Na, Kinder? Seid ihr bereit für ein weiters Abenteuer mit Lily? Hey! Wieso wieder nur mit Lily? Was ist mit mir? Na gut, Chrys. Es waren einmal ein Bruder und eine Schwester, die sich ständig gezankt haben. Auf Geheiß eines unvorsichtig ausgesprochenen Wunsches entführte der schreckliche Minotauruskönig den Bruder der schuldigen Schwester! Kann sie ihn retten und werden sie sich wieder vertragen?

Konsole: Nintendo Switch

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis

Gameplay: The Tales of Lily: Twilight Prince!

Bereits 2018 konnte mich der Vorgänger Blossom Tales: The Sleeping King davon überzeugen, dass Castle Pixel ein interessantes und qualitativ hochwertiges Indie-Entwicklerstudio ist, welches die 2D-Zeldalike-Formel in Perfektion adaptiert hat. Mit Blossom Tales II: The Minotaur Prince geht es also nun in die zweite Runde, und was kann ich sagen?

Das Spiel ist abermals ein 2D-Zeldalike-Titel, mit leichten Abwandlungen und Verbesserungen, um den Pixeltitel auch mit modernen Controllern gut bedienen zu können.

Und ja, wie im ersten Titel, wirst du hier nicht drumherum kommen, dass ich viele Zelda-Anspielungen einbaue; ganz nach der Idee des Studios Castle Pixel!

Motivation: Rette deinen Bruder!

Großvater: *schnarch*

Chrys: OPA! Lily hat mein Schwert kaputt gemacht!

Lily: Es war nicht mit Absicht! Außerdem ist es nur ein Stock…

Großvater: *aufschreck* *räusper* Kein Grund, so zu schreien und den ganzen lieben Wald aufzuwecken. (und mich aufzuwecken)

Ihr seid doch Geschwister, wieso zankt ihr euch denn ständig?

Chrys: Aber…

Großvater: Soll ich euch eine Geschichte zweier Geschwister erzählen, die sich auch ständig gezankt haben?

Lily: Oh! Ist es wieder eine Geschichte der tapferen Ritterin Lily?

Großvater: Nein, nein, diese Geschichte hat sich hunderte Jahre später im gleichen Land abgespielt.

Lily: Okay bitte erzähl sie uns!

Großvater: Alles klar. Also es war einmal vor langer Zeit als Lily bei ihrer Großmutter schlief und das Dorf sich für das Minotaurus-Mondfest vorbereitete. Als Lily…

Chrys: Wieso ist hier nur wieder Lily in der Geschichte?! Ich will auch dabei sein!

Großvater: Hoho! Nun, hab doch etwas Geduld. (Ich hätte beinahe vergessen den Bruder zu erwähnen) Als Chrys und Lily an diesem Morgen von ihrer Großmutter geweckt wurden, wussten sie noch nichts von dem Abenteuer, das ihnen bevorsteht.

– Großvater erzählt die Geschichte weiter –

Minotaurus-König: BUAHAHAHA! Endlich erfüllt sich die Prophezeiung! Das Gör war also dumm genug, mich herbeizurufen und ihren Bruder zu verwünschen! Sobald er zum Minotaurus-Prinzen geworden ist, kann ich endlich Chaos und Zerstörung über diese Welt bringen!

Lily: Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Lily ihren Bruder verwunschen hat. Wie konnte sie nur so wütend auf ihren Bruder sein? Sie sind doch Geschwister…

Großvater: (Schön langsam scheint meine Geschichte Früchte zu tragen…Ähm wo war ich noch gleich?) 

Steuerung: Wie ein Held im grünen Gewand!

Frisch geweckt mit Schwert und Schild ausgestattet zieht unser Held Link…ähm…die Heldin Lily auf in ihr selbstverursachtes Abenteuer, nachdem sie den Minotauren-König herbeibeschworen hatte, welcher ihrem Wunsch nachging und ihren Bruder weit weggebracht hat. Sie muss alles ihr Mögliche machen, um ihren Bruder aus den Hufen des bösen Minotauren-Königs zu retten.

Hierfür muss sie sich aber erstmal im Klaren sein wie sie die Welt überhaupt erkunden kann. Ganz nach dem „linkschen“ Vorbild, sieht man Lily in einer 2D-Vogelperspektive und sieht wie sie sich und die anderen Akteure der Welt in acht Richtungen auf dem Bildschirm hin und her bewegen kann. Lily kann sich gegen Gegner mit ihrem Schwert oder ausgerüsteten Items wehren. Darunter fallen Gegenstände wie ihr Schild, Bumerang, Enterhaken, Jo-Jo, Pfeil und Bogen, Laterne aber auch Tränke, die sie selbst mit gefundenen Zutaten herstellen kann. Tränke verbessern entweder ihre Lebenspunkte, die im Spiel als Herzen dargestellt werden, oder verbessern ihre Chancen anderweitig.

Wird Lily von Gegnern oder gegnerischen Attacken getroffen/berührt, dann nimmt sie Schaden. Hierbei werden ihre Lebenspunkte reduziert. Sobald Lily keine Lebenspunkte/Herzen hat, heißt es Game Over und Großvater muss den gleichen Abschnitt nochmal erzählen. Er gibt Lily aber dabei wieder volle Lebenspunkte und alles davor Erreichte geht nicht verloren. (Er möchte schließlich auch irgendwann mal ins Bett gehen.)

Da die Welt erkundet werden will, muss Lily hierbei verschiedenste Rätsel, wie Schieberätsel, Verbindungsrätsel, Laserrätsel, Memory, Plattformrätsel und andere lösen. Manchmal unterbricht Lily oder Chrys die Erzählung, was dir als Spieler die Möglichkeit bietet einen der zwei dargebrachten Entscheidungen zu treffen, wie die Erzählung weitergeht. Dabei handelt es sich aber immer um kosmetische Entscheidungen. Das Spiel verläuft gleich, egal welche Entscheidungen man trifft.

Inhalt: Es fehlen nur noch Feen!

Aber dafür hat man trotzdem Flaschen, man kann leider nur keine Insekten oder Feen darin einfangen. Angeln ist der Heldin gewährt, wie auch das Pflücken von Blumen und Sammeln von zahlreichen Sammelgegenständen. So kann Lily Herzteile sammeln, um ihre Lebenspunkte zu verbessern. Oder sie kann Energiekristalle finden, sodass ihre Ausdauer verbessert wird, damit sie öfter umherrollen kann bzw. ihre Items verwenden kann. Für beides muss Lily jeweils vier Exemplare gleicher Art sammeln.

Darüber hinaus wollen Rippen eines Fossils, goldene Honigwaben und blaue Edelsteine gefunden werden. Ein alter Baum möchte zudem, dass Lily neue Setzlinge im ganzen Land verteilt pflanzt. Und Waldgeister sehen es gerne, wenn Lily, ihnen ein fruchtiges Opfer auf ihren Schreinen darbietet. Auch können verschiedenste Rezepte für Tränke gefunden werden oder neue Kampfkünste erlernt werden. Und hab ich schon ihren Job als Briefträgerin erwähnt?

Wie du siehst, hat Lily hier reichlich zu tun, und die Welt selbst bietet hierbei auch zahlreiche Erkundungs- und Entdeckungsmöglichkeiten. Die Welt ist in insgesamt sechs Gebiete aufgeteilt, wobei jedes Gebiet in kleinere Bereiche/Bildschirme aufgeteilt ist, in denen man vieles erkunden kann. Je nach Fortschritt im Spiel öffnet sich dabei die Welt immer mehr und mehr. So bietet das Spiel also auch noch nach Lilys großem Abenteuer einiges zu entdecken!

Präsentation: Skyward Hot-Air Balloon!

Auch dieses Mal wurde hier kein Copy&Paste veranstaltet. Wobei die Aufmachung der Welt sowie die einzelnen Pixelgrafiken nun einen typischen Blossom Tales-Look haben, und weniger einen kopierten/nachgemachten Zelda-Look. In ihrem zweiten Spiel haben sich Castle Pixel auf jeden Fall verbessert und schafften es ihren Look noch deutlicher zu schärfen und die Welt noch runder und passender wirken zu lassen.

Auch die Musik ist wie im ersten Teil weiterhin ein guter Bestandteil, auch wenn die initiale Soundeinstellung auf der Nintendo Switch das Anhören der Musik doch etwas schwer macht. Die Effekte hingegen waren stets gut zu hören und untermauern bei mir einfach das typische Zelda-Gefühl.

Fazit: Oracle of Blossom!

Für mein Fazit muss ich mich aber zum Glück nicht auf eine vage Prophezeiung stützen. Blossom Tales II: The Minotaur Prince ist eine gelungene Fortsetzung eines Spiels, welches in meinen Augen die 2D-Zeldalike-Formel in Perfektion beherrscht und sie ihr Eigen nennen darf.

Die humorvollen und teils überspitzen Anspielungen auf The Legend of Zelda wirken in diesem Titel deutlich heimischer und nicht gar so übertrieben auffallend wie im ersten Titel. Dennoch gibt es hier noch viele Parallelen zu dem großen Vorbild, was ich aber durchaus als charmant empfand. Als großer Zelda-Fan ist es für mich immer wieder erheiternd, wenn ein Spiel bewusst Referenzen und Easter Eggs platziert, insbesondere, wenn das Spiel auch kein Geheimnis darum macht, dass es von The Legend of Zelda inspiriert ist.

Ich denke, dieser Art von Humor oder auch fast schon dieses neue noch namenlose Genre wird in den nächsten Jahren nur noch stärker verankert werden in Indie-Spielen. Viele Spiele sind bekanntlich Verbesserungen/Kopien von guten Vorbildern. Manche Entwickler kopieren es schlecht, manche gut; Da darf man gerne laut aussprechen, dass man sich bestimmte Titel zum Vorbild genommen hat, und diese Titel dann auch im Spiel mit Easter Eggs und Referenzen einbinden. Coromon, Nexomon, Blossom Tales, Ittle Dew und besonders Evoland sind hierbei die mir bekannten Vertreter dieser Bewegung.

Blossom Tales II: The Minotaur Prince ist ein schöner Zeitvertreib für Zelda-Like-Fans. Mit einer Spielzeit von ca. 10 bis 20 Stunden ist man hier je nach eigener Spielmotivation gut unterhalten.

Viel Spaß beim Zocken!

Wertung

Pro und Contra

ProContra
Originelle RätselSehr leichter Schwierigkeitsgrad
Abwechslungsreiches Leveldesign 
Wiederspielwert 

Score

KategoriePunkteBegründung
Motivation9Ein klassisches Märchen untermalt mit einer typischen Disney-Moral. Hinzu kommen noch die liebenswerten Charaktere und die zahlreichen motivierenden Nebenaufgaben.
Steuerung8Sehr präzise Steuerung, die nur von den teilweise übermäßig vielen oder schlecht platzierten Gegnern gestört wird. Das ständige Menühüpfen für den Itemtausch ist lästig, aber für Zelda-Fans Gewohnheit.
Inhalt7Gefühlt hätte die Welt noch ein wenig entzerrt werden können und mehr versteckte Dungeons platziert werden können. Die Bossgegner haben gerade in der letzten Spielhälfte kaum eine Schwierigkeit/Taktik.
Präsentation10So muss ein 2D-Zeldalike aussehen und sich anhören! Hätte man die Soundeinstellungen nicht ändern können, hätte es Punktabzug gegeben.
Gesamt85 %Blossom Tales II: The Minotaur Prince ist ein gelungener 2D-Zeldalike, der aus seinen Schwächen im Vorgängertitel gelernt hat und so zu einem deutlich runderen Ergebnis wurde. Ich freue mich bereits auf den dritten und dann hoffentlich endlich herausfordernden Teil!

Infos

PublisherPlaytonic Games
Entwickler Castle Pixel
PlattformPC, Nintendo Switch
GenresAction-Adventure, Zeldalike
Release16. August 2022
Websitehttps://www.playtonicgames.com/game/blossom-tales-2-the-minotaur-prince/
Preis12,49 €
AltersfreigabeUSK ab 0 Jahren
Spielzeit~15 Stunden

Trailer zu Blossom Tales II: The Minotaur Prince