Du warst tot. Da bist du dir sicher, doch dann wurdest du aufgeweckt und blickst auf deinen Erwecker. Nur irgendwas fehlt…Ah! Dein Körper! Du bist ein Skelettkopf inmitten einer matschigen Pfütze! Wirst du die Gefahren dieser Welt überstehen und deinem Erwecker als nützlich erscheinen oder wirst du nur im Matsch spielen?

Konsole: Nintendo Switch

Autor: Phil-kun

Inhaltsverzeichnis

Gameplay: Rock and Roll!

Skully ist eines dieser Spiele, welches mein Interesse aufgrund ihrer Prämisse geweckt hat. Ein Spiel, in welchem man einen wiederbelebten Totenkopf spielt auf einer Reise, um den Elementen zu strotzen bzw. diese zu überwinden. Diese Prämisse blieb bei mir im Kopf hängen und als ich bemerkte, dass das Spiel auch tatsächlich bei meinem lokalen Videospielhändler auf Lager war, dachte ich mir, ich sollte dem Spiel einmal eine faire Chance geben. Spielerisch erwartete ich ein Spiel, welches sich wohl als ein Mix zwischen Monkey Ball und einem typischen Plattformer versteht, da man neben dem rollenden Totenschädel wohl auch die Macht haben solle, aus Lehm erschaffene Golems zu steuern. Ich war gespannt.

Motivation: Schlichte den Streit!

Ich glaub es nicht! Es hat tatsächlich funktioniert! Ich wusste, dass in mir noch Macht steckte! Ha! Euer Bruder hat es immer noch drauf! Klar wäre ein Körper dazu noch interessanter gewesen, aber einen Totenschädel allein wiederzubeleben, hat doch auch etwas! Vielleicht kann er auch Lehmgestalten steuern, wenn er quasi deren Gehirn beisteuert? Mhm…Erstmal eins nach dem anderen.

Hallo du! Ja genau dich meine ich! Du bist zurück aus dem Reich der Toten! Willkommen zurück im Reich der Lebendigen! Du bist hier in meinem Gebiet, meinem Zufluchtsort und ähm…einer meiner letzten verbliebenen Bruchstücke von meinem Land….

Ähm, aber erstmal zu dir! Ich habe dich wiederbelebt und zurück in diese Welt geschickt! Ja ich weiß, du hast keinen Körper, doch das soll‘ dich nicht daran hindern dich fortbewegen zu können. Du solltest in der Lage sein umherzurollen. Ja, genau so! Ich wusste du kannst es! Gut, dann will ich dir mal erklären, wieso du wieder zurück im Leben bist.

Meine Geschwister und ich… hatten einen Streit. Alles fing an als unsere Mutter… verschwand. Du musst wissen ein jeder meiner Geschwister, mich eingeschlossen, verfügt über die Macht eines Elements der Natur. Wind, Feuer, Wasser und schließlich Erde. Erde ist mein Spezialgebiet. Siehst du die schönen Hügel und Täler hier? Geformt von mir! Früher war dieses Land wunderschön und die Kräfte der Natur in Harmonie, doch nun sind wir zerstritten und meine Geschwister wollen nur eines: Über alles herrschen!

Mit einem solchen Wunsch im Kopf ist es umso klarer, dass wir uns mit der Zeit nicht mehr verstanden und uns voneinander abgekapselt haben. Jeder hat sein eigenes Reich und versucht ständig von den anderen zu stehlen. Doch damit soll nun Schluss sein! Ich schicke dich auf eine Mission! Wir werden meinen Geschwistern nach und nach einen Besuch abstatten und versuchen mit ihnen zu reden. Warum ich dich dabei brauche? Nun… Vermutlich wollen sie nicht reden und müssen zuerst ein wenig zurechtgerückt werden. Ja ich weiß, du hast keinen Körper! Benutz doch einfach dein Köpfchen! Hehe… verstehst du? Weil du nur ein Kopf bist… ok ich halte meine Klappe.

Auf geht’s! Statten wir Wanda, meiner Schwester und Meisterin über Wasser, einen Besuch ab!

Steuerung: Jump & Roll!

Also wie du bereits rausgefunden hast, kannst du als Skully umherrollen. Das sieht ähnlich grazil aus wie eine Murmel auf unebenen Boden, aber als Totenschädel ist das nun Mal deine Möglichkeit dich fortzubewegen. Neben dem Umherrollen und Anpassen der Kameraführung, verfügst du auch über die Aktion des Springens. Ein Sprung ist hier bei Skully ein Lebensretter, denn ein Sprung kann zum einen dazu genutzt werden, um über Abgründe hinweg springen zu können oder die eigene Beschleunigung, die durch das Rollen aufgenommen wurde, rapide zu bremsen, wenn du versuchst entgegen deiner Rollrichtung zu springen. So lassen sich einige ungewollte Manöver abseits des Pfades vermeiden.

Neben diesen Grundsteuerungen verfügt Skully auch noch über die Fähigkeit einen von maximal drei Golem zu steuern. Im Laufe des Spiels schaltet man drei Golemarten frei. Ein jeder Golem verfügt über seine eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. So gibt es einen Golem, der recht gut auf Gegner oder brüchige Wände einschlagen kann, ein Golem mit der Fähigkeit Plattformen nach links und rechts zu bewegen und wiederum ein anderer mit den Fähigkeiten des Doppelsprungs und des Hinauf- und Hinunterhebens von schwebenden Plattformen. Die Golem wachsen auch in ihren Fähigkeiten, sodass diese Grundfähigkeiten mit der Zeit noch erweitert werden, je nachdem wie weit du eben mit deiner Reise bist.

Inhalt: Reise als Golem!

Die sich vor dir erstreckende Welt scheint wie für einen rollenden Totenschädel gemacht zu sein. Überall kannst du hier herumrollen, über Hindernisse mit Anlauf – oder eher Anrollen? – springen und sogar gelegentlich steile Wandabschnitte mit genügend Geschwindigkeit hinaufrollen oder sofern die Wand mit Moos bedeckt ist sogar diese kletternd meistern. Skully wäre dabei jedoch kein Plattformer, wenn es hin und wieder nicht doch das ein oder andere Rätsel zu meistern gilt oder bestimmte Sammelgegenstände einzusammeln gäbe. So kannst du als Skully Blumen auf deinem Weg einsammeln. Diese Blumen schalten nach dem Einsammeln von bestimmten Mengen Bilder in der Galerie frei, sonst haben sie keinen Zweck im Spiel.

Die Rätsel oder eben jene Hindernisse, die man nicht mit einfachem Rennen und Springen meistern kann, fordern von dir, dass du dich mit den Golemkräften auseinandersetzt und je nach Situation den richtigen Golem steuerst. An jedem Checkpunkt im Spiel (Schlammpfützen) kannst du die bereits freigeschaltenen Golem aus dem Schlamm erwecken. Bis zu drei Golem kannst du so steuern und platzieren wie es eben gerade für das Rätsel notwendig ist. Die erweckten Golem bleiben, sobald du sie verlässt, so stehen, sodass sie problemlos dazu genutzt werden können zum Beispiel mehrere Plattformen auf einmal zu bewegen oder auch Plattformen so zu bewegen, dass du mit dem Golem mit Doppelsprung-Fähigkeit mit Leichtigkeit über Hindernisse springen kannst. Man hat hier einen gewissen Spielraum und manche Rätsel lassen sich durchaus vielseitig lösen.

Dein Ziel deiner Reise ist die Besänftigung der Geschwister deines Erweckers. Dazu musst du dich ihnen in einem Bosskampf stellen, ihren Angriffen ausweichen und sie selbst, sobald möglich, angreifen.

Präsentation: Quer durch die Natur!

Skully hat eine wunderschöne Optik, wenn man das Spiel nicht auf der Nintendo Switch spielt. Die Screenshots stammen alle aus meinem Durchgang, da ich hier aufgrund der deutlichen Qualitätsunterschiede keine Screenshots von den anderen Versionen zeigen kann, wenn ich es doch selbst auf der Nintendo Switch gespielt habe. Ähnlich wie bei Bloodstained: Ritual of the Night oder Ary and the Secret of the Seasons gibt es eben auch hier enorme Unterschiede in der grafischen Präsentation des Spiels. Skully läuft auf der Nintendo Switch selten mit vollen 30 FPS. Meist befindet sich die Bildwiederholungsrate hier bei 15 bis 20 FPS. Das Spiel nutzt die Unreal Engine, daher ist auch das berühmte Nachladen hier mit von der Partie. Betritt man einen Bereich, so wird dieser erst sehr einfach und blockig dargestellt, nach ein paar Sekunden werden die Texturen nachgeladen und dann noch ein paar Dekorationsobjekte wie Blumen, Gräser, Bäume etc. nachgeladen. Eine Technik, die man normalerweise als Spieler nicht mitbekommen sollte, aber durch die sehr nahe am Spieler liegenden Rendergrenzen fällt es hier bei Skully enorm auf. Normalerweise vertuschen Spiele dieses Nachladen mit Nebel, aber wenn nun alles neblig wäre, dann würde man absolut nichts vom Spiel erkennen.

Abgesehen der technischen Makel ist die Präsentation des Spiels sehr atmosphärisch und realistisch. Die Level sind so geformt, dass man immer einen Blick in das Wesen der Schöpfer dieser Level blicken kann. Die ersten Level sind hauptsächlich aus Steinen und Erde geformt. Weiter geht es mit fließenden Leveln, die viele Wasserelemente besitzen, um die Schwester Wanda zu repräsentieren. Diese Level sind auch ein wenig impulsiv und energisch, ebenso wie die Schwester. Ähnliche Charakteristiken lassen sich auch in den folgenden Leveln/Kapiteln erahnen. Grundsätzlich sind die Level eben dem jeweiligen Element gewidmet, welches über dieses Land herrscht: Erde, Wasser, Wind, Feuer.

Der Soundtrack ist episch und abenteuerlustig. Die instrumentellen Klänge passen sehr gut auf die Landschaft und untermauern auch die ein oder andere Verfolgungsjagd oder brenzlige Situation gut. Der gesamte Score kann auf Steam erworben werden. Die Soundeffekte sind dabei ebenso realistisch wie die Grafik selbst.

Fazit: Runtergefallener Spaß!

Und es begann schon beim ersten Level.

Nein, damit meine ich nicht nur die miserable grafische Leistung des Spiels auf der Nintendo Switch, sondern auch das Herabfallen des Spaßes, bzw. meines Totenschädels ins Wasser. Der größte Feind im Spiel mal wieder: Wasser!

Der Totenschädel Skully ist nur deswegen lebendig, weil in ihm ein magischer Lehmbatzen steckt. Wenn dieser nass wird oder aus ihm durch gegnerische Angriffe – ja es gibt Gegner: Schleime, Tentakel, Felsmonster – gehauen wird, dann sinkt die Lebensanzeige von Skully und bei vollständiger Entfernung des Lehms ist man Game Over und man startet am letzten Checkpoint wieder. Von diesen gibt es zwar viele, aber das Spiel wird dadurch nicht unbedingt leichter. Mag sein, dass die schlechte grafische Leistung des Spiels auf der Nintendo Switch mein Spielerlebnis noch mehr erschwert haben könnte, als es auf anderen Plattformen ist, aber verflucht noch eins, das Spiel hat es in sich, wie man im folgenden GIF von mir merkt:



Jap…Und das war sicherlich nicht der letzte noch erste Versuch an dieser einen Stelle. Neben dieser gab es einige Stellen in dem Spiel, in denen ich meine Fähigkeiten als Gamer angezweifelt habe und das Spiel verflucht habe. Aber letzten Endes konnte ich das Spiel trotz der grafischen Hürden, miserablen Kameraführung und teils übersensibler Steuerung meistern.

Hat es Spaß gemacht? Irreführenderweise ja. Würde ich es wieder spielen wollen? Nein, auf keinen Fall werde ich das Spiel nochmal anrühren.

Viel Spaß beim Zocken!

Wertung

Pro und Contra

ProContra
Schöne LevelgestaltungLangwierige Plattformrätsel
Knackiger SchwierigkeitsgradSchlechte Grafik auf Nintendo Switch
 Ruckelige Kamera
 Teils übersensible Steuerung.

Score

KategoriePunkteBegründung
Motivation3Die Handlung ist grundsätzlich „typisch Abenteuer“ (geh in die Welt hinaus und rette sie). Jedoch brachte sie in mir wenig Motivation auf, dass Spiel länger spielen zu wollen als notwendig. Für mich gibt es hier keinen Wiederspielwert.
Steuerung4Neben der sensiblen Analogsteuerung von Skully, ist auch die Kameraführung an einigen Ecken zu ruckelig und ungenau, weswegen man oft ungewollt runterfällt. Dazu kommt noch das die vorhandenen Rätsel mit den Golem das Spiel oft zu stark und zu lange abbremsen und man auch hier mit der Steuerung ein wenig zu kämpfen hat.
Inhalt7Die Gestaltung der Level ist gut, ebenso die Länge des Spiels selbst. Jedoch wurde dieser Inhalt wirklich nicht gut verpackt.
Präsentation4Gerade für mich noch so an der Grenze, dass ich das Spiel auch tatsächlich durchgespielt habe. Entweder ist meine Nintendo Switch oder mein TV ein besonders langsamer Vertreter, aber ein Spiel mit dieser Optik und diesem Leveldesign, sollte es auch auf der Nintendo Switch schaffen flüssig zu laufen. Monster Hunter Rise, The Legend of Zelda Breath of the Wild und Super Mario Odyssey können hier nur müde über diese Präsentation lachen.
Gesamt45 %Skully ist ein charmanter 3D-Murmel-Plattformer mit vielen Macken, die man entweder zu lieben oder hassen lernt. Keine Empfehlung für die Nintendo Switch-Version. Warum werden nur immer wieder so schlechte Ports für die Nintendo Switch entwickelt?  

Infos

PublisherModus Games
Entwickler Finish Line Games Inc.
PlattformPlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One, Microsoft Windows
GenresJump ’n’ Run, Adventure, Puzzlespiel, Indie Game
Release4. August 2020
Websitehttps://modusgames.com/skully-game/de/
Preis34,99 €
AltersfreigabeUSK ab 6 Jahre
Spielzeit5 Stunden
Systemanforderungen laut SteamSetzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus Betriebssystem: Windows 10 – 64bit Prozessor: Quad-core Intel or AMD, 3.0 GHz or faster Arbeitsspeicher: 8 GB RAM Grafik: Nvidia GeForce GTX 970 or AMD RX 560 series or higher DirectX: Version 11 Speicherplatz: 14 GB verfügbarer Speicherplatz Zusätzliche Anmerkungen: Controller recommended for best experience

Trailer zu Skully