Erlebe deinen Sommer in Mara! Eine böse Organisation versucht den Planeten Mara auszubeuten und die Natur des Planeten zu zerstören! Kannst du als neue Wächterin Mara beschützen, so wie es deine Großmutter für dich gewollt hatte? Und kannst du obendrein deine Insel beschützen und weiterführen, so wie es deine Großmutter sicherlich ebenfalls gewollt hätte?
Konsole: Nintendo Switch
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis
Gameplay: Starte dein Abenteuer!
Mit einer sehr erfolgreichen Kickstarter Kampagne, welches das Finanzierungsziel zu 1000% erreichte, stand der Entwicklung des Spieles Summer in Mara im Hause des spanischen Entwicklerstudios Chibig nichts mehr im Wege.
Dabei war Summer in Mara nicht der erste und letzte Kickstarter Erfolg des Indie-Studios. Bereits 2017 konnte mit Deiland der Spatenstich in das von Chibig erschaffene Universum gemacht werden. Alle Spiele des Studios sind weitestehend zusammenhängend. Zumindest spielen sich alle Abenteuer im gleichen Universum ab, aber eben jeweils auf den unterschiedlichsten Planeten. Manche bekannte Charaktere des Studios haben sich auch in Mara niedergelassen oder genießen einfach einen sommerlichen Urlaub dort. Und vor wenigen Monaten konnte auch mit Ankora: Lost Days eine weitere erfolgreiche Kampagne auf Kickstarter verzeichnet werden. Außerdem sind bereits drei weitere Titel namens Koa and the Five Pirates of Mara, Mika and the Witch’s Mountain und Elusive People in Entwicklung. Dem Studio scheint es also sehr prächtig zu gehen, was ich bei der gespürten Kreativität in Summer in Mara nur gutheißen kann.
Alle bisherigen Spiele von Chibig sind stark von den Werken des japanischen Animationsstudios Studio Ghibli sowie der Videospielreihe The Legend of Zelda von Nintendo inspiriert.
Motivation: Lebe in Mara!
Koa lebt allein auf einer Insel inmitten von Mara. So lebt sie bereits seit einigen Jahren. Seit ihre Großmutter Yaya Haku verstorben ist, lebt sie allein auf ihrer Insel. Koa wurde als Baby von Yaya Haku im offenen Meer treibend gefunden und wurde von ihr großgezogen. Koa lernte alles von ihr. Sie weiß, wie wichtig die Balance im Leben ist und wie wichtig die Natur für das Leben in Mara ist. Schließlich soll Koa die Wächterin ihrer Insel werden. Nun, über die Jahre ist sie tatsächlich so etwas wie die Wächterin…die Wächterin über Langeweile! Nichts passiert auf ihrer Insel! Die Tiere sind verschwunden, keine Piraten greifen an und kein Schiff läuft an ihrer Insel auf Grund!
Zudem ist das alte Schiff von Yaya bereits seit Jahren nicht mehr seetüchtig, da die Quelle inmitten der Insel keinen passenden Treibstoff mehr liefert. Früher konnte das Boot nämlich mit einer besonderen magischen Macht betrieben werden. Doch seit geraumer Zeit ist die Quelle versiegt und es kommt kein Tropfen Treibstoff mehr aus ihr heraus.
Erneut einen langweiligen Tag vor sich sehend ist Mara auf der Insel unterwegs und geht ihren alltäglichen Pflichten nach. Felder bestellen, Samen ausstreuen, Felder bewässern, Orangen und Blaubeeren pflücken, den Baumbestand im Gleichgewicht halten und Fische angeln.
Am Abend jedoch…
(folgende Zeilen sind meine eigene Interpretation wie das Leben auf Mara nach den Geschehnissen des Spiels fortlaufen könnte)
– Einige Monate später –
Los Nappuku, lass uns in die See stechen. Mara beschützt sich schließlich nicht von allein. Außerdem will ich heute endlich am Piratenwettrennen teilnehmen! Rigatta hat es mir letztens versprochen und seitdem ich Wächterin über Mara bin, sollte ich doch auch gleichgestellt mit der damaligen Marine bzw. den Piraten selbst sein. Ich bin mittlerweile reif genug für das Piratenrennen!
Ah, aber vorher sollten wir noch bei Dunna vorbeischauen, sie hatte doch letztens gemeint, sie bräuchte noch ein paar Silbererze und Kupferdrähte für die neue Maschine, die sie für Akaji baut. Ich bin schon gespannt darauf, ob damit endlich der Generator im Roboter wieder anspringt und Akaji ihn wieder betriebsbereit bekommt. Irgendwie müssen wir den ganzen Unrat der Elit aufräumen und mit den Händen funktioniert es nicht. Und die Maschinen der Elit laufen ja auf dem falschen Treibstoff der Mara zerstört! Akajis Roboter soll mit der gleichen Energiequelle betrieben werden können wie unser großartiges Schiff. Ah, und wir sollten dann auf Quälis unbedingt noch zu Aquila und CB gehen. Er meinte letztens, dass wir heute besprechen sollten, wie wir die Gewässer von Mara am besten von dem Müll der Elit befreien können. Ach, und Saimi können wir wieder neue Orangenmarmelade mitbringen und Mun wollte doch auch unseren alten Tank untersuchen, oder? Sie meinte es wäre interessant die Technologien unseres Planeten zu studieren, bevor sie wieder weiterreist.
Uns wird nicht langweilig!
Steuerung: Eine einfache Aufgabe!
Als Lebenssimulation und Adventure ist Summer in Mara im Grunde recht schnell erklärt in Sachen Steuerung. Du kannst Koa oder eben auch ihr Schiff frei in deren verfügbaren Raum bewegen. Koa kann neben Gehen auch Laufen sowie Springen und verschiedene Aktionen ausführen. Die Aktionen die Koa ausführen kann sind dabei komplett abhängig von den Objekten, mit denen sie interagiert bzw. von den Objekten, mit denen sie auf ihrer Heimatinsel ausgerüstet ist. Auf dem Schiff kann Koa auch unterschiedlichste Aktionen ausführen, die für die Navigation des Schiffs notwendig sind. Die gesamte Steuerung ist dabei recht intuitiv, sodass die Details hier nicht relevant sind.
Koa verfügt auch über ein umfangreiches Inventar in welchem all ihre Verbrauchsgüter, Gemüse, Materialien, Objekte aus dem Meer und spezielle Objekte angezeigt werden. Koa hat jederzeit vollständigen Zugriff auf all ihre Objekte im Inventar, unabhängig davon wo sie sich befindet. Zuhause auf ihrer Heimatinsel kann sie mit diesen Objekten verschiede Dinge herstellen. Mit ihrer Werkbank kann sie so aus den einzelnen Objekten weitere Materialien oder Werkzeuge herstellen. Auch ist sie in der Lage mit ihren Erzeugnissen, Fängen und Einkäufen in ihrer Küche zu kochen, um Essen herzustellen, welches sie auch benötigt, damit sie nicht am Verhungern ist und ihre Ausdauer auffüllen kann. Mit den richtigen Werkzeugen kann sie auf ihrer Insel diese anpassen. Mit einer Axt kann Koa Bäume fällen und unnötige Holzgegenstände zerstören. Der Hammer eignet sich gut um Sachen zu bauen. Dabei kann sie ganze Gebäude an fixen Punkten auf ihrer Insel bauen oder auch einfach zum Beispiel einen neuen Brunnen platzieren. Mit einer Angel kann Koa Fische angeln. Und schließlich hilft eine Hacke dabei die Felder bestellen und neue Pflanzen anbauen zu können. Sie kann mit ihr sogar auf ihrer gesamten Insel neue Bäume pflanzen!
Inhalt: Erkunde den gesamten Ozean!
Insgeheim ist es Koas Ziel den gesamten Ozean von Mara zu erkunden. Sobald sie also in der Lage ist mit ihrem Boot den Ozean besser zu bereisen, nimmt sie natürlich auch diese Gelegenheit sofort wahr, aber sie vergisst dabei nie ihre eigentlichen Aufgaben und Pflichten. Sie muss irgendwie herausfinden, wieso es Mara nicht mehr gut geht, und ebenso muss Koa herausfinden, was ihre Großmutter für sie nun geplant hatte. Irgendwie hat Koa das Gefühl, dass ihre Bestimmung größer ist, als einfach nur über ihre Heimatinsel zu wachen.
Auf Koa warten zahlreiche Bewohner von Mara, die nur zu gerne ihre Hilfe annehmen möchten. Wird Koa es schaffen jedem eine Hilfe zu sein und kann Koa dabei überhaupt noch den Überblick über ihr eigenes Ziel behalten?
Nun bei Summer in Mara ist tatsächlich das Erfüllen von Botengängen bzw. die Missionen ein integraler Bestandteil des Gameplays. Hierbei muss man also mehrere Aufträge/Missionen für die einzelnen Bewohner von Mara erfüllen. Die Missionen sehen allesamt vor das Koa bei irgendeinem Ziel irgendein Objekt abholt bzw. irgendein Objekt dort abliefert. Das Gesamtspiel ist also munteres Tauschgeschäft zwischen den einzelnen Bewohnern. Koa liefert alles aus oder baut die ein oder andere Sachen auch erstmal selbst auf ihren Feldern an. Im Nachgang stellt sie dann mit ihnen wunderbare Gerichte her oder bastelt mit ihrer Werkbank und verschiedensten Materialien Dinge, die sie dann wieder weitergeben oder auch verkaufen kann, um schließlich die Objekte kaufen zu können, die für die nächste Mission wichtig sind.
Präsentation: Sommerlich!
Sofort musste ich bei dem Spiel an das Studio Ghibli Werk Ponyo denken. Wie auch an das Spiel The Legend of Zelda The Wind Waker von Nintendo. Beide waren klar die direkten Inspirationsquellen für Summer in Mara. Der knallbunte Cell-Shading-Look ist unverwechselbar und die Interaktionen zwischen den Charakteren, die Gestik und Mimik und die Moral hinter Summer in Mara erinnern eindeutig an diese beiden Werke.
Das Spiel wird als sehr sommerlich und warm in Grafik und in Sound präsentiert. Man merkt schon, dass die spanische Sonne bei der Entwicklung stets dabei war.
Sowohl ein Artbook als auch der gesamte Soundtrack können über Steam erworben werden. Außerdem wird die Geschichte hinter den Charakteren von Summer in Mara mit der Visual Novel Stories in Mara noch weiter vertieft und mit weiteren exzellenten Charakterportraits geschmückt. Alle drei Sachen sind auf jeden Fall ihren Blick wert.
Fazit: Job als Teilzeitkurier gesucht?
Summer in Mara stellt mich vor einem großen Zwiespalt. Einerseits habe ich die Charaktere und die Welt Mara, in denen sie sich befinden, fest in mein Herz geschlossen. Anderseits ist das Gameplay des Spiels so derart langweilig und monoton, dass es mir wirklich schwerfällt das Spiel konkret zu empfehlen.
Was mir nicht schwerfällt ist grundsätzlich keine Empfehlung für das Spiel auf der Nintendo Switch auszusprechen, da diese Version von deutlich spürbaren Leistungsproblemen geplagt ist, wie lange Ladezeiten und ständig ruckelnde Bilder.
Im Vergleich dazu ist die PC-Version deutlich besser und würde von mir auch rein für die Charaktere und für die Handlung eine Empfehlung bekommen, beim Gameplay fällt es mir nach wie vor nicht ganz so leicht.
Summer in Mara verspricht ein ruhiges und entspannendes Spiel bei denen Elemente eines Lebenssimulators wie Animal Crossing und Harvest Moon eingebettet sind. In Wahrheit entpuppte sich das Spiel in meinen Augen zu einem Kuriersimulator, da man als Koa ständig die minutiösen Aufgaben aller Bewohner von Quälis – der Name ist beinahe zutreffend, da sie dich ständig mit mundanen Aufgaben zu quälen versuchen – erledigen muss. Das Ironische an der Sache ist dabei noch, dass das Spiel extra dieses Thema sogar anspricht und Koa eigentlich empfiehlt nicht zu allem Ja und Amen zu sagen, sondern auch einmal Nein zu den Bewohnern zu sagen und nicht gleich sofort zur Hilfe zu eilen. Doch was macht Koa? Sie ignoriert den liebgemeinten Rat und flitzt trotzdem ständig von A nach B, um Tomaten oder Karotten an den Mann zu bringen. Das Nervigste daran für mich waren die Missionen, die Gegenstände gefordert haben, die derjenige Charakter selbst verkauft. „Bring mir Sonnenblumenöl! Hier bitte dein gekauftes Sonnenblumenöl! Ah, danke für das Sonnenblumenöl!“ Das war ein Dialog mit dem gleichen Charakter….
Abgesehen von diesen Logiklücken und des etwas schalem Gameplays bietet Summer in Mara durchaus ein entspannendes Erkundungsspiel, indem man die Natur von Mara zu schätzen lernt und alles versuchen wird, um Mara zu schützen. Für Fans von Wholesome-Spiele oder einfachen Abenteuern und Aufbauspielen, ist Summer in Mara durchaus einen Blick wert, nur nicht auf der Nintendo Switch.
Viel Spaß beim Zocken!
Wertung
Pro und Contra
Pro | Contra |
Schöne Inseln | Langweilige Aufgaben |
Interessante Charaktere | Keine große Abwechslung |
Performance auf der Nintendo Switch |
Score
Kategorie | Punkte | Begründung |
Motivation | 5 | Ein einfaches schönes Abenteuer, welches dich mit zahlreichen Botengängen motivieren will. Wenn diese nun auch noch logisch richtig zusammenhängend gewesen wären, dann wäre es noch besser gewesen. |
Steuerung | 6 | Simple 3D-Steuerung mit kleinen Plattformer- und Farming-Elementen. Nichts Halbes aber auch nichts Ganzes. |
Inhalt | 4 | Die Handlung und die Charaktere wären sehr interessant gewesen, aber die Interaktionen mit ihnen und das ständige Rumrennen und die kontrahierenden Aussagen der Charaktere machten es schwer die Entspannung zu halten. |
Präsentation | 6 | Eigentlich gibt es hier wenig zu meckern, außer der Tatsache, dass das Spiel beinahe unspielbar auf der Nintendo Switch ist. Lange Ladezeiten und dann noch sehr stark ruckelnde Bilder. Das geht deutlich besser. |
Gesamt | 52 % | Eine simple Idee mit moderater Umsetzung. Das Spiel ist spaßig, aber es hat bei mir wirklich nur bei der Handlung und den Charakteren punkten können. Das Gameplay ist sehr schal und die technischen Probleme auf der Nintendo Switch enorm. Keine Empfehlung auf dieser Konsole. |
Infos
Publisher | Chibig |
Entwickler | Chibig |
Plattform | Nintendo Switch, PlayStation 4, Microsoft Windows, Xbox One |
Genres | Adventure, Wholesome |
Release | 16. Juni 2020 |
Website | https://chibig.com/summer-in-mara/ |
Preis | 21,99 € |
Altersfreigabe | USK ab 6 Jahren |
Spielzeit | 20 Stunden |