Callum ist eine gescheiterte Existenz, die wegen Mord zum Tode verurteilt wurde, doch anstatt für immer einzuschlafen, wird Callum wieder wach werden. Er befindet sich unter der Gewalt der Organisation Abstergo. Callum ist der letzte Nachfahr eines Assassinen und er soll für die Organisation ein wichtiges Artefakt aus der Vergangenheit finden. Es beginnt ein völlig neues Leben für Callum!

Hauptposter

Zitate-Sammlung:

„[…] entdeckt das Heilmittel gegen Gewalt.“
„Lebe in den Schatten.“
„Wir können dem Schmerz ein Ende bereiten.“
„Wir sind Assassinen.“
„Sie hatte keine Wahl, ich habe eine.“
„[…] geht ins Feuer.“
„Der Apfel ist alles.“
„Wir arbeiten im Dunkeln, um dem Licht zu dienen.“

 

Filmreview von Alex
Mit freundlicher Unterstützung von Kino mit Alex

 

Handlung: Das Leben als Assassine

 

Cast/Regie

Regie: Justin Kurzel

 

Cast:

Schauspieler/-in

Synchronsprecher/-in

Rolle

Michael Fassbender

Norman Matt

Callum Lynch (Assassine: Aguilar de Nerha)

Marion Cotillard

Natascha Schaff

Sophia Rikkin

Jeremy Irons

Frank Glaubrecht

Alan Rikkin

Brendan Gleeson

Roland Hemmo

Joseph Lynch

Charlotte Rampling

Krista Posch

Ellen Kaye

Michael K. Williams

Tobias Kluckert

Moussa

 

Callum Lynch hatte nicht wirklich Glück im Leben. Unter ärmlichen Bedingungen aufgewachsen, musste er den Tod seiner Mutter – durch eine mysteriöse Gestalt in Kutte – verkraften. Doch das ist ihm scheinbar nicht so wirklich gelungen. Die Jahre vergingen und sie waren mit mehreren Gefängnisaufenthalten und Straftaten durchzogen. Am 21.10.2016 befindet sich Callum im Todestrakt eines Texaner Gefängnisses: Seine Hinrichtung soll noch am gleichen Tag durchgeführt werden…

Doch Callum wacht wieder auf! In einem steril wirkenden Raum, der wie von der Realität abgetrennt wirkt. Eine mysteriös wirkende Frau sitzt an seinem Bett, rückt aber nicht wirklich mit denen, von Callum so dringlich eingeforderten, Informationen heraus. Callum befindet sich demnach in Madrid, in einer Forschungsanlage des Unternehmens Abstergo Industries.

Lynch kurz nach dem Erwachen bei Abstergo

Eine der Kerngebiete von Abstergo und gleichzeitig das Lebenswerk der mysteriösen Frau – die sich übrigens als Dr. Sophia Rikkin, die Tochter des CEO, vorstellen wird – ist das „Realwerden lassen von Erinnerungen“. Seit langer Zeit wird die Geschichte und der Weg eines gewissen Aguilar de Nerha verfolgt, der um 1492 gelebt hat. Er soll hinter einem mächtigen, biblischen Artefakt her sein, das die Ursünde enthalten soll.

„Der Apfel Edens“ – so der Name des Artefakts – soll zuletzt in seinen Händen gewesen sein, wodurch für Abstergo das Ziel darin besteht herauszufinden, wo der Apfel zuletzt gelagert wurde. Genau dabei kommt Callum ins Spiel: Er ist der letzte lebende Nachfahre der Blutslinie. Mit seiner Hilfe soll genau dieser letzte Schritt unternommen werden.

 

Hintergründe oder ähnliches werden, dem immer noch sichtlich verwirrten und verstörten, Callum nicht genannt. Die ersten Eintritte in die Gedankenwelt seines Vorfahren geschehen zudem nicht ganz freiwillig. Mittels einer hochtechnologischen Maschine wird Callum in die Welt der spanischen Inquisition geworfen und soll eben als Aguilar diesen Apfel finden.

Nach und nach werden auch die tatsächlichen Absichten von Abstergo erkennbar und sie verheißen nichts Gutes. Auch Callum soll hinter diese Absichten kommen und schafft es durch einen waghalsigen Stunt sogar die Maschine auszusetzen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Aufenthaltsort des Apfels aber schon bekannt!

Gelingt es nun Callum das Werk seines Vorfahren zu retten und den Apfel vor Abstergo in die Finger zu bekommen?

 

 

Einschätzung aus der Sicht eines Filmfans/-reviewer: Solide Action, mehr nicht

Ich gebe offen zu, dass ich mit dem Film lange zu kämpfen hatte. Denn hier hatte ich den Film eben nicht nur mit den Augen eines Filmfans gesehen, sondern eben auch mit denen eines Gamers – der die Spieleserie Assassins Creed zu schätzen weiß. Und genau diese „zweiten Augen“ hatten so ein paar Probleme. Darauf will ich aber erst später noch ein bisschen eingehen.

Insgesamt konnte mich der Film mit seiner Handlung zwar unterhalten, aber nicht wirklich mitreißen. Die Szenerie war recht ordentlich gewählt – wenn auch mir die Sequenzen in der Vergangenheit etwas zu fantastisch und zu übertrieben, bzw. überdreht gewirkt hatten. Man hatte gar nicht die Zeit diese Epoche zu fühlen, in die Geschichte einzutauchen und sich in ihr zu akklimatisieren. Zu schnell war man wieder in der Gegenwart. Ein Faktum, der mir eben im Vergleich zu den Spielen sehr schnell aufgefallen ist.

Zusätzlich kamen mir die Kostüme in den Sequenzen der Vergangenheit zu „fantastisch“ vor, da gab es aufwändig bemalte Adelige, oder barbarisch verkleidete Schaulustige bei einer Hinrichtung. Vielleicht fehlt mir dafür wirklich der Einblick in diese zeitliche Epoche, allerdings hat das alles für mich recht überzogen gewirkt.

 

Der Handlungsaufbau ist zudem aus meiner Sicht etwas zu linear und überraschungsarm daher gekommen. Man wusste eigentlich schon recht früh, in welche Richtung sich der Film entwickeln wird und hat das auch nicht mit gut eingebauten Twists und Wendungen gestört. Aus meiner Sicht hätte die Handlung entsprechendes Überraschungspotenzial gehabt, gar keine Frage. Leider wurde es nur nicht abgerufen.

Aus meiner Sicht wirkte die Handlung an manchen Stellen dann auch sehr abgehetzt. Das ist mir vor allem gleich zu Beginn und dann auch zum Ende hin aufgefallen, wo man teilweise innerhalb weniger Minuten Ort und teilweise auch Zeit wechselt, ohne darüber sonderlich informiert zu werden.

Definitiv überzeugen konnten mich die beiden Hauptfiguren. Michael Fassbender, der in die Rolle des Callum und Aguilar geschlüpft ist, konnte die Rolle sehr überzeugend transportieren und brachte dem Ganzen auch so ein bisschen Glanz und Seriosität bei. Zudem konnte Marion Cotillard als Dr. Sophia Rikkin überzeugen. Die Rolle der ja schon fast fanatischen Wissenschaftlerin, die sich am Ende über ihre eigenen Überzeugungen klar werden muss, hat ihr gut gestanden und konnte von ihr auch ansprechend umgesetzt werden.

 

Assassine im antiken Spanien

 

Einschätzung aus Gamer- bzw. Games-Reviewer-Sicht: Da sind sogar die Spiele besser

So und jetzt wird es tatsächlich für mich ein bisschen anspruchsvoll, denn normalerweise, kann man mich eigentlich schon mit tollen Easter-Eggs und sonstigen Bezügen begeistern, hier hat das aber nicht gereicht.

Denn auch wenn man in einigen Ausschnitten Waffen und Gadgets aus den verschiedensten Spielen der Serie zu sehen bekommt, oder gar der ein oder andere bekannte Charakter mit von der Partie war, so recht wollte der Funke aus Gamer-Sicht nicht überspringen.

 

Woran lag das?

Das Grundprinzip des Films entsprach natürlich dem der Spiele. Man schlüpft in die Rolle eines längst verstorbenen Assassinen und sucht ein mysteriöses Artefakt, dass dann in der Gegenwart geborgen und von den Templern beschützt wird – so weit so gut.

Doch hier hat man sich tatsächlich weniger auf diese Zeit in der Vergangenheit konzentriert, sondern war extrem viel in der Gegenwart unterwegs, da fängt aus meiner Sicht das Kartenhaus bereits an zu wackeln. Insgesamt erinnert das Auftreten der Assassinen in dem Film zudem nahezu gar nicht an das Spiel.

 

Man muss sich das Gamer so vorstellen: Wenn eure Schleichvariante der Mission scheitert, stürmt ihr los und meuchelt alles nieder, was euch in die Quere kommt, oder? Nun bei dem Film lasst ihr dann einfach das Schleichen ganz weg. Da ist nichts mit Umgebung analysieren und Taktik überlegen – draufgehalten und fertig. Diese Hektik und Angriffslust ist zum einen dem Punkt geschuldet, dass eben die Szenen in der Vergangenheit recht limitiert waren und man zudem eine „Stelth-Tatkik“ nur schwer als Action-Popcorn-Kino verkaufen kann.

Ähnlichkeiten zum Spiel gab es aus meiner Sicht nur in Form dieser Handgelenks-Messer und eben die gezeigten Easter-Eggs. Dass die Figur des Aguilar eine speziell für den Film geschaffene ist und auch die zeitliche Epoche so noch nicht in einem der Spiele vorkam, fand ich dabei gar nicht so schlimm. Versöhnlich an dieser Stelle war dann wieder, dass man zumindest den Vogelflug in der Vergangenheit gepaart mit einem Adler im Bild dargestellt hat und den berühmten Todessprung zeigte. Wenn auch die Umsetzung im Film für Fragezeichen sorgen dürfte.

Denn nach dem erfolgten Todessprung – der übrigens real und ohne CGI gedreht wurde; ein Stuntman ist dafür aus einer Höhe von ca. 40 Metern im freien Fall auf ein Luftkissen gesprungen – hat sich Callum entweder desynchronisiert (was aus Spielesicht mehr als unrealistisch ist), oder hat die „Steuerungseinheit“ geschrottet – ich weiß: auch nicht besser.

Im Nachgang hat mich dann vor allem die Formulierung des Europa-CEO von Ubisoft überrascht, der von dem Film gesagt hat, dass er nie den Zweck von hohen Einnahmen an der Kinokasse gedient hatte, sondern lediglich als „Marketingmaßnahme“ zur Wertsteigerung der Spielereihe herhalten sollte. Semifail würde ich an der Stelle sagen…

 

 

Fazit: Wer die Spiele mag, wird mit dem Film nix anfangen können

Ich hab so meine Probleme diesen Film bedingungslos zu empfehlen. Von Spieler zu Spieler würde ich den Film nur mit sehr großer Vorsicht weiterempfehlen, da man im Film eigentlich nahezu keine direkten Bezüge oder Verknüpfungen zur Vorlage erkennen kann (bis auf Easter Eggs und die erwähnten Ähnlichkeiten).

Von Spieler zu Filmfan kann man den Film aus reiner Actionsicht durchaus empfehlen. Die meisten Szenen sollen nach Aussagen der Verantwortlichen per echten Stunts gedreht worden sein, was den Film – und vor allem die Actionszenen – authentisch wirken lässt. Dennoch ist der Einsatz von CGI nicht zu verkennen.

 

Von Filmfan zu Filmfan kann man den Film nur sehr schwer empfehlen. Aus meiner Sicht bietet der Film nur eine sehr bedingt spannende Handlung. Der Verlauf ist recht linear und ist in manchen Situationen auch eher verwirrend.

Die Eröffnung der Welt der Assassinen für Nichtspieler ist mit dem Film vielleicht gelungen, allerdings wurde aus meiner Sicht ein sehr falsches Bild von dem Spiel vermittelt. Ich wollte direkt nachdem Film das Spiel eigentlich nicht wegen dem Film spielen und weil ich dadurch Lust hatte darauf, sondern einfach um mich daran zu erinnern, was ich in dem Film alles vermisst habe.

Ein Film für die Fans ist es also definitiv nicht geworden! Und die von Ubisoft angekündigte „beste Verfilmung eines Videospiels“ war das aus meiner Sicht definitiv auch nicht – die teuerste vielleicht, die mit dem besten Cast meinetwegen, aber SICHER NICHT die beste…

Ebenfalls mit Magenschmerzen blicke auf die Zukunft des Films, denn es ist bereits bekannt, dass man es nicht bei diesem Film belassen wird. Der Ausbau zum Franchise ist beschlossen. Die Arbeiten an der Fortsetzung sollen demnach schon vor der Premiere gestartet sein. Mögliches Thema: Der Kalte Krieg…

 

Infosammlung:

Originaltitel

Assassin´s Creed

Deutscher Titel

Assassin´s Creed

Studio / Publisher

20th Century Fox

Deutscher Kinostart

27. Dezember 2016

Filmlänge

116 Minuten

FSK-Einstufung

16 Jahre

 

 

Hat euch das gefallen? Wenn ihr mehr über Filme und die Filmwelt als solches lesen wollt, dann seid ihr auf meiner Seite Kino mit Alex mehr als willkommen. Ich freue mich über jeden Filmfan, den ich auf meiner eigenen Seite begrüßen darf

 

 

 

TRAILER: