Ein neues Point&Click Adventure aus dem Hause Daedalic. Geliebte Comic-Grafik wie bei der glorreichen Deponia-Trilogie. Und dazu jede Menge Anspielungen auf Videospiele, Filme und anderen nerdigen Shit. Eigentlich eine Kombination, die ein neues Lieblings-Spiel hervorbringen sollte. Warum dies leider nicht so ist, erfahrt ihr in meinem Test zu „Randal´s Monday“. 


PC-Review von Mario

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Story: Ein Ring ihn zu knechten

Randal Hicks ist ein kleptomaner, psychopathischer Antiheld, der sein Leben nicht wirklich auf die Reihe bekommt. Weder hat er Geld die Miete zu bezahlen, noch schert er sich wirklich um seine Arbeit. Selbst seine Freunde leiden mehr unter seiner Anwesenheit als sie ihnen Freude bringt. 
Doch beginnen wir am Anfang: Randal sitzt mit seinem besten Freund Matt und dessen Verlobter in einer Bar und spricht über die anstehende Hochzeit. Während die schöne Frau eine frische Runde Bier holt, macht Matt einen großen Fehler: Er zeigt seinem besten Freund Randal einen goldenen Ring, den er seiner Freundin schenken möchte.
Randal ist völlig fasziniert von diesem Ring – und seine Veranlagung sorgt dafür, dass er am Ende der durchzechten Nacht in Besitz dieses Ringes gelangt.
Der nächste Morgen: Kopfschmerzen, verschlafen und Montag. Als ob das noch nicht genug schlimme Dinge auf einmal wären, verliert Randal seinen Job und und einen – vielleicht den einzigen – Freund: Matt hat sich nämlich das Leben genommen.

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Der Tag endet nach etlichen skurrilen Szenen und Rätseln für Matt. Vor allem der Obdachlose vor seinem Haus wirft mit merkwürdigen und schleierhaften Floskeln um sich. Gut, wenn dieser schreckliche Tag endlich zu Ende geht und Randal erschöpft ins Bett fallen kann.
Der nächste Morgen: Montag. 
Halt. Stop. Da stimmt etwas nicht. Auch Randal erkennt schnell, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, und dabei sind nicht die merkwürdigen Geräusche aus dem Zimmer seines Mitbewohners gemeint. Erneut landet Randal in der Küche bei seinem frisch verstorbenen Freund. Doch dieses Mal diente scheinbar nicht der Backofen als Mittel der Wahl, sondern Matt hat sich mit einem Mixer getötet. Dafür spart sich der Abschiedsbrief Matts den grandiosen Abschluss aus „The Breakfast Club“. 
Der nächste Morgen: Montag.
Randal steckt in einer Zeitschleife fest, ähnlich wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Gibt es etwas schlimmeres als jeden Tag aufzuwachen und festzustellen, dass Montag ist? Gegen Samstag hätte Randal vermutlich nichts einzuwenden. Und der ominöse Ring scheint irgendwie dafür verantwortlich zu sein…
Randal versucht nun, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und der Zeitschleife zu entkommen. Und bestenfalls auch seinen Freund Matt zu retten. Doch das stellt sich als gar so einfach heraus…

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Gameplay: Old but Gold

Auch wenn Daedalic Entertainment lediglich als Publisher und nicht als Entwickler hinter Randal´s Monday steht, haben auch die Jungs von Nexus Game Studios sich an den alten Adventure-Games orientiert und einen klassisches Point&Click erschaffen. Gegenstände können betrachtet, benutzt und eingesteckt werden. Ob wir hierfür eine moderne Steuerungsvariante oder die altbekannte nutzen, bleibt uns überlassen. Und selbstverständlich können Gegenstände miteinander kombiniert werden – und dies müssen wir auch, um die sich uns stellenden Aufgaben zu lösen. 
Doch hier offenbaren sich die ersten Schwächen von Randal´s Monday. Als erstes das Inventar von Randal. Wo wir normalerweise ein übersichtliches Inventar mit all unseren Gegenständen vorfinden, offenbart sich Randals Rucksack als Comic-Heft. Die Idee ist natürlich sehr witzig – allerdings führt es schnell zu Frustrationsmomenten, wenn zusammengehörige Gegenstände auf mehrere Seiten verteilt sind. Insbesondere deswegen, weil wir immer wieder an den Punkt gelangen, an dem einfach alles mit allem zu kombinieren versucht wird, um einen Schritt weiter zu gelangen.

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Und hier stoßt schon der zweite Aspekt auf. Dass die Lösungen für Rätsel nicht offensichtlich sein dürfen ist klar. Der Reiz bei solchen Spielen ist schließlich, durch mehrfaches Versuchen und abwegigen Überlegungen die Lösung zu finden oder zu erraten. Doch bei Randal´s Monday vermisse ich sowohl den „AHA“-Effekt, nachdem ich ein Rätsel gelöst habe und mir die Schuppen von den Augen fallen, als auch jegliche Logik dahinter. Beschämend muss ich zugeben, dass ich ohne den ein oder anderen Blick in die Komplettlösung wohl noch heute verzweifelt vor dem Schloss des Sicherheitsroboters im Comic-Shop stehen würde. Oder vor dem viel zu nüchternen Pastor. Oder an einer der vielen anderen Stellen, die sich mit gesundem (oder auch weniger gesundem) Menschenverstand nicht lösen lassen. 
Einen Ausgleich hierfür gibt es allerdings in Form von Anspielungen auf Filme, Videospiele und Pop-Kultur im Allgemeinen. Und diese Masse an intertextuellen Bezügen finden sich sonst nirgendwo. Egal an welchem Ort man sich in der Kleinstadt (reisen kann man übrigens ganz bequem per U-Bahn und muss nicht ständig alles ablaufen!) befindet, überall werden wir von Bezügen zu allerlei geekingen Dingen überhäuft. Und diese Bezüge sind großteils sogar sinnvoll in Story und Dialoge eingeflochten. Ich bin mir sicher, dass ich nur einen Bruchteil davon gefunden, wahrgenommen und letztendlich auch verstanden habe. Es wird nicht lange auf diesen Seitenhieben herumgeritten, sondern sie schleichen sich immer wieder ein. Und zwar in Massen. Ob Adventure-Games, Star Trek, Breakfast Club, Duke, Herr der Ringe, Twilight Zone oder etliche andere. Es ist eine wahre Freude, wenn wir wieder eine dieser Anspielungen verstanden haben. 

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Grafik: Simpel in positver und negativer Weise

Die Schlichtheit der Comic-Grafik passt perfekt zum Genre. Man versuchte hier nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern orientierte sich an den erfolgreichen Konkurrenten im Genre. Die Schauplätze, aber auch die Charaktere, sind schlicht, aber dennoch liebevoll und mit vielen Details gestaltet. Vor allem bei Orten wie dem Comicladen wird diese Liebe zum Details sehr deutlich.

Ganz und gar nicht beeindrucken konnten mich dagegen die Aninmationen. Sie wirken abgehakt und fügen sich nicht wirklich in Ihre Umgebung ein. Bei Randal selbst fällt dies noch nicht allzu stark auf, doch bei den Nebencharakteren lässt sich auch mit viel Mühe nicht übersehen, dass bei den Animationen gespart wurde.

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Sound: Ich höre Stimmen…

Besonders überzeugen konnte mich die Synchronisation und die zugehörigen Stimmen. Im Orignalton Englisch sogar noch überzeugender – aber ebenfalls im Deutschen eingängig, passend, stimmig. Auch wenn die Charaktere selbst leider nur wenig Tiefgang mit sich bringen, passen die Synchronstimmen wie die Faust aufs Auge und verleihen letztendlich doch ein großes Maß an Individualität.

Weniger überzeugen konnte dagegen die Hintergrundmusik. Viel zu selten wechselt diese und wird daher schnell eintönig. Wo ich bei Deponia den Soundtrack noch unglaublich gefeiert habe, wird der mitgelieferte Soundtrack von Randals Monday wohl eher tief im Schubladen verschwinden.

 

Fazit: Nur für Geeks

Ich habe mir einfach so viel mehr erwartet. Die Rahmenbedingungen bei Randal´s Monday stimmen: Eine abgedrehte Story, irre Charaktere und unzählige Anspielungen auf Film und Pop-Kultur, die immer wieder zum Schmunzeln bewegen. Daher finde ich es besonders schade, dass das Spiel an dem wesentlichen Punkt des Genres versagt: Die Rätsel. Die meisten Lösungen sind einfach derart abwegig und abgedreht, dass unfassbar viel Zeit verstreicht, bis man wieder einen Schritt weiter kommt. Das hübsche, aber völlig umständliche Inventar leitet hier ebenfalls seinen Beitrag, um die Spielfreude zu trüben.
Insgesamt hatte ich Spaß mit Randal, ja. Vor allem, weil ich oft genug lachen durfte. Doch hätte ich nicht an der ein oder anderen Stelle in die Lösung geblickt, hätte ich vermutlich irgendwann genervt aufgegeben. Und das geschieht ehrlich gesagt nicht allzu schnell. 
Für absolute Geeks definitiv eine Empfehlung – für den normalen Point&Click-Spieler aber ein harter Weg bis zum Ende und ohne dem Verständnis der unzähligen Anspielungen auch nicht allzu reizvoll.    

 

Pro

Contra

witzige Story

unlogische Rätsel

skurrile Charaktere

umständliches Inventar

etliche Anspielungen auf die Geek-Kultur

schwache Animationen

 

oberflächliche Charaktere

 

 

Kategorie

Punkte

Begründung

Story

8

Skurrile Charaktere und unzählige Anspielungen auf Videospiele, Filme und die Pop-Kultur

Gameplay

5

schreckliches Inventar, teils völlig unlogische Rätsel

Grafik

 

7

Schöne Comic-Stil, schwache Animationen

Sound

7

Gute Synchronisation, langweilige Musik

Gesamtbewertung

68 %

 

 

 

Entwickler Nexus Game Studios
Publisher Daedalic Entertainment
Release 12.11.2014
Plattform PC, Mac
Website Randals Monday
Genre Point&Click Adventure
Preis

22,99 € (Steam)

21,77€ (Amazon)

FSK ab 16
Systemvoraussetzung

Windows PC:

  • Prozessor: 2.4 GHz, QuadCore Prozessor
  • Arbeitsspeicher: 4096 MB
  • Grafikkartentypen: ATI Radeon HD 4 Reihe
  • DirectX Version: 9.0c
  • Festplattenspeicher: 7.5 GB

Mac:

  • OS: Mac OS X Version 10.7 or higher 
  • Processor:  release year 2010 or newer 
  • Memory: 4 GB RAM 
  • Graphics: Intel HD4000, nVidia or AMD graphic card 
  • Hard Drive: 8500 MB available space 
  • Sound Card: DirectX 9 compatible