Seit über 35 Jahren erleben wir Welten, Legenden und Geschichten von Final Fantasy. Was ursprünglich als letzte Idee anfing, wuchs zu einem Multi-Millionen-schweren Franchise heran. Auch der Entwickler hinter der erfolgreichen Spielereihe erlebte eine spannende Zeit und ist momentan wieder bei einem ähnlichen Wendepunkt angelangt.
Begleite mich auf eine 2D-Pixelreise diesen Dezember, um die Anfänge von Final Fantasy mit dem Final Fantasy Pixel Remaster-Bundle neu zu erleben!
Konsole: Nintendo Switch
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis:
Thema:
Von einer Idee zur Nächsten!
1983 wurde ein Tochterunternehmen eines Stromversorgungskonglomerats mit dem Fokus auf Videospielentwicklung gegründet. Mit den anfänglichen Erfolgen kaufte sich das Unternehmen aus dem Mutterkonzern raus und wurde 1986 offiziell mit dem Namen Square gegründet.
Damalige äußerlich wirkende finanzielle Probleme, sowie die Einschränkungen während der Entwicklung eines neuen Spiels, regten Gerüchte an wieso das neue Spiel nun das „finale“ Spiel sein soll. Hironobu Sakaguchi, Spieledesigner, kam auf die Idee ein Rollenspiel ähnlich zu dem im gleichen Jahr erschienenen Dragon Quest von Enix (1986) für die Nintendo Famicom zu entwickeln. Laut Sakaguchi soll sich der Name des Spiels mit „FF“ abkürzen lassen und da „Fighting Fantasy“ bereits lizenziert war, wurde aus dem Spieltitel „Final Fantasy“.
Obwohl der Name offiziell nichts mit dem prekären finanziellen Stand von Square zu tun hatte, so kann man das „Final“ im Namen für Sakaguchi auch als finale Entscheidung ansehen: Denn wenn dieses Spiel kein Erfolg geworden wäre, dann hätte Sakaguchi laut eigenen Aussagen die Karriere als Videospieldesigner an den Nagel gehängt.
Mit über 400.000 verkauften Exemplaren in Japan und 700.000 verkauften Exemplaren in Nordamerika war das Spiel Final Fantasy ein riesiger Erfolg und dessen Titel ist bis heute nach dem Erscheinen von 16 Hauptserientiteln und zahlreichen Spin-Offs und Franchise-Titeln noch nicht wahrgeworden: Das letzte echte Final Fantasy lässt hoffentlich noch lange auf sich warten.
Spiele:
Eine 2D-RPG Schatztruhe!
Kehrt zu den Spielen zurück, mit denen alles begann; Mit diesem Satz wird die Final Fantasy Pixel Remaster-Serie von Square Enix selbst auf ihrer Webseite beworben.
Für 2D-JRPG-Fans wie mich ist das wahrlich ein Schatz; auch wenn alle sechs Spiele in Summe genauso viel Kosten wie ein aktueller Next Gen-AAA-Titel.
Nichtsdestotrotz erhält man hierfür aber auch sechs Abenteuer, die in Summe auf eine Gesamtspielzeit von mehr als 120 Stunden kommen, abhängig von deinem Spielstil und ob man die Hilfen der Spiele nutzt oder nicht.
Hilfen? Ja, richtig gelesen; Square Enix hat einige Quality-Of-Life-Verbesserung in die Pixel Remaster-Spiele gesteckt. Ich kann selbst nur von der Nintendo Switch-Version berichten, vermute jedoch, dass auch die anderen Versionen die gleichen Verbesserungen besitzen.
Neben dem auffälligen neuen 2D-Grafikstil und der Möglichkeit zwischen einem modernen orchestral arrangierten Soundtrack und dem klassischen Soundtrack zu wechseln, kann man auch die Lautstärke sowie Helligkeit pro Spiel anpassen.
Außerdem ist es möglich zwischen einer Pixel Perfect- und Analoganzeige, mit Querstreifen im Bild, um einen analogen Fernseher zu imitieren, zu wechseln, auch die Schriftart kann zwischen einer modernen Schrift und einer klassischen Pixelschrift gewechselt werden.
Und eine dauerhaft eingeblendete Mini-Karte mit optionaler großen Karte, darf natürlich auch nicht fehlen.
Zu den Verbesserungen oder Vereinfachungen pro Spiel zählen zudem:
- Auto-Kampf-Modus
- Der Kampf läuft automatisch mit dem letzten gegebenen Befehl in einer Endlosschleife weiter; Dies kann, während des Kampfes deaktiviert werden und in den Einstellungen angepasst werden, ob ein aktivierter Auto-Kampf beim nächsten Kampf fortgesetzt wird
- Dabei ist die Geschwindigkeit des Kampfes auch verdoppelt.
- Letzte Zeigerposition merken
- Hierbei wird die letzte Position des Zeigers während des Kampfes gemerkt.
- Ermöglicht eine schnelle Wahl eines anderen Zaubers, einer anderen gleichartigen Aktion oder die selbige wie in der letzten Runde.
- Standardtempo
- Es kann gewählt werden, ob das Standard-Bewegungstempo „Gehen“ oder „Laufen“ sein soll, dementsprechend schnell bewegt sich dann dein Charakter auf der Oberwelt, in den Dungeons oder Städten.
- Boosts
- Jedes Spiel hat eigene Boosts, um deinen Fortschritt bei Kämpfen zu beschleunigen => verringert das notwendige „Grinden“
- In jedem Spiel gibt es die folgenden Boosts:
- Zufallskämpfe
- Diese können „An“ oder „Aus“ gestellt werden. Bei „Aus“ gibt es nur noch handlungsrelevante Kämpfe/Bosskämpfe.
- Gil
- Hier kann ein Multiplikator gewählt werden, der die erhaltenen Gil nach einem Kampf vervielfacht.
- Zufallskämpfe
- Neben dem Gil-Multiplikator gibt es je nach Spiel auch noch einen EP- (Exp), Job-, Magi-, Berufs-EP- Multiplikator uvw. Hierbei können in der Regel die Multiplikatoren x0, x0,5, x1, x2 und x4 gewählt werden. Ja, man kann sich damit auch das Leben schwieriger machen.
Neben diesen Verbesserungen verfügt jedes Spiel noch über eine Auto-Speicherung-Funktion, welche den Fortschritt im Spiel automatisch speichert. Und in jedem Spiel gibt es noch die Extras bei denen man die Monsterfibel, Musikbox oder Galerie einsehen kann.
Schlusswort:
Und hinein in die nächste Krise?
Was also als Investitionsidee anfing, wurde durch eine Spieleidee größer und wuchs weiter, bis es schließlich eine große Veränderung gab.
Das Unternehmen Square kannte sich schon mit einigen Krisen laut dem sehr detaillierten Wikipedia-Artikel aus. 2001 kam es zu der größten finanziellen Krise des Unternehmens.
Aber davon wusste man zu den Zeitpunkten der ersten sechs Titel der Hauptserie noch nichts. Sie alle erschienen im Zeitraum von 1987 bis 1994 erstmals in Japan. Manche Vertreter von ihnen brauchten etwas länger, um schließlich in den Läden von Nordamerika und den Rest der Welt zu gelangen. Alle Spiele erschienen damals unter Square oder international unter SquareSoft.
Das Unternehmen konnte sich 2003 dann endlich stabilisieren. 2003 fusionierte das Unternehmen mit dem japanischen Videospielentwickler Enix. Zusammen formten sie das heute bekannte Unternehmen Square Enix.
Und 2013 kam es schon zur nächsten Krise. Hier erfuhr das Unternehmen eine globale Neustrukturierung aufgrund von hohen Verlusten. Seither dünnte Square Enix seine Sitze weltweit aus und verkaufte einige Studios sowie Assets. IPs wie Deus Ex, Hitman, Legacy of Kain, Thief und Tomb Raider gehören seit 2022 nicht mehr zu Square Enix.
Trotz dieser schwierig klingenden Situation in der sich Square Enix scheinbar befindet, werden die Spielestudios von Square Enix nicht müde und produzieren weiterhin „fantastische“ Titel wie dieses Jahr, 2023, mit zum Beispiel Forspoken und Final Fantasy XVI. Aber hier sei noch erwähnt, dass gerade Final Fantasy XVI nicht den gewünschten kommerziellen Erfolg erzielte. Auch Forspoken ist nicht gerade ein Bestseller.
Vorschau:
Aller Anfang ist schwer?
Nochmal zurück zum Anfang. 1987 erschien Final Fantasy und 1988 erschien Final Fantasy II. Innerhalb eines Jahres wurde der zweite Teil einer neuen Videospielreihe entwickelt und veröffentlicht? Kaum vorstellbar mit den heutigen Entwicklungszeiten, doch damals war die Entwicklungszeit von einem Jahr fast schon etwas lang für ein Spiel.
Auch Final Fantasy selbst brauchte knapp ein Jahr, um fertig entwickelt zu werden. Und bei beiden hat sich der Aufwand sichtlich gelohnt, richtig?
Viel Spaß beim Zocken!