Bist du bereit dein Leben als Alchemistengenie in einem idyllischen Dorf zusammen mit deinem Hund zu verbringen? Die Idylle musst du dir aber leider noch etwas erarbeiten, da die Menschen in Mondburg sehr skeptisch gegenüber allerlei Fortschritt der Außenwelt, insbesondere der Alchemisten, sind. Eine schlimme Erkrankung der Tochter des Bürgermeisters hat dir jedoch das Tor geöffnet, wird es dir gelingen die Bürger von deinen Heilkünsten zu überzeugen?
Konsole: Nintendo Switch
Autor: Phil-kun
Inhaltsverzeichnis
Gameplay: Mixe Heiltränke!
Potion Permit war mal wieder die Liebe auf den ersten Blick bei mir. Kaum hatte ich das Spiel in einer Videospielpräsentation erspäht, hatte mich das Spiel sofort in seinen Bann gezogen. Es hilft auch, dass Potion Permit mit einer erstklassigen Pixeloptik daherkommt und an Harvest Moon erinnert.
Was ich nicht erwartet habe, waren die doch überraschend moralischen Züge, die das Spiel in seiner Handlung präsentierte, welche mich sogar noch weit nach dem Durchspielen des Spiels beschäftigten.
Motivation: Hilf Mondburg!
Deine neue Herausforderung wartet schon auf dich; Die Vereinigung der Alchemisten hat dich als einen ihrer besten Alchemistengenies in die abgelegene Stadt namens Mondburg geschickt. Die Tochter des Bürgermeisters ist krank; Ob du dies meistern kannst?
– mehrere Tage vergehen –
Nach mehreren erfolgreichen Behandlungen scheinen dir die Bewohner langsam, aber sicher zu vertrauen. Was ist in Mondburg nur mit Alchemisten vorgefallen, dass die Bewohner ein derartiges Misstrauen gegenüber Alchemisten haben? Und warum sind manche Bewohner immer noch sehr garstig zu dir, obwohl du ihnen nur helfen willst? Es wird Zeit die umliegende Gegend von Mondburg ein wenig zu erforschen.
– weitere Tage vergehen –
Wie konnte das nur passieren? Wieso hat niemand dich hierzu vorab gewarnt? Wieso ist dies hier passiert? Warum gab es niemanden, der die Bewohner informierte? Wieso musste diese Tragödie über das Land herfallen?
– mehrere Wochen vergehen –
Und wieder hast du eine weitere Katastrophe ausfindig gemacht…Wie konnten die Alchemisten nur so egoistisch und unehrenhaft sein? Sie verpesteten das Land und verschwanden dann einfach?! Wieso haben sie nicht Stellung zu den Unfällen genommen und versucht eine Lösung zu finden?
Du verstehst immer mehr wieso die Bewohner dich anfangs hassten und fürchteten. Zum Glück haben sie dich mittlerweile anerkannt und du konntest sogar schon erste Freundschaften knüpfen und sogar die Liebe finden. Es wird Zeit für deine letzte Prüfung, damit du endlich ein vollwertiger Alchemist sein kannst, und Mondburg vollständig unterstützen kannst.
Steuerung: Der geborene Alchemist!
Als 2D-Lebenssimulation mit Action-Adventure-Elementen ist es deine Aufgabe in einer Vogelperspektive durch die Spielwelt zu navigieren. Deine Spielfigur kannst du dabei problemlos in alle acht Himmelsrichtungen bewegen und dabei mit der Welt je nach Situation und Ort agieren. So kannst du beim Sammeln von Materialien für deine alchemistischen Wunder diese auf ihre jeweilige Art und Weise einsammeln; Holz hacken, Steine zerhauen, Kräuter/Blumen ernten und sogar Monster besiegen, um deren Materialien zu hamstern.
Die besorgten Materialien können dann später in deiner Alchemistenstube als Zutaten für deine alchemistischen Wunder eingesetzt werden, wobei jede Zutat ein unterschiedliches Blockmuster besitzt, welche du in einer Art Block-Puzzle mit anderen Zutaten zusammensetzen musst, um das gewünschte Produkt herstellen zu können. Dabei gibt es keine vorgeschriebene Lösung, du bist der Alchemist und nur du kennst die Lösung; Im Laufe des Spiels kann man seine Favoriten in Sachen Rezepten auch abspeichern. Gesammeltes kann teilweise auch neben den mittels eines einfachen Minispiels gefangenen Fischen genutzt werden, um Gerichte zu kochen, die hauptsächlich den Nutzen haben deine Lebenspunkte und deine Ausdauer zu verbessern.
Deine Lebenspunkte sinken, wenn du von Monstern getroffen wirst und deine Ausdauer sinkt, wenn du anstrengende Aufgaben erledigst, die du zum Sammeln von Materialien auf dich nimmst.
Man kann in diesem Spiel jedoch kein Game Over erreichen. Hat man seine Ausdauer aufgebraucht kann man keine Aktionen mehr tätigen; Hat man seine Lebenspunkte aufgebraucht, wacht man am nächsten Tag erschöpft in seinem Haus auf. Geht man zu spät ins Bett passiert etwas ähnliches.
Inhalt: Mondburg erstrahlt in neuem Glanz
In Mondburg gibt es immer etwas zu tun. Runenherz braucht gern hin und wieder schwierig zu erlangende Materialien für ihre Schmiede. Reyner kannst du bei der Besorgung von Holz für ein neues Möbelstück helfen. Schwester Socellia kannst du in ihrer Kirche zur Hand gehen, dafür gibt es wie bei der Polizeistation und dem Rathaus auch eine kleine Entlohnung (gespielt wird hierbei ein kleines Minispiel je nach Ort). Du kannst aber auch gerne wieder eine Diskussion mit Matheo, dem örtlichen Heildoktor, anfangen und versuchen ihm klarzumachen das Apotheker bzw. Alchemistengenies keine Teufel sind.
Oder du plauderst einfach mit Lucke über seine Tiere, kaufst bei Leano Köder für deine neuen Fänge beim Angeln, kraulst Kipps die Katze am Kopf, lernst ein neues Kochrezept von Mercy, besprichst die Zukunft mit Myer dem Bürgermeister, gehst eine Runde zocken im Arcade von Helen oder ruhst dich einfach nachmittags entspannt im Badehaus von Olive zusammen mit den anderen Bewohnern aus.
In Summe gibt es über 30 Bewohner in Mondburg. Mit jedem einzelnen Bewohner kannst du deine Freundschaft pflegen und ihn davon überzeugen, dass Apotheker und Alchemistengenies keine Unmenschen sind und sie sein Vertrauen wirklich verdient haben.
Neben dem Alltag musst du deine Arbeit noch verrichten. Schließlich bist du als Apotheker in Mondburg dafür zuständig, dass du die Kranken in der Stadt richtig versorgst. Um dies zu bewerkstelligen, untersuchst du die erkrankten Patienten mittels Minispiele und stellst dann die passenden Tränke und Heilmittel für sie her. Dein Haus und deine daneben liegende Praxis sind perfekt dafür ausgestattet, wobei du stets die Wahl hast beides beim lokalen Schmied und Schreiner zu verbessern, damit du schneller und besser den einzelnen Patienten helfen kannst und sogar deutlich effizienter an deine Materialien zu kommen. Das ist in Summe nicht umsonst, Geld erhältst du zum Beispiel für jeden behandelten Patienten und dieses Geld kannst du zum Beispiel in der Taverne für Essen ausgeben oder es ansparen und schließlich dein Haus und deine Praxis sowie Werkzeuge aufbessern.
Und vergiss deinen hoffentlich baldigen Lebenspartner nicht. Ach, und dein Hund will ja auch noch gestreichelt und gefüttert werden.
Präsentation: Schöner als der Erntemond!
Wholesome-Spiele sowie Farming-Simulatoren oder Lebens-Simulatoren haben ein Faible für bunte 2D Pixelgrafiken. Schließlich sind sie auch meist sehr stark von Harvest Moon oder neuerdings auch Stardew Valley inspiriert. So ist es zwar auch bei Potion Permit, doch die Farbgestaltung in dem Spiel wirkt deutlich seriöser, da die Farben etwas ausgeblichen wirken und damit durchaus etwas weniger sorglos wirken. Trotz der etwas dunkleren Farbpalette hat das Spiel seine farbenfrohen Momente, insbesondere profitiert das Spiel von dem dynamischen Lichtsystem. So sind die Tagesanbrüche wunderbar lichterfüllt, während die Nächte richtig schön düster sind.
Nebenher bietet das Spiel eine sehr ruhige instrumentale Begleitung mit einfachen natürlichen Soundeffekten, die ebenso entspannend wirken.
Fazit: Ein lobenswertes Leben!
Wenn ich eine Review schreibe, dann weiß ich meist schon zu Beginn wie ich das Spiel einordnen werde und in welchem Ton ich die Review schreibe.
Mit Ton meine ich in welcher Art ich die Review gestalte. Meist sind meine Reviews an den Ton und das Storytelling von dem jeweiligen Spiel angeglichen. Wenn das Spiel einen kindlicheren Inhalt hat, dann schreibe ich zum Beispiel in einem kindlicheren Schreibstil oder so, dass der Text gerade für Eltern die hoffentlich richtigen Informationen bereithält. Bei jugendlichen Spielen fließt oftmals viel Umgangssprache im Stil des Spiels mit. Bei besonders witzigen Charakteren im Spiel oder besonders markanten Persönlichkeiten, schicke ich meist gern eine Einladung an diese raus, oder sie laden sich selbst ein; So tragen sie quasi auch in meiner Review zur Unterhaltung bei.
Und dann gibt es auch Spiele so wie Potion Permit eines ist, welches sich von mir etwas schwer schreiben lässt. Zum einen bin ich ein großer Fan des Spiels und ich habe das Spielerlebnis wirklich genossen, aber zum anderen tue ich mich schwer einen konkreten Ton bzw. eine konkrete Kernaussage aus dem Gameplay bzw. der Motivation hinter dem Spiel zu finden.
Ja Potion Permit ist ein Spiel der Genres Rollenspiel, Wholesome und Lebenssimulation. Es gibt durch die geringen Monsterkämpfe sogar ein wenig Action. Also für mich im Schnitt ein super Spiel.
Aber irgendwie mag bei mir keine große Substanz hängen bleiben. Klar, die Message bzw. Moral hinter dem Spiel ist gut durchdacht: Misstrauen, Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Hass und Wut führt zu einem miserablen Leben; Vertrauen, Rücksichtnahme und Gemeinschaft führt zu einem friedlichen Leben; Doch das Leben ist dabei auch nicht Schwarz und Weiß. Fehler müssen tolerant angenommen werden und besprochen werden, sonst kommt es zu einer Spirale aus Negativität.
Die Moral mag jetzt vielleicht ein wenig kurz formuliert sein und schwammig sein, aber ich tue mich da schwer das ideale beschriebene Konzept eines idyllischen Lebens und Miteinander in wenige Worte kurz und knapp zu beschreiben.
Ebenso schwer fällt mir auch diese Review zum Punkt zu bringen, aber lass es mich einmal versuchen:
Potion Permit lädt in ein gebrandmarktes Dorf voller Misstrauen gegenüber den Alchemisten ein. Schon oft enttäuschten Alchemisten mit leeren Versprechungen und nicht dargebrachter Verantwortung die Bewohner des Dorfes. Dein Spielcharakter hat nun die schwere Aufgabe diesem sehr mit Vorurteilen behafteten Dorf als Alchemist zur Seite zu stehen und das Vertrauen der Dorfbewohner Stück für Stück zu gewinnen.
Keine leichte Aufgabe, aber eine, die ich trotz der vorhandenen Bugs zusammen mit meinem gespielten Charakter „Phi“ genossen habe und welche mir für mich selbst einiges zum Nachdenken mitgegeben hat.
Viel Spaß beim Zocken!
Wertung
Pro und Contra
| Pro | Contra |
| Kreatives Crafting mit „Tetris“-Bausteinen | Teils Zeitdruck |
| Das Dorf wächst mit einem selbst mit | Langweiliges Angeln |
| Liefert gute moralische Werte | Kochen geht trotz vieler Rezepte unter |
Score
| Kategorie | Punkte | Begründung |
| Motivation | 9 | Da geht das Stardew Valley- bzw. Harvest Moon-Herz auf. Das Dorf braucht dich und du bist der freundliche Apotheker von nebenan. |
| Steuerung | 7 | Keine großen Innovationen und einwandfrei spielbar. |
| Inhalt | 9 | Viele Aufträge und Aufgaben mit denen man das Leben im Dorf bereichern kann. Außerdem ist auch was für das Sammlerherz dabei. |
| Präsentation | 8 | Überragend guter Pixel-Stil, welcher von einer sehr zurückhaltenden Musik und Soundeffekten begleitet wird. |
| Gesamt | 83 % | Potion Permit ist ein Muss für jeden Lebenssimulationsfan. Trotz des teilweisen vorhandenen Zeitdrucks bietet das Spiel eine gute Portion Entspannung. |
Infos
| Publisher | PQube |
| Entwickler | MassHive Media |
| Plattform | Microsoft Windows, Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S, Amazon Luna |
| Genres | Wholesome, Action-RPG, Lebenssimulation |
| Release | 22. September 2022 |
| Website | https://pqube.co.uk/potion-permit/ |
| Preis | 19,99 € |
| Altersfreigabe | USK ab 6 Jahren |
| Spielzeit | 25 Stunden |