Lange haben Fans auf den diebischen Waschbären warten müssen, nun, nach 8 Jahren ist es endlich wieder so weit. Wir können endlich wieder mit dem charismatischen Waschbären Sly, der gelähmten Schildkröte Bentley und dem gutmütigem Nilpferd Murray auf Streifzug nach Diebesgut gehen. Und geändert hat sich in diesen 8 Jahren zum Glück nicht allzu viel.
PSVita Review von Daniel
In letzter Zeit wurden die „flachen Games“ immer mehr, ob langweiliges Spielprinzip, üble Story oder doch einfach nur 0815 Trash. Immer mehr schienen die Entwickler sich um eine lebensechte Grafik zu kümmern, statt einfach mal eine tolle Story zu entwickeln. Das schien auch die Entwickler von Sly Cooper, Sanzaru Games, gestört zu haben. Und vermutlich besteht deshalb die Grafik in Sly Cooper wieder aus knallbunten Comicfiguren mit eckigen Polygonen. Und das fehlte mir 😉
Eine bekannte Story
Eigentlich wollten unsere 3 Freunde ihre kriminellen Machenschaften ja beenden, Sly wollte sich nur noch mit seiner Ex-Rivalin Carmeltia Fox vergnügen, während Murray Crash Derbys fahren wollte. Nur Bentley tüftelte weiterhin in seinem Labor, ganz wie früher. Doch dann fällt ihm auf, das sich das berühmte Buch der Diebesfamilie Cooper nach und nach auflöst. Aus diesem Grund trommelt er die gesamte alte Mannschaft zusammen, um einer selbst gebastelten Zeitmaschine, für die Murray´s Van herhalten muss, in der Zeit zurückzureisen, um die bereits angerichteten Schäden zu beheben. Klingt vertraut? Ist es auch, und trotzdem, oder gerade deshalb, handelt es sich hier um eine wirklich super lustige, wenn auch etwas klischeehafte Story.
In insgesamt 5 Spielepochen, darunter auch der Wilde Westen und das arabische Königreich, versuchen wir herauszufinden, wer Slys Vorfahren verschwinden lässt und wir versuchen natürlich dieselbigen zu retten. Auf der PSVita ähnelt das Spielverhalten und die Steuerung durchaus den bisherigen Sly Titeln und lässt echtes, beinahe antikes PS2 Gefühl aufleben.
Wie bereits erwähnt, ähnelt die Steuerung den bisherigen Sly Cooper Titeln sehr. Sie ist gut durchdacht und einfach umgesetzt. Im Prolog (wieder in einem Pariser Museum) werden wir gut in das Spielprinzip eingeführt und auch am Leveldesign hat sich fast nichts geändert. Wir hangeln uns mit Slys stylishen Haken von Seil zu Seil und von Fenstersims zu Fenstersims. Elegant klettern wir, um dann wieder ein paar Schleichpassagen zu absolvieren, wie zu PS2 Zeiten. Selbst an der KI wurde nicht zu viel gedreht, da heißt solange man hinter den Wachen bleibt, geschieht uns nichts.
Eine große Änderung gibt es aber, wir spielen bis zu 9 Charaktere. Dazu zählen neben den 3 Freunden ua. Carmelita und diverse, sehr skurrile Vorfahren Slys. Jede dieser Figuren hat seine eigenen Fähigkeiten, so schießt Tennessee Kid Cooper mit Waffen um sich, während sein „Neandertalerwaschbärvorfahre“ steil an Wänden hochklettert.
Der nostalgische Flair sorgt für einen regelrechten Suchtfaktor bei Sly Coopers „Jagt durch die Zeit“, die bei mir erst durch den leider etwas misslungenen Endboss beendet wurde. Die Minigames schaffen es sehr lange einen zu fesseln, wenn sie auch zum Ende hin etwas zu stark überhand nehmen und mir persönlich machten auch die guten alten 0815 Fight Einlagen wieder mächtig Spass.
Optisch macht Sly Cooper wieder einiges her, denn wer will sich schon nach einem langen Arbeitstag in der harten Realität mit einer realistischen Grafik rumschlagen? Der Comic Style von Sly Cooper zeigt endlich wieder, dass es auch anders geht. Zu den Vorgängern hat sich lediglich das Terrain geändert, welches nun viel viel üppiger ist. Nur ab und zu scheint es (zumindest in der getesteten Vita Version) Probleme mit der Framerate zu geben, was sich in kurzen Rucklern äussert.
Fazit
Nahtlos fügt sich Sly Cooper – Jagt durch die Zeit in die bisherige Sly Cooper Reihe ein. Das Gameplay lässt uns von nostalgischen PS2 Zeiten träumen und bring durch die vielen Charaktere doch frischen Wind in das ganze Spiel. Zwar ist es durch die vielen Speicherpunkte und die extrem dumme KI manchmal zu einfach voranzukommen, und trotzdem tut dies dem Spielspass keinen Abbruch. Hoffentlich war dies nicht der letzte Auftritt des Waschbären, denn dieses Game ist ein echtes Must-Have.
Story | 9/10 |
Grafik | 9/10 |
Gameplay | 10/10 |
Idee | 10/10 |
Spannung | 8/10 |
Gesamt | 94% |
Genre | Jump And Run |
Plattform | PS3, PS Vita |
Publisher | PSE |
Entwickler | Sanzaru Games |
Website | Sly Cooper |