„Bei Zehn verschwindet alles was du bisher gekannt hast und du bist in Horizon. Und ich sage: ZEHN!“
Das man diesen Satz nicht nur positiv auf Forza Horizon 2 legen kann, sondern ihn auch recht gut als Negativ-Kritik verwenden kann und warum Forza Horizon 2 sehr viel und lange Spaß macht, aber man auch mit vielen kleinen Problemen konfrontiert wird – das und jede Menge PS mehr hier in unserer Review.
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Story: Laute Autos brauchen laute Musik
Es ist mal wieder soweit! Das Horizon-Festival kehrt zurück. Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Debüt des Horizon-Festivals in Colorado haben sich die Festivalverantwortlichen von Playground Games dazu entschlossen, dass das Horizon zurückkehren wird.
Doch wo könnte es dieses Mal stattfinden, wieder in Amerika? Schnell wird die Forderung nach einer Location laut, an welcher immer schönes Wetter ist. Sollte es dann doch mal regnen, sollte man die Chance haben auszuweichen. Also sollte das Horizon größer und schöner werden.
Und kurze Zeit später war es dann vollbracht. Die Locations für das Horizon wurden bekannt gegeben. Es soll nach Europa gehen, genauer gesagt nach Südeuropa in die schönsten Flecken in Italien, Spanien und Frankreich. Der zentrale Punkt soll natürlich das Festival-Gelände sein. Aber die Fans des Horizon wollen ja auch sicherlich wieder mit ihren Autos durch die Landschaft heizen und den einen oder anderen Titel mit nach Hause nehmen…
Auch dieser Punkt wurde schnell erledigt. Man konnte sich mit sechs Städten einigen, dass hier sogenannte Auto-Touren hinführen und im dortigen Umkreis und natürlich in den Städten die Rennveranstaltungen stattfinden. Gesagt getan! Das Horizon steht. Jetzt müssen nur noch die Leute kommen!
Welche Städte das sind? Die Wahl der Veranstalter fiel hier auf Casteletto, Nizza, Saint Martin, San Giovanni, Sisteron und Montelino. Das sind die sechs Städte, die als Ziele für die Auto-Touren dienen werden. Sie bieten unglaublich tolle Landschaften, schöne Städte sind es sowieso und natürlich anspruchsvolle und tolle Rennstrecken!
Hier mal die sechs Städte kurz in Bildern vorgestellt:
Casteletto
Nizza
Sain Martin
San Giovanni
Sisteron
Montelino
Als Spieler beginnt man mit einer Anfahrt zum Festivalgelände. Da man zu Anfang noch kein Auto hat, wird einem hier vom Festival-Betreiber ein Deal vorgeschlagen. Es müssen einige Vorführwägen zum Gelände gebracht werden. Da könnte man doch unterstützen? Klar willigt man da schnell ein. Und das Auto, das man zum Festival fahren soll, kann sich auch wirklich sehen lassen! Es ist der 2015 Lamborghini Huracán LP 610-4! Das neueste Pferd aus dem Stall Lamborghini. Nur vereinzelt konnte man es bisher sehen, gefahren wurde es aber nahezu noch nicht.
Also steigt man schnell ein und macht sich auf den Weg zum Festivalgelände. Die Fahrt wird mit kleinen Einführungen und Tipps und Hinweisen gut genutzt, so dass dieses „Tutorial-Gefühl“ nur ganz leicht aufkommt. Auf dem Festival angekommen heißt es dann erst mal: PARTY!
Der Tag danach…Einen Kater darf man nicht haben, denn jetzt geht es richtig los. Die Auto-Touren starten quer durch Südwest-Europa. Nur wie soll man fahren ohne Auto? Da kommt der Festivalbetreiber wieder ins Spiel. Er ist unglaublich großzügig und spendiert einem das erste Auto. Man hat hier die Qual der Wahl, da die Autos für die ersten schon nicht schlecht sind…
Auto ausgewählt, eingestiegen, losgefahren. Man macht sich nun auf den Weg der neue Champion des Horizon-Festivals zu werden. Und genau diese Reise füllt das Spiel…
Schließe Meisterschaften ab, schlage Rivalen und werde der Champion. Man hat die Wahl aus über 100 verschiedenen Meisterschaften mit verschiedenen Fahrzeuganforderungen. Von „Classic Rallye“ bis „Hyper Cars“. Da ist wirklich für jeden Etwas dabei.
Highlights der Autotouren sind fünf spezielle Schaurennen. Hier tritt man gegen ungewöhnliche Rivalen an. Diese steuern beispielsweise Flugzeuge, Heißluftballone oder Dampflokomotiven.
Wenn man 15 Meisterschaften abgeschlossen hat, wird man zu dem großen Horizon-Finale zugelassen. Das Finale ist eine Tour einmal um die Karte. Hat man das geschafft, dann darf man sich „Horizon-Champion“ nennen.
Und danach? Nun, bei über 100 Meisterschaften, kann man sich ausrechnen, dass man nicht nur einmal „Horizon-Champion“ werden kann. Man kann sich dann aber auch die Zeit anderweitig vertreiben. Beispielsweise in dem man einfach durch die wunderbare Landschaft fährt und Reklame-Tafeln zerstört. Was das hört sich langweilig an? OK, dann gibt es auch noch so eine Art „To-Do-Liste“…
Fahrspaß-Liste:
Eine Liste voller Sachen, die man während eines Horizon tun muss. Beispielsweise mit einem McLaren-F1 eine Geschwindigkeitsgrenze brechen, oder mit einem 1986 Lancia Delta S4 durch die Wälder heizen. Diese Liste ist nicht nur lang, nein, sie macht auch wirklich sehr viel Spaß und bietet eine sehr nette und willkommene Abwechslung zu dem Renngeschehen auf den Pisten.
Da Forza Horizon 2 ebenso wie sein Vorgänger eine Open-World bietet, kann man aber auch einfach mal so drauf los fahren, ohne Ziel und Aufgabe. Radio an, Auto an und los! Wenn es dann aber ein bisschen mehr Action sein soll, dann kann man sich auch jederzeit mit anderen Fahrern messen.
Denn hier kommt eines der speziellen Features der Forza-Serie zum Einsatz. Die sogenannten „Drivatare“. Das sind Avatare, die die Fahreigenschaften der jeweiligen Spieler verinnerlichen und auf der Strecke umsetzen. So müssen es nicht zwingend Online-Matches sein. Man sucht sich einfach den nächsten Drivatar in der Nähe aus und schon geht es los.
Aber da jetzt das Wort „Online“ gefallen ist, sei natürlich auch hierzu noch was gesagt. Relativ schnell nachdem man in den Meisterschaften gestartet ist, wird man aufgefordert, einem Club beizutreten. Das kann jetzt einer der großen Clubs sein, oder auch ein kleinerer. Man hat die Wahl. Aber ganz wichtig: Die Wahl beeinflusst– soweit der Eindruck –das weitere Spiel nicht. Allerdings sei empfohlen: Die Rekordlisten sind natürlich bei größeren Clubs auch entsprechend länger und fordernder…
Wenn man sich jetzt aber auch mit diesen Menschen treffen möchte, dann sollte man in den Online-Modus wechseln. Dies ist relativ simpel möglich und da es auch im Online-Modus eine freie Fahrt gibt, kann man auch ganz entspannt starten. Einfach mal reinschauen, wie das so ist, oder ehrgeizig Erfolge sammeln. Man hat die freie Wahl…
Also auf zum Horizon!
Gameplay: Von Schwämmen und unbesiegbaren Bäumen
Umwelt und Fahrzeugsteuerung:
Das Gameplay bei Forza Horizon 2 ist ein heikles Thema. Man ist ja von der Forza-Serie doch sehr realitätsnahe Steuerung gewöhnt und es schwirrt einem auch immer gleich das Wort „Simulation“ im Kopf herum, wenn man Forza hört. Dass das nicht immer sein muss, beweist der aktuellste Serienableger. Ist das jetzt gut oder schlecht?
Wie schon eingangs erwähnt „verschwindet alles was du bisher gekannt hast“ und im Falle des Gameplay ist dieser Satz durchaus auch negativ auszulegen. Denn das Spiel versteht es, einem das feinfühlige und realitätsnahe Gameplay der Forza-Reihe gekonnt zu nehmen.
Vorne weg: Es ist nicht unmöglich die Autos zu steuern und es gibt weiß Gott noch viel schlechtere Beispiele für WIRKLICH miserable Fahrzeugsteuerung. Aber als Fan der Forza-Reihe wird man um die Frage: „Was haben die sich dabei gedacht?“ nur schwer herum kommen. Denn die Steuerung ist sehr weich und auch salopp gesagt „schwammig“. Gerade im Offroad-Bereich. Selbst wenn man jetzt ein auf Offroad ausgelegtes Fahrzeug nimmt, so hat man doch nie einen entsprechend guten Grip und kann über Berge und durch Wälder heizen und sich durch die Landschaft schlängeln.
Auf den Straßen selbst ist die Steuerung dann aber doch zumindest wieder eher vertraut. Aber auch hier ist es so als wenn man sein Gamepad in eine „Schwammhülle“ gepackt hat. Es kommt nie dieses direkte Fahrgefühl rüber, welches man als Fan der Reihe ins Herz geschlossen hat.
Aber wenn man sich erst mal an die Steuerung gewohnt hat und den neuen Abstand zum Spiel akzeptiert hat, dann lernt man schnell die Vorzüge von Forza Horizon 2 kennen. Nicht oft genug kann gesagt werden: Open World! Es bietet einfach eine Freiheit, die so in der Forza-Reihe nicht gewohnt ist. Ein Rennen gewinnen, in dem man Strecken so taktisch klug abkürzt, indem man einfach mal den Feldweg benutzt um so der Haarnadelkurve zu umgehen, ist ein schönes und neues Gefühl als Forza-Fahrer.
Aber eine Open-World bietet auch neue Hindernisse. Bäume zum Beispiel! Und damit kommt auch ein alt bekannter Mythos des Rennspiel-Genre bei Forza an: Die unbesiegbaren Bäume. Egal ob es die Massiv-Tanne ist oder ein junger Apfelbaum. Das Ergebnis ist immer gleich. Stillstand! Und zwar keiner der angenehmen Sorte. Man kann keine Bäume umreißen. Alles andere ist zerstörbar. Ob das nun die Außenbereiche von Cafés sind, oder geparkte Roller. Egal! Man kann alles mitnehmen und zerstören. Man kann durch Weinberge ohne den kleinsten Schaden rasen. Man kann durch dichtes Buschwerk fahren ohne auch nur die kleinste Beeinträchtigung mitzunehmen. Aber ein Baum… BOOM! Gleiches gilt im Übrigen für Strommasten. Diese machen auch nicht wirklich den sichersten und stabilsten Eindruck. Da es lediglich dünne Holzstämme sind. Aber sie halten auch einem 2011 Bugatti Veyron Super Sport problemlos Stand. Auch bei 415 km/h!
Das sind so die zwei wirklich großen negativen Punkte, die beim Spielen auffallen. Ansonsten ist das Gameplay wie gesagt akzeptabel und wenn man mal die ein oder andere Stunde damit verbracht hat auch sicherlich sehr angenehm. Die durch KI gesteuerten „zivilen“ Fahrzeuge sind gut umgesetzt, wirken nicht statisch, sondern wechseln auch mal die Spur oder schneiden den Abbiegeweg.
Menüssteuerung und sonstiges:
Die Menüsteuerung ist im typischen Forza-Stil gehalten. Sehr schlicht im Kachel-Design wie Windows 8. Übersichtlich und klar strukturiert. Man findet sich auf Anhieb gut zurecht. Der kleine Skillbereich der eingebaut ist, ist nett und hilfreich. Ob man ihn gebraucht hat? Wohl eher nicht, aber auf jeden Fall eine nette Idee. Aber sicherlich nicht mit DEM Einfluss auf das Spiel. Dafür ist es dann zum Glück doch noch mehr Rennspiel.
Eine ganz nette Idee ist die Belohnung für einen Levelanstieg. Hier gibt es nämlich das sogenannte „Wheel-Spin“. Es ist vom Prinzip her identisch mit einem „Einarmigen Bandit“ aus den Spielcasinos. Man erhält mit jedem Levelanstieg ein „Freispiel“. So kann man sich auf jeden Fall sein Bankkonto gut auffüllen! Wenn man jetzt allerdings ohne Levelanstieg am „Wheel-Spin“ drehen will, schaut man in die Röhre. Denn es gibt nur diese Freispiele bei Levelanstiegen. Aber da man relativ schnell levelt, kann man damit auch leben.
An Geld mangelt es im Übrigen eher selten. Man verdient immer recht anständig, sodass man sich immer die nächsten Fahrzeuge für die Meisterschaft kaufen kann. Autos kaufen? Natürlich. Eines der schönsten Sachen… Aber ganz ehrlich: Selten war die Wahl so schwer. Man hat die Wahl der über 200 Qualen. Denn es gibt über 200 Autos von über 50 Marken zur Auswahl. Von Abarth bis Volkswagen. Für jeden Fahrertyp und auch für jede Meisterschaft sollte sich da der perfekte fahrbare Untersatz finden lassen.
Übrigens tauchen während der Festival-Saison auch immer wieder Gerüchte auf, dass in irgendwelchen Scheunen irgendwo auf der Landkarte ein wahres Goldstück versteckt sein soll! Wenn man sich auf diese Suche begibt wird man sicherlich nicht enttäuscht. Da kommen wirklich ganz tolle Sammlerstücke zum Vorschein, die man als Autosammler in seiner Sammlung auf keinen Fall missen möchte. Bis zu zehn Raritäten kann man sich so sichern.
FOTOS! Das ist jetzt ein Modus der so rein gar nichts mit Auto fahren zu tun hat, aber dennoch ein ganz netter Einfall von Playground Games war. Der Fotomodus. Man wird nämlich im Laufe der Meisterschaften vom Festival-Betreiber aufgefordert von den Promo-Wägen (das sind die über 200 eben erwähnten!) Fotos zu machen. Das Ganze wird natürlich auch nicht schlecht entlohnt. Pro Foto 1000 CR und immer nach einer gewissen Anzahl an Fotos (meist 20) eine Bonuszahlung. Also kann man sich schon mal mindestens 200.000 CR nur mit den Bildern verdienen…
Kleiner Haken an der Sache: Den Fotomodus kann man nicht per Schnellbefehl aufrufen, sondern muss hierfür immer das Menü anwählen und dann den passenden Menüpunkt betätigen.
Natürlich kann man auch die geschossenen Bilder auf der Xbox abspeichern.
Und am Ende wird gemessen und gewertet. Denn nahezu alle Aktionen die man im Laufe seiner Horizon-Laufzeit durchführt werden statistisch festgehalten. Ob das nun geschossene Fotos, befahrene Straßen oder Geschwindigkeitsüberschreitungen sind. Alles wird in Listen festgehalten und man kann sich so prima mit seinen Freunden und den anderen Club-Mitgliedern messen.
Grafik: So schön kann Next-Gen sein
Die Grafik ist alles das, was den Next-Gen-Spieler anspricht: Detailreich, pixelstark und realistisch. Egal ob Sonne, Regen oder Nacht. Es sieht immer gut aus. Ob am Tag die Sonne auf dem Lack glänzt oder bei Sonnenuntergang in das Gesicht des Fahrers.
Playground Games verstand es hier wirklich, eine realistische Grafik zu erstellen, die dem Fahrer stets angenehm auffällt. Es sind keine größeren Mängel erkennbar. Alle grafischen Aktionen sind so nachvollziehbar, ob das nun die Blätter sind, die nach dem Crash vom Baum fallen, oder die Delle im Auto.
Gerade in diesem Spiel ist neben den Autos natürlich ein sehr großes Augenmerk auf die Umwelt gelegt worden. Denn die Strecken sind allesamt in wunderschöne Landschaften gelegt worden. Das Auge fährt halt mit – und es wird ihm nie schlecht. Auch bei hohen Geschwindigkeiten ist die Grafik immer noch so vorhanden, dass sie erkennbar ist. Es ist ein Hochgenuss durch diese Landschaften zu fahren.
Bei den Autos selbst muss man schlichtweg sagen, dass diese nahezu perfekt dargestellt werden. Sehr detailreich und liebevoll gestaltete Wagen. Und das bei jedem einzelnen. Ob jetzt beim 1963 Volkswagen Type 2 De Luxe oder beim Audi R8. Schon alleine das bloße Betrachten der Autos im Autosalon macht eine riesige Freude.
Sound: Motorengeheule und Radiomusik
Es ist ein Rennspiel und in einem Rennspiel müssen sich die Motoren gut anhören! Und was soll man sagen: Das tun sie! Ob das nun der kräftige Brüller eines Lamborghini ist, oder das elektrische Rasseln eines Tessla. Man hört was man fährt und das ist auch gut so. Dass sich der Sound innerhalb und außerhalb des Wagens anders anhört, rundet hier dieses Gesamtpaket ab. Aber natürlich fährt man nicht durch eine ansonsten stille Landschaft.
Es gibt Umgebungsgeräusche. Wie der Kies, über den man gerade hinwegsaust, oder der Baum, gegen den man wieder geknallt ist. All das ist mit den entsprechenden Sounds hinterlegt. Und das nicht schlecht. Die verschiedenen Untergründe sind optimal vertont worden. Das erhöht den Fahrspaß nochmals.
Wenn man an einer Menschenmasse vorbei in Richtung Ziellinie fährt, dann wird man auch dort mit tosendem Applaus empfangen und lässt sich danach von der Masse feiern. So macht Siegen gleich noch mehr Spaß.
Auch ein Highlight an Forza Horizon 2 sind die vertonten Charaktere. Es reden zwar nicht alle, aber zumindest drei Charaktere haben eine Stimme verliehen bekommen. Zum einen der Festival-Betreiber, der einem immer zur Seite steht. Er begleitet einen auch bei jedem Rennen und motiviert, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist und feiert einen, wenn man gerade wieder mal eine Meisterschaft nach Hause geholt hast. Er ist sowas wie der persönliche Mentor.
Dann wäre da zum anderen noch die nette Dame im Spiel. Sie sieht nicht nur gut aus – nein, sie kümmert sich auch noch um die Autos. Sie bringt die Scheunenfunde auf Vordermann, motzt die eigenen Wagen auf oder ist dir bei der Kaufabwicklung bei Neuwagen behilflich.
Und die Dritte im Bunde ist natürlich das Navigationssystem. Sie sagt dir wo es lang geht. Mal gut, mal schlecht. So wie man das halt auch von den realen Beispielen kennt. Wer mag, kann aber das Multimediasystem „ANNA“ auch noch wesentlich mehr steuern. Zielpunkte setzen, Menüpunkte aufrufen und so weiter. Aber das muss man halt mögen, während des Rennens die Xbox anzuschreien, weil man wegen dem Spielsound doch ein wenig lauter reden muss.
Aber das Horizon ist ja ein Festival, bei dem es nicht nur um Autos und Rennen geht. Nein, es ist natürlich auch noch ein Musikfestival. Und damit man als Rennfahrer auch immer so ein bisschen das Festivalfeeling dabei hat, bietet das Horizon einen ganz besonderen Service. Man kann sich nämlich die speziellen Horizon-Radiosender einstellen. So hat man den Sound des Horizons quasi als Beifahrer dabei.
Aber was gibt es da für Musik? Nun, ähnlich wie beim Vorgänger hat man sich auch bei Forza Horizon 2 wieder mit BBC Radio zusammengetan und drei spezielle Horizon-Sender erstellt. Namentlich sind das:
- Horizon Pulse
- Horizon Bass Arena und
- Horizon XS
Was erwartet einen da? Bei „Horizon Pulse“ wird vor allem auf Disco-Sound gesetzt. Bei „Horizon Bass Arena“ hingegen wie schon der Name erahnen lässt eher harte Bässe und Beats. Hier ist von Elektro bis House alles dabei. Bei „Horizon XS“ werden dann alle Indie und Alterna-Rock-Fans zufrieden gestellt.
Aber es gibt nicht nur diese drei speziellen Radiosender. Es gibt nämlich noch vier weitere Radiosender und mit denen auch eine Besonderheit. Es handelt sich hier nämlich um reale Radiosender, die eine Art „Best-Of-Playlist“ für Forza Horizon 2 zusammengestellt haben. Also für Fans dieser Stationen sollte dann die Entscheidung recht schnell gefallen sein. Diese Radiostationen sind verfügbar:
- Hospital Records Radio
- Innovative Leisure Radio
- Ninja Tune Radio und
- Radio Levante
Auch hier sei natürlich die Frage gestellt, was einem bei diesen Labels erwarten darf. Bei „Hospital Records Radio“ sind die besten Musiker Londons unterwegs. Da kann man sich auf tolle Beats und super Songs einstellen. Mein persönlicher Favorit! Bei „Innovative Leisure Radio“ handelt es sich um ein Indie-Label aus LA. Also mit Musik aus Amerika. „Ninja Tune Radio“ ist das britische Pendant von „Innovative Leisure Radio“. Hier werden die Fahrerohren mit angenehmen britischen Indiebands versorgt. „Radio Levante“ ist wohl der exotischste Sender im Programm von Forza Horizon 2. „Radio Levante“ ist eine Radiostation aus der Toskana und hat sich auf klassische Musik spezialisiert. So hört man hier also alles von Mozart bis Verdi.
Insgesamt warten also sieben Radiostationen mit ungefähr 150 Songs darauf von den Fahrern gehört zu werden.
Fazit: Langanhaltender Fahrspaß garantiert
Forza Horizon 2 ist mehr als ein Rennspiel. Es ist in der Tat ein Festival. Man hat die ganze Zeit über das Gefühl, dass alles ein bisschen lockerer zugeht. Wenn man mal ein Rennen nicht gewinnt, ist das auch kein Beinbruch. Dann fährt man halt einfach nochmal oder hofft, dass die Gesamtwertung einen rettet.
Das Spiel versteht hier sehr gut die Brisanz aus dem „Renncharakter“ zu nehmen und durch Gelassenheit zu ersetzen. Das Spiel schafft es so ganz locker einen mehrere dutzend Spielstunden zu investieren. Denn mit den über 100 Meisterschaften und den über 200 kaufbaren Autos und vielen kleinen Nebenmissionen bietet dieses Spiel einfach eine unglaubliche Breite an Aufgaben. Und mal ganz von den fixen Missionen abgesehen. Mit der wirklich gelungenen Integration der Drivatare kann man eigentlich ein Rennen nach dem anderen fahren. Und hier ist der ebenfalls umfangreiche Onlinemodus noch gar nicht erwähnt worden.
Und diese Stunden, die man in dieses Spiel investiert um der ultimative „Horizon-Champion“ zu werden, werden einem aufgrund der wirklich herausragenden Grafik und den tollen Autos nicht viel vorkommen. Und wenn Landschaft und Autos noch nicht ausreichen sollten, dann spätestens nachdem man seinen persönlichen Lieblings-Radiosender gefunden hat. Denn wie schon gesagt: Es macht alleine das bloße Querfeldeinfahren einen heiden Spaß.
Ein wirklich gelungenes Spiel, welches vielleicht den einen oder anderen Genre-Fan zur „Forza-Serie“ führen kann. Allerdings muss man hier natürlich auch ganz klar abstecken. Die „Horizon-Reihe“ hat mit den üblichen Spielen von Forza so gut wie nichts gemein. Aber genau diese Unterschiede machen Forza Horizon 2 so besonders.
Die offene und KOMPLETT frei befahrbare Welt, die Freiheit bei der Meisterschaftswahl. Keinen Zwang zu verspüren, einfach drauf los fahren… Genau das ist Forza Horizon 2.
Fans der klassischen Forza-Spiele wird vielleicht die Steuerung etwas sauer aufstoßen, aber auch mit dieser kann man sich recht schnell arrangieren und hat dann auf jeden Fall auch als „Forza-Fan“ seinen Spaß mit dem Spiel.
Ein Thema, welches heutzutage leider auch immer mit erwähnt werden muss. Das Spiel lebt größtenteils von seinen – beim Kauf beinhaltenden – Elementen. Zusätzliche Inhalte, die man käuflich erwerben muss, gibt es nur ganz vereinzelt. Auch das ist ein Grund für Forza Horizon 2.
Ansonsten sei dieses Spiel natürlich allen empfohlen, die Fans von Rennspielen sind, die Fans von offenen Welten und schnellen Autos sind, die Spaß am Fahren haben.
Wie dieses Spiel im Vergleich mit den bevorstehenden Titel – insbesondere „The Crew“ – allerdings abschneiden wird, dass bleibt noch abzuwarten. Denn gewisse Ähnlichkeiten lassen sich schon jetzt feststellen. Wer da die Nase vorne hat, wird sich dann zeigen…
Bis dahin ist Forza Horizon 2 aber auf jeden Fall mit einem Alleinstellungsmerkmal unterwegs und sollte in keiner „Garage“ von Racing-Fans fehlen…
Pro |
Contra |
---|---|
Große Breite an Missionen |
Wenig Abwechslung bei Missionen |
Herausragende Grafik (übergreifend) |
Oftmals gleiche oder ähnliche Strecken |
Hohe Songvielfalt und insgesamt guter Sound |
Teils zu wenig Orte, bzw. signifikante Unterschiede |
Extrem große Auswahl an Lizenzfahrzeugen |
Steuerung im Vergleich zu anderen Forza-Titel |
Wertung:
Kategorie |
Punkte |
Begründung |
---|---|---|
Inhalte |
8 |
Große Auswahl an Meisterschaften, unterschiedliche Meisterschaften, allerdings mit oftmals gleichen oder sehr ähnlichen Rennarten und Strecken |
Gameplay |
8 |
Steuerung als Forza-Fan zunächst etwas ungewohnt, aber schnelle Umgewöhnung und sehr hoher Gesamt-Spielspaß bis man gegen einen Baum knallt… |
Realismus |
9 |
Autos und Landschaften sehr detailreich und realistisch nachgestellt. Manche physikalische Begebenheiten (z.B. Bäume) nicht optimal umgesetzt |
Grafik |
10 |
Detailreich und pixelstark. So stellt man sich Next-Gen-Grafik vor |
Sound |
10 |
Tolle Songvielfalt und –auswahl. Durch Radiosender für die meisten was dabei. Autosounds und Umgebungsgeräusche realistisch und sehr gut umgesetzt |
Gesamtbewertung |
90 % |
Forza Horizon 2 ist auf jeden Fall ein Highlight für alle Racing-Fans und Freunde des eher Arcade-artigen Racingvergnügen. Tolle Welten, tolle Autos, tolle Musik. So macht Autofahren Spaß |
Infos:
Publisher |
Microsoft-Studios |
---|---|
Entwickler |
Playground Games (Xbox One) Sumo Digital (Xbox 360) |
Plattform(en) |
Xbox One/360 |
Genre |
Rennspiel |
Release |
2. Oktober 2014 |
Website |
|
Preis: |
Xbox 360: ca. 45 € Xbox One: ca. 50 € |
2 thoughts on “Forza Horizon 2”
Dieses Spiel ist wirklich sehr unterhaltsam. Ich habe früher gerne Need for Speed gespielt. Das Horizon Forza 2 ist ganz anders und macht mir viel mehr Spass. Als Rentner habe ich schon viele Meisterschaften gewonnen. Mittlerweile habe ich 80 Autos im Fuhrpark. Bei den Parties beim Festival werde ich immer als Champion bezeichnet. Wann erreicht man das grosse Finale? Grüsse von Peter 82 Jahre alt
Hallo Peter,
schön, dass dir das Spiel so gefällt wie mir 😉
Fix zu deiner Frage: Nach dem Abschluss 15 Meisterschaften erreicht man das „Große Finale“. Das erkennst du ganz einfach am Rennen, denn das ist ein richtig langer Kurs, der dich über die ganze Karte bringt. Hast du das „Große Finale“ einmal gewonnen, kannst du dich erneut über Meisterschaften für ein solches qualifizieren. Es gibt also nicht wirklich ein „Ende“ bei diesem Spiel. Ich persönlich habe zwei „Große Finale“ absolivert!
Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten!
Keep on Gaming
~Alex