Ein Meilenstein der neueren Survival/Horror Games war bereits der Vorgänger “The Last of us” für die Playstation3. Nun wurde das Game optimiert und ist für die Playstation4 mit dem Titel: „The Last of Us – Remastered“ erhältlich. Doch lohnt sich ein Neukauf überhaupt? Das könnt ihr hier nachlesen.

PS4 Rezension von Patrick und Franzi

Story: Eine weitere Seuche…

Die Story ist die gleiche wie in der Version für die Playstation3. Dennoch möchte ich euch diese nochmals erzählen, damit auch Leser, die das Game noch nicht gespielt haben, wissen, was sie erwartet. Nachdem eine Seuche, die durch den Cordyceps-Pilz ausgelöst wurde, dazu führt, dass sich Menschen in Kannibalen verwandeln, möchte Joel seine 12-jährige Tochter Sarah in Sicherheit bringen. Begleitet von seinem Bruder Tommy macht er sich mit Sarah auf den Weg hinaus aus der Großstadt.

Dabei begegnen sie einem Soldaten, der den Befehl hat, keinen aus der Stadt hinaus zu lassen, damit sich die Seuche nicht weiter ausbreiten kann. Dabei stirbt Sarah, als sie von dem Soldaten erschossen wird. Nachdem man dieses herbe Schicksal erstmal verkraftet hat findet man sich als Joel 20 Jahr später in der Quarantänezone in Boston wieder. Alle Ansätze einer Demokratie sind vergessen und die Welt wird vom Militär dominiert. So kam es, dass sich eine Rebellengruppe, die Fireflys, gegründet haben. Joel ist ein erfolgreicher Schwarzhändler, doch nachdem ein Deal mit der Anführerin der Fireflys schief läuft und weitere ungünstige Missstände zusammenspielen, muss er die 14-jährige Elli aus der Quarantänezone hinaus zum Hauptquartier der Fireflys schmuggeln. Schon nach kurzer Zeit verändert sich der verbitterte Joel und schließt das Mädchen ins Herz.

Ellie scheint gegen die Bisse der Infiziert immun zu sein, da sie selbst nach einem Biss nicht erkrankt. Deshalb möchten die Fireflys mit ihrem Blut einen Impfstoff herstellen, um die Reste der Menschheit zu schützen. Ob es Joel gelingt, Ellie lebend in das Hauptquartier zu bringen und wie es mit der Menschheit weitergeht, müsst ihr aber selbst herausfinden.

Gameplay: Hektik trifft auf Geduld

Auch hier lässt sich im Großen und Ganzen keine Änderung zu der PS3-Version feststellen. The Last of Us wird in der Third-Person-Perspektive gespielt und stellt einen klassischen Deckungsshooter mit kniffligen Schleich-Mechaniken da. Um zu überleben, kann man sich in den Kämpfen gegen Mutanten und Infizierte mit Schusswechseln und hektischen Nahkampfgefechten zu Wehr setzen. Eine andere taktische Vorgehensweise wird ebenfalls geboten. Man kann versuchen lautlos und so gut wie unsichtbar an den Gegnern vorbei zu schleichen. Denn nicht immer ist ein Schusswechsel die Beste Möglichkeit, am Leben zu bleiben, da Munition und Waffen sehr rar sind. Die Möglichkeit seinen Charakter zu verbessern und sich lebensnotwendige Medi-Packs selbst herzustellen bringen zusätzliche Abwechslung mit sich.

Grafik: Ein wahrer Augenschmaus

An der Grafik wurde in „The Last of Us – Remastered“ fleißig geschraubt und verbessert. So läuft das Spiel auf der Playstation 4 nun mit 1080p  und 60 Frames, was zur Folge hat, dass das Spielerlebnis an manchen Stellen wie einKinofilm wirkt – mit glatten und scharfen Kanten. Besonders in schnellen Kämpfen lässt sich dies bemerken. Ein Hängen oder Ruckeln wird man vergeblich suchen müssen. Besonders die detailgetreue Umgebung besticht, indem man auf den dreckigen Straßen jedes Steinchen erkennen kann, weite Landschaften mit wunderschön gemachten Bäumen sieht und auch in den Häusern auf jedes kleinste Detail geachtet wurde. In Joels Gesicht kann man die vielen Sorgenfalten deutlich erkennen, die sein schlimmes Schicksal mit sich gebracht hat. Die ganze Spielwelt wirkt sehr realistisch und es mach dadurch auch große Freude, einfach mal nicht zu kämpfen, sondern inne zu halten und sich erst einmal in Ruhe umzusehen.

Sound: Das Zwitschern der Vögel

Gustavo Sntaolalla ist es gelungen, die Stimmungen der Geschichte von „The Last of Us“ wunderbar aufzunehmen und diese in Musik zu verwandeln. Diese unterstützt die Stimmung der Filmsequenzen und schafft eine mitreißende Atmosphäre. Die Synchronisation ins Deutsche ist fehlerfrei gelungen und die Auswahl der Synchronsprecher ist sehr passend zum Charakter der Figuren. Sehr beeindruckend sind auch die vielen Umgebungsgeräusche: von Vogelgezwitscher bis zum Rauschen der Bäume im Wind, wurde jedes einzelne Geräusch sehr realistisch vertont. Einzig und allein die übertrieben lauten Schussgeräusche der Waffen sind manchmal etwas störend.

Spielmotivation: Ein Wechselbad der Gefühle

Gleich eine der ersten Szenen des Spiels ist herzzerreißend, als die kleine Sarah stirbt und nimmt den Spieler sofort mit auf eine Reise raus aus dem Wohnzimmer. Man kann sich in Joel hineinversetzen und spürt wie verbittert er ist. Noch mehr Sympathie entwickelt man für ihn, als er sich mit Ellie durchschlägt und er vom verbitterten Mann zur besorgen Vaterfigur für sie wird. Die detaillierte Story reißt den Spieler mit in eine Welt voller Angst, Schrecken und Kannibalen. Spannung von der 1. Sekunde an ist also garantiert. Aufgrund der spannenden Geschichte möchte man zuerst einmal erfahren wie es Joel und Ellie auf ihrer abenteuerlichen Reise ergeht und ob sie es schaffen. Hat man das Spiel dann nach ca. 18 Stunden das erste Mal beendet, brennt es einen förmlich danach, gleich noch einmal loszulegen, um alle Hintergründe zu erfahren, alle noch so kleinen Nischen und Ecken zu erkunden und die Nebencharaktere besser kennen zu lernen. Somit geht der Spielspaß schier ins Unendliche.

Verbesserungen gegenüber der Playstation3 Version

Eine der auffälligsten Verbesserungen dürfte die überarbeitete Grafik sein. Schöne glatte Kanten, gestochen scharfe Bilder und auch bei schnellen Szenen kommt es zu keinem Ruckeln. Des Weiteren kommt ein neuer Schwierigkeitsgrad namens „Grounded“ dazu, der besonders hartes Spielvergnügen bietet. Die Speicherpunkte sind hier noch weiter voneinander entfernt und die Gegner sind besonders wachsam und angriffslustig, was die Sache nicht einfacher gestaltet.  Eine witzige Neuheit in der Playstation4 Fassung des Spiels ist die Lichtleiste des Controllers. Diese ändert die Farbe, angepasst an den Energiebalken von Joel. Auch in der Steuerung gibt es kleine Änderungen: Mit den Tasten R2/L2 kann nun gezielt und geschossen werden, was ein besseres und ergonomischeres Gefühl mit sich bringt. Auch eine nette Spielerei ist der Foto-Modus, mit dem man einzelne Szenen fotografieren kann und diese direkt auf den sozialen Netzwerken mit seinen Freunden teilen kann.

Fazit und Wertung:

Egal wie akribisch ich auch gesucht habe, ich kann so gut wie keine negativen oder störenden Inhalte finden. „The Last of Us – Remastered“ ist von Anfang an ein spannendes Game mit einer tollen Geschichte, die viel Hintergrund bietet. Durch die Grafik erkennt man in den Gesichtern der Charaktere echte Gefühle und kann sich wunderbar in diese hineinversetzten. Man baut während des Spiels eine richtige Beziehung zu Joel und Ellie auf und erschrickt richtig, wenn man den Kürzeren in einem Kampf zieht und stirbt. Das ganze Game wirkt auf einen wie ein Kinofilm, bei dem man selbst die Handlung mitgestalten kann. Je nach Schwierigkeitsgrad ist das Spiel für erfahrene Gamer geeignet aber auch für Anfänger in dem Action/Adventure Genre und für jeden Fan von Survival/Horror Games ein absolutes Muss in seiner Sammlung!

Wertung

Gesamtergebnis: 95%