„Wie lasse ich meinen Bruder verschwinden?“

 

Diese Worte sollen das Leben der beiden Brüder Max und Felix verändern. Denn was Max zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: Verschwinden kann verdammt gefährlich werden… Und seinen kleinen Bruder wiederzufinden ist wesentlich anstrengender, als ihn verschwinden zu lassen…

 

Xbox-One Review von Alex

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Hintergrund: Das gab´s doch schon mal?

Max – The Curse of Brotherhood ist das Sequel zum Vorgängertitel „Max and the Magic Marker“. In Max and the Magic Marker musste Max bereits schon mal seinen magischen Textmarker verwenden, allerdings war dies in einer von ihm erschaffenen Zeichnung. In Max – The Curse of Brotherhood muss sich Max nun allerdings realen Monstern stellen. Im Vergleich zum Vorgänger ist Max – The Curse of Brotherhood nur noch für Xbox 360 / One und den PC erhältlich.

 

Story: Brüder können nerven!

Wieso kam es denn eigentlich dazu? Als Max eines Tages von der Schule nach Hause kommt ist sein kleiner Bruder Felix gerade dabei, sein Zimmer einmal auf links zu drehen. Kurzum: Als Felix das Lieblingsspielzeug von Max zerstört, wird es ihm zu bunt. Er wirft sich aufs Bett und sucht im Internet nach „Wie lasse ich meinen Bruder verschwinden“. Die Suchmaschine wirft schnell einige Tipps und Tricks aus. Einer von diesen ist für Max sehr verlockend. Es ist eine magische Formel.

Max sagt die Formel auf und diese erledigt ihre Arbeit. Naja, nicht ganz… Es öffnet sich zwar ein Portal, allerdings wird Felix nicht einfach darin verschwinden. Stattdessen steigt ein Monster aus diesem Portal, schnappt sich Felix und verschwindet wieder. Na toll, so hatte sich Max das wirklich nicht vorgestellt. Also hüpft er kurzentschlossen selbst durch das Portal, ehe es wieder verschwindet. Er landet in Mitten einer wüstenähnlichen Landschaft und verfolgt vorerst jenes Monster, welches aussieht wie eine Mischung aus King-Kong und Frankenstein.  Als er es erreicht und kurz davor ist Felix, zu retten, da wird das Ganze noch schlimmer. Denn ein großer, undefinierbarer Greifvogel schnappt sich Felix aus den Händen des Monsters und schleppt ihn davon.

Was waren das für zwei komische Gestalten? Was hatten sie vor und vor allem wieso benötigen sie Felix dafür? Geplagt von diesen Fragen macht sich Max auf, der Flugroute des Vogels zu folgen. Auf dem Weg dorthin gelangt er an eine Oase. Wie durch Zauberhand erscheinen Lianen, Äste und Wassermassen, die Max gezielt nach oben befördern. Max ist verwirrt und begeistert zugleich. Als er die Spitze erreicht, erscheint eine alte Dame. Sie wird sich im späteren Verlauf als die wichtigste Unterstützung herausstellen…

Zunächst aber erklärt sie Max, was los ist: Ein böser König, sein Name ist Lord Mustacho, hat einst das Reich übernommen und seither ruhen Finsternis und Angst über selbigem. Die alte Dame erzählt weiter, dass sie einst versucht hatte, Lord Mustacho zu stürzen, allerdings gelang  ihr dies nicht. Lord Mustacho wurde mächtiger und mächtiger. Allerdings ereilt ihm nun ein allzu irdisches Problem: Das Alter. Er wird alt und schwach. Aus diesem Grund hat Lord Mustacho eine Maschine erfunden, die es ihm möglich machen wird, die Lebenskraft und Jugend von Menschen zu rauben. Und aus diesem Zweck haben die beiden Monster Felix entführt. Er soll zum lebendigen Jungbrunnen für Lord Mustacho werden…

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Die alte Dame erklärt Max, dass nur er seinen Bruder und gleichzeitig das ganze Reich retten kann, indem er zu Lord Mustachos Festung kommt und den bösen Lord stürzt. Da Max sich allerdings nicht bereit und im Stande sieht, gegen einen so mächtigen Gegner anzutreten, bietet ihm die alte Dame ihre Unterstützung an. Max bräuchte nur  eine Art Waffe, in die sie ihre Macht übertragen kann. Da fällt Max spontan nichts ein. Nur ein leerer Textmarker, den er bei sich hat. Das genügt der alten Dame aber scheinbar vollkommen: Sie wechselt in eine seelenartige Gestalt und verbindet sich mit dem Marker. Von nun an wird sie Max ständige Begleitung sein und wird ihre Macht auf den Stift übertragen.

Und so macht sich Max auf die beschwerliche Reise zur Festung des Lord Mustacho. Er muss Wälder und Höhlen durchwandern, muss luftige Höhen und bedrückende Tiefen überstehen und letzten Endes auch noch eine Vielzahl von Rätsel lösen, um zur Festung des Lords zu gelangen.

In diesen Momenten ist es ein wahrer Segen, dass die alte Dame an seiner Seite ist. Sie unterstützt ihn stets mit aufmunternden Worten und verleiht Max in regelmäßigen Abständen mehr Magie in seinem Marker. Als Max an der Festung des Lord Mustacho ankommt, beherrscht er  eine ganze Reihe an „magischer Tinte“. Somit kann Max folgende Dinge „malen“:

 

  • Erde: Max kann eine Erdsäule senkrecht aus dem Boden ziehen und somit auch höher gelegene Stellen erreichen
     
  • Ast:  Max kann einen Ast entstehen lassen, der unter anderem als „Erweiterung“ einer Kante dient, damit Max weiter entfernte Passagen erreichen oder den Ast gleich als Brücke verwenden kann
     
  • Liane:  Max lässt eine Liane entstehen , die entweder „klassisch“  in bester Tarzan-Manier verwendet oder auch als Seil zum Überbrücken von Schluchten benutzt werden kann.
     
  • Wassersäule:  Max lässt einen Wasserstrom entstehen, wodurch er die festgelegten Routen durch den Strom schwimmen kann und so auch aufgrund der Flussgeschwindigkeit schneller vom Fleck kommt und durch den Antrieb auch größere Schluchten oder ähnliches überqueren kann
     
  • Feuerball:  Durch ihn kann sich Max gegen Lord Mustachos Schergen wehren oder Mauern zum Einsturz bringen. Ferner kann der Ast als „mobile Feuerquelle“ verwendet werden.
     

Der Textmarker von Max ist also nun voller Magie und nun ist es soweit: Max hat die Festung des Lord Mustachos erreicht. Er sieht sich dem kolossalen Bau gegenüber… Was wird ihn hier wohl alles erwarten. Wird es ihm gelingen, seinen kleinen Bruder zu retten und werden sie es dann schaffen, aus diesem Reich zu fliehen, oder ist Lord Mustacho einfach zu stark für die beiden und alle Hoffnungen sind zum Scheitern verurteilt?

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Gameplay: Alles in einer Hand

Max – The Curse of Brotherhood teilt sich in insgesamt 7 Kapitel auf. Alle Kapitel unterteilen sich allerdings noch mal in einzelne Levelabschnitte. Am Ende von Kapitel 2-6 erhält Max jeweils die nächste magische Fähigkeit. Die Fähigkeiten wurden oben schon beschrieben. Die Reihenfolge entspricht dem tatsächlichen Erhalt im Spiel.

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Die Steuerung mit dem Xbox Controller ist simpel. Die Grundbewegung erfolgt durch den linken Steuerungsstick. Das Zaubern oder besser gesagt Malen ist auch recht simpel angelegt. Es gibt eine Ausführungstaste die für alle Zauber gleich bleibt. Der Unterschied der Fähigkeit wird im Spiel angezeigt, denn jede Fähigkeit wird im Spiel mit einer leuchtenden Stelle im Spiel dargestellt.

 

Folgende Farbverteilung:

Erde = Orange/braun

Ast = Dunkelgrün

Liane = Hellgrün / fast gelb

Wasser = blau

Feuerball = Violett

 

Den Marker aktiviert man mit „RT“.Mit Betätigung wechselt man in den „Zeichenmodus“. Aus diesem Grund kann man den Marker dann ebenfalls mit dem linken Steuerungsstick kontrollieren. Erreicht man einen eben solchen farbigen Fleck auf der Karte, kann man durch die Ausführungstaste („A“Taste) den Zauber starten und dann wiederum mit dem linken Steuerungsstick den Zauber durchführen und ggf. die Richtungen anpassen. Weiter kann man seine „Erzeugnisse“ auch wieder entfernen. Auch hierfür gibt es eine spezielle Taste (z.B. „X“-Taste). Wichtig ist beim markern nur, dass „RT“ ständig gedrückt bleibt!

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Mit der Steuerung kommt man recht schnell und gut klar, allerdings heißt das noch lange nicht, dass man dadurch das ganze Spiel verstanden hat. Denn dieses Spiel schafft es durch seine teils anspruchsvollen Rätsel und Aufgaben die Hirnzellen stellenweise auf Hochtouren laufen zu lassen. Am Ende findet man aber immer einen Weg die Rätsel zu lösen. Und manchmal kommt man auch mit Aktionen durch, die von den Machern sicherlich nicht so gewollt waren…

 

Grafik: Animationsfilm mit Ruckler

Die Grafik kommt in einem erfrischenden 2,5 D rüber. Die Karten sind malerisch ansprechend und auch sehr farbenfroh. Man hat eigentlich das Gefühl, dass man gerade in einem Animationsfilm herumläuft. Was allerdings wirklich schade ist und dem Spiel einen negativen Einschlag gibt sind die Zwischensequenzen. Diese entsprechen grafisch der Spielgrafik, allerdings laufen diese nicht ruckelfrei. Es sind keine klassischen „Frame-Einbrüche“, die vereinzelt auftreten, sondern nahezu jede Zwischensequenz ist davon betroffen.

 

Sound: Viel Lärm um nichts

Der Ton an sich ist gut. Die Geräusche sind sehr gut umgesetzt und wirken auch real. Die Stimmen sind auch gut ausgewählt und der Sprachstil ist dem kompletten Umfeld angepasst. Allerdings fehlt aus meiner Sicht ein bisschen Musik. Die Level sind meist eher „unmusikalisch“. Es gibt nahezu keine Hintergrundmusiken. Das sind Punkte, die auffallen, vor allem wenn man bei einem Rätsel mehrere Anläufe benötigt und die einzigen Geräusche  die der Magieanwendung und des Geräusches, wenn Max herunterfällt oder von einem Gegner getroffen wird, sind.

 

Spielmotivation: Vorher besser als Nachher

Das Spiel ist ein eher kleiner Titel. Nach ca. 8 Stunden sollte man mit der Hauptgeschichte durch sein. Je nachdem natürlich wie schnell man durch die verschiedenen Rätsel kommt. Neben der Hauptgeschichte gibt es noch zwei kleinere Nebenquests.

Zum einen kann man sich der „Überwachungskameras“ von Lord Muchachos annehmen und diese zerstören, zum anderen für die alte Dame vier Teile eines magischen Amulettes suchen.

Ansonsten ist eigentlich nichts mehr zu machen. Soll also heißen: Nach der Hauptstory gibt es nichts mehr zu tun, außer noch die Nebenquests vervollständigen.

 

Fazit: Netter Zeitvertreib, aber mehr nicht

Das Spiel ist eine nette Abwechslung in der großen Welt der mächtigen Spieleserien. Eine tolle Mischung aus Jump&Run und Rätselspaß. Die Rätsel fordern einem teilweise echt was ab. Der Rest des Spiels ist allerdings etwas eintönig, denn außer laufen, springen und Rätsel lösen gibt es nämlich nichts. Man läuft praktisch von einem Rätsel zum nächsten und so weiter… Da kann auf kurze Sicht die Spielfreude drunter leiden, allerdings kommen die Rätsel in so kurzen Abschnitten, dass sowas wie Langeweile tatsächlich nur sehr schwer aufkommt.

Ein Wiederspielwert ist recht gering, da man dann ja schon die Rätsel kennt und man weiß, wie man sie löst. Daher wird der erste Spieldurchlauf wahrscheinlich auch der Letzte sein. Für einen Wiederspielwert hat das Spiel im Endeffekt auch einfach zu wenig zu bieten. Die zwei Nebenquests kann man zu mehr als 50 % im Rahmen der Hauptgeschichte abschließen, sodass im Nachhinein nur noch „Restesuche“ ansteht.

Allerdings wird man die ca. 8 Stunden, die man mit diesem Spiel verbringt, nicht bereuen. Es macht Spaß, sich durch die Rätsel zu kämpfen um am Ende dann Lord Mustacho gegenüber zu stehen.

 

Pro

Contra

Knifflige Rätsel

Eintönige Levelabläufe

Hoher Spielspaß während der Hauptmission

Stark abfallende Spielmotivation nach Hauptmission

Unkomplizierte Steuerung

Ruckelnde Zwischensequenzen

Ansprechender Grafikstil und Voice-Acting

 

 

 

Wertung:

Kategorie

Punkte

Begründung

Story

7

Eher klassischer Storyverlauf, meist vorhersehbar, allerdings guter Grundgedanke

Gameplay

9

Einfaches Gameplay, keine komplizierten Tastenkombinationen, o. ä. erforderlich

Grafik

 

5

Grundsätzlich sehr ansprechende Grafik, allerdings ruckelnde Zwischensequenzen

Sound

6

Gelungenes Voice-Acting, sowie Umgebungsgeräusche; allerdings etwas wenig Hintergrundmusik

Gesamtbewertung

68 %

Max – The Curse of Brotherhood ist ein angenehmer Zeitgenosse. Das Spiel in der bunten Animationswelt macht – trotz der technischen Nachteile – Spaß und die Rätsel können einem wirklich einiges abverlangen

 

Zum Schluss noch Infos:

Publisher

Microsoft Studios (http://www.microsoft.com/games/)

Entwickler 

Pressplay (http://pressplay.dk/)

Plattformen

  • PC (Windows)
  • Xbox 360 / One
Genre

Jump´n Run-Rätsel

Release (Deutschland)

Xbox One

20. Dezember 2013

Xbox 360 / Microsoft Windows

21. Mai 2014

 

Website

(http://pressplay.dk/games/max-the-curse-of-brotherhood/)

Preis

Ca. 15 € im Xbox-One-Store

Altersfreigabe

6 Jahre (FSK)

Spielzeit

ca. 8 Stunden

Systemvoraussetzungen Windows
  • OS: Windows 7 oder besser 
  • Prozessor: Intel Core i3, 1.7ghz oder besser 
  • Arbeitsspeicher: 4 GB RAM 
  • Grafikkarte: GeForce GT 640 / Radeon HD 6750 
  • DirectX: Version 9.0c 
  • Benötigter Festplattenspeicher: 2 GB
  • Soundkarte: DirectX(r) kompatibel