Dreamworks Animation lädt wieder einmal die ganze Familie ein, den Abend im Kino zu verbringen. In „Die Croods“ begleiten wir eine Familie von Höhlenmenschen auf ihrer Flucht vor dem Ende der Welt. Dabei müssen sie ihre alten Gewohnheiten ablegen und sich neuen Herausforderungen stellen. Witzig, intelligent und spannend – oder nicht?

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Kino-Rezension von Mario Zollitsch

 

Neu ist schlecht

Wie überlebt man als Höhlenmensch? Man braucht ein starkes Familienoberhaupt und strikte Regeln, um die grausame, harte Welt außerhalb der Höhle zu überstehen. Grug, das Familienoberhaupt, ist bemüht, seine Familie zu schützen und sich um sie zu kümmern. Seine Frau, deren Mutter, ein unterbelichteter Sohn, ein animalisches Baby und eine rebellische Tochter. Keine leichte Aufgabe für einen einzelnen Mann. Doch Grug hat feste Regeln, die ihnen das Leben vereinfachen sollen. Sehr zum Bedauern seiner Tochter Eep, die neugierig ist, neues sehen will und die Höhle als Gefängnis empfindet: „Dies ist kein Leben, lediglich ein nicht-sterben“.

croods screen 3Eine Katastrophe zerstört allerdings das sichere Heim der letzten überlebenden Höhlenmenschen und sie müssen sich auf den Weg in unbekannte Gebiete machen. Dabei trifft die Familie auf Guy, einen Nomaden, der nicht unterschiedlicher zu Grug sein könnte. Er ist aufgeschlossen, neugierig und glänzt mit immer neuen Ideen. Schnell muss Grug erkennen, dass Guy in der neuen und unbekannten Umgebung besser geeignet ist, die Familie zu beschützen, als er selbst. Und darüber hinaus verliebt sich auch noch seine eigene Tochter in diesen jungen Mann.

Grugs Welt, die von Sicherheit, Regeln und einer Höhle geprägt war, verschwindet immer mehr. Die gesamte Familie muss sich auf neue Herausforderungen einstellen und ihre alten Gewohnheiten ablegen. Doch Grug hat sein ganzes Leben noch nichts anderes getan, als neues verabscheut, sich vor allem gefürchtet und sich größtenteils in Höhlen versteckt. Der alte Grug ist der neuen Situation nicht gewachsen. Doch sich selbst ändern ist die härteste Herausforderung, der er sich bisher stellen musste….

 

Moderne vs. Tradition

Der Gegensatz von jung und alt, modern und traditionell, ist das große Thema des Films. Der reaktionäre Vater und die rebellische Tochter. Ein Kampf zwischen Grug, dem langjährigen Familienoberhaupt, und dem jungen Guy, der in der neuen Welt mit seinen neuen Ideen besser zu Recht kommt als der alte Grug. Ohnmachtsgefühle und der Verlust seiner Aufgabe machen Grug sehr zu schaffen.

croods screen 2Aus diesem Stoff könnte man ein herzzerreißendes Drama bauen. Doch trotz der ernsten Thematik bleibt „Die Croods“ ein Familienfilm. Einerseits ist die Ansiedlung in der Zeit der Höhlenmenschen ein guter Trick, die Thematik von entsprechend großer Distanz zu betrachten. Zum anderen ist die Welt phantastisch aufbereitet. Sowohl die Pflanzen, als auch die Tiere sind fiktionale Gebilde. Und dabei hat man sich keinerlei Grenzen gesetzt: Kleine Maus-Elefanten, Piranha-Vögel oder am Land lebende Wale. Schon diese Kreaturen bringen den Zuschauer zum Schmunzeln. Und fürs Auge gibt’s natürlich auch einiges: Die zu Beginn trostlose, graue Welt, in der die Croods ihr Dasein fristen, steht in krassem Kontrast zu der farbenfrohen, stark bewachsenen Welt, in der sie nach ihrer Flucht landen. Gigantische Blumen und Bäume, farbenfrohe Tiere und Pflanzen prägen das Bild. Und es gibt keine Höhlen, in denen man sich verstecken kann. Auch optisch wird also ein ziemlicher Gegensatz von „alt“ und „neu“ gesetzt.

 

 

 

Backe backe Kuchen

croods screen 1Die Croods baut auf verschiedene Bausteine. Zum einen stehen natürlich der Generationenkonflikt und die Neuorientierung auf eine unbekannte Situation im Mittelpunkt der Story. Aber auch die Eigenheiten  der Hauptcharaktere sorgt für eine bunte Mischung und interessantes Sozialverhalten innerhalb der Familienstruktur, in welche später der „Neue“, Guy, hinzukommt. Das knallbunte und phantastische Setting und die passenden 3D- Effekte entführen den Zuschauer in eine fiktive prähistorische Ära. Die Sturheit von Grug und die Dummheit seines Sohnes sorgen für etliche Lachnummern. Dieser kindgerechte Humor und die spannende Reise zum „Morgen“, gemischt mit einer schwierigen Charakterentwicklung von Grug, machen den Film interessant. Trotz der zum Teil ernsthaften Thematik wird der Film nie zum „Lehrer mit erhobenem Zeigefinger“. Vielmehr liegt der Wert auf guter Unterhaltung mit tiefgründiger Message. Die Mischung stimmt einfach.

 

 

Fazit:                                    sehr gut

Ich hab mit meinen 23 Jahren den Film zusammen mit meiner Mutter gesehen. Vermutlich nicht unbedingt das für einen „Kinderfilm“ erwartete Publikum. Doch wir haben herzhaft gelacht und haben den gesamten Film über mit Spannung verfolgt – und waren froh über das schöne Ende. In erster Linie wurden wir sehr gut unterhalten, und nebenbei haben wir auch den ein oder anderen Gedanken an Umorientierung verschwendet und die Eindrücke der phantastischen Welt genossen. In erster Linie ein Tipp für einen schönen Familienausflug, aber man wird sicherlich nie zu alt, um bei „The Croods“ zu lachen.

 

 

Info
Genre Animation, Komödie
Kinostart 21.03.2013
FSK 0
Verleih 20th Century Fox
Studio DreamWorks Animation
Regie

Crhis Sanders

Kirk DeMicco

Synchronisation

Nicolas Cage (Grug)

Uwe Ochsenknecht (D)

Ryan Reynolds (Guy)

Kostja Ullmann (D)

Emma Stone (Eep)

Janin Reinhardt (D)

Produktion 2013
Musik Susan Thampi
Website @ The Croods

 

KINOPOLIS LANDSHUT kleinDank gilt auch in diesem Fall wieder dem Kinopolis Landshut, das uns den Besuch des Filmes ermöglicht hat.