Sony hat das vielleicht leistungsstärkste derzeit erhältliche Smartphone auf den Markt gebracht. Natürlich mussten wir einen Blick darauf werfen. Darum haben wir uns das Sony Xperia Z einmal etwas genauer angesehen und bis auf die Nieren getestet. Wir sagen euch, ob der stolze Preis gerechtfertigt ist – und für wen das Handy geeignet ist.

Smartphone- Rezension von Mario

Goliath lässt Grüßen

Ganz besonders auffällig: Das Xperia Z hat eine stolze Größe. Der 5-Zoll Bildschirm verteilt sich auf die Maße 139x71x7,9 mm. Darum versagt es beim „Daumen-Test“ (Handy in eine Hand und Berührung des gesamten Bildschirms mit dem Daumen der selbigen). Dass das Handy trotzdem leicht bedient werden kann, erklären wir euch später.

Überraschend ist bei dieser Größe das ziemlich geringe Gewicht. Mit nur 146 g wiegt es im Vergleich zur Größe fast nichts

Zum Test haben wir ein weißes Modell gestellt bekommen, alternativ gibt es noch die Farben Schwarz und Lila. Abgesehen vom Bildschirm vorne erstrahlt das Handy in dem jeweiligen glänzenden Farbton. Das Design ist schlicht und funktionell und bei ausgeschaltetem Bildschirm ist dieser tiefschwarz.

Ungewohnt ist die Form des Smartphones. Wo HTC, Samsung und Co auf dynamische Rundungen setzen, wirkt das Sony Xperia Z eher eckig und statisch. Die Kanten sind zwar alle abgerundet, doch die klaren, harten Formen geben ein ansprechendes Gesamtbild.

Leistungsstarker Hammer

Der 1,5 GHz Quad Core Prozessor sorgt natürlich für eine reibungslose Funktionsweise ohne Ruckeln und Wartezeiten. Problemlos lässt es sich auf dem Android 4.1 Jelly Bean Betriebssystem von einem Programm in das nächste manövrieren. Die Reaktion des 5‘‘ Touch Displays ist dabei makellos.

Wie bei Android- Geräten üblich, lässt sich der Home-Bildschirm individuell einrichten und alle wichtigsten Apps und Widgets direkt auf diesen Bildschirm schieben. Weniger genutzte Anwendungen können dann über das Menü geöffnet werden.

Der große  Bildschirm führt natürlich dazu, dass eine vollständige einhändige Bedienung nur schwer möglich ist. SMS, E-Mails und Co lassen sich allerdings ohne Probleme mit nur einer Hand schreiben. Die QWERZ – Tastatur (oder auch die altmodische Ziffern-Variante) kann einhändig bedient werden. Bei wenigen Ausnahmen – beispielsweise einem „Wischen“ von oben nach unten – wird eine zweite Hand benötigt oder das Gerät muss auf einer Oberfläche abgelegt werden. Auf glatten Oberflächen rutscht die gehärtete Glasfläche, die das Gerät umgibt, allerdings leicht hin und her.

Die großen Vorteile des übergroßen Displays liegen aber auf der Hand: HDR fähig und 1920×1.080 Pixel lassen Videos auf dem Smartphone in bester Qualität erscheinen – und der Sound passt natürlich auch. Auch wer viel mit Texten (eBooks, eMails, etc.) , Tabellen oder anderen Dokumenten arbeitet, wird die Größe zu schätzen wissen. Viele Informationen auf einem Blick, ohne allzu viel umherwischen und schieben zu müssen.

Auch die 13 Megapixel- Kamera (oder 2 Megapixel auf der Frontseite) nutzt die Farbqualität des Displays aus. Haarscharfe Bilder und gestochen scharfe Videos sind das Ergebnis. Selbst unter Wasser (siehe unser Video) erhalten wir noch ein geniales Bild.

Der Akku lässt ebenfalls keine Wünsche offen: Wo ich bei meinem iPhone 4S jeden Abend das Ladekabel anstecken musste, packt das Sony Xperia Z auch zwei Tage mit intensiver Nutzung ohne Zwischenladung. Das ist für ein Smartphone nach meiner Erfahrung schon enorm. Als StandBy Zeit gibt Sony 550 Stunden an. Wir finden, dass zwei Tage intensive Nutzung aussagekräftiger sind.

Hart im Nehmen

Sony wirbt ganz groß mit der „Durability“ des Xperia Z´s. Das heißt, das Smartphone soll saub- und wasserdicht sein. Dass das Handy Spritzwasser und Regentropfen standhält, glauben wir natürlich aufs Wort. Die Wasserdichte bis zu 1m Tiefe und einer Länge von bis zu 30 Minuten haben wir allerdings bezweifelt. Zwar sind alle Anschlüsse und Eingänge des Smartphones mit Klappen und Dichtungen versehen, doch ein High-Tech-Gerät in Wasser einlegen erschien uns doch etwas gewagt.

Daher haben wir kurzerhand eine Erlaubnis von Sony eingeholt (schließlich wollen wir nicht für den Schaden eines Handys im Wert von 630€ aufkommen müssen) und es einfach versucht.

Das Xperia Z lag geschlagene 30 Minuten unter Wasser. Währenddessen haben wir mit der integrierten Kamera gefilmt, SMS auf das Smartphone geschickt und Anrufe getätigt. Selbst der angenommene Anruf konnte über die Freisprecheinrichtung weitergeführt werden. Lediglich das Touch-Display mochte bei Nässe nicht funktionieren. Unsere Spielereien haben wir für euch in einem Videozusammenschnitt festgehalten.

Das Ergebnis: Das Xperia Z hat keinerlei Funktionen eingebüßt. Es läuft noch ebenso gut wie zuvor – und der Bildschirm war nach der Waschaktion wieder schön sauber. Schwimmen sollte man mit dem Smartphone zwar nicht gehen – Chlor und Salz tuen dem Gerät scheinbar nicht allzu gut, wie aus der Betriebsanleitung hervor geht – doch ein Sturz ins Spülbecken, die Badewanne oder eine Pfütze sollte keinerlei Probleme bereiten. Ebenso durchnässte Klamotten beim Snowboarden, am Badesee oder dem Lauf durch strömenden Regen.

Das gehärtete Glas und der aus glasfaserverstärktem Polyamid (in der Autoindustrie als Metallersatz eingesetzt) sorgt außerdem dafür, dass das Xperia Z Stürze bis zu einem gewissen Grad aushält und sich leicht biegen lässt, ohne dass Schäden am Bildschirm oder der Hülle entstehen. Die Tolpatsche unter euch sollten also überlegen, dem Design-Konzern Apple zu entsagen und sich ein etwas weniger anfälliges Xperia  zuzulegen.

Anmerkung: Das Video ist vorläufig – wir sind noch mit dem Schneiden und zusammensetzen aller Videodateien beschäftigt (natürlich auch von außen gefilmt). Bis dahin dürft ihr euch mit dem unter Wasser gesetzten Handy und dessen Aufnahmen erfreuen – trotz der vielen Stürze im Glas.

Fazit: sehr gut

Es gibt lediglich zwei Kritikpunkte: Einerseits ist das Xperia Z doch ziemlich groß und passt nicht in jede Hosentasche – wobei die Größe natürlich auch einige Vorteile mit sich bringt und ich die mobile Arbeit mit dem Gerät sehr genossen habe. Andrerseits haben wir natürlich einen stolzen Preis, den selbst die gewinnstarken Kollegen von Apple nicht anders hingebracht hätten: 639 € für ein Handy sind doch ziemlich heftig (mein erstes Auto hat nicht viel mehr gekostet). Abgesehen davon ist das Xperia Z aber ein gigantisches Gerät, dass an allen Ecken und Enden perfekt ausgearbeitet wurde und hält, was es verspricht. Keine Abstürze, keine Hänger, sofortige Reaktion. Derzeit auf alle Fälle das beste Smartphone auf dem Markt.