„(…) Was wir tun ist besonders – nicht was wir sind (…)“
„(…) Ich wollte Abenteuern hinterherjagen, doch stattdessen haben die Abenteuer mich gejagt (…)“
„(…) Nachdem was ich gesehen habe (…) – Ich muss Antworten finden (…)“
Aber was genau hat Lara Croft hier erlebt, damit solche Aussagen entstehen? Genau diese Frage wird in „Tomb Raider“, dem aktuellsten Ableger aus der Serie rund um Lara Croft, geklärt.
XBox One Review von Alex
Story: Aus Lara wird Croft
Die ganze Geschichte beginnt eigentlich mit einem Bruch. Einem Schiffsbruch um genau zu sein. Es beginnt, als die „Endurance“ gerade heftig durchgeschüttelt wird und mit ihr alle Passagiere kentert.
Nachdem sich Lara noch gerade so aus dem kenternden Schiff retten konnte, schwimmt sie an ein nahegelegenes Ufer.
Hier beginnt für Lara die Suche nach ihrer Crew. Auf dem Weg, den sie beschreiten muss, um die einzelnen Mitglieder einzusammeln, sieht sich Lara immer wieder Aufnahmen eines Camcorders an, den sie bei den Wrackteilen am Ufer findet.
In diesen wird auf Hintergründe und sonstige wichtige Story-Zusammenhänge hingewiesen. Für Lara wird somit klar, dass sie für diese Katastrophe verantwortlich ist.
Doch wo wollte diese Crew überhaupt hin? Es war eine Expedition, in der das rätselhafte und sagenumwobene Yamatai entdeckt werden sollte. Da die Crew aber nach langem Suchen endgültig keine Spur mehr ausfindig machen konnte, schlägt Lara eine riskante Route vor. Diese führt direkt durch das sogenannte „Drachen-Dreieck“ – oder auch „Teufelsmeer“ genannt. Es hat gerade bei der amerikanischen Bevölkerung einen ähnlichen Ruf wie das berühmte „Bermuda-Dreieck“. Alle dort verschollenen Schiffe wurden ebenfalls nie wieder gesehen.
Auf Yamatai hat in der Geschichte wohl die erste Frau ein Land, bzw. eine Insel regiert. Ihr Name ist Himiko. Sie soll nach bestehenden Aufzeichnungen die erste Herrscherin über das Land Yamatai gewesen sein. Aber genau da liegt das Problem. Wo ist Yamatai? Diese Frage ist bis heute noch nicht beantwortet. Und das Team der „Endurance“ hat sich genau dieser Aufgabe gestellt.
Aufgrund Lara´s Entscheidung, die Route durch das Drachen-Dreieck zu wählen, gerät die „Endurance“ in einen folgenschweren Sturm und kentert.
Nach einem beschwerlichen Weg findet Lara ihre Freundin Sam wieder. Sie ist in der Obhut eines Fremden namens Mathias. Er ist ebenfalls Schiffsbrüchiger und schon lange auf der Insel. Als Lara aus einem kurzen Schlaf aufwacht, sind Mathias und Sam allerdings verschwunden. Für Lara beginnt nun mit der inzwischen wiedergefunden Crew (zumindest Teilen davon) die Suche nach Sam.
Was ist mir ihr geschehen? Hat sie sich im Dickicht der Wälder verlaufen oder wurde sie entführt? Und wieso ist Mathias auch verschwunden? Was hat Himiko damit zu tun? Und vor allem: Wo sind sie hier überhaupt gelandet und wie kommen sie wieder von dieser Insel herunter?
Diese Fragen gilt es für Lara zu klären. Sie muss hinter das Geheimnis dieser Insel kommen und so sich und ihre Crew vor dem sicheren Tod retten. Aus Lara wird Croft.
Gameplay: Schmucklos schön
Mit der Steuerung kommt man schnell gut zurecht. Es gibt keine nennenswerten Besonderheiten bei so einem Action-Adventure-Titel. Laufen, Springen, Festhalten, Zielen und Schießen. Daneben noch Waffenwechsel und –modifikationen und das ein oder andere Item aufheben. Dadurch, dass keine unnötig aufwendigen Tastenkombinationen nötig sind, wird ein sehr unkompliziertes Spielerlebnis ermöglicht, in das man sich schnell einfindet. Man ist nicht ständig damit beschäftigt, sich auf dem Controller die Finger wund zu drücken, da die Steuerung zielgerichtet und schmucklos ist.
Zielen und Controller ist ja immer so eine eigene Geschichte. Hier finde ich diese Kombination aber nicht hinderlich, da meist ausreichend Zeit bleibt, um die Ziele anzuvisieren. Aber auch in hektischeren Situationen behält man immer die Übersicht. Dies gilt übrigens für alle Waffen.
Die Story fließt schön vor sich hin, man hat nicht das Gefühl, dass sie künstlich in die Länge gezogen wird, oder dass wichtige Elemente aus Zeitgründen geopfert wurden. Sie wird eingehend mit Emotionen und super Stimmen erzählt. Aber dazu später nochmals mehr.
Man steigt schön in die Story ein, es bleiben nahezu keine Fragen offen, lediglich ein paar Hintergrundinformationen über Charaktere sind manchmal ein bisschen versteckt, beziehungsweise nur über Nebenquests zu vervollständigen.
Ein klassisches Questsystem besteht nicht, da man hier dem Storyverlauf immer folgen muss um weiter zu kommen. Es gibt kleinere Nebenquests, welche aber nicht mit der direkten Story zusammenhängen. Diese liefern – wie oben beschrieben – lediglich Hintergrundinformationen zur Vervollständigung. So kann man zum Beispiel Tagebucheinträge verschiedener Personen sammeln, um so mehr über diese und deren Hintergründe zu erfahren.
Grafik: Lara schön wie nie
Das Spiel kommt mit einer hervorragenden Grafik um die Ecke. Lara und ihre Umwelt sind so detailliert dargestellt, wie noch nie zuvor. Es ist schon alleine deswegen ein Traum, einfach auf dieser wunderbaren Insel herumzuwandern, auf einen Wasserfall zu blicken, oder den Sonnenuntergang von einem kleinen Berg aus zu beobachten. Soll man jetzt noch auf diese „Haargeschichte“ eingehen? Naja, erwähnen werde ich sie auf jeden Fall. Einer der wirklich wenig großen Schnitzer bei der Grafik ist die Darstellung der Haare von Lara… Diese sind bis auf den Zopf nahezu unbeweglich. Und da Lara das ein oder andere Mal über Kopf hängen muss, ist das nicht ganz ideal. Aber wie gesagt, das ist einer der ganz wenigen Grafikschnitzer.
Die Insel ist extrem detailliert dargestellt. Es gibt nahezu keinen Ort, der einem anderen gleicht. Es gibt den Dschungel, Ruinen, das Meer, die Küste und noch vieles mehr. Abwechslung garantiert.
Sound: Dschungelrufe und Menschenschreie
Der Soundtrack ist eher unauffällig, aber sicherlich nicht unangemessen. Er passt stimmig zum Spiel und legt sich passend zum Setting. Die Geräusche der Insel (Vögel, Wind, etc.) sind stilsicher und treffend platziert. Sie sind nicht unangebracht, sondern passen sich extrem gut den entsprechenden Umständen an. So stellt man es sich vor, wenn man auf einer Insel strandet.
Auch die Stimmen der handelnden Personen sind sehr gut dargestellt. Ich habe mit der deutschen Synchronisation gespielt; schon alleine weil Nora Tschirner ihre Stimme Lara Croft leiht. Ich finde die deutschen Synchronisationen selten so gelungen wie in diesem Spiel. Den einzigen Wehrmutstropfen, den man anbringen kann, ist, dass Lara ziemlich viel schreit und „stöhnt“. Dies ist zwar wohl überwiegend der Story und deren Verlauf geschuldet, allerdings gibt es Stellen, an denen es einfach übertrieben wirkt.
FAZIT UND WERTUNG:
Alexanders Fazit: Lara verpflichtet
Nicht nur als Fan der Serie ist dieser Teil ein absolutes Muss. Auch, wer noch nie mit der Serie in Berührung gekommen ist, wird mit diesem Spiel die Geschichte rund um Lara Croft zu schätzen lernen. Das wird einem natürlich vor allem dadurch recht einfach gemacht, da es sich hier um das allererste Auftreten von Lara Croft handelt. Somit ist sowohl der Einstieg als auch das Fortsetzen einer Serie ein Anreiz für den Kauf des Spiels.
Die Spielzeit ist solide und man kann das Game mit gutem Gewissen auch mehrmals durchspielen. Mein persönlicher Wert hat sich zwischen 9 und 11 Stunden bewegt (nur Hauptstory, ohne gezielte Nebenquests zu absolvieren). Nach dieser Spielzeit ist das Spiel (je nachdem wie fleißig man schon während des Abenteuers diese Nebenaufgaben mit gesucht hat) bis zu 65 % durchgespielt… Also hat man Gründe, das Game auch danach noch weiterzuspielen. Die Insel ist groß und will erkundet werden, was nicht immer leicht fällt; denn rein von der Story gibt es nach Abschluss des Spiels nichts mehr zu erleben. Man verbringt dann die meiste Zeit damit, nach Gegenständen zu suchen und seine Waffen weiter zu perfektionieren.
Das Spiel überzeugt nicht nur mit seinem Hauptcharakter, sondern auch mit den vielen Kleinigkeiten, wie der tollen Detailtreue, welche hier vor allem beim Design der Insel zur Geltung kommt. Aber auch die Figuren und deren Mimik, die Handlungen – sie wirken real. Und genau das macht ein solches Spiel aus. Man lebt die Geschichte mit den Charakteren.
Marios Fazit: Es kann nie genug Lara Croft geben
Lara ist definitiv wieder zurück. Das Spiel ist ein voller Erfolg und bietet uns alles, was ein Lara-Croft-Abenteuer ausmacht. Die mitreißende Story auf der schön inszenierten Insel sorgt für einige Stunden Spannung – und die versteckten Gegenstände fesseln sicherlich nochmals einige Zeit. Für recht viel mehr als 20 Stunden taugt der Einzelspielermodus aber leider nicht. Dafür wurde mit dem Multiplayermodus ein weiterer Anreiz geschaffen, Tomb Raider noch nicht im Regal verschwinden zu lassen. Der einzige Makel ist, dass man gerne länger mit Lara gespielt hätte – doch es kann wohl nie genug Lara Croft geben.
Pro |
Contra |
---|---|
Tolle Story, tolle Synchronisation |
Lara´s Haare |
Detailgetreue Darstellung |
Teilweise unnötig übertriebene Sounds |
Einfache Steuerung |
Evtl. Geringe Spielmotivation nach Abschluss der Story, da einen hier nur noch Nebensächlichkeiten erwarten. Vor allem die Suche nach Tagebüchern und sonstigen Gegenständen bestimmen das „Leben nach dem Spiel“. |
Insel ist frei zu erkunden |
|
Für Serieneinsteiger und –kenner geeignet |
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Kategorie |
Punkte |
Begründung |
---|---|---|
Story |
9 |
Sehr emotionale Story, eingehende Emotionen und ansteckende Abenteuerlust |
Gameplay |
8 |
Einfach zu lernendes Gameplay, keine komplizierten Tastenkombinationen erforderlich |
Grafik |
7 |
Sehr detail- und abwechslungsreich, verschiedene Kostüme, |
Sound |
6 |
Gute deutsche Synchronisation, dennoch zu viel Geschrei |
Gesamtbewertung |
75 % |
Wenn jede Serie so anfangen würde… Ein toller Teil der Geschichte rund um Lara Croft. Spielt man immer wieder gerne. Für Serienanfänger und –kenner ein toller Titel |
Publisher | Square Enix |
Entwickler | Crystal Dynamics |
Plattform(en) |
XBox 360, PS3, PC (Mac/Windows) Definitive Edition: XBox One, PS4 |
Release |
05.03.2014 Definitive Edition: 15.02.2014 |
Website | @Tomb Raider |
Spielzeit | ca 20 Stunden |
Anforderungen |
Windows:
Mac:
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