Einfallslos, ein Adjektiv das Aliens Colonial Marines am allerbesten beschreibt. Es handelt sich hierbei um ein billiges Fastfood Game. Gekonnt hat es Gearbox geschafft ein Spiel zu entwickeln, das in keinster Weise eigene Akzente setzt. Das Spiel wirkt ähnlich gut wie eine im 1&1 Hompagegenerator zusammengeklickte Website. Schade, dass Publisher Sega hier nicht eingeschritten ist.
PC Review von Daniel
Story – von den Aliens edititiert?
Nun aber mal von Anfang an, oder auch nicht. Denn Aliens Colonial Marines beginnt, wie Aliens: Die Rückkehr endete, mit einem Funkspruch von Hicks. Wir erfahren zuerst, dass eine Mission auf „LV-426“ gescheitert ist, und wir (Colonel Winter) werden als Verstärkung mitten in die Sulaco geschickt. Kaum da, stellen wir fest dass es sich mehrere Hundertschaften von Xenomorphs in der Sulaco gemütlich gemacht haben. Woher die kommen?? Vor allem ohne die eigentlich nötigen Wirtskörper? Keine Ahnung! Gearbox dreht sich hier die Story einfach so, wie sie ihnen in den Kragen passt, die gute Vorgeschichten von Ailiens wird einfach ignoriert. Wobei dies für einen neuen Spieler, der die Filme nicht kennt, kein Problem ist, denn erklärt wird sowieso nichts von der Story. Wer die Filme kennt wird nur den Kopf schütteln. Und nicht nur der Anfang ist komplett sinnlos, nein, die Inkompatibilität mit dem Film zieht sich durch das gesamte Spiel, immer wieder trifft man auf Widersprüche und auf Erklärungen wartet man vergebens. Wenigstens ist die Story konsequent schlecht und entlässt uns nach einem mittelmäßigem Endkampf in ein unbefriedigendes offenes Ende.
Echter Gruselfaktor!
Zumindest Graphisch. Ja, zu den Zeiten, in welches sich dieses Spiel grafisch einordnet, schrieb sich „grafisch“ noch mit „ph“. Nein, im Ernst, ich habe 2008 schon aufwendigere Spiele gesehen. Zwar ist der Leistungshunger, was die Mindestanforderungen betrifft (bei uns im Test erst ab einer GTX450 ruckelfrei und ab einer GTX650 in voller Grafik), keineswegs gering, was vermutlich aber eher an schlampiger Programmierung liegt. Die Grafik an sich überzeugt durch unscharfe Texturen und meist einfache Polygone über die diese gezogen wurden. Während es heutzutage eigentlich üblich ist z.B. Gitter mit deren Struktur darzustellen, wird darauf in Aliens vom Entwickler Gearbox vorsichtshalber verzichtet. Auch eine statische Beleuchtung ohne nennbare Reflexionen gehört zum Repertoire von Aliens. Einzig die dem Film detailgetreu nachgebildeten Szenen überzeugen, und hier hat sich Gearbox wirklich die Mühe gemacht, das großartige Alien Set nachzubilden. Nur leider rettet das das Spiel nicht.
DO NOT SELECT GERMAN LANGUAGE!!!
Eine Empfehlung, die ich aussprechen muss. Leider wurden die Deutschen Dialoge nicht nur teilweise fehlerhaft übersetzt, was in einigen Bereichen die Story nochmals untergräbt, sondern die Dialoge klingen auch noch wie aus RTL um 16.00 Uhr aufgenommen. Ich habe bereits besser vertonte Youtube Videos gesehen, und bei Coldmirrors Harry Potter Parodien gibt´s mehr Lippensynchronität. Auf Englisch lässt sich das Spiel dann schon viel besser Spielen, da den Figuren etwas (nicht viel) mehr Tiefgang verliehen wird.
Okay, aber sonst?
Ja, schlechte Grafik, schlechte Story, schlechte Vertonung, alles Dinge die bei einem Shooter nicht unbedingt KO Kriterien sind. Aber leider überzeugt Aliens auch nicht als purer Horror Shooter. Die Aliens erschrecken schon nach wenigen Levels nicht mehr. Jede Spannung wird durch unsere unsterblichen Begleiter gleich zerstört, indem jede ankommende Alien Welle vorher großzügig angekündigt wird. Selbst die paar Aliens, welche von der Decke bzw. aus Lüftungsschächten kriechen, erschrecken nach dem 179. mal nicht mehr. Man ballert sich nur von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt. Ab und zu müssen einige Dinge eingesammelt werden, doch das war es dann so ziemlich. Und unser KI-Begleiter rettet uns leider allzu oft vor wirklich spannenden Stellen, indem er unsere Aliens bereits pulverisiert bevor wir überhaupt eingreifen können.
Fazit:
Schade, ich habe mich sehr auf dieses Spiel gefreut, und hatte hohe Erwartungen an Aliens. Nur leider wird dieses Spiel dem Film überhaupt nicht gerecht. Gesichtslose Figuren, üble Vertonung und gruselige Grafik. Alles Punkte die uns den Spass an Aliens nehmen. Ohne die Alien Lizenz könnte Aliens Colonial Marines gerade noch so als simpler mittelmäßiger Shooter durchgehen, dann wären allerdings auch die Erwartungen dementsprechend niedriger. Hier hätten zumindest Sega oder der Lizenzgeber 20Th Century Fox einschreiten müssen, um eine völlige Überarbeitung anzuordnen (Vielleicht wurde der Wii U Release ja auch deshalb verschoben). Für Alien Fans ist dieses Spiel höchstens wegen dem guten Artwork und der halbwegs übertragenen Alien Stimmung interessant, wobei hier der Dank wohl eher an James Cameron geht.
Story | 3/10 |
Grafik | 3/10 |
Gameplay | 8/10 |
Multiplayer | 9/10 |
Spannung | 2/10 |
Gesamt | 50 % |
Genre | Horror Shooter |
Plattform | PC, PS3, XBox360 (WiiU) |
Publisher | SEGA |
Entwickler | Gearbox |
Website | Alien Colonial Mariens |