben Pixel-Look á la „Meat Boy“, wird aber durch moderne Beleuchtungs- und andere visuelle Effekte dennoch auch für die PS5 kein Selbstläufer. In typischer Platformer-Manier bewegt man sich in „Animal Well“ von links nach rechts. Hinzu kommen Sprung- und eine handvoll anderer Fähigkeiten.

Release: noch keine Eingrenzung (PS 5)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder´s Revenge

Als der Titel im letzten Jahr angekündigt wurde, hat er unzähliger 1990´er-Herzen höher schlagen lassen. Endlich wieder mit Donatello, Michelangelo & Co. auf Prügeltour gehen. Dass die Optik dazu auch noch an das beliebte Jahrzehnt, ist dann direkt der Bonusscore! Natürlich ist zum Gameplay und der Handlung im Laufe der letzten Wochen und Monate schon vieles bekannt geworden, doch nun wurde der Auftritt eines sechsten spielbaren Charakters bestätigt!

Und ohne ihn würd es die pizzaliebenden Kampfschildkröten ja auch gar nicht geben! Die Rede ist natürlich von Master Splinter! Die Sensei-Ratte schließt sich seinen Schützlingen und April im Kampf gegen unzählige Schurken an. Für die Verantwortlichen von Tribute Games war es aber eine ordentliche Herausforderung die Ratte so ins Spiel zu integrieren, dass sie allen Ansprüchen gerecht wird. Als zentrales Kampfelement wird der Gehstock herangezogen, aber das deutet keinesfalls auf eine gewisse Behäbigkeit des Altmeisters hin! Im Gegenteil, denn mit dem „Astral-Projektionsschlag“ ist er der einzige Charakter, der eine „fliegende Spezialattacke“ beherrscht!

Release: Im Laufe des Jahres 2022 (PS 4)

Ganz rechts findet sich der jüngste Neuzugang: Meister Splinter

Post Void

Wem der Titel schon bekannt vorkommt, kann beruhigt sein: Ja den gibt es wirklich schon! Doch jetzt findet er seinen Weg auf die Sony-Konsolen! Für alle, die ihn nicht kennen: „Post Void“ ist ein Ego-Shooter in einer arcadigen Pixelwelt und überzeugt mit anspruchsvollem wie rasantem Gameplay. Eine Aussage der Publisher fand ich im Blog von Playstation sehr unterhaltsam, deshalb möchte ich sie euch auch nicht vorenthalten:

„Würdet ihr eure bisherigen Lieblings-Shooter in den Mixer kippen und dann ein wenig Farbe und jede Menge Koffein dazugeben, käme wahrscheinlich Post Void heraus.“

(Ryan Brown, Marketing Lead Super Rare Originals)

Die Aussage ist Programm. Ihr stürzt euch in Ego-Perspektive mit Waffe in der einen und Götzen-(Gesundheitsbalken-)Kopf in der anderen in die farbenfrohen und leicht an einen LSD-Trip erinnernden Auseinandersetzungen. Liefert ihr nicht regelmäßig Kills, verliert euer Götzenkopf Energie und ihr damit Leben. Extraleben oder „neue Versuche“ sucht ihr vergebens! Dafür liefert das Spiel prozedural generierte Level, sodass kein Versuch dem vorangegangenem gleichen soll!

Release: Frühjahr 2022 (PS 4 + 5)

Salt and Sacrifice

Magier gelten in „Salt and Sacrifice“ als Verfolgte. Verantwortlich dafür ist die Inquisition, die es sich zur Aufgabe gemacht hat jedes Anzeichen von Magie aufzuspüren und auszulöschen. Die Inquisition selbst besteht derweil aus Verurteilten, die eine Entscheidung treffen mussten: Entweder sie schließen sich der Inquisition an und werden deren blutige Arme, oder… Nun ja…

Doch keine Institution ist von Gegenwind gefeit. Auch die Inquisition hat mit einigen Sekten zu kämpfen, die sich nichts sehnlicher als die Ausrottung aller Inquisitoren wünschen. Genau diesen Kampf greift das Entwicklerduo James Silva und Shane Lynch jetzt in „Salt and Sacrifice“ auf.

Das Spiel wird in der westlichen Grenze des Ossenleigh-Tals stattfinden. An jenem Ort hat die Magie verschiedene Siedlungen vernichtet. Wie schon beim Vorgänger „Salt and Sanctuary“ wird das „PvP“ erneut als zentrale Option im Raum stehen – ein Zwang sich diesem Gameplay-Stil hinzugeben besteht aber laut den Entwicklern nicht.

Insgesamt wurde das (Kampf-)Gameplay einer Frischzellenkur unterzogen und punktet nun mit Sprints und passenden Angriffen. Aber auch andere Unterstützer im Kampf und Überleben wie Wurfhaken oder Runenkünste sind mit von der Partie. Wer sich der PvP-Schiene des Games hingibt, kann anderen Inquisitoren wahlweise das Leben erleichtern oder zur Hölle machen.

Release: Keine Informationen im Blogpost (auch nicht zur Plattform)

Samurai Gunn 2

Kunterbunte Anime-Kunst trifft auf blutige Kills – das beschreibt den Titel vielleicht am besten. Hinter „Samurai Gunn 2“ verbirgt sich ein Plattform-Kampfspiel, bei dem ein jeder Angriff tötet – sofern er trifft. Entgegen dieser Beschreibung beschreibt sich der Titel aber als einsteigerfreundlich. Je mehr man aber in das Spiel eintauchen will, wird einem dadurch der Spielspaß nicht gemindert.

Wichtig bei einem Kampfspiel sind die Charaktere und diese orientieren sich in „Samurai Gunn 2“ – wie könnte es auch anders sein – u.a. an asiatisch anmutende Waldgeister, Dämonenjäger, Prinzessinnen und einem autonomen Schießpulver-Panzeranzug (wieso auch nicht). Neben den Kämpfern ist das Gameplay sicherlich das zweite ganz große Augenmerk in diesem Spiel. Besonders erwähnenswert ist das sogenannte „Schwertspringen“. Hier bewegt man sich beim Schwertschlag ein kleines Stück in die Schlagrichtung. So entsteht ein dynamischeres wie fließenderes Gameplay.

Wer aber von all dieser Action mal genug hat, der kann sich auch an „Trigger Soul“ versuchen. Denn „Samurai Gunn 2“ enthält eine 200 Seiten umfassende Ingame-Graphic-Novel, die die Geschichte von „Samurai Gunn“ erzählt.

Release: Keine Information im Blogpost (PS 5)

Hello Neighbor 2

Die Fortsetzung des verrückten wie gruseligen Indie-Survival-Hits aus 2018 findet seinen Weg auf die Playstation-Konsolen. Wie auch schon sein Vorgänger setzt der zweite Teil auf Social-Horror- und familienfreundliche Elemente. Der Horror im Spiel trifft jederzeit ins Schwarze, verzichtet dabei aber komplett auf typische Genre-Elemente wie man sich aus „Erwachsenenspielen“ kennt. Vielmehr setzen die Verantwortlichen erneut auf subtilere Herangehensweisen.

Anders als im Vorgänger ist die Spielwelt von „Hello Neighbor 2“ nicht auf den Keller eines unheimlichen Nachbarn beschränkt. Als „rasender Reporter“ Quentin untersucht ihr eine Reihe von Vermisstenfällen und diese führt euch durch die komplette Stadt Raven Brooks! Damit einhergehend finden neue Charaktere ihren Weg ins Spiel, aber auch wesentlich mehr Geheimnisse und „Entdeckenswertes“. Eine lineare Handlungsvorgabe soll es indes nicht geben.

Release: noch nicht bekannt (PS 4 + 5)

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