Bist du bereit dich als letzte Hoffnung der Götter deinem Schicksal zu stellen und die Welt vor der absoluten Vernichtung durch den tyrannisierenden Typhon und des traumatischen Tartaros zu bewahren?
Dann tauch als Fenyx ein in die Welt der griechischen Mythologie und lausche den weisen Worten des Zeus und…
weise Worte und Zeus in einem Satz? Das kauft dir doch niemand ab, Zeus!
Halt die Klappe, Prometheus!
Konsole: Nintendo Switch
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis
Handlung: Für die Götter!
Fenyx Rising: Der Aufstieg eines Helden!
Einst ward weder Licht noch Schatten auf dieser Welt. Gar die irdische Welt war noch nicht geformt. In dieser Finsternis, die noch nicht einmal die Dunkelheit kannte, entstand Gaia, die Mutter Erde. Sie…
Ja, wissen wir doch schon alles! Um Kronos Willen jetzt drück‘ auf die Tube! Ich bin zwar unsterblich, aber selbst ein Gott hat doch irgendwann keine Lust mehr deinem Geschwafel zu zuhören!
Na gut, wie du willst…Aus Kronos H…
Hey, nicht schon wieder diese ekelhafte Geschichte, Prometheus! Aphrodite ist aus wunderschönem Meeresschaum geboren, klar?! Außerdem wolltest du mir doch endlich klarmachen wieso deine Schöpfungen das Feuer verdient hätten und wieso wir Götter etwas von den Sterblichen lernen könnten? Dann red‘ nicht lange um den heißen Brei umher, sondern komm endlich zur Sache!
Eine Spaßbremse wie eh und je, unser Zeus. Aber was soll ich von dir schon anderes erwarten, du hast mich schließlich hier oben auf dem Berggipfel anketten lassen und lässt einen Raben jeden Tag meine Leber verspeisen. Güte und Vergebung kann man von dir sowieso nie erwarten. Hephaistos könnte hierüber sicherlich Bücher schreiben, wenn sein Talent in der Philosophie und nicht dem Erschaffen von Dingen läge.
Also gut, unsere Geschichte soll also hiermit beginnen:
Tief im Meer trotzte ein Schiff voller griechischer Soldaten den Tumulten von Poseidon. Die Wellen waren hoch, gar die Grenze zwischen Himmel und See verschwamm vor den Augen der wackeren Soldaten. Unter ihnen befand sich eine besondere brillante Soldatin mit dem Namen Fenyx.
Fenyx? Ernsthaft? Hört sich an, wie das Geräusch eines dämlichen Vogels, der in Flammen aufgeht. Feeee Nyyyyx!… Warte mal…ein Vogel, der in Flammen aufgeht…und dann wiedergeboren wird! Das wäre doch ein wundersames Wesen! Das muss ich mir gleich einmal aufschreiben…
Wie dem auch sei, eben jene Fenyx war ebenfalls auf diesem Schiff und kämpfte um ihr Leben. Die Nacht verging und das Schiff wurde gnadenlos von den wüstenden Wellen verschlungen. Nur wenige überlebten diese Nacht und strandeten auf einer fernen und fremden Insel, der Goldinsel. Auch Fenyx strandete dort und fand sich erst am nächsten Morgen wieder bei Bewusstsein. Als Fenyx sich aufmachte, um herauszufinden, ob noch jemand überlebt hatte, musste die junge Schildträgerin mit großem Schrecken und Trauer feststellen, dass ihre Kameraden, sowie ihr Bruder zu starrem Stein verwandelt wurden. Die schrecklichen Mächte des Titanen Typhon hatten auf dieser Insel sämtliche Menschen und Halbgötter zu Stein verwandelt. Eben jener Typhon, der einst von dem obersten der Götter, Zeus, unter einem gewaltigen Berg versiegelt wurde und so in den Tartaros verbannt wurde.
Ach, wenn ich heutzutage noch so gut in Form wäre…
Die Ketten, die einst Typhon unter dem Berg gefangen hielten, zerbarsten, als Meteoriten sie trafen. Typhons Wut war entfesselt und darauffolgend brach er das Siegel des Tartaros und ließ dessen Gestalten auf die Welt los. Typhon schwor Rache an jene Götter zu nehmen, die ihn einst verbannten. Poseidon, Hades, Hestia, Demeter und viele weitere Götter hat Typhon bereits besiegt und die Götter der Goldinsel blieben davon auch nicht verschont. Ares, der Kriegsgott, Aphrodite, die Göttin der Liebe, Hephaistos, der Gott der Flammen und Schmiede und schließlich Athene, die Göttin der Weisheit, fielen ihm hier auf der Insel zum Opfer und wurden von ihm verflucht.
Und deine Fenyx soll nun also gegen Typhon antreten und ihn verhauen? Eine Sterbliche? Ahahahaha! Das will ich sehen!
Nun, momentan vermag Fenyx noch nicht über die notwendigen Kräfte zu verfügen, doch die Goldinsel ist prallgefühlt mit alten Relikten und Götterwaffen. Nicht zu vergessen, du feierst auch recht gerne auf dieser Insel, daher befinden sich dort auch eine Unmenge an Ambrosia. Und sollte Fenyx die vielen Gewölbe des Tartaros, welche durch den Ausbruch von Typhon entstanden sind, meistern, dann vermag sie auch die Kräfte deiner gestohlenen Blitze in sich aufzunehmen oder auch die ein oder anderen kostbaren Schätze einzuheimsen. Natürlich müsste Fenyx dafür zahlreiche Monster und Rätsel lösen, doch eines darfst du bei Fenyx nicht vergessen: Sie ist stark und heldenhaft! Sie mag vielleicht nicht über die Stärke von Herakles, die Unsterblichkeit von Achilles oder dem scharfen Verstand von Odysseus vermögen, aber sie besitzt Mut und Ehrgeiz!
Fenyx kann es schaffen die Goldinsel zu meistern, die vier Götter dort von ihren Flüchen befreien und Typhon schließlich inmitten der Insel herausfordern!
Ok, jetzt hast du mich tatsächlich neugierig gemacht. Warte mal, ich hol‘ noch schnell Popcorn und einen gemütlichen Stuhl, dann kannst du gerne weitererzählen, wie großartig diese Fenyx doch sei. Sie klingt beinahe so wie ich!
Ein neuer Gott: Endlich von den Göttern anerkannt!
Lange war der Weg zum Ziel, doch Fenyx hatte es geschafft! Sie hat die grandiose Gunst der Götter errungen und hat den Zutritt zum Olymp erhalten. Kaum war sie jedoch im Olymp angekommen huschte Hermes schon um sie herum und zerrte sie förmlich zum Pantheon inmitten des Olymps. Dort wurde sie von Zeus, dem Göttervater, in Empfang genommen und dieser gratulierte ihr prompt zu ihren bisherigen Leistungen, aber forderte Fenyx auch sogleich heraus. Die Götter fordern, dass Fenyx einen Platz im inneren Kreis des Pantheons erhält und somit selbst zu einer Göttin wird. Doch ein Platz neben all den Göttern, die sie seit ihren Kindheitstagen anhimmelt, wäre selbst für sie momentan noch unvorstellbar, und dabei spricht sie gerade mit Zeus während Ares, Aphrodite, Hermes, Athene und Hephaistos dem Gespräch lauschen. Damit sie ihren rechtmäßigen Platz an der Seite von Zeus und Co. erhält, muss sie sich diesen erst durch das Bestehen von Götterprüfungen verdienen. Zeus besteht auf diese Prüfungen, da er sich sonst wohl langweilen würde und seine untergebenen Götter müssen hier leider mitspielen. Doch Fenyx freut sich bereits auf die bevorstehenden Proben und kann es kaum noch erwarten ihre neu gewonnen Kräfte auf die Probe zu stellen!
Mythen aus dem Reich des Ostens: Das Chaos zerbricht die Ordnung!
Das einst aus reinem Chaos bestehende Universum wurde durch die hineingeborene Urgestalt Pangu in Himmel und Erde durch seinen mächtigen Axthieb entzweit. Seine Arbeit ließ die ersten Funken der Ordnung entstehen und langsam formte sich ein Gleichgewicht. Das Gleichgewicht wiederum gab der Göttin Nüwa die Kraft die gestaltlose Erde mit Leben zu füllen. Sie ließ die gesamte Erde in Leben erblühen und erschuf schließlich auch die Menschen, die es sich als Aufgabe genommen haben das Gleichgewicht anstelle von Nüwa zu wahren.
Doch eines Tages stürzte die Himmelssäule, die das Chaos von der Ordnung trennte und so das Gleichgewicht hielt, ein. Der Himmel zerfiel und das Leben auf der Erde wurde ausgehaucht. Hoch am Buzhou-Berg tat sich eine Narbe im Himmel auf, aus welcher unaufhörlich die Chaos-Energie fließt. Durch eine mysteriöse chaotische Kraft geschützt war Ku der einzige überlebende Mensch und fand sich am Fuße des Landes Penglai wieder. Nach einem unglaublichen Treffen mit der Schöpfungsgöttin Nüwa versprach er ihr an ihrer Seite alles zu tun, um die Welt zu retten. Nüwa erteilte ihm prompt Hausarrest im Schrein der Einigkeit. Doch dies ließ Ku nicht davon abhalten seiner Bestimmung zu folgen und so reiste er in den Himmel, um schließlich seinem Arrest zu entkommen und der Göttin zur Friedensschmiede zu folgen und ihr erneut seine Hilfe darzubieten, nur um erneut abgewiesen zu werden. Doch seine Sturheit gewann schließlich bis die Göttin ihm endlich eine Aufgabe erteilte, und zwar Hausaufgaben…wird Ku jemals die Taten eines Helden vollbringen dürfen oder ist er dazu verdammt im mütterlichen Schutz von Nüwa die Schulbank zu drücken?
Die verlorenen Götter: Wie der Phönix aus der Asche!
Die Gottheit der Einigkeit verzagte über die Leiden der Sterblichen. Ein Zank innerhalb der Götter des Pantheons ließ Zerstörung und Leid über die irdische Welt niederprasseln. Den Götterbrüdern Poseidon, dem das Meer gehorchte, und Hades, dem die Unterwelt verschrieben war, verbündeten sich gegen ihren Bruder Zeus, dem Stinkstiefel, der der Gottheit der Einigkeit Hausarrest erteilte, als sie sich in die Belange der Menschenwelt direkt einmischen wollte, und sagten dem Pantheon und dem Olymp ab.
Poseidon erhob eine Insel aus dem Wasser auf dem nun mehr die vier Gottheiten, die dem Pantheon absagten, herrschten. Neben Poseidon und Hades zogen dort auch Hestia, Göttin des Feuers und praktischerweise des Herdes, Demeter, Göttin der Fruchtbarkeit und Ernte, sowie Boreas, der Gott der eisigen Winde, ein. Eine sonderbare WG, die dem Menschenreich nur Chaos und Zerstörung bot, da die gebündelte gewaltige Macht der Götter die Erde zum Erzittern bringt. Nicht ohne Grund leben die Götter normalerweise hoch oben im Olymp, dort wo sie den Menschen keine Last sind. Aber Dank der zankenden Götter und dem Obersturkopf Zeus, versinkt die Menschheit gerade ins Chaos und die Gottheit der Einigkeit kann nichts anderes als zusehen! Langweilig!
Doch der gute Rat der weisen Athena machte der Gottheit Mut. Athena ließ der Gottheit die Idee kommen, dass sie einen Held in der Menschenwelt suchen könnte und diesem Helden beauftragen könnte die Welt zu retten, mit ein wenig Hilfe von der Gottheit der Einigkeit natürlich.
Nach einer kurzen Suche fand die Gottheit der Einigkeit ihre Kandidatin. Eine Waise namens Ash, die eine tiefe Liebe zu den Göttern empfand und voller Glaube und Hingabe den Tempel der Götter trotz dieser schwierigen Zeit weiterhin versucht zu pflegen. Ohne die Chance verstreichen zu lassen bot die Gottheit Ash an eine Heldin zu werden und gab ihr die Mission auf die Insel der verlorenen Götter zu reisen und dort ordentlich auf den Putz zu hauen!
Gameplay: Der Atem der Götter!
Nachdem Nintendo mit dem 2017 veröffentlichten The Legend of Zelda: Breath of the Wild die jahrelang getestete und von Ubisoft für sehr gut empfundene Open World-Formel für Link, Zelda und Co. für ihre Zwecke angepasst hatte und in meinen Augen perfektioniert hatte, nahm Ubisoft dankend die Verbesserungsvorschläge an und baute sie nun in ihr eigenes Abenteuer ein. Daher schon mal eine gewisse Vorwarnung: Ich werde hier einige Parallelen zu Breath of the Wild aufstellen müssen.
Und das aber eben auch zurecht, da es zuerst Breath of the Wild war, welches die allgemeingültige Ubisoft-Open-World-Gameplay-Formel packte und mit neuen interessanten Elementen ausschmückte.
Daher hier ein kurzer Anriss der klassischen Ubisoft-Open-World-Elemente:
- Roter Faden durch eine Hauptquest
- Nebenquests als optionale Motivation
- Der Spieler wird für jede Tat/Quest belohnt
- Die Weltkarte wird in Zonen unterteilt
- Zonen werden mittels Knotenpunkte/Aussichtspunkten aufgedeckt
- Aufgedeckte Zonen verraten (alle) Schauplätze (Sammelgegenstände/Nebenquests)
Und hier nun die Elemente die Breath of the Wild hinzufügte bzw. anpasste, und Einzug in das Gameplay und Leveldesign von Immortals Fenyx Rising halten:
- Aufteilen der Hauptquest in parallele unabhängige Hauptquests, die zu einem großen Ziel führen
- Dungeons/Rätselräume (Schreine) als Motivation für Erkundung
- Das Meistern von Schreinen bietet Verbesserungen für den Charakter (Leben/Ausdauer)
- Auf der Karte befinden sich zahlreiche gleichartige Sammelobjekte
- Die Sammelobjekte müssen gefunden werden, sie werden nicht automatisch aufgedeckt
- Diese Sammelobjekte verbessern die Ausrüstung / das Inventar
- Der Held kann die Welt komplett erkunden / Alles ist begehbar
- Der Held kann mittels eines Gegenstandes durch die Luft gleiten
- Der Held verfügt über (vier) Kräfte, die dazu genutzt werden, um die Welt zu erkunden und Rätsel zu lösen
- (Kochen/Craften)
Diese Elemente, die das Breath-of-the-Wild-Like Subgenre des Open-World-Genres gründeten, finden sich eben nicht nur in Immortals Fenyx Rising wieder, sondern wurden auch bereits in anderen Videospielprojekten eingesetzt wie z.B. das notorisch dafür bekannte Genshin Impact, welches mit seiner nur wenige Monate nach dem Erscheinen von Breath of the Wild erschienenen Ankündigung und dem gezeigten Gameplay den Vorurteil-Stempel als „China-Klon“ aufgedrückt bekommen hatte.
Immortals Fenyx Rising wurde zwar auch recht nahe nach dem Erscheinen von Breath of the Wild angekündigt, doch hatte es wenigstens ein wenig mehr Zeit zwischen der Vorlage und seinem ersten Trailer, sodass man als Spieler und Fan der Vorlage deutlich mehr Vorfreude entwickeln konnte, anstelle einer Übersättigung. Und außerdem: Wenn einer ein für die Masse geeignetes Open World-Spiel kreieren kann, dann Ubisoft!
Steuerung: Die Breath of the Wild-Formel!
Wie bereits erwähnt, ist das Grundprinzip des Spiels nicht weit von Breath of the Wild entfernt. Ein Ubisoft-Open-World-Spieler oder Breath of the Wild-Spieler wird sich hier schnell einfinden und für alle Neulinge erkläre ich hier die Grundlagen.
Immortals Fenyx Rising steuert sich wie ein typischer actionreicher Hack and Slay in einer 3D Umgebung. Fenyx wird dabei in der dritten Person gespielt und kann in alle Richtungen gesteuert werden. Neben dem einfachen Laufen kann sie auch Rennen, Springen und Schleichen. Diese einfachen Bewegungsmuster werden dann noch mit dem Schwimmen im Wasser und dem Klettern an Klippen, Wänden etc. erweitert. An einer Wand hängend kann Fenyx von dieser jederzeit abspringen oder auch an dieser nach oben springen, um sie schneller zu erklimmen. Im Wasser hat sie auch die Möglichkeit dieses schneller zu durchqueren. Eine jede Aktion jedoch, die als Ergebnis vorbringt, dass Fenyx schneller als normal unterwegs ist, reduziert die Ausdauerleiste von ihr. Insbesondere das Fliegen bzw. Gleiten, welches Fenyx erlernt als sie die Schwingen des Daidalos einsammelt. Mit diesen Schwingen kann sie über große Distanz gleiten oder mit einem Boost sogar noch größere Distanzen zurücklegen, welcher jedoch auch wesentlich mehr Ausdauer in Anspruch nimmt als das standardmäßige Gleiten. Sollte Fenyx sich im Kampf befinden ist es ihr auch möglich schnell zur Seite auszuweichen. Später kann sie das sogar in der Luft. Was für eine Akrobatin!
Kommen wir also nun zum Herz des Gameplays: Den Aktionen
Neben den vielen Bewegungsaktionen, die Fenyx eine gute Mobilität verschaffen und es ihr ermöglichen durch die Welt zu reisen, gibt es auch noch andere Aktionen, die hauptsächlich für das Vorankommen in Kampfsituationen genutzt werden. Da wären offensichtlicher Weise einmal die drei Aktionen, die je eine Waffe bedienen:
Schwert
Angriffe mit dem Schwert sind schnell, aber dafür nicht besonders stark. Sie eignen sich am besten, um sich Gegner vom Leibe zu halten und vielen Gegnern auf einmal in schnell wechselnder Abfolge einen Treffer abzugewinnen. Später erlernte Schwertaktionen zielen darauf hin den Gegner in die Luft zu befördern und dort mit einer Serie von Hieben zu bearbeiten. Das Schwert ist zudem in der Lage gegnerische Geschosse wie Feuerbälle zu parieren und reflektieren.
Axt
Ein Axthieb ist mächtig, aber langsam. Die Kombofolge mit der Axt ist träge, aber dafür ausgelegt, um gegnerische Schildträger oder Verteidigungen von Gegnern zu brechen. Außerdem ist die Axt dazu in der Lage den gegnerischen Betäubungsbalken rasch aufzufüllen. Ist der Gegner dann einmal bei einem vollen Betäubungsbalken betäubt, ist es ein leichtes mit einem aufgeladenen Axthieb ordentlich viel Schaden auszuteilen. Während das Schwert mit seinen späteren Aktionen den Gegner in die Luft befördert, so treibt die Axt den Gegner mit kraftvollen Hieben zurück zum Erdboden. Es ist ratsam Angriffe mit Schwert und Axt zu kombinieren, um möglichst effektiv im Kampf zu sein.
Pfeil und Bogen
Pfeil und Bogen sind die perfekte Wahl für Fernkampf-Manöver. Mit dieser Waffe kannst du Gegner in einer fernen Distanz treffen und so den ersten Treffer kassieren. Mit dem Aufladeschuss ist es dir sogar möglich besonders kraftvolle Treffer zu landen, die mit den richtigen später erlernbaren Fertigkeiten zu einem mächtigen One Hit-Kill werden können.
Neben diesen Standardaktionen mit Waffen und dem Iteminventar, das einen zwischen vier Items (Heiltränke, Ausdauertränke, Angriffsstärkung, Verteidigungsstärkung) wählen lässt, gibt es dann noch einen weiteren Block mit Aktionen: Göttliche Kräfte
Im Laufe des Spiels wird Fenyx sechs göttliche Kräfte erwerben, die ihr bei dem Lösen von Rätseln und Vermöbeln von Gegnern behilflich sein werden. Athenas Schub lässt Fenyx mit Athenas Schild nach vorne preschen und räumt so Gegner aus dem Weg und ignoriert so manche Barrieren. Die Stärke des Herakles ermöglicht es Fenyx schwere Objekte vom Boden mit magischer Hand zu heben, werfen und abzusetzen. Wie vom Kriegsgott gewohnt ist der Zorn des Ares eine perfekte Kraft, um Gegnern im Nahkampf einen großen Flächenschaden zu erteilen. Kaum aktiviert wird Fenyx in die Luft geschossen und Lanzen stoßen aus dem Boden hervor und schleudern die Gegner in die Luft. Auch praktisch, um hohe Wände leichter zu erklimmen. Der Phosphorangriff beschwört den Phönix Phosphor an Fenyx Seite. Prompt wird er einem Gegner Feuer unter dem Hintern machen. Apollons Pfeile ist Bogenschießen mit Cheats: Hier steuerst du den Pfeil selbst durch die Lüfte, um zu garantieren, dass er sein Ziel nicht verfehlt. Mit dem Hammer des Hephaistos ist es dir möglich mit einem großen Flächenschaden, die Gegner um dich herum wegzuschleudern und massiven Schaden anzurichten.
Sowohl die göttlichen Kräfte als auch weitere Fähigkeiten, die die allgemeinen Aktionen im Kampf und außerhalb von Fenyx beschreiben, können mit Hilfe von Charonsmünzen, die man für das Erledigen bestimmter Rätsel und Aufgaben erhält, verbessert werden. Das gleiche gilt für Fenyx Tranktasche, Waffen und Rüstung. Für diese drei benötigt sie jedoch verschiedenfarbige Adamant-Scherben, die sie anschließend an einer Schmiede des Hephaistos zu Waffen-, Rüstungs– und Tranktaschenverbesserungen schmieden kann.
Auch ihre Gesundheit, die mit jedem gegnerischen Angriff Schaden erleidet, und ihre Ausdauer, die bei schnellen Manövern und kraftvollen Angriffen sowie durch göttliche Kräfte verzehrt wird, kann sie inmitten der Halle der Götter verbessern. Am Kylix der Athena kann sie gesammelte Ambrosiaverwenden, um ihre eigene Gesundheit zu verbessern und an der Hantelbank des Zeus kann sie mittels der Blitze von Zeus ihre Ausdauer trainieren. Die bereits erwähnten Charonsmünzen können in der Halle der Götter auch am stygischen Kelch gegen Verbesserungen der Fähigkeiten oder göttlichen Kräfte eingetauscht werden oder auch bei Hermes gegen besondere Gegenstände. Am Kessel der Kirke lassen sich schließlich Tränke herstellen und diese verbessern, sofern man die richtigen Zutaten beisammenhat.
Sobald man den Göttern geholfen hat, erhält man von ihnen auch noch je drei göttliche Segen, die das Gameplay-Erlebnis verbessern bzw. vereinfachen.
Welt: Ubisoft trifft auf Zelda!
Das war jetzt bisher schon sehr viel Holz, aber mit den Grundlagen und den ganzen Steuerungen erklärt, lässt sich die Welt und die anschließenden Erweiterungen und deren Abweichungen davon leichter und kürzer erklären.
Im Hauptspiel von Immortals Fenyx Rising ist es dein Ziel die vier Götter Athena, Hephaistos, Aphrodite und Ares zu retten, indem du die Goldinsel erkundest und für sie Quests erledigst. Dabei können diese vier Haupthandlungsstränge nach eigenem Belieben angesteuert werden. Die Welt skaliert mit deinem Fortschritt individuell mit, das heißt Gegner werden erst langsam Stück für Stück stärker, anstelle dir mit deren Schwierigkeit vorzuschreiben, wo du dich nun aufhalten darfst und wo nicht. Für jeden der bereits erwähnten Segen gibt es genau eine Quest je Gottheit, sprich insgesamt zwölf Hauptquests. Jede Gottheit hat zudem, nachdem du sie befreit hast, mindestens eine Nebenquest parat und sonst bietet das Hauptspiel noch ein paar zusätzliche Nebenquests, die auch ähnlich zu den Hauptquests und den Nebenquests der Götter, auf der Karte markiert sind. Darunter auch eine Questreihe, um den bereits erwähnten Phönix einzusammeln und ein besonderes Reittier einzuheimsen.
Was erwartet dich nun also auf den Quests? Nun ein großes Thema im Spiel sind die Gewölbe des Tartaros, die aufgrund des Ausbrechens von Typhon entstanden sind. Sie stellen von der Spielwelt separate Level dar, in denen man meist im Plattformer-Stil bestimmte Rätsel lösen muss. Seien es Schieberätsel, Rätsel mit einer großen Kugel und einem kugelförmigen Ziel, Schalterrätsel oder einfache Kampfräume. Die Rätsel nutzen dabei meist die folgenden Hindernisse oder Elemente:
- Bewege ein Objekt von A nach B
- Drücke mit einem Objekt einen Schalter
- Lasse ein leichtes Objekt mit einem Luftstrom fliegen
- Fliege selbst mit Luftströmen über einen Abgrund
- Betätige einen Schalter
- Schieße auf ein Ziel mit dem Pfeil und Bogen
- Entzünde ein Objekt/Ziel
- Besiege die erscheinenden Gegner/Monster
Die letzte Abschlussquest bei einer jeden Gottheit sieht es vor ein besonders großes Gewölbe zu erkunden und dieses zu lösen, in welchen in den meisten Fällen vier große Schalter betätigt werden müssen und am Ende ein Kampf gegen ein besonderes Monster gewonnen werden muss.
Wo wir schon bei Monstern und Gegner sind: Immortals Fenyx Rising lädt natürlich viele der bekannten Monster aus der griechischen Mythologie ein. Neben den einfachen dunklen Soldaten, die in vier Formen erscheinen (Dolch, Schwert, Schild, General) gibt es Monster wie Gorgonen, Zerberusse, Harpyien, Minotauren, Greifen und Zyklopen. Auch Medusa, Talos, Hydra und der Nemeischer Löwe geben sich hier die Ehre. Auf der Spielwelt können sogar insgesamt zwölf bekannte legendäre Monster dieser Gattungen bekämpft werden. Auch vier verfluchte Heldengeister werden versuchen dir das Leben schwer zu machen: Herakles, Achilleus, Odysseus und Atalante.
Ein jeder der vier Heldengeister wird dich im Laufe deiner Quests versuchen aufzuhalten. Bei jedem Aufeinandertreffen wirst du denjenigen Held besiegen müssen. Um sie endgültig zu besiegen, muss du dich zu ihren Geisterverstecken, ein besonderes Gewölbe, begeben und sie dort mit ihrer vollen Stärke besiegen.
Neben den ganzen Monstern und Gewölben gibt es natürlich auch noch zahlreiche Rätsel auf der Spielwelt zu lösen und Schätze aufzusammeln. Gelöste Rätsel belohnen dich auch je mit einem Schatz, auch in Gewölben gibt es meist noch einen zusätzlichen Schatz neben den Blitzen des Zeus zu finden. Die Schätze können Waffen, Rüstungen, besondere Formen von Phosphor, Reittiere, Adamant-Scherben, Charonsmünzen oder Goldbernstein sein. Zusätzlich kannst du überall in der Welt versteckt Ambrosia aufsammeln. All diese Dinge sind wichtig, um Fenyx zu verbessern und für die immer schwieriger werdenden Kämpfe auszustatten. Neben Ambrosia kann man auch Adamant-Scherben, Goldbernstein und die vier Zutaten für Tränke namens Granatäpfel, blauer Pilz, olympische Feige und Blumennektar auf der Spielwelt einsammeln.
Herausforderungen/Rätsel, Gewölbe, besondere Orte, Aussichtspunkte, Kessel der Kirke, Quests, Heldenprüfungen, Ätherprüfungen, Truhen, epische Truhen, Nachtruhen, bewachte Truhen und all die Symbole für die mythischen Herausforderungen wie die große Lyra, die kleine Lyra, Fresken, Sternbilder, Zeitrennen und Odysseus-Herausforderungen können auf der Karte gefunden werden. Du kannst für das Erkunden die Perspektive in First Person wechseln, um die Umgebung zu überblicken, dabei werden diese oben genannten Punkte auf der Karte eingetragen, wenn du sie mit deinen Augen erspähst. Es reicht also nicht nur die Aussichtspunkte zu erklimmen und die Weltkarte aufzudecken, du musst die einzelnen Fundstücke, Gewölbe und mythischen Herausforderungen erst selbst auf der Welt entdecken. Dafür eignen sich aber eben jene Aussichtpunkte perfekt, da man aufgrund der Höhe, in der man sich befindet, einen sehr guten Überblick über die Spielwelt bekommt und beim einfachen Umsehen schon den Großteil aller wichtigen Punkte auf der Karte erspähen kann und damit auch eingetragen bekommt.
Du siehst schon, es sind eine Menge Abenteuer für die junge Heldin oder den jungen Held Fenyx geboten!
Ein neuer Gott: Mehr Rätsel!
Diese Erweiterung zielt vor allem auf das Meistern von neuen Prüfungen/Gewölbe ab. Über 20 solche neuen und aufwendigen Prüfungen erwarten dich hier im Reich der Götter, dem Pantheon. Als Nebenquest gibt es insgesamt 24 Relikte verteilt auf die Prüfungen und dem Pantheon zu finden. Ein jedes der Relikte repräsentiert dabei ein Mitglied des Pantheons. Relikte, die laut Hermes verschwunden sind, und nun von dir gesammelt werden sollen. Außerdem bietet das Spiel eine vollausgestattete Fenyx mit sämtlichen freigeschalteten und verbesserten Fähigkeiten und göttlichen Kräfte. Letztere werden sogar mit dem Meistern der Prüfungen der vier im Hauptspiel erretten Götter sogar nochmal verbessert und einen neuen Segen gibt es obendrauf!
Die erlernten Fähigkeiten und erhaltenen Verbesserungen können nicht in das Hauptspiel übertragen werden.
Mythen aus dem Reich des Ostens: Mehr China!
An Kus Seite, dem Protagonisten dieser Erweiterung, erlebt man wie das Gameplay von Fenyx Rising in einem chinesischen Gewand funktioniert. Beinahe alle beschriebenen Elemente aus der Steuerung und der Welt des Hauptspiels finden sich hier wieder nur mit anderen Namen und Bezeichnungen. Die Quests laufen ähnlich ab, nur das man hier zum Beispiel anstelle von Gewölben des Tartaros Torwege zum Himmel erforschen muss. Fähigkeiten und Göttliche Kräfte sind die gleichen, auch wenn sie ein wenig anders aussehen und heißen. Die Erweiterung bietet eine kleinere Spielwelt aufgeteilt in zwei Inseln namens Penglai und Buzhou. Die Welt ist hier deutlich schneller erkundet und die wichtigen Fundorte, Schätze etc. leichter aufgespürt. Trotz der kleineren Skalierung bietet das Spiel den vollen Spielspaßumfang des Hauptspiels. Die einzige echte Anpassung am Gameplay ist das erweiterte Kombosystem, dass den göttlichen Kräften mehr Schmackes verleiht, sofern man genug Gegner hintereinander besiegt.
Die verlorenen Götter: Mehr Götter! Mehr Genre!
Mit der dritten Erweiterung macht Immortals Fenyx Rising mit Ash als Protagonisten eine Kehrtwende. Man weicht von der Third Person- in die Vogelperspektive und betrachtet nunmehr die Spielwelt von oben herab, wie ein Gott, der auf die Menschenwelt blickt, was so auch exakt der Fall ist da Ash von der Gottheit der Einigkeit unterstützt und beobachtet wird. Ebenso ist Athena eine ständige Begleiterin in ihrer Eulenform. Neben dem Schwenk in der Perspektive gibt es auch im Gameplay einen Schwenk. Obwohl zwar die Steuerung und die üblichen Aktionen beinahe gleichgeblieben sind, so ist die Spielwelt mehr der eines typischen Hack and Slay aus der Vogelperspektive ähnlich, da man anders als im Hauptspiel hier nicht die Welt fliegend oder so ähnlich erkunden kann. Die Spielwelt ist zudem auch kleiner skaliert und linearer angeordnet, sodass man alles leicht zu Fuß erreichen kann. Das Questsystem wurde angepasst und die Spielwelt wurde mit Altären als Schnellreisepunkte ausgestattet. An solchen Altären kann man dann auch Verbesserungen am eigenen Charakter vornehmen indem man die einzelnen Fähigkeiten und göttlichen Kräfte, die Heldengaben, mit Essenzen ausstattet. Die Essenzen können dabei zum Beispiel die Gesundheit oder Ausdauer von Ash erhöhen, die Chance auf einen kritischen Treffer verbessern, den Schaden von kritischen Treffern verstärken oder die Chance auf mehr Zutaten beim Besiegen von Gegnern verbessern. Es gibt weitaus mehr Stellschrauben, an denen die Essenzen anpacken können. Es hängt alles davon ab, an welchem göttlichen Einfluss die Essenz bei der Fähigkeit oder göttlichen Kraft angefügt wird. Außerdem können über Opfergaben handlungsrelevante Opfer an Götter gemacht werden, um die Spielwelt für den Fortschritt zu öffnen oder auch um dir einige Vorteile zu verschaffen.
Grafik: Ein Bild für die Götter!
Immortals Fenyx Rising bietet viel für das Auge. Egal ob in den Erweiterungen oder im Hauptspiel, das Spiel präsentiert in jeder Situation ein passendes Szenario. Das Hauptspiel spielt auf der frei erfundenen Goldinsel, welche je nach Gebiet von einem Gott besonders geprägt ist. So ist das Gebiet von Aphrodite jung und hübsch mit viel grüner Natur und Lebendigkeit. Das Gebiet von Athena verkörpert ihre stolze Natur und Griechenlands einzigartiges Wissen in der Baukunst aus der Antike. Ares Gebiet gleicht einem riesigen Schlachtfeld mit kargem zertrampeltem Boden und seiner gigantischen gut geschützten Festung inmitten eines Meers aus Krieg und Zerstörung. Hephaistos Gebiet ist ebenso karg, aber voll mit Ideen und Maschinen. Seine Schaffenslust spiegelt sich in den vielen Apparaturen dort wider. Typhons Gebiet wird dagegen vollständig in Grautönen und Rottönen gehalten. Eine unheilvolle Aura scheint den Vulkan inmitten der Goldinsel und im Zentrum von Typhon zu umgeben. Neben der bemerkenswerten Gestaltung und dem liebevollen Detailgrad vieler Nebenaspekte der Insel und den Gewölben sind auch die Charaktere voller Leben, was wohl auch an den Motion Capture-Animationen liegt.
Sound: Abenteuer Griechenland!
Wenn man Ubisoft für eines immer wieder loben kann, dann für einen genialen Soundtrack. Bei Immortals Fenyx Rising war der Komponist Gareth Coker für die Musik zuständig. Sein wohl bekanntestes Werk war bisher der Soundtrack zu Ori and the Blind Forest und Ori and the Will of the Wisps. Auch die eigenen Soundtracks für die Erweiterungen Mythen aus dem Reich des Ostens und Die Verlorenen Götter stammen von Gareth Coker und reihen sich perfekt in den epischen und atmosphärischen Soundtrack des Hauptspiels ein. Die natürlichen Klänge der klassischen Instrumente in den Kompositionen wirken zum einen sehr entspannend, aber laden auch dazu ein noch tiefer in das Spiel einzutauchen und schaffen es auch bei einer Actionszene die notwendige emotionale Spannung aufrechtzuhalten.
Ein Open World-Spiel ist auch von vielen Soundeffekten geprägt. So bieten auch hier diese ein immersives Gefühl und ein Stück Realität. Eine Realität, die mit den Synchronisationen nur noch stärker betont wird, aber das Spiel damit auch ein klein wenig leichter werden lässt. Da die Narration von Prometheus und Zeus einem ständig wieder zum Lachen bringt und die schwere Aufgabe, die Götter zu retten, wie ein Spaziergang durch einen Park wirken lässt. Die ständigen Zankereien zwischen diesen zwei Gottheiten und den vielen anderen Göttern aus dem Hauptspiel und Erweiterungen zeigen das auch Götter eine menschliche Seite haben. Gerade die Präsentation der Götter und die erzählten Geschichten zu ihnen mit all deren Stärken und vielen Schwächen macht das Spiel so interessant und fesselnd. Die deutsche Synchronisation ist an dieser Stelle auch zu loben, denn ich fand die Stimmen absolut passend zu den jeweiligen Rollen.
Fazit: Auf so etwas habe ich gewartet!
Wenn man es bisher in der Review noch nicht rausgelesen hat, hier eine kleine Information zu mir persönlich: Ich liebe die griechische Mythologie
Neben Dinosauriern und Insekten war für mich auch die griechische Mythologie eines meiner Lieblingsstudien als Kind. Kein Sachbuch aus der Kinderbibliothek, welches eines dieser drei Themen innehatte, war vor mir sicher. Bei mir ging es also nicht nach Narnia oder Mittelerde, sondern in die Kreidezeit oder in das antike Griechenland.
Die Göttersagen wie auch die Heldensagen aus der griechischen Mythologie waren für mich ein wahres Füllhorn an Vorstellungskraft und Neugierde. Deswegen liebte ich auch Titel wie Herrscher des Olymps Zeus und Age of Mythology. Diese zwei Retro-Strategiespiele entführten mich neben Black and White 2 in die sagenumwobene Welt der griechischen Götter.
Auch heute bin ich immer noch fasziniert von der griechischen Mythologie, wobei über die Jahre auch eine gewisse Zuneigung zu anderen antiken Mythologien wie der nordischen oder der ägyptischen hinzukamen.
Darum liebe ich Ubisoft Quebec dafür einfach, dass sie ein Spiel mit der griechischen Mythologie als Grundlage erschufen, und hoffe an dieser Stelle gleich einmal auf eine Fortsetzung und ein stetiges Wiedersehen mit dieser erschaffenen Welt von ihnen.
Immortals Fenyx Rising ist demnach mit dieser Hintergrundinfo ein geniales Spiel für mich, da es zumal viele Aspekte aus Breath of the Wild übernahm, die ich an diesem Spiel so liebte. Doch kritisch betrachtet ist Immortals Fenyx Rising leider nicht gar so perfekt gelungen wie die „Vorlage“.
Gerade das Leveldesign, die Steuerung und die allgemeine Leistung des Spiels ließen zu wünschen übrig. Ich habe bisher nur die Nintendo Switch-Version gespielt, deswegen gilt meine Wertung weiterhin exakt für diese Version. Ich vermute das eine andere Konsolenversion hier in Sachen Leistung insbesondere der Ladezeit und der Bildqualität um Längen besser abschneiden würde.
Doch die fundamentalen Mängel des Gameplays lassen sich damit nicht begradigen, wobei diese hier nicht hochgradig gameplay-gefährdend sind, keineswegs; Das Spiel gut zu spielen und es macht auch viel Spaß, wenn man die Eigenheiten eines 08/15-Open World-Spiels bzw. eines Ubisoft-Vertreters dieser mag.
Das Spiel wirkt durch die große Welt trotz der vielen Schätze, Rätsel, Monster und sammelbaren Gegenstände leer oder besser gesagt gesichtslos. Die Welt wirkt zusammengeschustert, wie als hätte man die Teile eines Puzzles mit größter Gewalt falsch zusammengesetzt. Nichts wirkt sonderlich nachvollziehbar an der Vierteilung der Goldinsel. Niemand hätte auch nur mit der Wimper gezuckt, wenn man die Welt in einzelne beieinander liegenden Inseln oder sogar einzelne mittels Götterportalen erreichbaren Welten/Gebieten aufgeteilt hätte. Klar grafisch wurden zu mindestens die Übergänge zu den benachbarten Inseln einigermaßen gut gezogen, doch dennoch wirken die vier großen Gebiete zu stark auf einen der vier Götter runterreduziert, wenn es sich doch eigentlich bei der Goldinseln, um eine von allen Gottheiten bewandernde Insel handeln soll. Warum sind dann eben nur diese vier Götter auf der Insel geprägt? Klar, Athena als Liebling von Zeus und Aphrodite als Schein-Beliebtheit der Götter würden Sinn ergeben, einen Großteil der Insel prägen zu dürfen, aber warum darf der verhassteste Gott im Pantheon, Hephaistos, ein ganzes Viertel der Insel innehalten, wo er doch selbst von dem Ubisoft-Zeus als äußerst nervtötend und störend empfunden wird?
Diese Kritik am Worldbuilding, am Leveldesign, sehe ich deswegen so wichtig, da es für ein glaubwürdiges Abenteuer in einer Open-World wichtig ist, dass diese vom Spieler selbst interpretiert und erlebt werden kann. Spiele wie Skyrim, GTA, Assassins Creed und eben Breath of the Wild sind deswegen so beliebte Meilensteine des Genres Open World, da sie es schaffen eine absolut glaubwürdige und angereicherte Welt zu präsentieren, die man gerne bis in jedes kleinste Detail erkundet, weil man die Welt und die dort lebenden Persönlichkeiten kennenlernen möchte. Dieser Funke an Detail, hat mir bei dem etwas zufällig zusammengeschusterten falsch zusammengesetzten Puzzle aus vier Teilen gefehlt. Freilich ist die Ausschmückung der Welt mit den Heldensagen und Göttersagen, die thematisch zu den jeweiligen Gottheiten passen gut gelungen und der Austausch zwischen Prometheus und Zeus war auch herrlich lustig, ebenso die Dialoge zwischen Fenyx und den Göttern, aber für mich fehlte die Integration der Spielwelt in das Spielerlebnis. Für mich war einzig das Erjagen der Sammelgegenstände, Schätze, Schreine/Gewölbe und Quests die Motivation in dem Spiel. Die ein oder anderen erwähnten zusätzlichen Sagen und Erzählungen, die die Schatzsuche bereicherten, waren für mich ein zusätzlicher Genuss, der aber, wie gesagt, das Bild nicht rund machen konnte.
Nichtsdestotrotz bekommt Immortals Fenyx Rising von mir eine absolute Spieleempfehlung für jeden jungen (und junggebliebenen) abenteuerliebenden Spieler! Das Spiel ist in meinen Augen perfekt für die junge Spielergemeinde im Alter ab 12 Jahren geeignet (je nach Reifegrad auch für jüngere/ältere). Immortals Fenyx Rising verpackt die griechischen Sagen gut in einer modernen und witzigen Erzählweise, die durchaus gerne mal ein wenig derbe ist, aber so sind die Sagen selbst ja auch. Das Gameplay ist zudem abwechslungsreich genug, sodass man das Spiel gerne länger im Auge behält. Außerdem bieten die zusätzlichen DLCs ein Füllhorn an zusätzlichem Inhalt, wenn man das Grundkonzept des Spieles mag und das doch eher pragmatische Leveldesign duldet.
Ein neuer Gott: Neue Kniffe schlecht verpackt!
Mit Ein neuer Gott wurden bekannte Spielelemente aus dem Hauptspiel gepackt und hochskaliert. Dabei wurde vorausgesetzt, dass man als Spieler bereits mit den Mechaniken vollkommen vertraut ist, und dementsprechend wurden die neuen Rätsel und Mechaniken weitaus komplexer als man es von dem Hauptspiel gewohnt war. Diese Erweiterung fokussiert sich hauptsächlich auf das Lösen von Gewölbe-ähnlichen Rätsel und bietet neben den über zehn neuen Prüfungen/Gewölbe im Pantheon keine neue Welt zu erkunden oder einen tiefgründigeren Blick in die griechische Mythologie. Wäre es nicht im Erweiterungspass dabei gewesen und hätte ich den Inhalt vorher gewusst, hätte ich diese Erweiterung nicht gekauft. Nur für Fans des Hauptspiel-Gameplays zu empfehlen.
Mythen aus dem Reich des Ostens: Ein China-Klon!
Und das vollkommen zurecht, da es aus dem China stammenden Entwicklerstudio Ubisoft Chengdu kommt. Mythen aus dem Reich des Ostens ist ein Immortals Fenyx Rising in Snackgröße. Eine deutlich kleinere und besser aufeinander abgestimmte Welt kombiniert mit einem neuen Combosystem und äußerst geradlinigen Quests zeigt, wie man die Immortals Engine auch in Quebec hätte nutzen können. Von dieser Welt hätte ich gerne noch viel mehr gesehen! Eine klare Empfehlung für jeden Immortals Fenyx Rising Spieler!
Die verlorenen Götter: Machen Bock auf mehr!
Wow, was eine Verschiebung der Kamera und Verkleinerung des Hauptcharakters für eine Auswirkung hat. Die Vogelperspektive, oder eben Götterperspektive, auf die Spielwelt ist eine gut gelungene so wie das leicht abgewandelte Gameplay. Ich hätte zwar auch gut ohne die nervigen Limitationen in Sachen Repertoire zu Beginn des DLCs leben können (Sprinten, Schwimmen und Klettern sind zu Beginn gesperrt und müssen freigeschalten werden), aber in der Summe ist das Spielerlebnis hier doch ein gutes. Und: Hier wird vorab extra darauf hingewiesen, dass die gesamte Insel künstlich ist und gerade von den Göttern eingenommen wurde. Das Leveldesign ist demnach auch angepasster als im Hauptspiel.
Viel Spaß beim Zocken!
Bonus-Fazit von Alex
Phil-kun hat es in seiner Review schon so schön erwähnt: „Wenn einer ein für die Masse geeignetes Open World-Spiel kreieren kann, dann Ubisoft!“ Eine Aussage, die ich im Normalfall sofort unterschreiben würde. Sowohl die Arbeiten der Kanadier, wie auch der Japaner zählen seit Jahren zu Titeln, die ihren Weg in meine Sammlung finden müssen. Deswegen war es auch bei „Immortals Fenyx Rising“ nicht lange umhin, bis ich mich zum Kauf entschied. Da ich unmittelbar vor den Abenteuern von Fenyx, Ku und Ash den Ubisoft-Titel „Assassin´s Creed Odyssey“ abgeschlossen hatte, war der Schulterschluss auf Grundlage der griechischen Mythologie natürlich interessant.
Wie für Titel der Open-World-Schmiede üblich findet man sich auch in „Fenyx Rising“ extrem schnell ein und auch zurecht. Was man dann aber relativ schnell etwas konstatierend feststellen muss ist die Tatsache, dass man in den kommenden Stunden viel Zeit mit dem Abarbeiten von „Tartaros-Gewölben“ und Rätseln verbringen muss. Selten schick in einer überraschend locker erzählten Handlung verpackt, prügelt, fliegt und rätselt man sich also durch die Goldinsel. Als Fan der Ubisoft-Titel bin ich es gewohnt oft weniger mit der Handlung, sondern mehr mit seinen Charakteren und der Welt zu interagieren. Städte wollen besucht werden, historische Artefakte begutachtet und charakterbezogene (Neben-)Quests wollen erlebt werden. Bei „Fenyx Rising“ hat man durchwegs das Gefühl, dass man hie reine abgespeckte Version eines Ubisoft-Titels vor sich hat. Immer wieder wird das Gameplay als eine Mischung aus dem allernötigsten von Ubisoft und „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ dargeboten und alternativlos aufgezwungen.
Freies Erkunden und Selbstbestimmung in der Herangehensweise sind das eine, aber dem Spiel sämtliche Zusammenhänge zu nehmen, die Welt in vier mal mehr mal weniger schön gestaltete Bereiche zu splitten und dann eigentlich nur Gameplay-Scharmützel aneinander zu reihen ist ehrlich gesagt zu wenig.
Das Spiel kann aber auf eine Konstante zurückgreifen, dass immer wieder wie ein schützender Schirm vor das überschaubare Gameplay springt: Der (Spiel-)Spaß. Bissige teils zynische Kommentare von Zeus und Prometheus begleiten einen durch das gesamte Spiel – auch bei noch so schnöden Nebenquests. Immer wieder dürfen wir uns an den Fehden der Götter erfreuen und gemeinsam oder über sie lachen.
Deutlich harmonischer und positiver bin ich bei den Erweiterungen gestimmt. Denn hier bewiesen alle drei für sich genommen, wie eine jeweilige Konzentration auf einen Kernaspekt des Gameplay gewirkt hätte. Während bei „Ein neuer Gott“ der heftige Fokus auf die Rätsel und Gewölbe lag, konzentriert man sich in „Mythen aus dem Reich des Osten“ auf die Gameplay- und Kampfmechaniken. Zu guter Letzt betreibt man mit „Die verlorenen Götter“ eine Machbarkeitsstudie: Wie wäre das Spiel geworden, wenn man sich weniger an „Breath of the Wild“ und mehr an Iso-Vertreter wie „Diablo III“ orientiert hätte. Alle drei Erweiterungen überzeugen mit ihrem eigenen Fokus und beweisen, was das Hauptspiel alles hätte machen können, wenn sie den Fokus auch noch etwas intelligenter platziert oder ausgenutzt hätten.
Insgesamt ist „Immortals: Fenyx Rising“ ein grundsolider Open-World-Titel, der vor allem durch seine Erweiterungen beweist, zu welchen Leistungen er in der Lage gewesen wäre. Die Abenteuer mit den drei Protagonisten machen jederzeit Spaß, wenn sie auch manchmal an der Banalität zu ersticken drohen. Als Fan einer der beiden Inspirationslager (Ubisoft, Breath of the Wild) sollte man die Erwartungen immer nach unten korrigiert, denn keinem der beiden wird der Titel in vollem Umfang gerecht, bietet aber gerade für Open-World-Neulinge genügend Argumente, um sich mit dem Genre zu beschäftigen.
Keep on Gaming
Wertung
Pro und Contra
Pro | Contra |
Interessante Welt mit vielen Rätseln | Kämpfe liefern wenig Spannung. |
Griechische Mythologie | Wenig Interaktionen mit Charakteren |
Humor | |
Kommentierung durch Zeus/Prometheus |
Score
Kategorie | Punkte | Begründung |
Handlung/Inhalt | 9 | Eine flotte und jugendliche Erzählung der Sagen aus der griechischen Mythologie! Hier hätte man gerne noch mehr Aufwand in den Hintergrund der Spielwelt packen können. |
Gameplay | 6 | Die Steuerung ist manchmal ein wenig ungenau, aber viel störender empfand ich die Distanz zwischen Spielwelt und Gameplay. Die Spielwelt wirkte auf mich wie ein Spielbrett, auf das man wahlweise Spielsteine gepackt hat. Für mich war die Goldinsel keine lebendige Spielwelt, dennoch machten die Mechaniken Spaß und die dargebotenen Inhalte waren einzeln betrachtet unterhaltsam und motivierend. |
Grafik | 6 | Schöner Cellshading-Look, der leider auf der Nintendo Switch sehr leidend gewirkt hat. |
Sound | 9 | Guter Open World-Soundtrack mit perfekter Synchronisation. Die deutschen Stimmen waren super! |
Erweiterungen | 5 9 8 | Ein neuer Gott: Nur für echte Fans des Gameplays! Mythen aus dem Reich des Ostens: Ein kurzes, aber sehr feines Vergnügen! Die verlorenen Götter: Eine neue und gute Perspektive auf die Spielwelt! |
Gesamt | 75% | Immortals Fenyx Rising bietet gerade wegen den Erweiterungen ein wahres Füllhorn an Inhalten. Hier ist für jeden etwas dabei, insbesondere Fans der Open-World-Spiele von Ubisoft wie Assassins Creed oder eben auch Nintendos Breath of the Wild werden Gefallen an diesem Titel finden. |
Infos
Publisher | Ubisoft, Ubisoft Milan |
Entwickler | Ubisoft, Ubisoft Quebec, Ubisoft Milan |
Plattform | PlayStation 4, Nintendo Switch, PlayStation 5, Xbox One, Google Stadia, Xbox Series, Microsoft Windows |
Genres | Open World, Action, Abenteuer, Rollenspiel |
Release | 21. Oktober 2020 |
Website | https://www.ubisoft.com/de-de/game/immortals-fenyx-rising |
Preis | 59,99 € (Standardversion) 99,99 € (Goldversion (Spiel+Erweiterungspass)) |
Altersfreigabe | USK ab 12 Jahren |
Spielzeit | Immortals Fenyx Rising: 40 Stunden Ein neuer Gott: 10 Stunden Mythen aus dem Reich des Ostens: 6 Stunden Die verlorenen Götter: 15 Stunden |