Hast du was es braucht, um die nordischen Götter zu beeindrucken?
Als Thora musst du dich den Göttern beweisen, bevor du Zutritt zu Walhalla erlangst.
Bevor du jedoch das Abenteuer anstrebst: Ist es würdig genüg gespielt zu werden?
Finde es hier heraus!
[Nintendo Switch] Review von Phil-kun
Inhaltsverzeichnis:
Handlung:
Das Leben nach dem Tod!
"Ich war mit meinem Schiff auf hoher See als ein heftiger Sturm aufkam. Die Wellen wurden immer größer und größer. Blitze krachten in das Wasser und unser Schiff wurde von den Kräften des Meeres beherrscht. Ich erinnere mich noch an die Geräusche von zersplitterndem Holz und jaulendem Wind, als uns eine riesige Welle einverleibte.
Unser Schiff sank und wir mit ihm.
Das Netz von Ran hatte mich fest im Bann und zog mich immer tiefer in das Reich von Ran, Göttin des Meeres, hinunter. Der Tod war über mich gekommen. Ein unehrenhafter und grausamer Tod. Doch als ich erwachte, war ich nicht von Wasser und Knochen umgeben, sondern ich war umgeben von Stille in einem ruhigen Tal.
Die Esche der neun Welten, Yggdrasil, war in der Ferne zu sehen. Eine Stimme bot mir an mich den Göttern beweisen zu können, um trotz meines unansehnlichen Todes nach Walhalla zu gelangen. Fünf Joten soll ich besiegen, um das Ansehen der Götter zu erlangen.
Ich, Thora, benannt nach Thor, dem Gott der Blitze und des Donners, werde mich aufmachen jene Joten zur Strecke zu bringen, um meinen Platz in Walhalla zu sichern!"
Gameplay:
Bezwinge Joten für deine Ehre!
Inspiriert durch die nordische Mythologie ist Jotun ein merkwürdiges Spiel mit Biss.
Als Thora hast du die Aufgabe dich den Göttern zu beweisen, indem du fünf Welten bereist und in ihnen jeweils einen Jötunn bezwingst.
Die Reise ist gefüllt mit Hindernissen und Schwierigkeiten, doch die Joten selbst sind die wahre Herausforderung. Bevor wir uns jedoch in der Welt von Jotun verlieren, werfen wir nochmal einen Blick auf Thora, die Protagonistin im Spiel.
Die Wikingerin: Thora!
Vorgestellt habe ich sie mittlerweile schon zur Genüge. Thora, die gefallene Wikingerin, möchte nichts lieber als in Walhalla zu weilen. Doch dies sei ihr erst vergönnt, wenn sie dieses Abenteuer meistert.
Mit ihrer geliebten und mächtigen Axt kann sie jedem, der sich ihr in den Weg stellt, mächtige Hiebe erteilen. Dabei wird hier zwischen normalen und starken Angriffen unterschieden. Normale Angriffe können schneller vollführt werden, als starke Angriffe, sind aber deutlich schwächer.
Ebenso kann sie eine akrobatische Ausweichrolle vollführen. Wenn sie in den Welten Schreine von Göttern findet, dann bekommt sie von jenen Göttern auch eine bestimmte Kraft, die Thora nur allzu gerne einsetzt.
Die Welten: Nordische Reiche!
Fünf Joten in den unterschiedlichsten Domänen gilt es zu bezwingen. Diese Reiche sind:
Jötunheim
Hier startet dein Abenteuer mit Thora. Ein Land voll mit grünem Leben, aber auch tödlichen Gefahren.
Giftige Pilze verpesten einige Teile des Landes, doch das Land zu Füßen von Yggdrasil, dem Weltenbaum, weiß sich zu wehren. Kräftige Pflanzen mit blauen Blüten neutralisieren die giftigen Sporen der Pilze.
Der legendäre Mimirs Brunnen befindet sich ebenfalls in Jötunheim und wacht über den Fortschritt in deinem Abenteuer.
Nidawellir
Tief in der Dunkelheit unter Yggdrasil im Erdreich befindet sich Nidawellir. Das in Dunkelheit gehüllte Land wird von den tüchtigen, aber ebenfalls heimtückischen, Zwergen bewohnt.
Der Schlangendrache Nidhöggr treibt sein Unwesen bei den Wurzeln von Yggdrasil. Das Land selbst strotzt nur so von wertvollen Rohstoffen, welche die Zwerge nur zu gerne in ihren Minen abbauen.
Es war in Nidawellir, wo Mjölnir, Thors Hammer, geschmiedet wurde.
Niflheim
Ein Reich voller Eis und Kälte. In diesem von Eis beherrschten Gebiet leben nicht viele Kreaturen.
Eisriesen, welche die Kälte sehr zu schätzen wissen, sind eine der wenigen Kreaturen, die sich in den eisigen Ländereien wiederfinden.
Doch auch Jörmungandr, die Midgardschlange, hat Gefallen an Niflheim gefunden und zieht in den eisigen Flüssen ihre Bahnen.
Ginnungagap
Als Leere wird dieser mystische Ort oft bezeichnet. Es ist die Zwischenwelt, von wo aus Thora die anderen Welten bereisen kann.
Die Sternenbilder des nordischen Himmels so wie auch die Baumkröne von Yggdrasil liegen dem Ort am nächsten.
Muspelheim
Das komplette Gegenteil zu Niflheim. Wo Niflheim kalt und eisig ist, ist Muspelheim das Land des Feuers.
Es wird erzählt, dass durch das Zusammentreffen der Hitze Muspelheims und der Kälte Niflheims der Urzeitriese Ymir aus dem entstandenen Nebel und Dunst in Ginnungagap hervorkam.
Aus seinem ermordeten Körper bauten die ersten Götter, der Sage nach, die Welt.
Die Joten: Riesige Bosse!
Nun nachdem ich dir die Welten bzw. Domänen der Joten nähergebracht habe, ist es an der Zeit die Joten selbst kennenzulernen:
Jera
Sie regiert in Jötunheim. Jeras Rune wird in Verbindung mit der Ernte, Fruchtbarkeit und Erde gebracht.
Als Pflanzenwesen beherrscht sie die Natur und kann ihre Wurzeln überall schlagen. Ihre wahre Gestalt in Form einer Blume schützt sie mit ihrem grotesken Äußeren.
Fé
Sie beherrscht das Reich der Zwerge Nidawellir. Fés Rune repräsentiert ihrer Bedeutung nach Reichtum, Macht und Gold.
Fé ist aus Erde und Stein geformt. Ihr goldenes Haar und rubinroten Augen verdankt sie den gleichnamigen Reichtümern. Sie wird von den Zwergen verehrt.
Isa
Er haust in dem Land des Eises Niflheim. Isas Rune bedeutet Eis, Kraft und Stille. Er ist ein Riese ganz aus Eis und Frost.
Sollte sein ruhiges Gemüt gestört werden, sieht er sich gezwungen alles und jeden in seiner Umgebung zu Eis erstarren zu lassen.
Hagalaz
Ginnungagap ist ihre Heimatstätte. Hagalaz Rune vereint die Wörter Hagel, Krise und Chaos. Ihr Körper ist aus Wolken, Donner und purem Chaos entstanden.
Sie kontrolliert Blitze und Donner. Sollte sie wütend werden, so teilt sie sich auf und kann dadurch die doppelte Menge an Chaos über ihre Widersacher hageln lassen.
Kaunan
Er hat sich in dem feurigen Muspelheim zurückgezogen. Kaunans Rune beschreibt die Wörter Fackel, Sterblichkeit und Schmerz. Seine feurige Gestalt macht ihn zu einem legendären Schmied.
Er wird als Vater der Schmelzriesen angesehen und ist der Schmied des Schwertes von Ragnarök.
Die Herausforderung: Auf nach Walhalla!
Mit Jotun: Valhalla Edition erschien das Spiel 2016 nicht nur zum ersten Mal auf Konsolen, sondern brachte ebenso eine ordentliche Herausforderung mit sich.
Hier kann man sich erneut gegen die Joten beweisen, jedoch dieses Mal sind sie um einiges schwieriger.
So sind die Reaktionen von Kaunan zum Beispiel um einiges schärfer oder die Liebe zur Selbstteilung bei Hagalaz stärker vertreten.
Grafik:
Handgezeichnete nordische Kunst!
Die bereits gezeigten Screenshots nehmen mir hier die Worte vorweg.
Alle Grafiken in dem Spiel sind handgezeichnet und anschließend animiert worden.
Diesen Aufwand merkt man im Spiel deutlich, da jedes Frame wie ein eigenständiges handgezeichnetes Bild wirkt. Trotz dieser Detailtreue bleibt das Spiel jederzeit ruckelfrei und vermittelt immer gut ersichtlich, wo sich Thora gerade befindet.
Sound:
Ergreifend Atmosphärisch!
So stellt man sich nordische Musik vor. Der komplette Soundtrack ist instrumental und verzichtet auf elektronische Instrumente. Man kann sich gut vorstellen, dass Teile des Soundtracks tatsächlich früher hätten gespielt werden können.
Er verstärkt die gewaltige Atmosphäre des Spiels zur jederzeit. Auch die Synchronsprecher, welche den gesamten Text in altertümlichen isländisch gesprochen haben, haben eine gute Arbeit abgeliefert.
Fazit:
Wikinger wären stolz!
Jotun ist wahrlich ein Erlebnis, welches kein Fan von Action-Adventure bzw. Indie-Spielen verpassen sollte. Ach was sage ich da; Es sollte eigentlich kein erfahrener Spieler verpassen!
Warte…Spreche ich hier von der Wahrheit oder wurden meine Sinne von nordischen Flüchen vernebelt?
Gehen wir es einmal systematisch durch:
Die Handlung, auch wenn sie sehr spärlich ist, hat eine sehr ergreifende und tiefe Geschichte. Sie wird vollständig erzählt und lässt einen mit Thora mitfühlen und -leiden. Dennoch sehe ich darin kein pures Meisterwerk. Sie funktioniert, aber sie nimmt einem alleine nicht den Atem weg.
Das Gameplay ist definitiv sehr gut gelungen. Die Steuerung wirkt sehr intuitiv und man erlernt sie recht schnell. Sie ist auch nicht unnötigerweise verkompliziert, sondern kommt mit wenigen Eingaben aus. Trotz der einfachen Steuerung ist vom Spieler eine gewisse Geschicklichkeit gefordert, aber nicht so immens wie in Shadow of Colossus, Dark Souls, Titan Souls oder Cuphead (mit diesen Spielen wird Jotun gerne verglichen).
Die sehr kurze Spieldauer von zwei bis vier Stunden machen aus dem epischen Abenteuer ein schönes Erlebnis, welches man – aus Sicht der Handlung – aber auch mit einem kurzen LetsPlay genauso schön erleben könnte.
Mit dem Valhalla Modus ist zwar ein Spielmodus hinzugekommen, welcher dem Spieler schwierigere Versionen der Joten zur Verfügung stellt, aber macht das ursprüngliche Spiel keinen Deut länger oder ändert irgendetwas an der Handlung.
Die Grafik ist äußerst beeindruckend. Man spürt, dass viel Arbeit und Herzblut in die handgezeichneten Animationen floss. Ebenso fällt auf, dass die Grafik stetig auf die Größe der Welt und eigentlichen Überlegenheit der Joten hinweist. Diese Entscheidungen sind natürlich nicht falsch, aber auch nichts Überragendes. Sicherlich ist die Grafik sehr beindruckend, aber es zeichnete sich bei mir nicht dieser "WOW-Effekt" ab.
Beim Sound verhält es sich genauso bei mir. Die Soundtracks sind beindruckend und geben dem Spiel eine ordentliche Portion Atmosphäre. Aber auch hier, fehlt es an diesem letzten Tropfen.
So kann ich abschließend sagen, dass Jotun definitiv ein beeindruckendes Indie-Spiel ist, aber es bei mir nicht den Status als "das schönste" oder "das beeindruckendste" Spiel überhaupt erhält. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass das Spiel – fast drei Jahre nach seinem ursprünglichen Release und fast zwei Jahre nach dem Release der Valhalla Edition wohlgemerkt – es ebenfalls noch auf die Nintendo Switch geschafft hat. Solche „Indies“ sind meiner Meinung nach immer herzlich willkommen!
Viel Spaß beim Zocken!
Pro und Contra
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Pro |
Contra |
|---|---|
|
Unglaublich atmosphärisches Gameplay |
Zu kurz |
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Mächtige Bosskämpfe |
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Valhalla Modus: Herausforderndere Bosskämpfe |
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Wertung
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Kategorie |
Punkte |
Begründung |
|---|---|---|
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Handlung/Inhalt |
8 |
Hoch emotionale und ergreifende Geschichte rund um den Tod und den Verrat, den Thora gespürt hat. So ergreifend wie sie ist, so kurz ist sie auch; In anderen Worten: Sehr kurz Etwas mehr Handlung und Konzentration auf die Charakterentwicklung rundum Thora hätten es perfekt machen können. |
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Gameplay |
8 |
Gutes Gameplay, welches sehr gut zu dem Genre passt. |
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Grafik |
9 |
Geniale Grafik, bei der mir ein bisschen der letzte Schliff bzw. der "WOW-Faktor" fehlt. |
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Sound |
8 |
Gute Komposition, welche wunderbar auf die Welt passt und dem Bildwerk deutlich mehr Leben einhaucht. Aber auch hier fehlte irgendwie die Besonderheit, sodass man den Soundtrack zwar gerne hört, aber gleich wieder vergisst, da er nichts Einzigartiges an sich hat. |
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Gesamt |
83 % |
Rundum ein sehr guter Indie-Titel bei dem leider der letzte Schliff irgendwie fehlt. |
Das Wissenswerte zum Spiel:
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Publisher |
Thunder Lotus Games |
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Entwickler |
Thunder Lotus Games |
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Plattform |
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Genres |
Action-Adventure |
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Release |
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Website |
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Preis |
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Altersfreigabe |
USK ab 12 Jahren |
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Spielzeit |
5 Stunden |