Es ist das nächste Spiel innerhalb der großen „Ratched & Clank“-Serie nach fünf Jahren Pause und der erste weitere Ableger der Hauptgeschichte seit 16 Jahren. Allen Grund also unsere volle Aufmerksamkeit dem Lombax zu widmen und zu sehen, welches Abenteuer sein Universum jetzt parat hält. Allein der Titel lässt erahnen, dass es etwas Großes werden könnte, doch der Beititel „Rift apart“ hat auch noch eine gewisse Doppeldeutigkeit in sich. Ich habe mir den neuesten Lombax-Streich angesehen und halte in meiner Review nicht nur fest, wie mir die Handlung des Plattformers gefallen hat, sondern auch wie denn die Damen und Herren von Insomniac Games nach „Spider Man: Miles Morales“ mit den neuen technischen Möglichkeiten der Playstation 5 so umgehen. Der Titel ist schließlich (und im Gegensatz zum Spinnen-Sequel) nur für diese Plattform hergestellt und konzipiert worden.

Autor: Alex

Plattform: Playstation 5

Inhaltsverzeichnis:

Zitate:

„Ich habs nicht so mit Robotern, vor allem, wenn sie meine Galaxie zerstören.“

„Hast du denn keine Angst vor der Zukunft? Wo doch so viel ungewiss ist?“

„Vermisst du sie?“ […] – „Schwierig, wenn man […] nie begegnet ist.“

„Sind wir etwa schon abgewrackt?“

Handlung: Wenn das komplette Raum-Kontinuum in Stücke gerissen wird…

Ratchet und Clank haben sich mal eine ordentliche Heldenparade verdient – das dachten sich zumindest die Bewohner ihres Heimatplaneten und stellten eine gigantische Party auf die Beine. An dessen Ende erhält Ratched ein ganz besonderes Geschenk von seinem Kumpel und Roboter Clank. Der Dimensionator soll es endlich ermöglichen die Suche nach weiteren Lombaxen zu starten. Bisher hat Ratchet keinen weiteren Vertreter seiner Art gefunden. Doch was wäre eine Feier ohne einen Party-Crasher? Hier übernimmt der böse Doktor Nefarious die Rolle liebend gern, will er doch am Ende den Dimensionator in seinen Händen wissen.

Das alles klappt auch sehr gut, bis es dann unweigerlich doch fürchterlich schief geht und der Dimensionator nicht nur einen Riss in das Raum-Kontinuum erzeugt. In einer wilden Verfolgungsjagd werden Ratchet und Clank nicht nur voneinander getrennt, nein Ratchet findet sich auch noch in einem alternativen Universum wieder, in dem es Nefarious wohl geschafft hat nicht nur eine Welt an sich zu reißen. Denn in diesem Universum wird er als Imperator verehrt. Noch schlimmer: Ratchet muss mit ansehen, wie sein treuer Freund entführt wird von… Nein! Das kann nicht sein: Einem Lombax?!

Unterdessen kehrt Rivet gemeinsam mit einem seltsamen Fund, einem kleinen grauen Roboter, zurück auf ihren Heimatplaneten. Sie lebt in jenem Universum, in dem Ratchet gestrandet ist. Für Clank, der von ihr mitgenommen wurde ist schnell klar: Sie muss so etwas wie der „Ratchet ihres Universums“ sein. Rivet ein Lombax, ist allerdings weder an Heldentaten noch am Aufhalten von Imperator Nefarious sonderlich interessiert. Doch die Geschichte von Clank bewegt sie und die Aussicht einen weiteren Lombax zu treffen liefert noch einmal weitere Motivation.

So arbeiten die beiden Gruppen zunächst unwissend voneinander, später aber koordiniert daran das ultimative Ziel zu erreichen: Den Dimensionator, der bei der Verfolgungsjagd ebenso beschädigt wurde wie Clank selbst, neu zu erbauen und so die immer stärker und häufiger werdenden Dimensionsrisse zu verschließen, damit wieder ein jedes Universum für sich existieren kann. Das Blöde: Auch Nefarious hat sein Alter Ego in der neuen Dimension gefunden und verbündet sich mit Imperator Nefarious. Ob das wirklich eine gute Idee ist?

Einschätzung zur Handlung:

Wenn man an Plattformer denkt, dann in aller Regel nicht sofort an so etwas wie eine Handlung. So ähnlich bin ich auch an dieses Spiel gegangen und durfte dann innerhalb der Spielzeit von einer überraschend dichten wie auch umfangreichen Handlung überrascht werden. Das war eine weitere willkommene Abwechslung zu dem insgesamt bereits recht abwechslungsreichem Gameplay, das „Ratchet & Clank – Rift Apart“ definitiv noch weiter nach oben geholfen hat an der Qualitätsleiter.

Sicherlich eine der wichtigsten Fragen bei einem Spiel mit jetzt fünf Hauptteilen und einigen Nebentiteln: Brauche ich Wissen von den Vorgängern? Die eindeutige Antwort kommt mit einem Anhängsel: NEIN, aber es schadet nicht. Der fünfte Serienableger ist sich nämlich durchaus bewusst, dass es nicht nur ein Universum hinter ihm gibt, weshalb er gerade mit Blick auf die Serie doch ein „Best of“ veröffentlicht. Wer jetzt hier schon mal den ein oder anderen Namen gehört hat, tut sich mit der Einordnung dessen ein wenig einfacher. Aber auch für komplette Neueinsteiger (wie mir) erlaubt das Spiel den sofortigen Zugang, da man sich sehr linear innerhalb seiner Storyline fortbewegt. Bei dem ein oder anderen Spruch kann man dann zwar erahnen, dass das jetzt ein „Insider-Witz“ ist, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man diese nicht zu 100% würdigen kann.

Die Handlung des Spiels teilt sich gemeinsam mit seinen Charakteren ein wenig auf. So spielen zwar die Handlungsstränge von Rivet und Ratchet schlussendlich in die gleiche Bahn und nähern sich auf dem Weg dorthin auch immer weiter an, es sind aber erst einmal individuelle Abenteuer, mit individuellen Gedanken, Moralvorstellungen und -entscheidungen. Das ist dahingehend bemerkenswert, dass wir uns ja immer noch in einem Plattformer befinden und es andere da mal gerade so schaffen acht verschieden farbige Charaktere zu kreieren, die es dann zu retten gilt. Ganz allgemein und vom Genre losgelöst betrachtet, ist die Handlung unglaublich linear und somit wenig flexibel. Wendungen, Überraschungen oder ähnliches braucht man also nicht zu erwarten. Alles folgt seinem klaren Plan, auf einem sehr hohem Unterhaltungslevel!

Gameplay: Abwechslung und verdrehte Welten

Apropos Unterhaltungslevel! Gerade die Bereiche Gameplay und Grafik sind für mich die entscheidenden Parameter der Wertung am Ende dieser Review. Im Bereich des Gameplays ist es tatsächlich ein ordentlicher, wenn auch nicht übertriebener Mix aus Abwechslung und Beständigkeit. In diesem Bereich möchte ich mich mit der Welt und seinen Missionen sowie um die Charaktere und deren Steuerung kümmern.

Charaktere & Steuerung:

Als steuerbare Charaktere dienen, wie man es vielleicht schon erahnen kann, natürlich vorrangig die beiden Lombaxe Ratchet und Rivet. Doch es gibt noch weitere Charaktere: So gibt es spezielle Level, in denen man auch Clank und einen weiteren Roboter steuert, sowie Einsätze für ein steuerbares Antiviren-Programm:

Roboter-Level:

Diese Abschnitte sind sogenannte Dimensions-Anomalien und müssen von einem der beiden Begleitrobotern gelöst werden. Das Ziel eines jeden der aus insgesamt drei voneinander unabhängigen Abschnitten ist es eine Verbindung herzustellen. Geisterhafte Roboterwesen laufen wie Lemminge geradeaus und müssen durch Taktieren und Einsetzen von Hilfsmitteln das Ende des Levels erreichen, ohne vorher von irgendwas aufgehalten zu werden. Diese eher rätsellastigen Abschnitte gehen meist recht gut von der Hand – auch wenn man es mit Rätseln nicht ganz so hat.

Antiviren-Level:

Noch seltener als die Roboter-Level sind die Einsätze der Antivieren-Software „Glitch“. Dieses spinnenartige Wesen schaltet sich in die verschiedensten Anlagen und befreit diese von einer besonders lästigen Viren-Sorte. Dafür schießt das kleine Programm mit schwerem Geschütz auf die kleinen Viren und sucht nach Schaltern, um die Schutzschilde der Virennester auszuschalten. Das Ziel dieser Abschnitte ist das Ausschalten aller Virennester. Sogar diese kleine Missionsreihe verfolgt eine eigene kleine Geschichte.

Kommen wir aber wieder zurück zu den beiden Lombaxen. Rivet und Ratchet steuern sich in „Ratchet & Clank – Rift Apart“ komplett identisch – keiner der beiden hat „Besonderheiten“ an sich. Einzig die Gleitfunktion wird von beiden individuell ausgeführt – der Effekt bleibt aber der gleiche. Dieses „gemeinsam“ nehmen die beiden sogar so ernst, dass sie sich das komplett identische Waffenarsenal teilen. Keiner hat besondere oder andere Waffen. Die Vorbelegung von favorisierten Waffen wird auch für beide übernommen. Es ist somit komplett unerheblich welchen der beiden Lombaxe man denn jetzt steuert, spielerisch ist es immer das Gleiche. Wann welcher Lombax gesteuert wird, liegt übrigens nicht in eurer Hand, sondern wird vom Spiel vorgegeben. Genau hier an dieser Stelle könnte man jetzt die Kritik anbringen, dass es im Sinne der Abwechslungsfreude ganz praktisch gewesen wäre, die beiden doch individueller zu gestalten. Egal ob mit Blick auf Waffen oder Steuerung. So wäre noch mehr Abwechslung in dieses Spiel gekommen. Aber das ist aus meiner Sicht Jammern und Fordern auf sehr hohem Niveau und wird deswegen von mir auch nicht weiterverfolgt. Denn andersherum wird durch diese Gleichheit der beiden auch ein wesentlich intensiverer Spielfluss erzeugt, bei dem man sich wesentlich besser auf die Geschichte, aber auch die Perfektionierung der Waffen konzentrieren kann.

Waffen und Ausrüstung:

Innerhalb des Spiels lässt sich ein ganz ordentliches Arsenal zusammenkaufen. Knapp 20 Waffen – mit Ausnahme der Startwaffe – sind mit fortschreitender Handlung zum Kauf erhältlich. Die Spielwährung findet ihr in klassischer Plattformer-Manier in bereitstehenden Kisten, aber auch durch das Besiegen von Gegnern.

Doch so eine Waffe will natürlich auch gepflegt und verbessert werden. So verfügt eine jede Schusswaffe über einen individuellen „Fähigkeitenbaum“ – ja die Waffe, nicht die Figur. Zudem kann jede Waffe durch beständigen Einsatz und immer mehr besiegte Gegner auch im Level steigen. Fünf Level kann eine jede Waffe erreichen, bis sie das Höchstlevel erreicht hat (auch Ratchet/Rivet leveln mit dem Besiegen von Gegnern auf – deren Level-Up wirkt sich aber nur auf die Maximalgesundheit aus und hat sonst keinerlei Effekte). Durch das Aufleveln bei den Waffen werden neue „Waffenfähigkeiten“ freigeschalten. Diese erstrecken sich von mehr trag-/findbarer Munition bis zum Wirkungskreis. Um eine Fähigkeit freizuschalten, wird sogenanntes Raritanium benötigt. Diese blauen Kristalle finden sich in allen Level wieder und zählen zu den Sammelitems. Pro Fähigkeit wird eine Einheit Raritarium benötigt.

Insgesamt können bis zu 16 Waffen gleichzeitig getragen werden. Die hierfür erforderlichen Waffenräder lassen sich über die Dreieck-Taste aufrufen und mit den Bumper-Tasten auswählen. Zudem können vier Waffen aus diesen Waffenrädern auf eine Schnellauswahl gelegt werden. Die Schnellauswahl erfolgt dann über die digitalen Richtungstasten.

In Sachen Ausrüstung ist es da schon ein wenig einfacher. Denn diese muss nicht gekauft werden, sondern gefunden werden. Das geht auf unterschiedlichsten Wegen. Mal sind sie Belohnungen für Nebenquests (von denen es nur sehr wenig gibt), meistens müssen sie in einer Dimensionsspalte gefunden werden. Diese Dimensionsspalte finden sich auch in allen Level und stellen eine Art „Bonuslevel“ dar. An dessen Ende erhält man eben einen Ausrüstungsgegenstand. Neben den optischen Punkten einer Ausrüstung, verfügt eine jede auch über einen „Setbonus“. Diese zielen meistens auf verringerten Schaden, den man erleidet, oder mehr Auffinden von Gold oder Erfahrungspunkten. Insgesamt acht solcher Rüstungsset bestehend aus je drei Einzelteilen gilt es innerhalb der Welten zu finden.

Die Welten und ihre Missionen:

Im Laufe der Hauptstory von „Ratchet & Clank – Rift Apart“ wird man neun verschiedene Planeten bereisen. Alle haben gemein, dass sie bereits in früheren Serientiteln in einer anderen Form gespielt werden konnten. Warum jetzt eine andere Form? Nun durch den in der Handlung erwähnten Riss im Raumkontinuum, kommt es in allen Welten und Bereichen der Universen zu absonderlichen Wirrungen. Raumspalten verändern teilweise die kompletten Planeten, oder sprengen sie gar. Aber Kernaspekte sollten Kennern natürlich sofort auffallen!

So seltsam sich das hier lesen mag, aber alle Welten haben gemeinsam, dass sie komplett unterschiedlich sind. In einer jeden Welt lernt man meist etwas in Sachen Fähigkeiten dazu und jede Welt hat ihren eigenen kleinen Gameplay-Schwerpunkt bzw. meist sogar eine kleine „Handlung in der Handlung“. Das erhöht die Spielmotivation noch einmal deutlich mehr als nur die unterschiedliche Ausgestaltung dieser Planeten und das dann doch eher dröge Sammeln von verschiedenen Sammelgegenständen.

Welche wären das?

  • Rüstungsteile – wie gerade beim Punkt „Waffen- und Ausrüstung“ thematisiert

  • Spionbots – sie tragen wichtige Informationen zur Geschichte des Planeten und belohnen mit einer ultimativen Waffe, wenn man alle sammelt.

  • Goldene Bolts – bringen Extras und teilweise massive Spielvorteile (mehr Gold; am Ende auch: unendlich Munition/Energie)

  • Raritarium – ist zwar nicht offiziell unter der Liste, aber in jeder Welt befinden sich große Vorkommen – wer ein breit aufgestelltes Waffenset bevorzugt, sollte sich diese Steinchen nicht entgehen lassen.

  • CraiggerBear – in jeder Welt ist einer von ihnen versteckt, sie werden auf KEINER Karte angezeigt und müssen aktiv gesucht werden! Wer alle findet, freut sich über eine Gold-Trophy!

Die individuelle Gestaltung der Welt ist das eine, die verschiedenen Möglichkeiten diese zu erkunden ist das andere. Denn ein Lombax bewegt sich nicht nur auf den eigenen Beinen durch die Welten. So greifen die beiden dann und wann zu teil sehr skurrilen Fortbewegungstechniken. Von Schwebeschuhen, die wie Inliner verwendet werden über Grinding-Schienen, auf denen die beiden in „Tony Hawk“-Manier schlittern können bis hin zu Reittieren liefert „Ratchet & Clank – Rift Apart“ auch hier noch einmal Abwechslung.

Lasst mich zum Ausstieg noch ein paar Worte zur Verwendung des DualSense-Controllers verlieren. Ja man merkt die neue Technologie hinter dem Controller hier in diesem Spiel. Aber nicht überdeutlich, denn die meisten Einsätze haben die adaptiven Trigger, wenn es um den Gebrauch von Schusswaffen geht. Ansonsten spürt man die neue Vibrationstechnologie auch gelegentlich. Insgesamt ein ordentlicher, aber nicht intensiver Beitrag zur Erweiterung der Immersion.

Grafik: Next-Gen-Grafik und Next-Gen-Technik!

Bei Next-Generation-Titeln ist es jetzt immer schwierig unvoreingenommen oder arg übertrieben löblich über die Grafik eines Spiels zu reden. „Ratchet & Clank – Rift Apart“ ist eines der ersten Spiele, welches ausschließlich für die Playstation 5 und damit die „neue Konsolengeneration“ konzipiert wurde. Deswegen überrascht es natürlich auch nicht, dass man diese Einschläge innerhalb der Grafik sieht. Dennoch möchte ich bereits hier schon vorbauen und meine spätere Bewertung untermauern.

Warum gehört für mich die Grafik in diesem Spiel zum Spielerlebnis und nicht – wie ja meist – als Beiwerk zum Spiel? Das liegt vor allem an den Dimensionsrissen. Denn hier erlebt man als Spieler ein Novum, das aus einer Kombination von Grafik- und Rechenleistung der neuen Konsole entstehen konnte. Ein Wechsel von Welten ohne einen Anflug von Ladezeiten. Genauer erlebt man das in Form von Dimensionsrissen. Nicht nur jene, die man zum Finden von Ausrüstungen verwendet, sondern auch solche, die man aktiv als Gameplay-Variante eingebaut hat, damit Ratchet/Rivet auch an sonst nicht erreichbare Orte gelangen. Hier wird die Spielwelt per Tastendruck optisch teilweise auf links gedreht und man merkt absolut keine Verzögerungen. Das ist ein tolles Erlebnis. Hinzu kommt dann noch das wirklich massiv toll gestaltete Spiel.

„Ratchet & Clank – Rift Apart“ wartet mit insgesamt drei Grafikstilen auf seine Spieler. Für den Test habe ich mich für die Systemeinstellung entschieden. Diese setzt darauf ALLE Effekte einzublenden (inkl. Raytracing etc.) und läuft dabei mit einer Bildrate von 30 Bildern/Sekunde. Das mag auf den ersten Blick nach wenig aussehen, aber man merkt diesen Umstand so gut wie nicht. Andere Grafikmodi sind dann eine was Effekte angeht mal stärker, mal schwächer abgestufte Variante der Standard-Einstellung, dann aber dafür mit 60 Bildern/Sekunde.

Die Game-Kritik-Empfehlung: Bleibt bei der Standard-Einstellung!

Die unterschiedlichen Welten brillieren mit einer farbenfrohen und detailreichen Gestaltung. Ich mag die doch eher dystopischere Ausgestaltung der meisten Planeten, da man so merkt: Oh da passiert gerade etwas. Die Szenerien sind aber nie zu düster und bleiben immer im Bereich der Altersempfehlung. Neben den Welten bestechen als nächstes die Charaktere mit lieblichem und fein säuberlich animiertem Auftreten.

Sound: Filmreife Vertonung

Beim Sound sprechen wir auch gleich noch über ein weiteres Feature der neuen Playstation: 3D-Audio. Hier sind die akustischen Unterschiede im Vergleich zu regulären TV-Lautsprechern (ohne Soundbar) schon massiv. Das Klang- und Sounderlebnis über passende Headsets oder Kopfhörer ist wesentlich umfangreicher und satter. Auch hier wird das Immersionserlebnis deutlich erhöht, im Fall von „Ratchet & Clank – Rift Apart“ bleibt es aber eben auch beim „Beiwerk“, da man für das Spielen selber das Feature nicht benötigt.

Was einem sofort ins Ohr stößt, das ist die Vollvertonung des kompletten Spiels. Von Haupt- bis kleinsten Nebencharakter ist in diesem Titel alles und jeder vertont. Das macht natürlich Spaß – noch mehr aber, wenn auch die Synchronisation passt. In der deutschen Sprachausgabe ist das in jedem Fall gegeben. Ich mochte die Stimmen von Ratchet/Rivet aber auch die von Clank und dem Gegenspielerduo Doktor/Imperator Nefarious.

Wer sich beim Sound des Spiels in einen Film hineinversetzt fühlt, der liegt damit gar nicht so falsch. Denn der überwiegend instrumentale und zuweilen epische Soundtrack entstammt von Mark Mothersbaugh, der unter anderem den Sounds für den Lego-Film oder die Hotel Transsilvanien-Reihe beigesteuert hat. Aber auch im Gaming-Bereich ist er ein bekannter Name. Hier hat er die „Crash Bandicoot“-Original-Serie, die „Jak & Dexter“-Reihe und die „My Sims“-Reihe mit den richtigen Tönen bedacht.

Der Sound jetzt in „Ratchet & Clank – Rift Apart“ erinnert dann und wann sogar an Filme aus dem Marvel-Universum, die Musiken sind immer sehr heroisch und jederzeit hörbar. Wirklich stille Momente gibt es nur ganz wenig, das ist bei einem solchen Plattformer aber auch überhaupt nicht schlimm. Denn so ganz ohne Musik wäre selbst die schönste Spielwelt sehr trist.

Fazit: Die Lombaxe beweisen wie Next-Gen funktionieren kann!

Die Welten und Universen von Ratchet und Clank sind groß und für einen Plattformer überraschend dichtgehalten. So ist es also nicht die allergrößte Überraschung, dass auch der fünfte Serienableger in diese gleiche Kerbe schlägt. „Ratchet & Clank – Rift Apart“ legt da aber vielleicht sogar noch eine Schippe obendrauf, denn finden sich hier doch gleich alle wichtigen Charaktere aus den letzten Abenteuern gleich doppelt wieder. Denn durch einen kleinen Unfall mit dem Raumkontinuum scheint eben dieses immer instabiler zu werden.

So kommt nicht nur Ratchet endlich zu der Gelegenheit sich einem weiteren Lombax gegenüberzustehen, sondern er muss mit diesem gleich gemeinsame Sache machen, um nicht ein mächtig übles Schicksal für gleich alle existierenden Universen abzuwenden.

Egal wie hoch dieser Handlungsansatz gegriffen sein mag und wie viele Superlative sich noch in ihm verbergen wollen, unterstreicht der fünfte Teil aus der Hauptserie die spielerische Klasse und die hohe Qualität eines „Next-Gen“-Titel.

Natürlich kann man jetzt frotzeln und in den Raum werfen, ob man denn die Next-Gen-Qualität wirklich anhand eines „simplen“ Plattformers nachweisen kann. Meine ausführliche Antwort habe ich in den verschiedenen Bereichen dieser Review platziert. Die kurzgefasste daher hier: JA – es geht! „Ratchet & Clank – Rift Apart“ beweist mit einem feinen Gespür für inszenatorische Intelligenz wie sie mit den neuen Kräften und Möglichkeiten arbeiten müssen, um damit das Beste aus ihrem Produkt herauszuholen. Es geht dabei nicht um das Vorführen von PS5-Features, als vielmehr sich selbst auf der derzeit höchsten technischen Bühne für Videospiele zu präsentieren.

Die Tatsache, dass der Titel ausschließlich für die neue Konsolengeneration konzipiert und entwickelt wurde, merkt man in jeder Einstellung, aber auch schon an grundlegenden Kniffe innerhalb des Gameplays (Stichwort: Raumrisse). „Ratchet & Clank – Rift Apart“ überzeugt mit dem vielleicht bisher besten Titel seiner Serie und stimmt alle Inhaber einer Playstation 5 optimistisch auf die spielerische Zukunft dieser Konsolengeneration. Für Fans der Lombax-/Roboter-Reihe hält der Titel viele schöne Wiedersehen und Insider-Witze bereit, entführt sie aber auch in eine neue und für einen Plattformer überraschend dichte Story.

Keep on Gaming

Wertung:

Pro und Contra:

ProContra
Übergangslose SzenenwechselBeide Lombax-Charaktere steuern sich gleich und nutzen gleiche Waffen
Überraschend dichte Story (mit Genreblick) 
Platin-Trophäe ohne zweiten Durchgang möglich (für Trophäenjäger) 
Guter und nicht übertriebener Einsatz von PS5-Features 
Gute Vollvertonung (deutsche Sprachausgabe) 

Score:

KategoriePunkteBegründung
Story8Man muss sich während des Erlebens der Handlung immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass man es hier mit einem Plattformer zu tun hat. Denn die wenigsten verfügen über eine so dichte und mittlerweile über Jahrzehnte zusammenhängende Story. Das ist schon sehr bemerkenswert. Noch viel wichtiger finde ich jedoch hier diesen Aspekt: „Ratchet & Clank – Rift Apart“ ist sowohl für Serienveteranen wie -neueinsteiger ohne Kompromisse spiel- und nachvollziehbar.
Gameplay9Auch wenn die Tatsache etwas ermüdend sein kann, dass sich Ratchet und Rivet als die beiden Hauptcharaktere komplett identisch steuern lassen, so möchte ich es den Verantwortlichen nicht (zu) negativ anrechnen. Für mich überwiegt definitiv der Spielspaß, der sich aus dem flüssigen und gut strukturiertem Gameplay ergibt. Hinzu kommt der kluge und sinnvolle Einsatz von PS5-Features (Rumble, Ladezeitreduktion, …).
Grafik9Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich dem Titel hier die Höchstwertung gebe; Habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Warum? Sicherlich nicht wegen dem Spiel, denn hier wird alles richtig gemacht. Die grafischen Optionen einer neuen Konsolengeneration werden wie im Gameplay klug genutzt. Ebenso werden Charakterdarstellung in einem wahnsinnig hohen Detailgrad gehalten. Das optische Ergebnis ist sehr beeindruckend. Meine Entscheidung beruht rein auf den Blick auf die Gesamtheit und hier reicht es dann für mich nur ganz knapp nicht zur Höchstwertung.
Sound7Eine filmreife Komposition untermalt vor allem die herausragenden optischen Eindrücke des Spiels. Akustisch punktet „Ratchet & Clank – Rift Apart“ weiter mit einer Vollvertonung, die sich auch wirklich hören lassen kann (im Test: die deutsche Sprachausgabe). Auch das PS5-Feature „3D-Audio“ wird hier deutlich hörbar, aber nicht intensiv, angewendet. Dadurch erscheint die reine TV-Soundausgabe dennoch etwas schwach auf der Brust, wenn man einmal mit Headset gespielt hat.
Gesamtwertung83 %„Ratchet & Clank – Rift Apart“ ist für mich bisher das Plattformer-Highlight 2021. Ich mochte die Welt, in die wir mitgenommen wurden. Egal ob Serienveteran seit knapp zwanzig Jahren, oder das erste Mal in Kontakt mit dem abenteuerlustigen Lombax – jeder kommt hier im vollen Umfang auf seine Kosten. Der Titel arbeitet sehr klug und sinnorientiert mit den neuen technischen Möglichkeiten, die eine Playstation 5 so mit sich bringt und kreiert damit ein immersives und dichtes Erlebnis, das man als Inhaber der Playstation 5 gespielt haben sollte!

Infos:

PublisherSony Interactive Entertainment
EntwicklerInsomniac Games
Plattform(en)Playstation 5
GenrePlattformer, Third-Person-Shooter
Release (Deutschland)11. Juni 2021
Websitehttps://insomniac.games/game/ratchet-clank-rift-apart/
Preis lt. Amazon (Standardedition)Ca. 70 €
Alterseinstufung (USK)12 Jahre
SpielzeitCa. 15 Stunden

Trailer: