Mittlerweile ist es schon eine kleine Tradition, dass sich die Xbox-Fans den Januar rot im Kalender markieren, denn dort findet die jährliche „Developer´s Direct“ statt. In ihr kümmert sich das Format in der Regel um bereits bekannte Titel, die im laufenden Jahr dann auch erscheinen werden. Doch es mogelt sich immer mindestens ein Überraschungstitel dazu und auch ein sogenannter „Shadow-Drop“, sprich also ein Titel, der sofort nach der Show gespielt werden kann. All das gab es auch in der Ausgabe von 2025. Welches Spiel niemand auf dem Schirm hatte, warum die Xbox-Controller seit heute gefährlich leben und ihr euch im April und Mai sehr viel Zeit nehmen solltet, habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst!

Autor: Alex

Bevor wir uns um die insgesamt fünf Ankündigungen kümmern, möchte ich noch ein paar kleine Worte zu dem Format als solches verlieren. Anders als andere Präsentationen oder News-Video-Formate ist die „Developer´s Direct“ authentisch und nahbar. Gedreht wird nicht in kühlen Studios oder Greenscreen-Höllen, sondern genau dort wo die Spiele entstehen: In den Game-Studios. So haben die Beiträger auch immer einen passiven Effekt, dass man die Menschen hinter den Spielen viel näher kennenlernt und sie in ihrer Heimat agieren sieht. Eine sehr heimelige Atmosphäre, die die knappe Stunde Laufzeit wie im Flug vergehen lässt. Doch jetzt wollen wir uns mal die Spiele anschauen, oder?

Ninja Gaiden

Wie das Video selbst auch, startet auch dieser Beitrag mit dem Titel, der im Vorfeld nicht verraten wurde. Denn das Dreigestirn aus Koei-Tecmo, respektive Team Ninja (u.a. „Nioh“) und Platinum Games („Bayonetta“-Serie, „NieR“) haben sich zusammengetan und werkeln an „Ninja Gaiden 4“! Die Fortsetzung der berühmten und mittlerweile ja auch schon über 30 Jahre alten Serie bewegt sich wie der 2008er Ursprung „Ninja Gaiden 2“ in einer 3D-Welt und kombiniert die zwei Kernkompetenzen seiner Entwicklerfirmen: Schwierigkeit und Schnelligkeit. Die Combatabfolgen, die Bewegung in den Level bzw. der Spielwelt verfolgen nur eines: Geschwindigkeit und Ästhetik. Alles was man in diesem Spiel anstellt, sieht unglaublich gut und noch mehr auschoreografiert aus. Parcour-Elemente, Railgrinding und sehr blutige Gemetzel kombinieren sich in einer sehr düster gehaltenen Neo-Cyberpunkwelt und Japano-Flair zu einem Action-Bombast. Eingefleischte Fans der SNES-Versionen werden sich vielleicht etwas um den Schwierigkeitsgrad sorgen, aber wenn ein Verantwortlicher von Platinum Games dann von „fairem und einnehmenden Combat“ spricht, dürfte da nicht viel Raum für die Sorge bleiben.

Und bei der einen Ankündigung von „Ninja Gaiden 4“ blieb es dann auch nicht, denn unter der Zuhilfenahme der Unreal Engine 5 liefert Team Ninja gleich noch einen Titel in den Ring. Geteasert habe ich es schon, denn mit „Ninja Gaiden 2 Black“ bekommt der heute legendäre Titel aus den ausgehenden 2010er Jahren ein ordentliches Upgrade, so dass man sich zwischendurch immer wieder selbst daran muss, dass das was man im Trailer sieht eben kein neues Spiel ist. Das ist kann in Sachen Remake schon eine Benchmark werden, leider hat man hierzu nicht allzu viel gesehen, aber das macht ja nichts, wenn wir mal auf die Release-Informationen der beiden Titeln blicken:

Release-Informationen:

„Ninja Gaiden 4“: voraussichtlich Herbst 2025

„Ninja Gaiden 2 Black“: AB SOFORT erhältlich

South of Midnight

Der auf den ersten Blick etwas eigenwillige Titel von Compulsion Games (u.a. „We Happy Few“) ist in den letzten Jahren schon in den unterschiedlichsten News-Formaten aufgetaucht. Der Titel nimmt uns gemeinsam mit Hazel mit in die Folkloren des Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit herrlichem „Southern Black Humor“ und herrlich stimmiger Synchronisation bewirbt sich der Titel schon jetzt dafür auf Englisch gespielt werden zu wollen. Das Dark-Fantasy-Setting kombiniert mit dem amerikanischen Flair des Südens ergibt ein eigenwilliges, aber stimmiges Gesamtbild. Durchgewirbelt wird dieses Bild dann von den farbenfrohen Combat-Elementen, die auf den ersten Blick nach klassischem Action-Gekloppe aussehen, aber in Wirklichkeit wohl doch etwas mehr Fingerfertigkeiten erfordern dürften. Denn der geschickte und gut getimte Einsatz von Magien und einer ganz besonderen Fähigkeit unserer Protagonistin liefert nicht nur ordentlich frischen Gameplay-Wind, sondern eben auch einiges an Skills – zumindest lässt dies das gezeigte Material vermuten.

Release-Informationen: Voraussichtlich ab 08. April 2025 erhältlich

Clair Obscur – Expedition 33

So seltsam sich der Titel lesen mag, so ungewöhnlich ist das Genre, in dem sich dieses französische Produktion des neu gegründeten Studios Sandfall Interactive eingliedern wird. Denn der Titel ist ein klassisches reaktionäres rundenbasiertes Rollenspiel und folgt den Vorbildern japanischer Vorlagen. So können sich Fans nicht nur auf eine 3D-Oberweltkarte freuen, sondern genauso auf cinematisch hochwertig inszenierte Rundenkämpfe, die hoffentlich durch die vielen Tastendrückerei zu einem reinen „Buttonsmashing“ verkommt und man noch etwas „rundenbasiertes Feeling“ abgreifen kann. Die Handlung folgt der Reise einer Expedition, die sich auf ihrer Reise nicht nur mit der direkten Frage zum Tod befassen muss. Denn in der Spielwelt ist das die Zahl 33 für viele mit dem Tod verbunden. Warum will ich jetzt nicht verraten. Feststeht aber, dass die Handlung und auch Moral anders als andere westliche RPGs eher als düster und seriös bezeichnet werden kann. Gleichwohl gibt es auch in diesem Spiel zwei herrliche Comic-Reliefs. Die Optik erinnert an eine Mischung aus „Final Fantasy“ und „Französische Revolution“.

Release-Information: Voraussichtlich ab dem 24. April 2025 erhältlich

Doom – The Dark Ages

Der jüngste Ableger der „Doom“-Reihe wird eine Symbiose neuer und alter Mechaniken sein und stellt Fans gleichzeitig wieder vor ein völlig neues Grundkonzept. Angesiedelt in einer mittelalterlichen Welt trifft der Doom-Slayer dank Kreissägenschild und Morgenstern-Arm oft genug ins Schwarze, so dass er sich nicht mehr rennend und hüpfend um Gegnerscharen kümmern muss. Stattdessen steht der als „Schwerer Eisenpanzer“ beschriebene Charakter seinen Slayer und metzelt sich durch Gegnermassen. Das sieht zwar auf den ersten Blick alles sehr vertraut aus, liefert aber alleine durch drei fixe Melee-Optionen und einiger herrlich grotesker Schusswaffen auch genügend Abwechslung. Größter Unterschied in der Handlung dürfte die Zentralisierung in Zwischensequenzen sein, so dass die Kodex-Abhängigkeit etwas weniger werden dürfte. Glaubt man den Entwicklern, dann haben Neueinsteiger keine Nachteile zu befürchten und können wie Serienkenner die Welt zum ersten Mal auch in einem meterhohen Mecha-Ungetüm oder auf dem Rücken eines ganz besonderen Drachen erkunden.

Release-Informationen: Voraussichtlich ab 15. Mai 2025 erhältlich

Link zur „Developer_Direct“:

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