Der Zauberer von Oz kehrt zurück in die Kinos und entführt die Zuschauer erneut in „Die fantastische Welt von Oz“. Doch es ist weniger eine Rückkehr, als vielmehr ein Prequel zu der weltbekannten Geschichte und dem beliebten Film. Wir haben den berühmten Zauberer begleitet und wollen euch darüber berichten.
Film-Rezension von Mario
Wie der Zauberer Oz nach Oz kam
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei Die fantastische Welt von Oz aus den Disney-Studios um ein Prequel zu dem Kultfilm von Regisseur Victor Fleming aus dem Jahr 1939. Wir begleiten hier den Jahrmarkts-Magier Oscar Diggs, der sich selbst „Oz“ nennt, in seinem Abenteuer. Zu Beginn ist er nicht viel mehr als ein selbstverliebter Betrüger, der mit billigen Tricks versucht, den Leuten ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Nebenbei bricht er einer Dame nach der nächsten das Herz. Natürlich kann dies nicht allzu lange gut gehen – und so ist er gezwungen, vor einem Kraftprotz des Jahrmarktes zu fliegen. Mit einem Ballon versucht er seine Haut zu retten – und fliegt direkt in einen Tornado. Doch anstatt von diesem zerfetzt zu werden, bringt ihn dieser in eine andere Welt: Das Land Oz.
Dort wird Oz als der prophezeite Zauberer, der Oz wieder befreien sollte, angesehen. Unendlicher Reichtum, ein eigenes Königreich und schöne Hexen überzeugen den moralisch nicht allzu vorbildlichen Möchtegern-Magier. Doch schnell wird klar, dass die ihm gestellte Aufgabe schwieriger zu lösen ist, als er sich anfangs dachte. Er muss erkennen, wer gut und wer böse ist, und sich mit seinen ihm gegebenen Mitteln und Fähigkeiten dem Bösen stellen.
Aus der Geschichte „Der Zauberer von Oz“ wissen wir bereits, dass er die Aufgabe erfolgreich meistern wird und zum geliebten Zauberer in Oz wird. Wie er das allerdings schafft, müsst ihr selbst herausfinden.
Unübersehbare Parallelen
Das Prequel zum ersten Farbfilm 1939 nimmt etliche Elemente des Kultfilmes auf uns setzt diese neu um. So sehen wir die ersten Szenen in Kansas in Schwarz-Weiß. Erst, als der Zauberer in Oz ankommt, wird die Welt bunt. Ganz so wie auch „damals“.
Einige Charaktere – die bösen Hexen, die gute Hexe, fliegende Affen – kennen wir ebenfalls aus dem über 70 Jahre alten Kultfilm. Auch muss er sich in der neuen Welt erst zu Recht finden. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Figuren, die ihm helfen, oder aber Steine in den Weg legen.
Auch der Zauberer muss durch die fremde Welt reisen, um sein nächstes Ziel zu erreichen. Das Unheil, das über dem Land wütet, wird dabei auch dem selbstsüchtigen Betrüger klar. Wie schon Dorothy im Original muss er der goldenen Straße folgen und trifft auf die Einwohner von Oz.
Dies und noch einiges mehr werden in Die fantastische Welt von Oz aufgegriffen. Zum Teil erhalten wir Hintergründe zu der „Folgegeschichte“, zum anderen werden aber auch verschiedene Storyinhalte angeschnitten, die erst in dem 70 Jahre alten Film an Bedeutung gewinnen und einen tieferen Sinn geben.
Einzig allein musikalisch wurde sich von dem Film mit Judy Garland als Dorothy distanziert. Wo wir damals die Geburtsstunde von musikalischen Dauerbrennern, wie beispielsweise „Over the Rainbow“, erleben durften, mangelt es an solchen Einlagen gänzlich. Der Schwerpunkt liegt nicht auf musikalischen Effekten, vielmehr baut Die fantastische Welt von Oz auf optische Reize. Wie schon bei Alice im Wunderland spielt die Geschichte in einer Fantasy-Welt, die vor allem durch ihre ungewöhnliche Flora und Fauna und den knalligen Farben gezeichnet ist. Ebenso machen uns die Lebewesen, auf der der Zauberer trifft, klar, dass wir uns fernab jeder Realität befinden. Unterstützt werden diese knallbunten Eindrücke durch 3D-Effekte, die uns begeistern.
Spannungsloch
Auch wenn ich oft den Film von 1939 angeführt habe, ist dieser keine Voraussetzung, um der Handlung bei Die fantastische Welt von Oz zu folgen. Fans des Klassikers oder des Kinderbuches von 1900 werden sich über die vielen Anspielungen freuen. Doch das Vorwissen ist nicht nötig, um die Geschichte zu verstehen. Einerseits haben wir es mit einer „Vorgeschichte“ zu tun, die für sich selbst steht. Darüber hinaus ist die Handlung nicht sehr komplex. Vielmehr haben wir es mit einem einfachen Handlungsstrang zu tun, dem auch die jüngsten Zuschauer problemlos folgen können. Verzaubert werden soll der Zuschauer durch die Effekte und die wundervolle, phantastische Welt an sich. Überraschungsmomente, unerwartete Wendungen oder ein unvorhergesehenes Ende dürfen daher nicht erwartet werden. Vielmehr ist der Film so gestaltet, dass das Zusehen per se Begeisterung auslöst – zumindest bei der richtigen Zielgruppe.
Fazit gut
Nicht jeder wird den Film mögen. Spannung, Action oder großartige Wendungen und Überraschungseffekte suchen wir vergeblich. Doch der Film ist allein für die schönen Szenen, Bilder und die phantastischen Geschöpfe sehenswert. Kinder werden die Magie und das Knallbunte Runderhum lieben – und auch ich konnte mich voll und ganz für die fantastische Welt von Oz begeistern.
Genre | Fantasy |
Produktion | 2013 |
Kinostart | 07.03.2013 |
Verleih | Walt Disney |
FSK | ab 6 Jahren |
Laufzeit | 130 Minuten |
Drehbuch | Mitchell Kapner
David Lindsay-Abaire |
Regie | Sam Raimi |
Produzent | Joe Roth |
Schauspieler | James Franco
Mila Kunis Rachel Weiz |
Webseite | @Disney |
Dank gilt auch in diesem Fall wieder dem Kinopolis Landshut, das uns den Besuch des Filmes ermöglicht hat.