Das Kettensägenmassaker von Texas ist den meisten Horror-Fans ein Begriff. 2011 kam eine Art Fortsetzung des Kultfilms in die Kinos, unter dem Titel „Texas Chainsaw“. Wir haben nun unser Heimkino aufbereitet und uns die 2D-Version des Films auf BlueRay angesehen. Und selbstverständlich wollen wir euch sagen, ob sich der Kauf auch wirklich lohnt.

Film-Rezension von Mario

Eine tote Familie…

Die Sawyers, eine Familie aus Texas, sind nicht allzu beliebt. Deren jüngster Sohn mordet in der gesamten Gegend. Das Ergebnis: Die Einwohner der Stadt töten alle Familienmitglieder und brennen das Haus bis auf die Grundmauern nieder, um dem Grauen ein Ende zu bereiten.

Viele Jahre später erfährt die junge Heather, dass ihre Großmutter gestorben ist und ihr eine schöne Landvilla vererbt hat. Sie fährt in die kleine Stadt, aus der sie ursprünglich stammt, um das Erbe entgegen zu nehmen. Doch sie ahnt nicht, was dort auf sie wartet. Und dass sie nicht die einzige überlebende Sawyer ist. Trotz der Schrecken, Blut ist letztendlich das dickste Band…

Klischees über Klischees

Selbstverständlich fährt Heather nicht alleine zu der Villa. Sie nimmt drei Freunde und einen Anhalter mit zur Villa. Alle jung und miteinander irgendwie leiert. Der etwas kurze Auftritt des Fremden ist ebenfalls vorhersehbar. Lediglich die Tatsache, dass der Schwarze nicht als erstes stirbt, ist etwas vom Klischee abweichend.

Zeitweise wirken die Mordszenen etwas stark abgegriffen und vorhersehbar. Selten schrecken wir auf, wenn der Kettensägenmörder aus der Dunkelheit erscheint. Nach dem Satz „5 junge Erwachsene machen sich auf den Weg in eine alleinstehende Villa“ verrät eigentlich alles, was sich die nächsten 60 Minuten zutragen wird.

Guter Ansatz

Doch hinter dieser eher inspirationslosen Oberfläche liefert Texas Chainsaw 2D doch auch eine interessante Story, die sich von den Standard-Splatter-Movies abhebt. Die Herkunft von Heather – die Verwandtschaft zu den Sawyers und damit zu dem Kettensägenmörder – bringt interessante Aspekte in die Geschichte. Beim Zusehen stellt sich die Frage, wer nun wirklich der „Böse“ ist: Sind es die unsympathischen Dorfbewohner oder ist es der geistig zurückgebliebene Massenmörder? Können wir überhaupt ein moralisch vertretbares Urteil fällen? Und wie wird sich Heather entscheiden? Auch wenn das Ende letztendlich nicht ganz zufriedenstellend ist, bringen diese Aspekte etwas Tiefgang in die sonst doch ziemlich seichte Story und regen zum Nachdenken an.

Positiv ist auch der Gedanke, die Geschichte um den Mörder mit der Menschenmaske weiterzuspinnen beziehungsweise langsam gen Ende zu bringen. Wir erfahren mehr über den Mörder und dessen Hintergrundgeschichte. Wirklich zufriedenstellend ist aber das neue Wissen nicht.

Versteckte Talente?

Die mitwirkenden Schauspieler sind bisher eher unbekannt, und werden auch nach Teilnahme an diesem Film nicht viel bekannter werden. Die schauspielerische Leistung ist vollkommen in Ordnung, aber keineswegs überragend. John Luessenhop, der Regisseur, arbeitet mit einigen Effekten, die den Film spannender gestalten sollen. Diese wirken teilweise ziemlich gut, gehen aber oft auch unter oder werden schnell übersehen.

Fazit                      okay

Allem in allem ist Texas Chainsaw ein mittelguter Horrorstreifen. Die einen werden beklagen, dass zu wenig Splatter- Szenen vorkommen. Die anderen, dass die Story etwas zu kurz kommt. Die eigentliche Zielgruppe sind diejenigen, die sich mit der Reihe schon länger auseinandersetzen. Hier wäre der Zugriff über die DVD oder BlueRay sicherlich empfehlenswert. Im Kino ist der Film leider etwas unter gegangen. Wie auch der Mörder im Film spaltet Texas Chainsaw das Publikum.