Ein Schauer läuft dir über den Rücken, wenn du diese Spiele spielst; Nun ja, dass sollten sie zumindest, wenn es nach dem Optischen ginge. Nicht alles was Horror oder Spuk innehat muss gleich gruselig und schrecklich sein. Wie eine gute, aber längst bekannte Geisterbahn, sind diese Grusler etablierte Werke in der Videospielindustrie.

Konsole: SNES Classic

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis:

Thema:
Super Spooky

Ähnlich wie das Genre Science-Fiction oder Fantasie ist Horror ein weiteres, welches schon recht früh als Inspirationsquelle für Videospiele diente, wobei es von den dreien erst recht spät seine ersten Vertreter bekam. Doch mit dem Herantreten der 16-Bit Architektur wurde das Horror- bzw. Grusel-Genre immer beliebter und bekannter. Ein infamer Vertreter dieses Genres erschien 1989 mit dem Titel Splatterhouse in den Spielhallen. Ein Horrospiel, welches die 16-Bit-Technologie und Inspirationen aus Filmen wie Friday the 13th und Werken von H. P. Lovecraft nutzte, umblutige und groteske Szenerien auf den Bildschirm gepaart mit dem Beat ’em up-Gameplay präsentierte.

Abermals wurde damit die Debatte entfacht, ob denn Videospiele die Gewaltbereitschaft fördern würden oder nicht. Aber das soll nicht der Grund sein, warum ich es hier erwähnt habe. Splatterhouse war grafisch betrachtet ein absolut genialer Titel, der aufzeigte wie detailliert Animationen und Grafiken mit 16-Bit sein können, ob nun abgeschlagene Köpfe dargestellt würden oder prächtige Landschaften, die 16-Bit-Technologie bot eine weitaus bessere Immersion für den Spieler als die 8-Bit-Ära.

Und auch im Konsolenmarkt wurde ja in den 1990ern die 16-Bit-Technologie immer interessanter. Schließlich ist das Super Nintendo auch Ende des Jahres im Jahr 1990 erschienen. Und innerhalb des ersten Jahres seit der Veröffentlichung erschienen auch gleich zwei Spiele, im gleichen Monat, dem Gruselmonat Oktober, aus dem Genre Horror/Grusel, um den Spielern das Fürchten zu lehren!

Super Ghouls ‘n Ghosts:
Das Böse kehrt zurück!

Ein weiterer meiner Kindheitstitel. Soweit ich mich erinnern kann, befand sich Super Ghouls ‘n Ghosts schon immer in unserer Super Nintendo-Spielesammlung. Super Ghouls ‘n Ghosts ist 1991 für das Super Nintendo erschienen und ist seither ähnlich wie sein Vorgänger auf dem NES dafür bekannt unglaublich schwierig zu sein. Interessanterweise ist die PAL-Version des Super Nintendo-Spiels sogar einfacher, da dort einige Gegner und Hindernisse entfernt wurden. Dennoch habe ich es noch nie geschafft, dass Spiel auf der originalen Hardware durchzuspielen.

Motiv: Rette die Prinzessin!

Vor einigen Jahren hast du bereits Prinzessin Guinevere aus den Klauen der Dämonen gerissen. Nun fällt ein neues Böses in das Land ein! Sardius, Kaiser des Bösen, hat Prinzessin Guinevere entführt und zu seinem Schloss verschleppt. Es liegt an dir, Ritter Arthur, die Prinzessin zu retten und Frieden in das Land wiedereinkehren zu lassen!

Look and Feel: Gruselig schwer!

Die Ghouls ‘n Ghosts-Spielereihe ist dafür bekannt herausfordernd zu sein. Auch dieser Titel ist kein Zuckerschlecken, wobei im Vergleich zum NES Titel, Ghouls ‘n Ghosts, ist dieser Teil spürbar einfacher zu steuern, aber nicht unbedingt einfacher zu meistern.

Die Spielfigur ist Ritter Arthur. Mit dem Steuerkreuz lässt er sich von links nach rechts bewegen und mit Unten kann er sich ducken. Eine Aktionstaste aktiviert seine momentane Waffe und eine andere lässt ihn springen. Hält man die Waffentaste gedrückt und hat die beste Rüstung, so lädt man die Spezialfähigkeit der Waffe. Mit der Sprungtaste lässt sich auch ein Doppelsprung vollführen.

Rein von den benötigten Tasten, lässt sich schnell feststellen, dass dieses Spiel auch noch auf NES spielbar gewesen wäre, dennoch ist das Spiel weitaus aufwendiger gestaltet als sein NES-Vorgänger. Die Hintergründe haben ordentlich Detail und sind teilweise sogar animiert. Auch Modus 7, zur Rotation bzw. Skalierung der Grafiken, wird hier an einigen Stellen verwendet. Atmosphärisch wirkt das Spiel recht düster, dennoch wird die Spielwelt in grellen Farben dargestellt, was es besonders einfach macht, Gegner und Hindernisse zu erkennen, das heißt aber noch lange nicht, dass es einfach wäre diesen auch auszuweichen oder sie zu besiegen.

Auch die Soundabteilung ist hier recht gut gelungen. Der Score ist kurz aber passend und die Soundeffekte heben das Spielerlebnis nochmal ein wenig an.

Fazit: Eine grausame Herausforderung!

Na, das ist vielleicht im Titel ein wenig übertrieben, aber dennoch ist Super Ghouls ‘n Ghosts eine echte Herausforderung für jeden Super Nintendo-Spieler!

Ich persönlich hätte dieses Spiel, wie auch einige andere, auf dem Super Nintendo Classic Mini nicht durchspielen können, wenn es das Schnellspeichern bzw. das Zurückspulen nicht gegeben hätte. Diese Funktionen helfen ungemein, solche schwierigen Spiele leichter bzw. schneller meistern zu können, da man problematische Passagen so immer und immer wieder direkt hintereinander spielen kann, ohne nochmal den langen Weg auf sich nehmen zu müssen, um zu ihnen erneut gelangen zu können.

Die Steuerung mag auch nicht so ausgereift sein wie bei anderen Spielen der gleichen Art, dennoch ist Super Ghouls ‘n Ghosts ein Spiel, welches mich immer wieder zu einer neuen Runde einlädt und mich herausfordert, das Spiel doch noch einmal durchzuspielen!

Retro Wertung:

KategoriePunkte
Motiv8
Steuerung7
Präsentation8
GESAMT77 %

Super Castlevania IV:
Dracula’s Fluch ist zurück!

Nach knapp einem Jahr nach der Veröffentlichung der Super Nintendo ist Super Castlevania IV 1991 am 31. Oktober, an Halloween, in Japan erschienen.

Das gruselige Datum kommt hierbei nicht von ungefähr, denn Super Castlevania IV lädt so gut wie jedes Standard-Horrormonster zur Halloween-Party ein, angeführt natürlich von Drakula höchstpersönlich.

Die Entwicklung des Spieles begann beinahe zeitgleich mit Castlevania III: Dracula’s Curse, welches 1989 in Japan erstmalig auf dem NES erschien, doch sie dauerte um einiges länger an, was mitunter an der Tatsache liegt, dass es das erste von Konami entwickelte Spiel für die Super Nintendo war und zudem beim Start der Entwicklungen noch keine Super Nintendo zur Verfügung stand.

Ein markantes Merkmal von Super Castlevania IV ist der effektive Einsatz des Modus 7 des Super Nintendo, welcher es ermöglichte Grafiken beliebig zu skalieren und rotieren. Meist wurde dies nur dafür verwendet, um den Hintergrund passend zum Spieler mitbewegen zu lassen, siehe Super Mario Kart, doch hier wurde er auch für die Effekte während eines Bosskampfes verwendet, um diese größer und realer wirken zu lassen.

Motiv: Bekämpfe Drakula!

Alle 100 Jahre gerät die Balance zwischen Gut und Böse ins Wanken. Dabei haben böse Mächte die Gelegenheit in die Welt der Menschen einzudringen und die Welt zu verderben. Diese bösen Mächte manifestieren sich in Drakula, dem Herrscher über jedes Übel. Sein Schloss in Transsylvanien wird, bei jedem neuen Erscheinen von Drakula, von Monstern heimgesucht. Drakula sitzt dabei natürlich nicht nur rum, sondern nutzt seine Schergen, um die bösen Mächte auf der ganzen Welt auszubreiten und die Menschheit zu Sklaven der Dunkelheit zu machen. Eine Familie, die Belmonts, stellen sich als Monsterjäger immer wieder aufs Neue den Plänen des schrecklichen Drakulas in den Weg.

Simon Belmont, macht sich auf den Weg, um den gerade wiedererweckten Drakula erneut mit seiner Peitsche zur Strecke zu bringen!

Look and Feel: Schrecklich schön!

Simons Mission führt ihn durch elf Level hindurch hin zum Schloss von Drakula, wo dieser einmal mehr als letzter Endgegner bevorsteht. Ein jedes Level selbst besitzt wiederum einen Endboss. Das Leveldesign ist klassisch von links nach rechts und teilweise von oben nach unten und unten nach oben.

Im Weg stehen dir dabei zahlreiche Hindernisse und Gegner, welche jedoch meist sehr fair platziert sind, sodass strategische Manöver bereits zwei/drei Gegner im Voraus planbar sind, was dieses Spiel für mich unglaublich interessant macht für einen Speedrun.

Im Level selbst finden sich zudem auch zahlreiche Items, die entweder aus Herzen zum Auffüllen deiner Angriffe deiner Sekundärwaffe, Nahrung zum Auffüllen deiner Lebenspunkte, Upgrades für deine Peitsche/Sekundärwaffe oder selbstverfreilich aus Sekundärwaffen bestehen. Um Sekundärwaffen einsetzen zu können muss eine aufgesammelt sein und Simon muss Herzen besitzen, die als Munition angesehen werden können. Die Peitsche wird bei jedem Upgrade, dass man aufsammelt stärker und länger.

Simon Belmont kann mit dem Steuerkreuz von links nach rechts bewegt werden. Mit eben diesen kann man auch Treppen hinauf- und hinabgehen und sich ducken wie auch nach oben schauen. Ebenso lässt sich mit dem Steuerkreuz die Schlagrichtung der Peitsche bestimmen.

Mit einer Aktionstaste greift man mit der Peitsche an und hält man diese gedrückt, so kann man im Stehen die Peitsche in alle möglichen Richtungen schwingen, jedoch ist dabei die Angriffskraft minimiert.

Mit der rechten Schultertaste lässt sich die Sekundärwaffe abfeuern und mit einer weiteren Aktionstaste kann Simon springen. Hierbei ist es möglich Simon ein wenig zu steuern. Gerade im ersten Spiel war der Sprung sehr hölzern; hier kann man die Sprungweite und -richtung noch nachträglich im Sprung ein wenig korrigieren; eine riesengroße Hilfe!

Soweit zum Gameplay, wie steht es jedoch hier um die Präsentation, den Look? In meinen Augen sehr gut! Es werden äußerst aufwendige und detaillierte Grafiken für die einzelnen Charaktere, sei es Simon selbst oder die Gegner und Bosse, verwendet und der Hintergrund eines jeden Level wie auch der Vordergrund strahlt in einem sehr detaillierten 16-Bit Bild, ja vielleicht schon fast Kunstwerk. Die ganze Präsentation ist sehr düster gehalten und bringt gotische Elemente in den Bauweisen der Gebäude bzw. des Schlosses mit. Die Spielwelt wirkt sehr groß und mächtig, obwohl man selbst nur einen sehr geringen Teil dieser auch besuchen kann. Man fühlt sich schon beinahe verloren in dieser großen Welt; diese Hilflosigkeit kombiniert mit den Scharen an Monstern erwecken im Spieler den Grusel, den dieses Spiel vermitteln möchte.

Im japanischen Original ist hier das Spiel deutlich blutiger und mit religiösen Symbolen bestückt. Diese Inhalte wurden in den ausländischen Versionen rausgekürzt, um es jugendfreundlicher zu machen. Witzigerweise wurde die Darstellung der nackten Brüste der Medusa, der Endboss in Level 2, übersehen, aber die Brüste einer Statue in einem späteren Level mit Kleidung bedeckt.

Fazit: Ein Meisterwerk mit Peitschenschlag!

Natürlich sind die Mechaniken immer noch ein wenig starr und nicht perfekt, dennoch ist Super Castlevania IV ein wahres Meisterwerk auf der Super Nintendo. Es ist wahrlich schade, dass dieses Spiel damals leider nicht den Absatz erzielt hat, den es verdient hätte. Es hatte beinahe den Status eines versteckten Juwels inmitten aller Super Nintendo Spiele, doch allzu schlecht stand es trotzdem noch nicht um die Serie, denn sie wurde weitergeführt, was sicherlich an dem Erfolg, auch wenn dieser ein wenig mager ausgefallen ist, von Super Castlevania IV lag.

Für mich ist Super Castlevania IV ein echtes Meisterwerk, dass ich jederzeit gerne wieder (durch-)spiele!

Retro Wertung:

KategoriePunkte
Motiv8
Steuerung9
Präsentation10
GESAMT90 %

Schlusswort:
Und der Spuk ist noch nicht vorüber!

Wenn es nach mir ginge, könnte man den Gruselmonat Oktober auch ganzjährig feiern. Mir gefallen die schaurigen Bilder, Geschichten und Töne einfach, die zu Halloween dazugehören. Und da kommen mir natürlich genau diese zwei Spiele des heutigen Artikels gerade recht. Freilich sind sie keine echten Horrorspiele, aber sie vermitteln schon einen echten, wenn auch ein wenig klischeehaften, Grusel.

Horror als Genre ist mittlerweile in der Videospielindustrie weit vorangeschritten. Schon lange sind es keine einfachen gruseligen Bildchen oder Sounds mehr, die in Videospielen vorkommen. Nein, mittlerweile sind Videospiele teilweise zu echtem Horror geworden. Jumpscares, hautnahe Erfahrungen in First-Person, blutige und groteske Szenen wie auch Monster und Handlungen, die so manche Horrorfilme in den Schatten stellen.

Ich bin gespannt, wohin sich das noch alles gruseln wird. Schaurig schöne Zeit bis dahin!

BUH!

Jetzt hab‘ ich dich aber erschreckt, oder? MWUAHAHA HAHAHA!

Vorschau:
Fantasievolle Welten

Rollenspiele sind fantastisch. Das ist nicht nur eine Wertung und meine Meinung, sondern meist auch deren Genre: Fantasie

Sei es in mittelalterlichen Dörfern, Schlössern oder gleich bei Elfen oder Zwergen. Die Helden aus Rollenspielen, RPGs, nennen all dies ihre Heimat. Drachen, Goblins, Orks, Zombies, Schleime, Fleischfressende Pflanzen, Titanen und Bestien dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen. Den richtigen Loot und die notwendigen Erfahrungspunkte bringen sie dann schon mit, dass ist klar.

Doch wie nun ein solches RPG gespielt werden soll, nun, da scheiden sich die Geister. Manche setzen auf Action-Adventure, manche auf klassische rundenbasierte taktische Kämpfe und wiederum andere kombinieren diese beiden Versuche, um beide Vorteile genießen zu können. Kommt im nächsten Artikel mit auf eine Reise in die Fantasie eines ganz besonderen Spieleentwicklers, welcher zwar im Laufe der Zeit seinen Namen verloren hat, dennoch omnipräsent ist und uns auch immer noch heute, wie Nintendo, mit zauberhaften Spielen bereichert.

Viel Spaß beim Zocken!