Sieben Jahre nach dem letzten Serien-Ableger und 18 Jahre nach dem letzten Konsolen-Ableger kehrt „Mario Golf“ zurück. Mario & Co. packen also wieder Drive, Eisen, Holz und Putter zusammen und begeben sich in teils actiongeladene Matches. Mit einigen neuen Elementen und einer überarbeiteten Bewegungssteuerung soll an die Erfolge aus der Vergangenheit angeknüpft werden. Erstmals auf Konsole dabei: Ein Story-Modus!
Autor: Alex
Plattform: Nintendo Switch
Inhaltsverzeichnis:
Spielinhalt: Viele Modi… Aber auch Abwechslung?
Direkt nachdem man im Hauptmenü landet wird man von dessen simplen und irgendwo auch ernüchterndem Aufbau begrüßt. Zur Auswahl stehen genau sechs Menüpunkte – vier davon dienen als Spielmodi. Es sind genau diese, auf die ich jetzt hier in einen Blick werfen werde:
Golfratgeber:
Wie es der Name schon verrät, versteckt sich hier eine Art Tutorial – wobei es sich hier um ein rein lesbares Erlebnis handelt. Ausführlich und auch überraschend umfangreich wird man hier in die Grundlagen und erweiterten Steuerungsmöglichkeiten der Charaktere geworfen. Wer sich lieber spielerisch mit dem Spiel vertraut macht, dem würde ich den letzten hier vorgestellten Spielmodus „Golf Abenteuer“ empfehlen!
Rekordjagd:
Hier kann man sein Können in zwei verschiedenen Disziplinen auf allen verfügbaren/freigespielten Kursen beweisen. Immer in der 18-Loch-Variante stellt man sich wahlweise einer Punkte- oder Zeitprüfung. Bei der „Score-Prüfung“ wird das beste Ergebnis gewertet, während man in „Gegen die Uhr“ auf die zurückgelegte Zeit achtet. Die Ergebnisse aus diesem Bereich können leider ausschließlich im Statistik-Bereich ausgewertet werden. Dieser ist ebenfalls über das Hauptmenü erreichbar.
Einzelmatch:
Hinter diesem unscheinbaren Wort versteckt sich tatsächlich der umfangreichste Punkt innerhalb dieses Spiels. Denn die Verantwortlichen verstehen unter Einzelmatch vielmehr ein Sammelsurium verschiedenster Spielvarianten. Welche Varianten meine ich?
Standard-Golf:
Hier ist dann wieder der Name Programm. Denn wer Lust auf eine klassische Runde Golf gegen menschliche („Couch-Koop“) oder künstliche Gegner hat, der ist hier richtig. Angereichert mit verschiedenen Formaten (Zählspiel = die wenigsten Schläge gewinnen / Lochspiel = Jedes Loch bringt einen Punkt), geht es schnell in die Charakterauswahl, in der man sich einen von 16 spielbaren Charakteren aussuchen kann – wer sich bereits am „Story-Modus“ versucht hat, wird dort auch seinen Mii-Charakter auswählen können.
Speedgolf:
Ist streng genommen normales Golf mit dem kleinen Zusatz, dass zwischen den Schlägen eben kein Zeitsprung stattfindet. Vielmehr gilt es nach dem Schlag möglichst schnell die Beine in die Hand zu nehmen und zu seinem Ball zu laufen, um sich keinen Zeitnachteil gegenüber den anderen Spielern einzufangen. Auf dem Weg zum Ball kann man neben dem Sprint auch einen Supersprint einlegen, der andere Gegner und Bälle sprichwörtlich „beiseite wirbelt“. Auch hier gibt es zwei Formate, zwischen denen man sich entscheiden muss. Im Punktekampf wird bewertet, wer wann den Ball eingelocht hat. Je nach Schlussplatzierung werden dann die Punkte verteilt. Im Zeitkampf gewinnt, wer nach allen gespielten Löchern die geringste Spielzeit aufweisen kann.
Battlegolf:
Hier versteckt sich der exklusive Modus, in „Mario Golf: Super Rush“. In einer eigenen Arena tritt man in einem „Flaggenmatch“ gegeneinander an. Wer als erster drei Flaggen per Einlochen für sich entschieden hat gewinnt das Match. Hier hat man dann die Auswahl zwischen insgesamt vier verschiedenen Arenen, die sich jeweils in ihrer Schwierigkeit unterscheiden.
Zielscheibengolf:
Der Name ist hier Programm. Es gilt weniger zu Putten, als gut zu schlagen. Bis zu vier Spieler treten hier gegeneinander an und versuchen innerhalb von fünf Versuchen so viele Punkte beim Schlagen auf die Zielscheiben zu ergattern.
Mehrspielermodus:
Normal haben wir haben wir eine eigene Kategorie für Online-Modi, doch die will ich hier bewusst nicht verwenden, da der Onlinebereich derart überschaubar ist, dass er in diesen Absatz passt. Innerhalb des Mehrspielermodus hat man zunächst die Wahl, ob man sich wirklich ins klassische Online-Spiel stürzt oder in ein „lokales Spiel“ begibt. Hier müssen dann beide Spieler jeweils eine Nintendo Switch und auch das Spiel besitzen. Der übliche Online-Modus stellt zunächst vor die Frage, ob man sich in einen bereits erstellten Raum begeben will, um dort auf andere Spieler zu warten, oder ob man selbst einen solchen erstellt. Vorteil vom eigenen: Man muss sich im dümmsten Fall nicht nach jedem Match einen neuen Raum suchen. Egal für was man sich entscheidet, muss man sich danach noch durch einen nicht kleinen Filterdschungel kämpfen, ehe man dann am vorübergehenden Ziel ist. Gemäß den getroffenen Einschränkungen werden andere Spieler mit exakt der gleichen Kombination gesucht. Dies geschah in meinem Test überraschend schnell. Anschließend werden noch kleinere auf den Platz bezogene Regeln festgelegt (Der Rauminhaber bestimmt diese) und dann geht es los mit dem Match. Am Ende dessen gibt es eine kleine Siegerehrung – mehr nicht. Es gibt keine „Ranglisten“-Option. Man spielt der Freude wegen.
Golf-Abenteuer:
Hinter diesem Modus versteckt sich der Story-Modus. Ihr kommt als neuer Rookie in eine völlig vom Golf vernarrte Gegend und werdet erst einmal bei Birdo´s Pension unterkommen und euch mit drei anderen Rookies den Anfängen des Golferlebens versuchen. Darin eingeschlossen sind verschiedene Trainingseinheiten, der Erhalt eurer ersten Golfausrüstung und dem Kennenlernen dieser Sportart. Im Anschluss verfolgt jeder Rookie seine ganz eigene Karriere, in dem sie sich alle auf die Abzeichenjagd machen, denn es ist das oberste Ziel eines jeden Golfspielers das begehrte Platin-Abzeichen zu erreichen. Auf dem Weg zu den Abzeichen werdet ihr aber immer wieder auf die verschiedensten Hindernisse stoßen. Diese sind mal eine große Hitze, dann aber auch diebische Ganoven wie Wario und Waluigi. Doch je näher ihr dem Platinabzeichen kommt, desto mehr merkt ihr, dass in dieser Welt etwas so gar nicht stimmt und sie sich einer großen Gefahr gegenübersteht… Schnell ist beschlossen: Das Platinabzeichen kann warten, jetzt muss erst einmal die Welt gerettet werden… Mit Golf!
Der Storymodus überzeugte mich mit einer leider viel zu kurzen, aber unterhaltsamen Geschichte, in der man nicht nur viele ikonische Figuren aus dem Mario-Universum trifft, sondern auch seine Zeit mit ihnen verbringt. Alleine das Aufeinandertreffen mit Wario und Waluigi sind hervorragend, aber auch das spätere Treffen mit zwei wahren Legenden des Fachs ist so seltsam das jetzt auch klingen mag ein kleiner Gänsehautmoment.
Gespielt wird der Modus in einer nahezu frei begehbaren Hub-Welt, aus der man auf die verschiedenen Golf-Hubs wechseln kann und in diesen schlussendlich auch auf die Plätze gelangt. Angereichert wird das ständige Golfspielen mit einigen (teils bockschweren) Herausforderungen. Zudem bietet dieser Bereich ein paar RPG-Einschläge, denn euer Mii verfügt über ein auf Erfahrungspunkte basiertes Levelsystem, in dem er dann auch Fähigkeitenpunkte freischaltet. Diese müssen bei jedem Level-Up sofort eingesetzt werden und können nicht aufgehoben werden. Verteilt können diese auf insgesamt fünf Bereiche werden:
- Kraft: Bestimmt die Schlagweite (immer angezeigt: Die Drive-Reichweite)
- Ausdauer: Bestimmt wie lange man zwischen den Schlägen sprinten kann.
- Lauftempo: Bestimmt die Geschwindigkeit aller Laufarten zwischen den Schlägen.
- Kontrolle: Bestimmt wie gerade die eigenen Schläge geraten.
- Spin: Bestimmt wie viel und wie oft dem Schlag Effet verpasst werden kann.
Die letztgenannten Punkte haben eines gemeinsam: Sie alle sind keine dauerhaften Vorteile, sondern können mit der Zeit wieder schlechter werden. Wer sich also durch einen kontrollierten und auf Effet basiertem Spiel auszeichnet, der sollte diese Punkte immer im Auge behalten. Diese Werte werden übrigens auch für Einsätze des Mii außerhalb des Golf-Abenteuers verwendet!
Neben diesen Fähigkeitenpunkten kann man sich auch noch mit Goldmünzen neue Ausrüstungsgegenstände kaufen, die ganz nette aber nie wirklich spielentscheidende Vorteile mit sich bringen.
Gameplay: Bewegung, technischer Sport und „Mario-Zugänglichkeit“
Wer jetzt meint, dass wir uns hier über die verschiedenen Spielweisen und die Kniffe beim Golf unterhalten werden, der irrt. Denn das eigentliche Spiel auf dem Platz ist überraschend überschaubar. Selten habe ich ein so simples und gleichzeitig ausgewogenes Gameplay in einem Golfspiel erlebt. Nicht zu kompliziert, aber auch nicht zu simpel liefert es seinen Reiz sowohl für Serienveteranen wie auch -neueinsteiger.
Eine bemerkenswerte Anmerkung, die ich auf jeden Fall hier erwähnt haben möchte, das ist die Möglichkeit, dass man alle Spielmodi im „Einzelmatch“ und der „Rekordjagd“ wahlweise mit klassischer Controllersteuerung spielen kann, oder aber auch im sogenannten „Bewegungsmodus“. Hier nehmt ihr dann einfach einen Joy-Con in die Hand und spielt selbst Golf. Mit eigener Schwungberechnung. Ein interessantes Konzept, denn der letzte Titel „Mario Tennis Aces“ hat dieses ja nur eher limitiert platziert. Die Bewegungssteuerung an sich ist durchaus komplizierter zu meistern, als die Controllersteuerung und erfordert ein deutlich höheres Maß an Konzentration und Beschäftigung mit dem Spiel. Ich mochte diesen Modus genau aufgrund seiner größeren Herausforderung sehr gerne. Und ja: Man kann sich auch beim „Mario Golfen“ einen nicht zu unterschätzenden Muskelkater einfangen!
Wenn man sich an das sehr übersichtliche Hauptmenü gewohnt hat, dann wird man aber leider immer wieder etwas aus dem Konzept gebracht; wenn man sich dann in einen Spielmodus wagt und sich hier durch über vier verschiedene Voreinstellungsseiten kämpfen muss, ehe man dann den Modus endlich starten kann. Diese vielen Einstellungen stören zwar ein wenig dieses „Bild der Einfachheit“ für mich stellen sie aber einen unglaublichen Mehrwert dar, denn vor allem geübte Spieler können hier ein wenig an Schwierigkeit und Herausforderung drehen. Denn gerade die Duelle gegen die computergesteuerten Gegner verfügen über keine Möglichkeit die Gegnerschwierigkeit anzupassen. Ähnlich haben wir das ja auch im Online-Modus, wo es keine Ranglistenmatches gibt und jeder gegen jeden spielen kann. Vom absoluten Anfänger bis hin zum Vollprofi kann hier alles passieren.
Es ist diese Unausgewogenheit, die man „Mario Golf: Super Rush“ leider immer wieder anmerkt und man fragt sich teilweise schon, ob die Verantwortlichen hier vielleicht nicht jeden Schritt zu Ende gedacht haben. Man merkt das Potenzial dieses Spiels in jedem einzelnen Modus, aber es fehlt irgendwie überall so dieses letzte Quäntchen Motivation und Durchdachtheit. Das ändert sich leider auch nach ein paar Updates nicht, die das Spiel mittlerweile erfahren hat. Zwar wurde mittlerweile die Zahl der Kurse beinahe verdoppelt und es kamen neue Spieler sowie ein überarbeiteter Online-Modus (Ranking-Matches) hinzu, aber das Grundproblem bleibt leider dasselbe. Auf der Einzelspielerseite gibt es neben der Story (die nach einmaligem Durchspielen auch keine neuen Inhalte liefert) keine wirklich nennenswerten Aktivitäten (auch wenn man das mit einem Medaillensystem versucht hat anzugehen). Im Online-Bereich ist das Ranking-Verfahren beim Online-Modus nur so lange erreicht, bis man die nötige Rangstufe hat, um sich die Monatsbelohnung einzufahren. Danach wird es auch hier wieder schnell dünn. Immerhin überzeugt dieser Modus mit seiner Kurzweiligkeit und damit verbundenen überraschend hohen Motivation!
Eines will ich aber ganz ehrlich und auch offen sagen: Wer sich einigermaßen im Bereich von Golfsspielen wohlfühlt (nicht zwingend die Mario-Golf-Reihe), der wird dieses Spiel nicht nur im Handumdrehen gemeistert haben, sondern auch keine Herausforderung finden. Denn im Großen und Ganzen orientiert sich Nintendo auch hier einmal mehr auf seine jüngste Zielgruppe und lässt die Veteranen zumindest ein wenig links liegen. Das ist an sich keine neue Herangehensweise von „Big N“, aber ist gerade für Veteranen immer wieder eine ernüchternde Erkenntnis.
Grafik: Quietschbunter Golfspaß
Optisch überzeugt „Mario Golf: Super Rush“ in jedem Spielzug. Die Entwickler von Cameloft, die ja für die Mario-Sportspiele verantwortlich sind, haben hier mittlerweile ihren Stil gefunden. Daher überrascht es auch nicht, dass sich eine optische Ähnlichkeit gerade zum bereits erwähnten „Mario Tennis Aces“ nicht verleugnen lässt. Die Optik ist jetzt nie gestochen scharf und holt mit Sicherheit auch nicht alles aus der Konsole heraus. Es ist aber alles in allem ein farbenfrohes und quietschbuntes Erlebnis – genau das ist man ja von diesen Spielen auch irgendwo gewohnt.
Man entscheidet sich am Ende gegen aufwendige konstruierte Kurse und legt hier stattdessen etwas mehr Wert auf die Vielfalt. Ich mochte die verschiedenen Welten, die man im Rahmen des Golf-Abenteuers bereist sehr gerne. Man konnte sich in die Kurse zu jederzeit hineinversetzen, da man innerhalb derer auch jederzeit die einzelnen Vorzüge herausgearbeitet hat und somit viele kleine Welten geschaffen hat. Davon profitiert das Spiel auch außerhalb des Abenteuer-Modus in den Einzelmatches. Gerne kehrt man immer wieder in die Kurse zurück – auch wenn einen das Spiel an sich keinerlei Anreize für eine Langzeitmotivation liefert!
Die Charaktere erstrahlen in teils sehr ausgefallen Golfer-Outfits, die jederzeit überzeugen. Besonders bemerkenswert an dieser Stelle ist für mich der schon fast cineastische Einstieg unmittelbar nach dem Start der Software und innerhalb des Spiels dann die Charakterdesigns von Wario und Waluigi! Die beiden stehlen nicht nur optisch gerne mal die Show.
Sound: Außer „Charaktergebrabbel“ nicht viel zu hören
Beim Sound wird es dann sehr überschaubar, denn der Titel hat zwar eine Option „Musik während Matches“, aber so wirklich genutzt wird diese nicht. Die maximal als „Hintergrundmusik“ bezeichenbaren Töne dringen selten ins Ohr und dudeln wohl schon von sich selbst gelangweilt im Hintergrund. Was dem Spiel erwartbarer Weise auch fehlt, ist eine Vollsynchronisation. Stattdessen erleben wir – auch hier wieder ähnlich zum letzten Mario Tennis – die mittlerweile gewohnten Ausrufe der verschiedenen Charaktere.
Das passt aber alles für mich doch ganz gut ins Gesamtbild und stört zu keiner Zeit. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass eine Vollvertonung dem Spiel nicht gutgetan hätte, da es ihm unglaublich viel an gewohnter „Mario-Authentizität“ genommen hätte. Durch die Ausrufe erhält das Spiel zwar immer wieder etwas unfreiwillig eine humoristische Note – vor allem wenn man sich einmal etwas länger mit einem Koopa unterhält und auch die vergleichbaren Auswürfe des eigenen Mii-Charakters sind eher kläglich als wirklich passend. Aber das ist auch schon der einzige Wehrmutstropfen auf diese Form der Synchronisation.
Fazit: Entspanntes Golfererlebnis verschenkt unglaublich viel Potenzial
Während des kompletten Tests ist mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf gegangen: „Wie toll wäre es, wenn…“. Dieses Satzbruchstück, wurde dann immer wieder ergänzt mit den verschiedensten Dingen, die mir während des Tests aufgefallen sind. Genau deswegen hat sich mit zunehmender Zeit auch immer mehr das Bild eines noch nicht ganz fertigen Spiels in meinen Kopf manifestiert, dass ich jetzt auch nicht mehr einfach so losbekomme. Ich hatte in den letzten Jahren durchaus enttäuschende Begegnungen mit Ausläufern der „Mario Sport“-Spiele.
„Mario Golf: Super Rush“ zählt hier aber nicht dazu – aber es gibt Einschränkungen zu diesem Fazit. Der größte Knackpunkt an diesem Titel ist für mich ganz klar, dass das Spiel quasi keine wirkliche Langzeitmotivation liefert. Sicherlich kann man über die Einzelmatches zwischen einer ordentlichen Auswahl an Modi wählen, aber es gibt nicht wirklich einen Reiz diese zu spielen. Keine Sterne, keine Sticker, keine Trophäen oder ähnliches, die man dadurch freischalten kann. Man spielt einfach nur. Ein Prinzip, mit dem ich mich irgendwie nicht anfreunden kann. Diese kompetitive Seite in mir wurde bisher wirklich nur durch den in Ranglisten-Matches eingeteilten Online-Modus einigermaßen angesprochen. Die aus je drei Löchern bestehenden Runden können leider bis auf die Spielerwahl nicht weiter beeinflusst werden. Das ist schade, da sich das Spiel, welches sonst erstaunlich großzügig mit seinen Einstellungsmöglichkeiten hantiert, hier selbst beschneidet. Immerhin schafft es der Modus doch durch seine Kurzweiligkeit eine gewisse Grundmotivation auszulösen.
Der wirklich einzige Lichtblick an diesem Spiel ist der Story-Modus. Auch wenn das „Golf-Abenteuer“ extrem kurz geraten ist, so hat man sich doch schnell in seiner Welt verloren und hat die Reise gemeinsam mit seinem eigenen Mii doch sehr gerne bestritten. Gerne hätte diese auch noch die ein oder andere Stunde länger sein können.
Was bleibt mir jetzt also von diesem Spiel? Vor allem sind es wohl die (aktuell noch) nicht genutzten Chancen, die sich innerhalb des Titels verstecken. Dadurch wird aber auch gleichzeitig meine größte Hoffnung mit Blick auf die Zukunft des Titels genährt. „Mario Golf: Super Rush“ hat so unglaublich viele Potenziale offen, die eigentlich danach schreien durch spätere Content-Nachschübe versorgt zu werden.
Wertung
Pro und Contra
Pro | Contra |
Golf-Abenteuer | Wenig bis keine Langzeitmotivation |
Verschiedene Einzelmatch-Modi | Keine freischaltbaren Charaktere |
Einsteigerfreundlich | Kein großer Reiz für Serienveteranen |
Viel Potenzial für kommende DLC-Inhalte |
Score:
Kategorie | Punkte | Begründung |
Inhalt | 7 | Wäre das „Golf-Abenteuer“ nicht gewesen, dann würde es sehr düster aussehen. Diese Lebensversicherung ist leider von kurzer Dauer, unterhält aber mit einem unterhaltsamen Abenteuer mitten im Mario-Golf-Universum. Außerhalb dessen warten diverse Einzelmatch-Modi (inkl. Online) gespielt zu werden, warten aber ohne jeglichen Spielanreiz auf, wodurch vor allem die Langzeitmotivation stark in Mitleidenschaft gezogen wird. |
Gameplay | 7 | Die Controllersteuerung unterstützt jedes für die Switch verfügbare Szenario und bietet somit eine große Vielfalt. Kleines Highlight hier ist die ausgedehnte Nutzung der Bewegungssteuerung auf alle Spielmodi (mit Ausnahme des Golf-Abenteuers). Diese Spielweise lässt den Titel in komplett anderem Licht erstrahlen und hält die Wertung auch entsprechend hoch. |
Grafik | 7 | Optisch scheint es so, als hätten die Entwickler von Cameloft Software jetzt einen Punkt erreicht, an dem sie sich nicht nur wohlfühlen, sondern auch das optisch bestmögliche Ergebnis liefern können. Dieses fordert zu keiner Zeit die volle Leistung der Konsole, überzeugt aber mit „Mario-typischer“ quietschbunter und farbintensiver Optik. |
Sound | 5 | Während so etwas wie Musik so gut wie nicht vorhanden ist und wenn dann nur extrem leise im Hintergrund vor sich hin summt, ist die Teilsynchronisation der Charaktere mittlerweile ein Markenzeichen von Mario-Titeln geworden. Phasenweise unbeabsichtigt humoristisch quäken sich alle Beteiligten durch das Spiel und unterstreichen somit diese ganz eigene Form der Synchronisation. |
Gesamtwertung | 65% | Diese 65%-Wertung ist eine, die man sich eigentlich mit einem „*“ vorstellen müsste. Denn wer sich mein Fazit durchgelesen hat, der weiß, dass ich dem Spiel noch ein hohes Maß an Potenzial unterstelle. Genau diese Unterstellung habe ich jetzt für meine Wertung NICHT berücksichtigt. Wenn der Titel also tatsächlich noch den ein oder anderen Punkt nachliefern sollte, würde das am Ende allen helfen. Aktuell haben wir mit „Mario Golf: Super Rush“ ein kurzweiliges und leider motivationsarmes Golf-Erlebnis mit den beliebten Charakteren aus dem „Mario-Universum“, das sich vor allem an Einsteiger richtet. |
Infos:
Publisher | Nintendo |
Entwickler | Cameloft Software Planning |
Plattform(en) | Nintendo Switch |
Genre | Sport |
Release (Deutschland) | 25. Juni 2021 |
Website | https://mariogolf.nintendo.com/ |
Preis lt. Amazon (Standardedition) | Ca. 55 € |
Alterseinstufung (USK) | 6 Jahre |
Spielzeit | Ca. 12 Stunden (Golf-Abenteuer: ca. 6 Stunden) |