Gefaltet, geknickt und geklappt! Die Welt von Super Mario ist dem Origami König anheimgefallen! Wird Mario die Sache glatt bügeln können?

Konsole: Nintendo Switch

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis:

Handlung: Gefaltet bis zum Untergang!

Pah! Origami-Festival, was für ein Schwachsinn! Warum sollte man das Falten von Papier feiern? Na egal, es hat auch was Gutes: Prinzessin Peach wird abgelenkt sein und all ihre kleinen Toads ebenso! Das ist die Chance sie endlich zu entführen! BWAHAHAHA!

Endlich? Hat unsere Unverschämtheit es denn nicht schon 20 Mal versucht in diesem Jahr?

Jetzt muss ich nur noch meine geheime Waffe fertigstellen und dann…

*KRACH*

Wer zum Knick hat da gerade meine Wand eingerissen?! Was bist du denn für ein schiefgefalteter Wicht? Siehst aus wie ein kantiger Schmetterling! BWAHAHA!

Hey, was machst du da!? ARRRGHH!

Jetzt müssen seine Schergen nur noch zu prächtigem Origami gefaltet werden. Ich werde die ganze Papierwelt nach meinem Willen beugen, falten und knicken; Zu einem neuen Origami-Königreich!

Als nächstes ist die Prinzessin dran…

An einem ruhigen und friedlichen Morgen fahren Mario und Luigi zusammen in Luigis Kart zu Toadstown, um dort das heiß ersehnte Origami-Festival zu erleben! Das Origami-Festival dient als Feier der alten Kunst des Faltens; das Origami. Kaum waren die beiden in Toadstown angekommen, machten sie sich auf, um Prinzessin Peach in ihrem dortigen Schloss zu besuchen, schließlich wurden die beiden von der Prinzessin höchstpersönlich eingeladen. Doch etwas schien komisch mit der Stadt zu sein. Sie war komplett still. Keine hektischen Toads, keine faulenzenden Toads und noch nicht einmal irgendwelche Schergen von Bowser, die irgendwelche bösen Pläne des Koopa Königs ausführten. Mit einem mulmigen Gefühl, gerade Luigi wird bei geisterhaften Stimmungen schnell unruhig, machten sie sich auf, um im Schloss nach dem Rechten zu sehen.

Als sie das Schloss betraten, schloss sich die Tür hinter ihnen wie von Geisterhand und konnte auch nicht mehr geöffnet werden. Kurz darauf wurden sie im Empfangsbereich des Schlosses von Prinzessin Peach begrüßt, doch etwas war komisch: Sie war gefaltet! Jemand hatte Prinzessin Peach in Origami gefaltet und kontrolliert sie obendrein noch! Bei dem gescheiterten Versuch der Prinzessin Peach Mario im Schlossverlies einzusperren, machte Mario die Bekanntschaft mit Olivia, einem freundlichen Origami-Mädchen, dass Mario bittet, sie zu retten und das Schloss mit ihr schnellstmöglich zu verlassen!

Sie erklärt auf ihrer Flucht, dass das Schloss von Faltschergen eingenommen wurde, welche alle Toads entführt haben und obendrein die Prinzessin gefaltet haben. Doch die zwei sind nicht allein im Verlies des Schlosses. Auch die Schergen von Bowser warteten dort unten bereits auf…nunja ihren Auftritt bei dem glatten Plan ihres großen und mächtigen Herrschers, welcher selbst bereits geknickt und gefaltet wurde, jedoch konnten die Faltschergen Bowser nicht kontrollieren, so haben sie ihn einfach mit einem Wäschezwicker befestigt hängen lassen. Trotz der eingefalteten Statur von Bowser schmiedete er sofort mit Mario einen Plan und einen Waffenstillstand, um zusammen aus dem Schloss ausbrechen zu können und dem ungebetenen neuen Bösewicht einen Knick zu verpassen!

Kurz bevor sie das Schloss verlassen konnten, wurden sie von niemand anderes als jenem Bösewicht und Herrscher über die Faltschergen aufgehalten. König Olly, Olivias Bruder, hat den Plan gefaltet, die gesamte Papierwelt zu Origami zu falten und dabei alle Toads zum Schweigen zu bringen. Um diesen Plan verwirklichen zu können, verzauberte er alsbald das Schloss der Prinzessin Peach und hob es mit der Macht von Origami vom Boden ab und hüllte es hoch auf einem Vulkan mit fünf scheinbar unzerstörbaren Luftschlangen ein, um von dort aus seinen Plan entfalten zu können.

Währenddessen wichen Mario, Olivia und Bowser all den Luftschlangen aus und sprangen vom Schloss, dass mittlerweile bereits weit vom Boden entfernt war. Bowser wurde durch seine Schergen gerettet, doch Mario fiel zusammen mit Olivia schließlich in die Tiefe und hinein in den Flüsterforst.

Wird es Mario gelingen Olly aufhalten zu können und Prinzessin Peach aus ihrem gefalteten Gefängnis befreien können?

Gameplay: Mit (Hirn-)Schmalz in der Falz!

Es ist wieder soweit! Ein neues Paper Mario Spiel ist erschienen und es hört auf den Namen Paper Mario: The Origiami King.

Seit geraumer Zeit ist die Paper Mario Spielereihe ein heißer Diskussionspunkt in der Videospielgemeinde insbesondere unter den Paper Mario Fans. Gerade eine Frage wird dabei immer wieder gestellt: Wird das nächste/neue Paper Mario wieder so wie die alten sein?

Welche alten? Nun, Paper Mario gibt es mittlerweile seit 2001 außerhalb von Japan und wenn man das Erscheinungsdatum in Japan berücksichtigt, dann gibt es Paper Mario mittlerweile tatsächlich schon seit 20 Jahren, denn dort ist Paper Mario für den Nintendo 64 unter dem Namen Mario Story 2000 erschienen. 20 Jahre ist diese Spieleserie nun schon alt und damit natürlich verbunden sind die Fans auch schon ein wenig gealtert.

Ich bin damals selbst als Kind mit Paper Mario 64 in die Spielereihe eingestiegen und seit eher ein großer Fan aller Paper Mario Spiele, einen Umstand, den ich später in meinem Fazit freilich noch ein wenig argumentieren muss. 2004 ist mit Paper Mario: Die Legende vom Äonentor der zweite Titel der Reihe für Nintendo Gamecube erschienen. Beide Titel waren und sind beliebt für ihre charmanten und einzigartigen Charaktere, den witzigen Dialogen, der spaßigen Handlung wie auch dem rundenbasierten Action-Kampfsystem. Ganz nach klassischer RPG-Manier schuf Intelligent Systems mit diesen beiden Spielen ein rundenbasiertes Kampfsystem, dass es ermöglichte mit nur recht wenig Aktionen ein recht anspruchsvolles Kampfsystem zu erzeugen, welches durchaus Taktik verlangte.

2007 erschien mit Super Paper Mario auf der Nintendo Wii der dritte Titel der Reihe und läutete eine neue Ära der Paper Mario Spiele ein. Hier wurde das beliebte rundenbasierte Kampfsystem mit Jump&Run Leveln und Elementen ausgetauscht, welche zu einem sehr facettenreichen Jump&Run Vergnügen geführt haben. So manch treue Fans fingen jedoch dabei an ihr gewohntes Paper Mario zu vermissen und hofften darauf, dass das nächste Paper Mario doch gefälligst wieder rundenbasierte Kämpfe haben solle.

Der Wunsch ging in Erfüllung, denn mit Paper Mario: Sticker Star, welches 2012 für den Nintendo 3DS erschien, erschien damit auch endlich wieder das rundenbasierte Gameplay, doch etwas war anders: Die einzigartigen Charaktere waren verschwunden, es gab keine Partner im Kampf mehr und die Aktionen im Kampf wurden mit item-ähnlichen Attacken, den sogenannten Stickern, ersetzt. Aus den so detailreichen Gebieten der bisherigen Spiele wurden Levels, die auf einer Weltkarte verstreut waren und 90% der Nicht-Spieler-Charaktere (NSC) waren Toads. Originalität wurde für einfach zu erkennende Mario-Charaktere eingetauscht, facettenreiche Dialoge/Handlungen wurden durch eine lineare Handlung mit andauernden Papierwitzen ersetzt und die Kämpfe wurden überflüssig.

Seit jeher sind so manche vorher erwähnte treue Fans furchtbar von einem Videospiel für Kinder enttäuscht, dass es nicht mehr so ist wie es einmal vor 20 Jahren war. Persönlich fand ich Paper Mario: Sticker Star in der Tat recht einfältig und langweilig, dennoch machte es einfach Spaß; Und der Spaß im ähnlichen Stil, doch mit einer weitaus interessanteren Handlung ging 2016 mit Paper Mario: Color Splash weiter; Auch hier fanden sich leidige Elemente aus Sticker Star wieder, aber dennoch konnte das Spiel mich durch dessen Witz und Charme wie auch dessen Präsentation überzeugen.

Und wie macht Paper Mario: The Origami King im Jahr 2020 auf der Nintendo Switch nun weiter?

Wurden die kritischen Fanstimmen erhört und das ursprüngliche Kampfsystem wieder eingeführt? Gibt es wieder Partner? Haben die Papierwitze endlich aufgehört?

Nein, Jein und definitiv Nein.

Aber alles der Reihe nach:

Steuerung: Die richtige (Falt-)Technik macht‘s!

Mario lässt mich mit einer klassischen Steuerung durch die Welt bewegen. Mit dem linken Analogstick kann man ihn in alle möglichen Richtungen steuern und mit einer Aktionstaste auch springen lassen. Zudem kann er mit der gleichen Taste auch mit NSCs und der Welt interagieren, wenn es z.B. auch mal ein Schild zu lesen gibt oder ein alter Mechanismus ein Juwel von ihm will. Sobald der Hammer gefunden wurde, kann man mit diesem auch mittels einer anderen Aktionstaste auf die Welt einhämmern. Dies wird neben so manchen Sprüngen zum Lösen von Rätseln genutzt, in denen Schalter oder ähnliches betätigt werden müssen. Neben der Steuerung von Mario gibt es im Menü noch zahlreiche Untermenüs, in welchen sich die RPG-Elemente des Spiels ein wenig verstecken. So kann im Inventar die Ansammlung an nützlichen und wichtigen Items bestaunt werden, Items eingesetzt werden, wie Pilze zum Heilen, Informationen besorgt werden, die Karte begutachtet werden, bestimmte Ausrüstungsgegenstände ausgerüstet werden und Optionen eingestellt werden – Nein, es gibt leider keine Option, den langsamen Spieltext schneller ablaufen zu lassen.

Im Hilfemenü können zudem äußerst detaillierte Anleitungen gefunden werden wie auch Tipps und Tricks. Olivia, unsere gefaltete Begleiterin durch das gesamte Spiel, steht uns zudem jederzeit zur Verfügung, wenn wir einmal nicht weiterkommen. Sie hat dann nützliche Tipps parat, wie man vorankommt…oder auch nicht. Sie ist nicht gerade die bestgefaltete Kerze im Origami-Kronleuchter.

Und nun muss noch das Kampfsystem entfaltet werden. Bei The Origami King ist man endlich die Karten bzw. Sticker losgeworden und es gibt wieder ganz normale Kampfaktionen: Stiefel und Hammer. Mit Stiefel springst du auf vier Gegner in einer Reihe und mit dem Hammer haust du auf vier Gegner, welche im Quadrat angeordnet sind. Reihe? Angeordnet?

Nun, Paper Mario: The Origami King hat das Kampfsystem erneut verändert. Es ist zwar tatsächlich rundenbasiert, doch bevor du dich in den Kampf stürzt, musst du erst versuchen, die Gegner richtig auf dem Kampfkreis anzuordnen. Bei Gegnerkämpfen befindest du dich inmitten eines Kreises, welcher aus vier Ringen besteht, auf dem die Gegner platziert sind. Durch das Drehen der Ringe oder Verschieben eines Tortenstücks des Rings, kannst du die Anordnung der Gegner verändern. Dabei sollte man versuchen, die Gegner in eine der zwei bereits genannten Konfigurationen anzuordnen: Entweder als Linie mit vier Gegner hintereinander für einen Sprungangriff oder als Quadrat mit vier Gegner als Quadrat angeordnet in der Nähe von Mario für einen Hammerangriff.

Außerdem können mit Items wie Feuerblumen, Eisblumen, Power-Blöcken usw. die Gegner auf bestimmte Weisen angegriffen werden, doch sonderlich oft werden Items nie gebraucht. Was hingegen doch häufiger gebraucht wird, sind neue Stiefel und Hämmer. Es gibt zwar keine Karten und Sticker mehr, doch die zwei Basis-Angriffe, Stiefel und Hammer, haben unterschiedlich starke Versionen, die man als ausrüstbare „Waffe“ anlegen kann. Diese „Waffen“ gehen nach einigen Angriffen jedoch kaputt, sodass man hier des Öfteren sein „Waffenarsenal“ auswechseln muss.

Man gerät dabei jedoch äußerst selten in die Not, dass einem die Waffen ausgehen. Sollte ein Kampf einmal ein wenig eng werden, dann kann man sich die Hilfe von Toads zu nutzen machen, die jedoch einige Münzen kosten wird. Im Gegenzug ordnen sie für dich die Gegner ein wenig an und heilen dich je nach ausgegebener Menge an Münzen und ab und zu beschenken sie dich auch mit einem Stiefel oder Hammer. Ach, und das Anordnen der Gegner ist zu meinem Leidwesen auch noch mit einem Zeitlimit beschränkt. Sollte dir dies einmal im Zug ausgehen, so kannst du zusätzliche Zeit mit Münzen erkaufen.

Bei Bossgegnern sieht der Kampf ein wenig anders aus; Hier ist der Boss in der Mitte des Kreises und du musst versuchen durch das Anordnen der Ringe, zum Boss bzw. zu einer der notwendigen Aktionen zu gelangen. Hier ist wahrlich Köpfchen gefragt!

Welt: Gar nicht einFÄLTIG!

Das Spiel ist in insgesamt sechs Kapitel eingeteilt. Die ersten fünf Kapitel widmen sich je einer der fünf riesigen Luftschlangen, die das Schloss der Prinzessin Peach eingewickelt haben und so den Zugang zu König Olly und Peach verwehren. Das letzte Kapitel beschäftigt sich demnach ausschließlich mit dem freigelegten Schloss und der Konfrontation mit König Olly.

Aber nochmal zurück zu den Luftschlangen. Nachdem man durch den Flüsterforst gewandert ist und schließlich in Toad Town herausgefunden hat, wie dort nun die Lage nach dem Verschwinden des Schlosses ist und wo Luigi nun steckt, begibt man sich auf die lineare Reise, um die fünf Luftschlangen zu beseitigen. Dabei sticht als erste die rote Luftschlange heraus, denn diese scheint nicht allzu weit von Toad Town ihren Ursprung zu haben.

So geht Mario also mit Olivia auf die Reise, um mit den Falttechniken von Olivia, die Luftschlangen zu beseitigen. Bereits zu Beginn erlernt Mario die Falttechnik Faltarm, mit welcher er auf die Welt Einfluss nehmen kann in dem er zum Beispiel eine Tapete von der Wand reißt, um Darunterliegendes freizulegen. Im Laufe des Spiels kommen noch vier weitere Falttechniken zum Einsatz, alle welche Olivia selbst einsetzt. Die erste, welche auf der Reise zur roten Luftschlange erlernt wird, ist die des Erd-Pergamenton, aber mehr verrate ich nicht. Auf der Reise durch die Länder hilft Mario den gefangenen Toads bzw. gefalteten Toads, indem er sie eben findet bzw. auseinanderfaltet. Neben den Toads dienen auch sogenannte Schatz-Minis als Sammelgegenstände im Spiel. Obendrein können noch ?-Blöcke wie auch versteckte Varianten dieser gefunden werden und grundlose Löcher mit Hilfe von Schnipsel geflickt werden. Schnipsel erhält Mario, wenn er die Umwelt mit dem Hammer bearbeitet oder Gegner besiegt bzw. Schnipselbeutel einsammelt.

All diese vier Aktivitäten während der Handlung können pro Gebiet separat auf der Karte verfolgt werden. In Prozentzahlen steht hierbei immer der jeweilige Fortschritt hinter diesen Aktivitäten. Und nicht nur Olivia wird Mario bei seiner Reise begleiten. Insgesamt warten vier weitere Reisebegleiter in den Kapiteln auf euch, welche jedoch nur in den jeweiligen Gebieten bei euch sind bzw. nur eine gewisse Zeit je nach Handlungsfortschritt bei euch sein werden. Diese Begleiter kämpfen auch in den normalen Kämpfen mit, jedoch nur recht passiv. Doch wie sieht die Welt nun aus?

Grafik: Kunst auf aus Papier!

Jeder Abschnitt in dem Spiel ist zu Fuß zu erreichen bzw. mit dem jeweiligen Fortbewegungsmittel des Gebietes. Es gibt also keine Levelauswahl und keine Weltkarte, auf der man die einzelnen Gebiete aussucht. Die lineare Erkundung führt einem dabei durch prächtig gefaltete Papierwälder, einer kunterbunt und im Lauf der Handlung wachsende Stadt Toad Town, einer alten Tempelruine der Koopas, auf einen Leuchtturm, über Dünen hinweg zu einer hell erleuchteten Wüstenstadt, hinein in das große weite Meer, hinauf in den Himmel und schließlich in die Fänge eines lodernden Vulkans!

Alles in genialer Papieroptik mit gelegentlichem Origami. Sogar Cutscenes mit besonders aufwendigen Papieranimationen finden sich hier wieder. Darüber hinaus sind die Charaktere äußerst liebenswert animiert, seien es Papierwesen oder Origamiwesen. Die Welt fühlt sich trotz ihrem papierenen Charakter mehr als lebendig an und sie schafft es zu jederzeit mit den richtigen Animationen und Emotionen auf den Charakteren, deren Gefühle und Situation widerzuspiegeln. Origami ist Kunst und ebenso ist Paper Mario: The Origiami King ein Kunstwerk!

Sound: Die besten Notenblätter!

Über die Jahrzehnte hinweg ist eines bei allen Spielen neben der genialen Grafik immer gleich: Der absolut gelungene Soundtrack. Freilich ist dieser dabei jedes Mal aufs Neue abgestimmt auf die Spiele und es gibt wohl nur wenige dafür aber umso mehr geliebte Stücke, die in jedem Spiel der Reihe vorkommen, natürlich angepasst auf den dortigen Musikstil.

Und in Sachen Musikstil ist man seit Color Splash definitiv verrückter geworden. Beinahe jede Musikrichtung findet sich hier bei The Origami King wieder, sogar einzelne Karaoke Lieder sind fest in der Handlung integriert. Allein der Präsentation wegen finde ich Paper Mario: The Origami King ein absolut geniales Spiel.

Fazit: Ein geknickter Spaß?

Doch diese Frage bleibt im Raum. Ist das Spiel nun nur wegen dessen Präsentation gut? Ist das Gameplay schlecht?

In meinen Augen ist das Gameplay angemessen für die heutige Zielgruppe: USK ab 6 Jahren.

Freilich wird genau dies nicht besonders ansprechend für Fans sein, welche Spiele aus den 1990ern oder noch früher gewohnt sind. Der Schwierigkeitsgrad bei Spielen ist deutlich über die Jahrzehnte hinweg (zum Glück) gesunken. Gerade auch durch den recht einfachen mobilen Videospielmarkt liegt die Schwierigkeits-Messlatte immer niedriger, gerade eben bei Spielen die eine besonders junge Generation abholen wollen, so dass dann ein 30-Jähriger Vollblutzocker vielleicht nicht gerade eine große Herausforderung bei einem solchen Spiel findet.

Man darf eben den Blick auf die Zielgruppe nicht vergessen. Ein Spiel, welches mit der Intention geschaffen wird, dass Vorschulkinder/Grundschüler Spaß an dem Spiel haben, auch wenn sie keine großen Videospielerfahrungen haben, ist heutzutage richtigerweise nicht herausfordernd. Es soll Spaß machen zu spielen und keinen Frust erzeugen. Celeste ist technisch gesehen auch von der USK ab 6 Jahren freigegeben, aber freilich nicht für diese Zielgruppe entwickelt worden.

Deswegen ist meine Wertung für Paper Mario: Origami King auch so positiv. Ich klammere mich hierbei nicht an die Vergangenheit und weine den alten Titeln hinterher und vergleiche dieses Spiel nicht mit Paper Mario: Die Legende vom Äonentor. Das wäre in meinen Augen falsch. Eine Review sollte man immer mit dem Zeitgeist betrachten, aus dem auch das jeweilige Spiel stammt.

Demnach ist Paper Mario: The Origami King für mich ein äußerst gelungenes Paper Mario Spiel, welches aber nicht ohne Kritik davonkommt.

Ich begrüße zwar das neue Kampfsystem, dennoch fühlte es sich auf meinem Abenteuer mit Mario die ganze Zeit so an, als wären Kämpfe nutzlos. Klar sie bringen Münzen und ein paar Schnipsel, aber eine echte Belohnung für die Kämpfe, gab es in meinen Augen nicht. Ein Levelsystem mit Erfahrungspunkte wäre hier gut gewesen, wenn man schon die Kämpfe so zahlreich macht wie in diesem Spiel. Alternativ wäre vielleicht auch ein sparsameres Platzieren der Gegner oder festeingebaute Kämpfe im Spielfortschritt besser gewesen. Kämpfe tragen bei diesem Spiel leider nicht dazu bei, dass man besser bzw. stärker wird. Das Lösen von Rätseln verbessert keine Kampfkraft und nicht die Kämpfe selbst. Mit dieser Logik habe ich meine Probleme. Ich bin ein großer Fan des RPG-Kampfsystems, gerade eben auch wenn es rundenbasiert ist. Dennoch bin ich es bei jedem RPG leid, wenn ich unnötig gegen Gegner kämpfen muss. Ein jeder Kampf, der mir keinen echten Fortschritt für das Spiel liefert, ist in meinen Augen nutzlos und davon gab es leider ein paar zu viele in The Origami King.

Doch abgesehen von diesem großen Kritikpunkt, kann sich der Rest des Spiels wirklich sehen lassen. Die Präsentation ist top und der Humor übertrifft wieder einmal alles! Auch die Handlung ist weitaus ausgereifter als bei Color Splash und die Charaktere haben wesentlich tiefere Persönlichkeiten, wobei man im Bereich des Charakterdesigns bzw. der Charaktervielfalt, dennoch gerne ein wenig individueller werden darf. Über 400 Toads sind halt dann noch ein wenig viel, auch wenn sie noch so putzig sind. 😉

Und Freud und Leid zugleich: Papierwitze; mehr sag‘ ich dazu nicht.

Paper Mario: The Origami King ist ein charmantes RPG mit Elementen aus den Genres Puzzle, Strategie, Jump&Run und Adventure. Für jeden jungen Mariofan ein echtes Muss!

Viel Spaß beim Zocken!

Wertung

Pro und Contra

ProContra
Lustige DialogeKämpfe sind (beinahe) unnötig
Entspannendes Gameplay mit leichten HerausforderungenLangweilige Kämpfe
Perfekt für Familien-SpielabendeKeine Möglichkeit Tutorials zu überspringen
Abwechslung in der HandlungPapierwitze
Papierwitze 

Score

KategoriePunkteBegründung
Handlung/Inhalt10Humorvoll, überdreht, chaotisch, liebevoll und teils herzergreifend; Hier ist alles dabei was man bei einem entspannten Abenteuer mit Mario erwarten darf.
Gameplay5Es schadet dem Spielspaß, wenn Elemente des Gameplays überflüssig erscheinen. Dennoch konnte mich die Handlung sowie Präsentation davon zu überzeugen hier drüber hinweg sehen zu können.
Grafik9Ein absoluter Genuss, welcher leider manchmal von Hängern und Rucklern gestört wird.
Sound10Note um Note wird hier der Spielspaß gesteigert, so muss ein Soundtrack in einem RPG klingen!
Gesamt85%Paper Mario: The Origami King ist ein charmantes RPG mit Elementen aus den Genres Puzzle, Strategie, Jump&Run und Adventure. Für jeden Mariofan ein echtes Muss!

Infos

PublisherNintendo
Entwickler Intelligent Systems
PlattformNintendo Switch
GenresPuzzle, Abenteuer, RPG
Release17. Juli 2020
Websitehttps://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo-Switch/Paper-Mario-The-Origami-King-1782440.html
Preis59,99 €
AltersfreigabeUSK ab 6 Jahren
Spielzeit~ 30 Stunden

Trailer zu Paper Mario: The Origami King